Feuchte Eier, ganz ohne lecken!
Das, Freunde der Bildung, nennt man dann schon mal wildes Reisen durchs Land. Erst war ich mit Manu Mi/Do in der Nähe von Ulm wo DC ein Hotel betreibt. Na ja, knapp daneben. Das Hotel gehörte ursprünglich zum Daimler (wie wir Schwaben sagen), wurde dann verkauft und anschließend wieder zurück gemietet.
Hier folgt dann eure Chance zu Imagination... ja, genau so ist auch der Service.
Viel unfreundlicher geht's auch in der Kantine eines pakistanischen Foltergefängnisses nicht zu. Und die Zimmer sind auch ähnlich gewesen. Zumindest die uns zugewiesenen. Ich, als Hotel würde das Zimmer ja schon mal saubermachen lassen, wenn ich neue Leute einquartiere. Nicht erst auf Anfrage, ob man denn auch frische Bettwäsche und Handtücher bekommen könnte. Ich gebs ja zu, der Weg bis unters Dach ist weit und die Reinigung ist auch beschwerlich, da man wegen der Dachschräge immer ein wenig gebückt laufen muß; daher hätte mich der volle Papierkorb auch gar nicht gestört, aber frische Handtücher und Bettwäsche müssen auch in einer Dachkammer machbar sein. Aber bei quasi verbeamteten Hotelangestellten... da darf man nicht zu viel erwarten.
Zwei Tage goldige Veranstaltung, mit sehr netten und motivierten Neu-Daimlerianern. Am zweiten Tag dann der Anruf von einer anderen Agentur. Ob ich Zeit hätte für Lexus... 10 Wochen. Gut, hatte ich nicht, aber als Springer wollte ich dann doch. Und Manu gleich mit. Also Donnerstag Abend aus Ulm gekommen, Freitag früh gleich nach Düsseldorf weitergesemmelt. Hmpf.
Und da habe ich wieder mal einen Oberrabbi aus dem Orden der Ahnungslosen getroffen. Und wer stellt solche Menschen traditionell ein? Agenturen. Da frage ich mich schon gelegentlich, wie die Stellenbeschreibungen in Agenturen aussehen... Sie sehen gefällig aus, sind stark verpeilt, und haben sowas von überhaupt keinen Plan, dass George W. wie der Inbegriff eines „elder statesman“ wirkt... Dann willkommen bei uns. Wir zahlen das Vierfache von dem was sie wert sein mögen und stellen ihnen auch noch eine alberne braune Cordhose. Yippie!!!!
„Ich kenne die Präsentation leider nicht, aber ich lese sie dann halt mal ab.“ Toller Anfang für eine Schulung. Nun bin ich, obwohl ja weitgehend talentfrei, doch in der Lage eine Folie vom Overhead selbständig zu abzulesen. Und eine „Vorleserin“ verbinde ich mit was anderem. Und jede Frage mit einem: „Oh, das hat was mit der Organisation zu tun, das macht die Kollegin...“ zu beantworten, läßt bei mir die Frage hochköcheln, was der gute Mann hier eigentlich macht? Nur zum Folie vorlesen aus Frankfurt gekommen. Stark. Agenturen...
Und dann der Lexus. Eine Möhre sondersgleichen. Ist mir schon klar, warum die Lexuskäufer im Schnitt jenseits der 60 sind und mit 1 ¾ Beinen schon im Grab stehen. So was altbackenes ist mir ja selten untergekommen. Rotes Holz sage ich nur. Rotes Holz. Unfassbar. Ich seh vor lauter Kopfschütteln schon den Bildschirm verschwommen. Eine Schaltkulisse wie aus dem vorigen Jahrhundert, unsinnige Funktionen zu hauf und sinnige gibt's nicht mal als Extra. Oder warum brauche ich eine Möglichkeit eine Drehzahl einzustellen, bei deren Überschreitung ein rotes Lämpchen angeht? Es mag sicher Extremfälle geben, aber ich fahr echt viel Auto und ich hätte es noch nie benötigt. Oder Schaltwippen am Lenkrad. In der Sportversion. Schicke und wirklich sportliche Sache. Zumindest wenn die Wippen Gänge schalten würden. Neeeeeiiiihhhhhhein, tun sie aber nicht. Damit kann man eine Vorselektion der Gänge treffen, die der Automatik zu Verfügung stehen sollen. So wie früher diese D-3-2-1 Automatik Schaltkulissen. Dafür aber Schaltwippen zu montieren ist nicht nur albern, sondern Verarsche.
Dass man dieses Auto (Stichwort Verarbeitung) in Amerika als Oberklasse verkaufen kann wirft dann noch ein zusätzlich sehr sehr betrübliches Licht auf amerikanisches Qualitätsempfinden. Sehr betrüblich. Wenn ich einen Polo hätte der so lumpig verarbeitet wäre, würde ich glaube ich ne Kriese bekommen.
Heimfahrt. Schwaig – Zabo ca 15 Minuten.
Ich fahr los (Roller) es beginnt zu regnen. Zielsicher mit Start geht's los. Ich vermute ja, der Wettergott ist derselbe Herr, der im Nachbarhaus immer aus dem Fenster guckt. Der wartet doch nur drauf dass ich losfahre und er mich vollregnen kann.
Nun habe ich ja eine wasserfeste Jacke an. Ich bin ja schlau... Na gut, was ein klitzekleiner Haken an der Sache ist, also klitzeklitze klein: Das Wasser läuft ja ab. Und wo läuft das Scheiß Wasser hin? In den Schritt. Nach ca 3 Minuten strömenden Regens sind dann die Eier feucht. Und ich bitte zu bemerken, dass an dieser Stelle noch nix, aber auch in keinster Weise von Frauen, Zungen oder ähnlichem die Rede war. Starker Regen = nasse Eier. Vollkommen frei von Vergnügen. Weil es sich ja auch nicht um einen lauen Sommerregen handelt, sondern um einen ziemlich kalten und heftigen Regenguss. Kalte, nasse Eier. Ein Traum. Und dann wandert die Nässe an den Arsch... und irgendwann ist der ganze Kerl nass. Also unten rum. Oben hab ich ja eine wasserundurchlässige Jacke an. Schlau.
Tröstlich ist, dass der Regen mit Erreichen meiner Haustüre sofort beendet war. Und zwar nicht weil ich unter dem Vordach im Trockenen stand, sondern weil es generell aufgehört hat zu regnen.
Vielen Dank, lieber Herr Nachbar. Möge die Erde beben und ihnen ihr Schiebefenster den Hinterkopf verdellen.