Samstag, Juni 21, 2008

Ich bin scheiße. Und ich hab es praktisch aus erster Hand.

Nun, es hat wieder mal ein wenig gedauert bis ich was schreiben konnte, aber im Spannungsfeld von viel Arbeit – oder eher langer Arbeitszeit und Fußball EM komme ich auch nicht zu allem. Als beweiß könnte ich nun anführen dass ich sogar die abendlichen Selbstbe…spaßung eingestellt habe, weil ich irgendwie gar nicht dazu komme. Aber an dieser Stelle will ich nicht zu sehr ins Detail gehen, am Ende lesen Minderjährige versehentlich mit.

Für die Minderjährigen also mal eine Bastelarbeit einer Hostess. Gut, der Dame ist noch nicht aufgefallen, dass Ostern vorbei ist, aber naja...

Zunächst will ich mal auf die Überschrift eingehen. Ich habe heute mit der Agentur (die Türkei-Geschichte) telefoniert und erfahren, dass ich mit darf. Aber nicht als Teamleiter. Ich war und bin es immer noch ein wenig erstaunt. Immerhin waren wir das einzige Team in dem es keinen Streit gab, das sich ihre Zahlen nicht hinbeschissen hat und mit den wenigsten Autos die meisten Fahrten generiert hat. An und für sich ein Zeichen dafür, dass man es als Teamleiter richtig gemacht hat.

Ich kann die Sterne sehen. Zumindest einen. Ich finds hübsch.

Aber ich soll nicht mehr Teamleiter sein. Weil ich nicht kritikfähig, dafür beratungsresistent und äh, das dritte hab ich vergessen, bin. Meint zwar nicht der Agenturchef aber irgendwer bei Mercedes oder die Projektleiterin. Das hat mich dann doch überrascht. Senil, vergesslich, mit obszönem Humor gesegnet, mit dem kann man nicht richtig streiten, all so was habe ich schon gehört. Aber nicht kritikfähig und beratungsresistent das ist mir neu. Dafür, dass man mich eigentlich nie so recht kritisiert hat, ich also nichts derartiges umzusetzen hatte und alle Arbeits-Anforderungen die da kamen brav umgesetzt habe, bin ich schon erstaunt. Ich vermute ja, die Herrschaften sind einem sprachlichen Irrtum aufgesessen. Sie meinen mit ihrer Aussage, dass ich Arbeitsanweisungen hinterfrage, generell eine Meinung habe und diese auch kundtue. Das nennt sich aber an und für sich einen Kopf auf den Schultern haben und ihn benutzen. Kleingeister und Leute, die mit solchen Eigenschaften ein Problem haben nennen so was beratungsresistent. Aber das zeugt nur von mangelnder Sozialkompetenz und einem geringen sprachlichen Vermögen. Sprache ohne Trenn- und Tiefenschärfe quasi. Nun bin ich am überlegen, ob ich trotzdem mitfahre und an meinem Golfhandicap arbeite oder einfach was anderes mache. Ich habe erfreulicherweise auch noch andere Angebote.

Zwischenrein immer mal wieder Bilder vom Event. Die haben zwar mit dem text wenig zu tun, aber irgendwo muss ich sie ja reinpacken. Anna belästigt den armen Tobi.

Nun gut so viel dazu. Ich mag hier an dieser Stelle nicht mit Ärger schreiben. Auch bei uns in Stuttgart passieren unterhaltsame Dinge. Insbesondere wenn man Hektixx dabei hat. Es war an und für sich sonnenklar, dass wenn schon ein 200.000 Euro Auto das Brennen anfängt, dies bei ihm passieren wird. OK, er war unschuldig. Der Mechaniker hatte den Deckel beim Öl nachfüllen nicht richtig geschlossen… Aber man sehe die Zeichen.

Apropos Hektixx! Die Heimfahrt mit Hektixx war wieder mal eine Glanzleistung. Ich komme so zum Auto will meinem Koffer einladen und stelle fest, das Auto ist schon ziemlich voll. Ich gehe davon aus, dass die anderen (Chris und Alex) auch schon eingeladen haben. Also mal rein so von der Menge des Gepäcks. Und nörgle ein wenig über die abstruse Menge an Gepäck der Kollegen. Darauf hin erklärt mir Hektixx, dass die ihre Sachen noch gar nicht im Auto haben. Ich frag ihn ob er irr ist. Das war Gepäck wie es für gewöhnlich nur eine Frau Lobach oder andere Gepäckfetischisten mit nehmen. Als nächster kommt Alex mit zwei Taschen und der Dialog wiederholt sich in etwa. Als Chris kommt kann Hektixx dann seine „ja, alles meins, ich nehme mal alles mit, um daheim ganz viel raus zu schmeißen Leier“ schon ganz ordentlich. Gepäck wie eine Kosmetikberaterin. Der Depp. Ca. 20 Minuten später auf der Strecke. Leonberger Kreuz. Hektixx Handy klingelt. Unbekannte Nummer. Ich gehe für ihn ran. Ein Kollege am Telefon. Der bittet mich Hektixx zu fragen, ob bei ihm was klingelt wenn er den Namen „Jackie“ hört. Nein, es handelt sich in diesem Fall keineswegs um dem Kollegen Jackie Cola oder Daniels, sondern um einen Leibhaftigen. Öhm, Menschen. Also aus dem Osten. Ein leibhaftiger Ossi also. Ich frage nach. Hektixx erbleicht. Ist die russische Mafia hinter ihm her? Ist sein Leben in Gefahr. Ja, das schon, aber aus einem anderen Grund. Hektixx stammelt: „Oh scheiße, ich habe noch Jackies Gepäck im Auto… „ Dass war der Moment, an dem ihm drei sehr beengt fahrende Kollegen fast den dürren Hals umgedreht hätten. Immerhin mussten wir nicht umkehren. Jackie hat sich die Sachen bei mir abgeholt. Stuttgart-Nürnberg-Leipzig.

Momentaufnahme am Set. So siehts bei uns aus.

Auch ja die Schuldfrage ist wieder mal aufgetaucht. Bei mir in der Gruppe hat ein Portugiese einen Reifen angefahren. Weil ihm sein Handy runtergefallen war. Das war an der Ausfahrt eines Wechselpunktes. Ich war schon auf die Bundesstraße weitergefahren und sah im Spiegel, dass nur noch ein Auto hinter mir war. Ich frag nach, erfahre sie haben einen Platten also wende ich und fahre wieder zurück. Bis ich da war, hatten die Jungs das Auto schon aufgebockt, und den Reifen runter. Respekt. Dann sind wir die Runde zu Ende gefahren. Was meint Stefan zu dem Vorfall. „Menno, so viele Schäden. Das geht doch alles ins Budget. Das liegt schon auch an der Art wie man die Gruppe führt.“ Mein Unterkiefer macht dann wieder so eine absackende Bewegung und verharrt ein wenig aus Brusthöhe. Ich vermute, ich war zu verdutzt, um zu Blinzeln. Klar, ich bin mit meiner Art zu führen Schuld, dass dem Deppen das Handy runterfällt und er beim Aufheben gegen den Bordstein fährt. Klar. In fünf jahren haben Portugieses das Handy eh ins Ohr implantiert und die Kippe an die Lippe. Wobei bei letzterem fehlt dann diese geschmeidige Bewegung des aus dem Auto aussteigens und gleichzeitig irgendwoher eine Kippe zaubern, die noch in der Bewegung im Mund steckt aussterben könnte. Und das ist schon die hohe Schule. Können nur Portugiesen. Manchmal könnte der Hobbit auch erst denken und dann Unsinn faseln.

Auch nach 12 Stunden nicht totzukriegen. Die Kollegen heben ab. Gut, Rüssel ist eh auf Speed (also auch ohne Tabletten). Der hebt öfters ab.

Ach zu Thema Sex hab ich auch nach News. Ein Kollege hat eine nette Geschichte erzählt. Nach einem Blowjob hätte er sich am nächsten Morgen gewundert was sich an seinem Gerät so merkwürdig anfühlt. Er sieht nach und findet… einen Kaugummi der in seiner Vorhaut klebt. Meines Wissen hat er ihn entsorgt und nicht weiterverwertet. Also mal ernsthaft meine Damen. Man klebt keine Kaugummis unter die Vorhaut. Das ist noch unappetitlicher als unter Schulbänke. Versuchts mit brause, das prickelt. Kaugummis sind blöd.

So nun noch mal einen Hinweis zum Thema Dessous. Blumen müssen nicht auf Unterhosen sein. Und ich bemängle auch den Schnitt dieses Models. Weiterhin bitte ich die Schuhe zu bemerken. Auch wenn sie zur Hose passen... Charly, so wird das nix. Die erotische Ausstrahlung einer Grabbeigabe. Meine Güte weniger ist mehr junge Frau...

In diesem Sinne. Benehmt euch. Ich muss Fußball schauen gehen.


So haben wir das Deutschlandspiel angesehen im Putzzelt, mit eigens gekauftem Flachbildschirm und Satellitenantenne.


Wobei man festhalten muss es gab graduelle Unterschiede im Interesse.

Gernot (oben) weniger, Lupi mehr.






Sonntag, Juni 08, 2008

Nachtrag zum abgesoffenen Auto

Also gestern habe ich ja schon über die drei jungen Leute und das abgesoffene Auto geschrieben. Nun bin ich ja schon gelegentlich ein kleines Schwein. Ich war so frei und habe das Bild auch an die Bildzeitung geschickt. Schwupps ruft mich heute ein Reporter an und meint ja das würden sie gerne in der Rubrik Leserreporter abdrucken. Macht 100 Euronen als Honorar oder 500 wenns bundesweit erscheint.
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Ich kanns noch gar nicht glauben. Ich... in der Bildzeitung. Nenene.


Samstag, Juni 07, 2008

Betrachtungen zur Menschengattung „Depp“.

Als junger, gerade flügge gewordener Mensch, der noch dazu aus der wohlbehüteten Provinz Forchheim, also einer ländlichen, um nicht leicht rückständigen Region Deutschlands zu sagen, kommt, ist man sich der Gefahren der weiten Welt oftmals nicht so recht bewusst.

Leben in der der Nähe von Forchheim.

Dann ist man auch noch euphorisiert weil man in einer fremden, großen Stadt (Nürnberg) auf dem Weg zum größten deutschen Festival, Rock im Regen, ist. Soweit alles noch geschmeidig. Aber die dunkle Seite der Macht lauert da draußen... Und das ist dann der Moment wo ein sachte überschätzes Ego auf die Realität trifft. Ich seh seine Kumpels förmlich neben ihm sitzen. „Los, komm fahr zu, das geht scho.“ Oder „Mach zu, die fangen gleich das spielen an. ..“ Was kann denn einen Forchheimer Jugendlichen heutzutage noch schrecken? Regen? Gewiss nicht. Nun muss man sagen eine (im Bild nicht mehr erkennbare, weil überflutet) 60 cm hohe Wasserfontäne aus dem Gulli hätte der ein oder andere mit Geist gesegnete Einwohner des Planeten (Schimpanse, Katze, Regenwurm…) durchaus als Warnzeichen verstanden. Ich auf meinem Roller habe gebremst und dem jungen Mann mit einer unverhohlenen Skepsis beim Versuch durch die Unterführung zu fahren zugesehen. Engagiert ging es voran. Immer weiter. Bis zur Mitte des Tunnels. Dann mussten die drei feststellen, dass zwischen einem Opel und einem Amphibienfahrzeug der Bundeswehr immer noch bauliche Unterschiede bestehen. Geringfügige wie ich erklärend anfügen möchte. Eine handelsübliche G-Klasse, im Gelände ein durchaus achtbarer Verfechter der Offroad Zunft, hat (ab Werk) „nur“ 50 cm Wattiefe. Wenn es mal mehr sein soll, greift man besser zu einem Unimog (1,20 m). Aber, ich darf das hier mal festhalten, kein Opel ohne eine massive Umrüstung ist für derartige Pfützen geeignet. Wirklich nicht.

Das ist dann ein wirtschaftlicher Totalschaden. Und ich fürchte die Versicherung wird sich laut lachend auf irgendwelche Klauseln berufen, die abgrundtiefe Dummheit und Tolldreistigkeit ausschließen. Zu Recht. Was für Deppen. Und ich glaube die zwei Löschfahrzeuge der Feuerwehr, der Krankenwagen und die Polizei kommen auch nicht für lau. Aber das ist nur eine Vermutung. Aber was solls. Hey Jungs: Rock `n‘ Roll!

Aber zurück zur Arbeit.

Man mag es kaum glauben aber die zögerliche Berichterstattung liegt in ziemlich langen Arbeitstagen begründet. Ich kann mich nicht an einen Tag erinnern, an dem ich weniger als 12 Stunden am Set war. Wenn ich genau nach sinniere finde ich einige, die unter 13 Stunden waren, aber unter 12...? Nein, keiner. Und da habe ich dann abends kaum noch den kreativen Impuls gespürt was zu schreiben.

Was ist also in den letzten Wochen passiert?

Nachdem ich Manu schlaftechnisch im Doppelzimmer überlebt habe, was man bei der Lautstärke und der Intensität seines Schnarchens getrost als kleineres bis mittleres Wunder bezeichnen werden darf, war ich der Meinung es würde besser werden. Ha. Wie immer hat der Irrtum in meinem Leben Reihe eins gebucht. Manu hatte mir immerhin - und das ist nicht hoch genug anzurechnen - Oropax zur Verfügung gestellt. Jörg mein neuer Zimmergenosse hatte das nicht. Nun, Zeit für einen erklärenden Einschub, verhält es sich so: Ich habe es noch gut im Ohr, nein eigentlich schlägts mir das Zitat förmlich um die Ohren: Nach Malle haben unsere Hobbits mal gemeint: Teamleiter bekommen ab jetzt Einzelzimmer. Nun ist Jörg keineswegs derartig körper-, geräusch- oder geruchslos, als dass mein Zimmer in irgendeiner Art und Weise als Einzelzimmer zu bezeichnen wäre. Insbesondere der nächtliche Zuschnitt von Holzpanelen, ist - wenn gleich er im direkten Vergleich zu Manu in etwa das Potential eines Messer ohne Klinge hat, bei dem man den Griff weggelassen hat, lächerlich. Aber schnarchen ist schnarchen und stört mich. Und ich gebe zu, ich mag den Geruch im Zimmer nicht wenn er da ist. Das hat so was von altem Leichenstaub oder so. Einfach unangenehm. Man könnte mit Fug und Recht sagen: Ich kann den Mann nicht riechen. Nicht dass er unsympathisch wäre. Oder gar uninteressant. Hmmm, so viel zum Einzelzimmer.

Immerhin hat er heute ausgecheckt und ich kann endlich all die schlimmen Dinge tun die Männer in Hotelzimmern so machen. Also Blog schreiben in meinem Fall.

Gut, gelegentlich streichle ich auch Frauen. Aber nur sofern ich nicht golfe.

Mal ganz jenseits einer gewissen Lustlosigkeit meinerseits, die teilweise sicherlich darin begründet ist, dass sobald Stefan am Set ist, die Teamleitertätigkeit ein Niveau erreicht, das dem meines Einzelzimmers entspricht. Nicht vorhanden. Man macht nix. Also nix leitendes. Viel anderen Unsinn, aber nix von Belang. Das ist unspannend. Da fahr ich lieber wieder in die Türkei. Das ist interessanter. Und ich kann golfen.

Mittlerweile teile ich mir ein Zimmer mit Alex. Der macht die Nachtsicherheit. Er geht bevor ich komme und kommt nachdem ich gegangen bin. Das ist faktisch ein Einzelzimmer.

Ich komme auch auf diesem Event nicht umhin, die geschickte Auswahl meiner Chefs für die Führungspositionen zu bewundern. Offensichtlich ist man für den Teamleiterposten schon dadurch qualifiziert, wenn man mit dem Chef poppt. Also sieht die normale Karriere in unserer Firma wohl so aus: 6 Monate mit dem Chef vögeln, dann bekommt man einen Festanstellung, wird Teamleiter und Personalchef in der Firma. Nicht schlecht. Deswegen habe ich fast 4 Jahre benötigt, um vergleichbares zu erreichen. Ich hätte… NEIN. AHHHH… diese Bilder in meinem Kopf… AHHHHH.

Nun will ich ihr gewisse Fähigkeiten, die einen Teamleiter auszeichnen nicht absprechen. Da hat sie sicher welche. Aktuell fällt mir keine ein aber das kommt sicher noch beim schreiben. Sie kann halt nicht gut mit Menschen umgehen, hat wenig Geduld und einen Ton am Leib, den man sich normalerweise Menschen gegenüber nicht herausnehmen sollte. Immerhin haben wir Mitarbeiter die höher qualifiziert sind als sie und in ihrem weiteren Leben (Ja, es gibt ein Leben nach der PI) deutlich anspruchsvollere Tätigkeiten ausüben werden als sie. Aber das nur am Rande.

Immerhin ich habe hohen Respekt vor ihrer Leistung sich in 2 Wochen Event schon einen sehr pittoresken Spitz- oder besser Kampfnamen in der Reinigungstruppe erarbeitet zu haben.

„Nazi“ Hock. RESPEKT.

Nicht jeder bekommt solche Sitznamen in der Truppe. Das muss man sich durch seine Art Menschen zu führen hart erarbeiten. Aber man sieht auch hier wieder, dass die Postenvergabe in unserer Firma sehr wenig mit der tatsächlichen Eignung der Menschen für diesen Posten zu tun hat. Das wird treue Leser aber nicht wirklich überraschen.

Ich bin gespannt wie das weiter geht. Wenn die Jungs nicht aufpassen werden ihnen irgendwann alle guten Stammkräfte weggelaufen sein.


Als ich nach Hause kam und (ich hab vorher geklopft) das Zimmer meines Untermieters betrat habe ich diesen Ostdeutschen Liebesbeweis vorgefunden. ich weiß, der ein oder andere von euch hoffnungslosen Romantikern wird nun feuchte Äuglein bekommen, ich hab herzhaft geschmunzelt. und Unromantisch einen Zettel dazu gelegt auf dem ich um die Miete gebeten habe. Soviel zur Romantik im Alltag.

Ach und ich werde schon wieder von einer Frau verfolgt. Aber das erzähle ich nächstes mal.