Freitag, Juni 23, 2006

Obskure Regionen Deutschlands


Mannheim, Region der albernen Sprache. Gemeinhin gilt ja das fränkische als Sprache des Verschleifens in Bezug auf Endungen. Wer Euch nun als Franken schmäht, den schickt getrost nach Mannheim. Das klingt hier so als hätten die Menschen hier, bei relativ schneller Sprechweise, einen übergroßen Champignon im Mund. Da wird nicht die Endung verschliffen, da wird das komplette Wort in eine Art endungslosen Brei verwurstet. Ich komm mir schon blöd vor, weil ich ständig nachfragen muß. Immer mit so leicht schräg nach vorn gebeugtem Kopf. Vermutlich halten die mich hier schon für harthörig. Aber ich hör sie echt gut. Ich versteh sie bloss nicht. Man muß aber zur Ehrenrettung sagen, das der Mannheimer an und für sich ein überaus aufgeschlossener und freundlicher und possierlich Geselle ist. Und die Gegend Odenwald ist auch landschaftlich ziemlich reizvoll.


Eine meiner Lieblingsrubriken in diesem Blog ist die Hotelrubrik. Wenn man schon liest: Die Rezeption ist von 11:00 bis 14:00 und von 17:00 bis 21:00 besetzt. Da weiß man doch schon was es geschlagen hat. Die Zimmer sind schummrig duster und ich erinnere mich daß unser Sofa in den ausklingenden 60ern und zu Beginn der 70er in der Tat eine identische Färbung aufgewiesen hat. Gut es ist lange her, aber es könnte schon unsere damalige Sitzgruppe sein. Auch das Sitzgefühl ist so wie man es sich bei einem Sofa diesen Alters etwa vorstellen würde. Schick finde ich übrigens auch die Nähe zur Bahn. Jedesmal wenn ein Zug vorbeifährt vibriert das Zimmer. Da muß man nur die Hand auf die entsprechenden Körperstellen legen und auf den Zug warten. Hmmmmmm...


Szenen aus dem Fahrerleben. Immer wenn ich denke wir haben alles erlebt, kommt so ein Willi und gepflegtes Kopfschütteln und Wundern setzt ein. Diesmal sind unsere Kunden keine Verkäufer sondern Kunden und ehemalige Werksangehörige. Also gerne auch ein wenig älter. Nun war heute gleich bei der aller ersten Fahrt der Herr B. Bei uns. Ich hatte schon eingangs über den Mannheimer Dialekt referiert. Nun stelle man sich das Ganze auch noch ohne Zähne vor. Nein, ich lüge. Es gab einen Eckzahn oben, in einem freundlichen Ockerton. Seine Redseligkeit gepaart mit seiner Unverständlichkeit war eine echte Herausforderung. Besagter Herr B. Hatte dann leichte Probleme mit dem handgeschalteten Mercedes. Er funkt die Kollegin an, daß das Fahrzeug nicht fahren würde. Sie spurtet zu ihm und muß ihm anschließend freundlich erklären, daß es auch nicht gehen wird, wenn man mit beiden Füßen auf der Bremse steht. Ja! Das überrascht dann schon. Das wurde dann nur von der Aktion getoppt, daß er bei dem dem einzigen, wenn auch heftigem Regenschauer nicht in der Lage war das geöffnete Fenster zu schließen. Was zur Folge hatte, daß er das Auto ein wenig unter Wasser gesetzt hat. Unser Held. Aber lieb war er schon. Nur anders. Sehr anders!


Schönster Satz: Alex kleckert beim Eis essen auf ihr Top. Sie schaut entnervt: „Das passiert nur weil ich große Titten habe.“ Rumms! Vier aufgerissene Augen und zwei heruntergeklappte Kiefer! Alex fühlt sich genötigt nachzuschieben: „Na, bei kleineren Brüsten fällt 's einfach zwischen durch auf die Hose.“ Das ist nun nicht von der Hand zu weisen.

Bilder:

Mannheimer Straßennamen sind schon irgendwie seltsam. Die Innenstadt hat nur irgendwelche Nummern und 3 Kilometer weiter gibt 's Namen, die einem Süddeutschen äh, also zumindest mal befremdlich vorkommen. Ich für meinen Teil hab schallend gelacht.






Montag, Juni 12, 2006

Leben in der Warteschleife


Manchmal stellt man sich Dinge einfacher vor als sie dann wirklich sind. Eigentlich tut man das meistens. Meine Tachowelle ist gebrochen. Der Plan für gewöhnlich wäre zu einen Händler zu gehen und das Teil für kleines Geld zu erwerben. Nun, der erste der Händler schickte mich wieder weg, mit dem Hinweiß, daß der Mitarbeiter, der meinen Hersteller so „nebenher“ mit betreut hat nicht mehr im Unternehmen ist. Weggeschickt, nicht ohne mir eine Adresse in Allersberg zu geben, wo man mir sicher weiterhelfen könne. Ich meinte dann freundlich, warum ich nach Allersberg fahren sollte, wenn doch 4 Kilometer weiter ein anderer lizensierter Händler sei... Und bin gegangen. Allersberg, ich glaub ich spinn.

Bei dem anderen Händler konnte ich dann erleben, was es bedeutet, wenn ein Mann Multitasking fähig ist. Zwei Kunden, beide gleichzeitig bedient. Zwei Sätze für den anderen dann wieder einer für mich. Ist anstrengend wenn der Mann dann immer noch in den Rechner schaut und man gar nicht so recht weiß ob man wirklich gemeint ist . Aber auch der mußte mich vertrösten und konnte die Welle nur bestellen. Im Laufe der Woche...


Neuer Vorhang, andere Szene. Handyladen. Kurzer Einschub: Meine Sim-Karte hat den Geist aufgegeben. Ich also hin und erkläre: Meine Sim-Karte hätte den Geist aufgegeben. Ob ich es denn schon mal mit einer Reinigung der Karte versucht hätte. Natürlich. Auch mit Wattestäbchen und Alkohol. Aber sicher. Es könnte aber auch am Lesegerät des Handys liegen. Nein, da ich noch eine österreichische Karte habe, die funktioniert. Er probiert die Karte mal einem anderen Handy. Natürlich geht sie nicht. Dann die Erkenntnis. Ja, da ist wohl die Karte kaputt. Überraschend eigentlich. Wie er da wohl drauf gekommen ist? Aber eine neue Karte gibt's natürlich erst mal nicht. Die muß bestellt werden. Sauber sag i. Ich hoffe mal dies klappt im Lauf der Woche. So ohne Handy ist es nur mittelspaßig. Vor allem, wenn man ständig unterwegs ist...


Heute habe ich schwer den Eindruck, daß mein Leben in einer Warteschleife verläuft.

Donnerstag, Juni 08, 2006

Ausstatter der Hölle.


Wie schon erwähnt bin ich nicht in der auserwählten Schar derer, die schicke Autos fahren dürfen. Ich fahr ja VW-Transporter. Den gibt's zwar auch in schick, dann nennt er sich aber Multivan. Ich fahr Transporter. Damit wir uns nicht verfahren haben wir aber ein großes Radio mit einer Karten-Navigation. Nachdem wir zu Beginn keine leider keine NaviCD hatten war es nur eingeschränkt hilfreich. Das wurde mittlerweile behoben. Naja, wer kommt auch auf den Gedanken, daß bei einem Event in Österreich die Deutschland CD nicht weiterhilft. Es mag Zeiten gegeben haben, da hätte sie geholfen, aber da gabs einfach noch keine CDs.


Was mich aber wirklich betroffen macht ist - abgesehen von der Bedienung des Radios und der Navigation, für deren Entwicklung ein geistig umnachteter Ingenieur verantwortlich zeichnen muß, der mittlerweile vermutlich in Schimpf und Schande das Unternehmen verlassen musste und hoffentlich immer noch in Bogota auf dem Marktplatz am Pranger steht und mit reifen Tomaten beworfen wird – ist der Fakt das das gerät keine CDs abspielen kann. Nun wird der ein oder andere von Euch vermutlich sagen, hey Du hast doch satte 4 Radiosender in Kaprun! Stell dich nicht an. Nach dem Krieg hatten wir gar nix. Da mußten wir selber singen! Jaja... Aber es gibt einen CD Schlitz. Und das Teil ließt Navi-Cds. Nur keine mit Musik. Das macht dann der CD-Wechsler. Den hat der Ausstatter der Hölle aber nicht eingebaut. Wer macht denn so was? Der Bruder vom Konstrukteur des Radios? So ein Unfug1.


Aber ich bin ja schlau! Ich habe mir einen FM Transmitter bei Ebay gekauft. Den steckt man in seinen MP3 Player und kann dann Sound ganz normal übers Radio empfangen. Kommt leider erst Anfang kommender Woche, aber besser als nix. Und ich muß keine CDs mitschleppen.

Apropos Ebay. Versteigerungspreis für so ein Teil so um die 5 Euro. Dafür aber dann 15 Euro Versandkosten. Wird das Teil von 4 halbnackten Jungfrauen in einer Sänfte zu mir getragen? Sind bei Ebay nur noch Blöde unterwegs? Hat die Post die Gebühren drastisch aber unbemerkt erhöht?


Und endlich schönes Wetter! Hach, warten kann auch nett sein...

Dienstag, Juni 06, 2006

Das Leben ist kein Häschenschubsen.


Ich bilde mir ein, ich hatte bereits davon gesprochen, daß ich mich auf den Fahrdienst in Zell am See freue. Insbesondere wegen der Möglichkeit mal wieder einen vernünftig motorisierten Audi A8 W12 zu fahren. Ich schau mir die Liete an die Stefan erstellt hat, suche meinen Namen bei den W12, Nix. Gut denke ich A8 4.2 ist auch ok. Nix. Naja, der Q7 ist auch nicht ohne und ich bin ihn ja auch noch nicht gefahren. Nix. Ach VW Transporter. Schön. Nun nicht gaaaanz genau das was ich mir so vorgestellt hatte. Aber immerhin geräumig. AHHHHHHHH!!!!!!!!! Toll, wenn die Vorfreude mit der man sich tagelang in Stuttgart über Wasser gehalten hat so einen klitzekleinen, praktisch winzigen Dämpfer bekommt. Mit einem 8 Kilo Vorschlaghammer. Solange aug den Hinterkopf bis man wieder lustig lächelt...


Aber es hat auch positve Seiten. Das Hotel ist wieder mal klasse, Das Frühstücksbuffet ein Traum, die Gegend (kennt man ja) bezaubernd und das Wetter scheiße. Das mit dem Wetter war zu erwarten. Wir sind irgendwo und es ist schlecht. Sobald ich heute draußen zu arbeiten hatte, hat es immer wie aus Eimern geschüttet. Immer wenn ich im Auto saß war es trocken. Ich glaube, ich habe eine persönliche Schlechtwetterfront, die mich begleitet. Jemand sollte dem deutschen Wetterdienst einfach mal einen Tipp geben. Der Burger ist von dann bis dann in Kaprun, sagt einfach mal schlechtes Wetter voraus. Das wird schon passen.


Ansonsten habe ich heute eine goldige Reise in die Vergangenheit gemacht. In meine Jugend. Nein, nach der Zeit der Saurier. Ich spreche von der Zeit als seltsame Gewänder und Bärte in waren. Nein, auch nicht die Zeit um Jesus herum. Noch seltsamere Gewänder und Bärte... Genau die 70er. Also eigentlich Ende 60er, Anfang 70er. Prielblumen Zeit. Psychedelische Farben. Ein Modetraum in Schlag und Gruselbunt. Das (der Ausflug, nicht die Mode) wird jetzt zumindest meine Mutter begeistern. Ich war in Mittersill im Gasthof zur Post. Ja, das sagt natürlich niemandem etwas. Aber da war ich als junger Jedi zum Skifahren. Zugegeben, ich bin mehr gerodelt, aber die Macht war damals schon mit mir. Und ich darf erfreut konstatieren:“ Der Gasthof hat es geschafft seinen Charme ebensowenig zu verändern, wie das Interieur.“ Dort wurden Leidenschaften geprägt! Zündeln am Kamin. Löcher im Flickerlteppich... ;-). Auf Socken durch lange Gänge schliddern, Mädels durch Glastüren schubsen... Das waren noch Zeiten. Das sieht dort genau noch so aus wie damals. War das ein volles Dejavu! Ich bin echt ein wenig gerührt gewesen. Eine Art Gefühlsaufwallung. Nur kurz und von außen fast nicht zu sehen, aber HOHO! Ein Gefühl. JA! Ich seh euer verwundertes Kopfgeschüttel. Und ich kann erkennen wie Ihr denkt: Vermutlich hat er Hunger mit Gefühl verwechselt... Aber nein, so war es nicht. Spontan habe ich mit Waldi beschlossen dort am Donnerstag abend zu Essen hinzufahren wenns zeitlich irgendwie hinhaut. Mal sehen, ob von den alten Wirtsleuten noch jemand rumgeistert. Das wärs grad noch.


Ja, man sieht schon ich überarbeite mich aktuell nicht. Shuttlefahren ist immer eine ziemlich lockere Sache, mit einen exorbitanten Anteil an Wartezeit. Gut, daß ich noch ein paar Bücher eingepackt habe. Und daß es hier einen wirklich geilen Wellnessbereich gibt. Die Sauna ruft Freunde der Nacht !!!


Bilder


Eigentlich speziell für meine Mutter.

Der Gasthof, wie er so gänzlich unverändert in der Gegend steht.


Weitere Bilder gibt's dann wenn ich meine Akkus wieder geladen habe ;-)

An diesem Kachelofen und habe ich schon als Junggemüse wunderbar geschlummert.


Darf ich an dieser Stelle Erwähnen, daß die Angabe Drei Teller Suppe für 10 Pfennig laut der regulären Karte keinen bestand mehr hat. Ich hoffe auch es wird keine Knorr-Tütensuppe serviert. Aber es gibt für erträgliche 2,30€ immerhin "a guade suap" wie es in der Karte steht.
Ja und von außen immer noch unverändert. Zumindest kann ich zu meiner Erinnerung - Nein, keine bösen Kommentare bitte - keinen wesentlichen Unterschied feststellen.

Donnerstag, Juni 01, 2006

Eine mittlere Erschütterung des Glaubens.


Diesmal kommt nur ein kurzes Update, dafür aber mit Suchbild. Wir sehen auf dem Foto den Innenraum eines BMW 520d. Bitte nicht an der etwas altbackenen Optik stören, aber so sehen die halt aus. Es gilt folgendes zu finden: Die Handbremse... 3...2...1... und? Gefunden? Gut, ich bin - wie vermutlich die meisten anderen Menschen - der Meinung, das lag so auf dem Fragenniveau wie im Privatfernsehen diese 49ct Anruffragen. Wie heißt der Mittelfeldspieler der diesen Sommer zu Chelsa wechselt a) Ballack, b) Beckenbauer.


Ich steh so am BMW, erkläre der Russin, die darin Platz genommen hat, gestenreich wie das Auto (Handschalter, Bremse und Kupplung treten, dann den Startknopf drücken) zu starten ist. Ein sehr leerer Blick. SEHR LEER!!! Freundlich dreinblickend starte ich ihr das Ding. Dann wollen wir losfahren und es kommt auf russisch die Frage, wo denn im BMW die Handbremse wäre? Freunde, wenn die Frau sich im Auto umschaut, sticht sie sich vermutlich an dem Ding ein Auge aus! Die gezogene Bremse hat ja fast bis in den Fahrzeughimmel geragt. Mein Kopf schlägt ganz kurz entnervt am Lenkrad auf und ich lasse es den Übersetzter erklären. Sehr viel Heiterkeit bei den Kollegen. Wen bitte fliegen die Russen da eigentlich ein? Irgendwelche Pornodarstellerinnen aus dem finsteren Wald gleich hinter Wladiwostok? Ich bin immer noch ein wenig fassungslos. Nein, bei genauer Betrachtung sehr fassungslos.


Man hat sich ja mittlerweile daran gewöhnt, daß die pappnasigen Verkäufer den BMW nicht starten können, weil sie nur auf der Bremse stehen (und da passiert dann halt mal gar nix. Ein Sicherheitsfeature, das die meisten Hersteller mittlerweile haben). Oder daß sie beim Lexus die Handbremse nicht losen (treten zum arretieren, treten zum lösen) können, aber dafür dann plötzlich mit offener Motorhaube dastehen, weil wahllos irgendwelche Schalter und Hebel in ihrer Panik drücken oder zeihen. Gerne wird auch die Lenkradverstellung im BMW abgebrochen (6x in 6 Wochen) weil man so was ja mit Gewalt verstellen muß. All das ist Tagesgeschäft. Aber die Handbremse... Meine Herren!!!!!


Ansonsten hat sich mein heldenhafter Plan 2 Wochen zu entspannen gerade im Nichts aufgelöst. Kaum zu Hause geht 's gleich nach Salzburg weiter zum Audi Fahrdienst, den wir nun doch bekommen haben. Und von dort aus weiter nach Mannheim. Bringt immerhin Geld ins Haus, ich will also nicht weinen. Offenbar hat sich ein Vorstand dann doch mal bequemt zu sagen, daß er gene mit uns arbeiten würde und die Presseabteilung zahlt einen Teil der Differenz zur anderen Firma. Die haben keinen Bock auf die andere Firma. Somit wurden die Erbsenzähler im Einkauf überstimmt.


Ach, solltet ihr die Handbremse nicht gefunden haben, hier die Auflösung:






Und zum Thema bemerkenswerte Kennzeichen - man erinnere sich an Marbella (Yes Baby, Top Boy...) kann man auch hier etwas dazu beitragen...