Ich habe Leid über meinen Zimmergenossen gebracht. Kaum sind wir aus dem sauerländischen Urlaub und einer reichlichen Dosis spielen zurückgekehrt, liegt er im Krankenhaus. Ein wenig erbaulicher Ausgang des Urlaubs, wie ich konstatieren muss. Ich dachte bis dato, dass sich meine unheilvolle Aura auf Firmen und Wirtschaftszweige beschränkt. Gut, wenn wir davon absehen dass in meinem letzten Ausbildungsbetrieb der Chef sehr schwer krank wurde und es ihm erst wieder besser ging nach Abschluss meiner Ausbildung. Und sein Schäferhund ist auch verstorben als ich da war. Ok, eingedenk dieser Tatsachen, muss man fast froh sein, dass der Urlaub nur 5 Tage währte. Andererseits liegt er auf einer Station die sich interdisziplinäre medizinplus nennt, was schon ziemlich nach „hier-bringen-wir-die-Simulanten-und-Hypochonder-unter“ Station klingt. In der Summe hatte der Arme einen Tag Bauchweh. Und nachdem das Kirschkernkissen offenbar nicht geholfen hat, ist er dann doch ins KH. Dort hat man aber auch bis dato nix gefunden. Gut er hat seinen Aufenthalt um einen Tag ausgedehnt nachdem er sich, obwohl unter Narkose, massiv gegen die Magenspiegelung gewehrt hat. Und vermutlich hat er auch noch den Arzt bespuckt und die Schwester sexuell belästigt. Somit gibt’s dann morgen noch mal ne Magenspiegelung und ne schwerere Narkose. Ist an sich doof wenn man am Ende doch gesund ist.
Zum Thema Sauerland sei gesagt, dass ich überraschender Weise nicht jedes Spiel verloren habe. Normalerweise ist meine eher intuitive und unreflektierte Art zu spielen nicht von einschneidenden Erfolgserlebissen gekrönt. Also meisten spiele ich halt als belustigendes Element mit über das sich trefflich spotten lässt. Aber ich habe dann doch das ein oder andere gewonnen, was den Aufenthalt um so erfreulicher machte. Die Highlights waren sicherlich Vasco da Gama und Egizia. Und 5 Tage sind einfach zu wenig. Man kommt ja kaum durch.
Wenn mannun denken würde das Hochsauerland in Usseln ist ein wenig ab vom Schuss, den möchte ich auf eine lokale Spezialität von großer Weltläufigkeit hinweisen. Dank an Stibi für das Foto.
Sehet und Staunet:
Dann habe ich noch zwei nette Begebenheiten zu berichten:
Im Saturn. Eine junge Dame betritt die HiFi Abteilung. Groß, schlank, unzweifelhaft attraktiv. Sie kommt auf den Kollegen neben mir zu und fragt ihn: „Entschuldigung, ich brauche einen objektiven...“ hier unterbreche ich mal kurz. Das was man hier erwarten als Fortgang der Frage ist das Wort Rat. Und für unseren objektiven Rat sind wir ja massiv bekannt. So also noch mal sie kommt also: „Entschuldigung, ich brauche einen objektiven... Stecker.“ Das ins nun ein wenig erstaunlich, war mir ungebildetem Tor doch der Unterschied zwischen objektiven und subjektiven Steckern gar nicht so recht klar. Hat sie ihr Freund geschickt? Braucht sie ein Kameraobjektiv. Während ich noch stutze und dann krampfhaft versuche nicht laut heraus zu lachen, nickt mein Kollege ernsthaft. „Aber gerne die optischen Stecker (Lichtleiterkabel aus Glasfaser) befinden sich hier drüben.“ Ich gehe ins Lager und lache. Aber so ist Service. Ich beantworte dafür wieder mal Fragen zum Thema wie viel Watt hat denn diese Anlage. Als ob es ein Staubsauger oder Heizlüfter wäre. Und selbst bei denen ist der Wirkungsgrad interessanter als die Wattaufnahme. Aber was solls.
Gestern habe mit einer sehr netten Hamburgerin gechattet, die leider nicht zum spielen ins Sauerland kommen konnte. Wie es so in Chats üblich ist, landet man irgendwann beim Thema Partnerbörsen, wie poppen(punkt)de. Gut, es mag jetzt sein dass nicht automatisch jeder Chat bei so was landet, aber ich finde es gibt schon so eine gewisse Tendenz. Irgendwie. Also... Öhm. ja. Wo war ich?
Sie meinte sie wäre auch mal in einer gewesen. Ich meine darauf hin dass man da schon auch Glück haben könnte, worauf sie meinte da wären auch schon ein paar seltsame Vögel dabei gewesen, aber mit einem war sie doch ein halbes Jahr zusammen. Der wäre aber auch seltsam gewesen. Das wäre ihr nach so nem Monat aufgefallen. Nun ich finde dass es dann schon von einer gewissen Leidensfähigkeit zeugt es dann noch 5 Monate mit einem so merkwürdigen Menschen auszuhalten. Nach den Geschehnissen die ich in der Kurzgeschichte Liebe 2008 beschrieben habe, muss ich gestehen sind mir ja schon ein paar – milde – Zweifel an der emotionalen Intelligenz des weiblichen Teils der Gesellschaft gekommen. Das wird bei so geschichten wie ich sie nun erfahre nicht unbedingt besser. Es sind übrigens ganz und gar unterschiedliche Personen. Nun kann man sich berechtigter Weise fragen ob der hier so rüde verunglimpfte wirklich so schlimm gewesen sein kann. OK, das ist natürlich Ansichtssache. Aber ich finde es schon bedenklich wenn man sich konstant von Hubschraubern verfolgt fühlt. Nun ist das Verfolgen mit Hubschraubern so eine Sache. Ein Hubschrauber ist per se nun erst mal nicht ganz unauffällig. Sie machen einen gewissen Lärm. Und sind natürlich so im Himmel auch ganz ordentlich zu erkennen, wenn man nicht blind und taub ist. Für den Betroffenen Personenkreis der tauben Blinden ist das aber natürlich schon ein Problem. Weswegen normale Kampfhubschrauber übrigens immer sehr tief fliegen und sich hinter Bäumen und Hügeln zu verstecken trachten. Natürlich nicht wegen der blinden Tauben sondern der Abwehrrakenten. Nur mal so am Rande. Nun war der Mann jedoch weder blind noch taub. Wie macht man es also ihn unauffällig trotzdem mit Hubschraubern zu verfolgen? Ja, genau. Ich sehe ich kann euch nichts vormachen. Logisch man verwendet ultramoderne Hubschrauber die man nicht hören kann. Sorry wenn ich da jetzt euren Intellekt beleidigt haben sollte mit so einer einfachen Frage. Und die lässt man dann auch noch sehr hoch fliegen, so dass man nur die Lichter erkennen kann. Also Nachts insbesondere. Ja. Ein ganzer Himmel voller Hubschrauber. Insbesondere einer der immer über ihm zu stehen scheint. Jetzt sind die wirklich schlauen gefragt. Wie heißt der Hubschrauber? Ok, das war auch einfach. Ich hab nen Moment gebraucht. „Polarstern“ fand ich jetzt nicht ganz so offensichtlich. Und nein, ich übertreibe nicht. Und ich erfinde nichts. Der war davon überzeugt. Nun kann man einwenden, dass es schon schwierig sein müsste ihn aus so großer Höhe zu verfolgen. Ihr nickt mit Kennermiene. Ich seh schon ihr kennt die Situation. Ist auch einfach. Man besprüht sein Auto einfach mit einer neuartigen ultravioletten Farbe die auch auch aus großer Entfernung einfach zu verfolgen ist. Schaut jetzt bitte nicht so. Ernsthaft. Der war davon überzeugt. Als er dieses hochbrisante und geheime Wissen preisgegeben hat, musste die junge Dame mit ins Bad gehen und den Wasserhahn laufen lassen, wegen der Abhörgefahr. So siehts aus.
Moment ich erwähne nochmal: 6 Monate Beziehung. Ich bin mir aber nicht mehr sicher ob leidensfähig das ganze richtig beschreibt.
Was bleibt? Nun wann immer die junge Dame jetzt in einem Anfall von Romantik am Strand den Sternenhimmel betrachtet muss sie an Hubschrauber denken. Was der Romantik des Moments zumeist ein wenig abträglich ist.
Abschließend zitiere ich hier noch meine liebe Freundin M., die kürzlich in einem Gespräch zum Thema Romantik meinte: „Oh, wenn Du Romantik willst, geh doch auf die Wiese und pflück dir ne Blume, aber verschon mich damit.“
In diesem Sinne.