Mittwoch, Juli 25, 2007

Das erste Mal ist immer was, ja nun, bemerkenswertes.

Auch wenn es sich hier nicht um Sex im allgemeinen oder besonderen handelt. Ja, bedauerlich, ist mir schon klar, aber ich habe nicht die Absicht über mein erstes Mal zu berichten. Was eigentlich so bedauerlich wieder nicht ist, wenn man sichs recht überlegt. Wer will schon olle Kamellen aus dem letzten Jahrtausend hören.


Aber heute mein erster Mood-Lexus-Arbeitstag. Gestern hat unsere Teamleiterin noch lamentiert, dass es schon böse stressig sei. Ich war vorgewarnt. Hart verdientes Geld also. Ok. Ich bin durch die vermutlich härteste Schule der Welt gegangen. PI gestählt habe ich mir fest vorgenommen nicht zu weinen. Mut aus dem vergangenen Leid geschöpft. An meinen Mittag auf der Rennstrecke gedacht. Tick, tack... Zusammennehmen, nicht weinen, Roy.


Allein schon der unmenschliche Frühstückstermin schien mir auf brutalstes Schaffen hinzudeuten.

09:30! Uhr. UTC +1. Also hiesige Zeit.

Der ein oder andere Hahn hat sich da schon wieder, vom vielen Krähen und anschließendem morgendlichen Hühnerbeglücken erschöpft und erschlafft, zum Nickerchen in den nächsten Heuballen geworfen.

Nicht so wir, die Speerspitze der Schaffenskraft. Frühstück. Dann heute morgen um 9:15 der erste Anruf der Cheffin. Frühstück verschoben. Aber nicht auf den nächsten Tag wegen Arbbeitsüberlastung oder so, sondern auf 9:45. Effektiver Arbeitsbeginn wenn man das fahren zum Einsatzort dann so um 10:30.

Ich sag euch, ich war schon so fertich, so was von fertich... Alter.


Dann ein kleines Highlight. Autos reinigen. Niedlich. Mit Zewa Wisch und Weg. Wie goldig ist das denn? Und dazu diese schicken Sonax Reiniger aus der Tankstelle. Da kostet die halbe Menge Reiniger das sechsfache eines normalen Reinigers. Naja, macht dafür auch viel mehr Schlieren im Fenster. Das wird wohl als extra Leistung vermarktet. Schlau die Leute von Sonax. Womöglich hat es hier im Süden ja keine Drogeriemärkte oder Supermärkte. Immer schön alles an der Tanke kaufen. Auch das Zewa.

Denen würde ich als Agentur ja schon mal der Marsch blasen. Mit nem Chiliklistier!


Nach einer 30 Minütigen Hardcore-Monster-Wahnsinnsreinigung dann endlich arbeiten. Sprich 5 mal mit Kunden ne halbe Stunde ein Ründchen im Lexus drehen. WOOoHOoo. Bin ich fertich. Übrigens sind wir (eines von insgesamt sechs Touren-Teams) - mit diesem, stark an kambodschanische Kinderlager erinnernden Arbeitsvolumen - das vollkommen unangefochten fleißigste Team von allen.

Kein Witz. Wenn ichs doch sage. Bin ich fertich.


Hier noch ein zwei Arbeitseindrücke. Für alle von Überschwemmung bedrohten Franken.

Chiemsee... Ganz hässlich da... :-))))

Ne, kaum zum aushalten. würde euch sicher nicht gefallen. Sicher.

Und abschließend noch ein Bild von meiner Exkatze, die mit meiner Exlebensgefährtin die Wohnung verlassen wird. Also Sandra ist schon ja schon weg, aber der Kater weilt noch bei mir. Wird mich aber wenn ich aus dem Berchdesgadenerland wieder zurück bin, wohl schon verlassen haben.

Gelegentlich frage ich mich schon wie es dieser nicht unbedingt übertrieben schlanke Kater schafft, es sich in meiner Laptoptasche derartig häuslich einzurichten.

Sei es ihm gegönnt.

Tschüß Hannibal.

Freitag, Juli 20, 2007

Mutter, die Abschlußleiste und das alte Testament


Etwas wahrhaft biblisches ist geschehen. Nun, Gemeinde, wir sprechen hier vom alten Testament. Was geschehen ist und hier Raum für andächtiges Raunen geben sollte ist folgendes: Der Auszug ins gelobte Land hat stattgefunden. Ja, nach Jahren der Planung und Suche ist Sandra ausgezogen. So ziemlich. Ein Schwung Möbel war zwar schneller weg als Sie, aber mit nur 14 Tagen Verspätung (wenn man von den 2 Jahren nach der Trennung mal absieht) hat sie es ins Eigenheim geschafft. Ein eigenwilliges Gefühl, aber es öffnet Räume und leert gleichzeitig den Geldbeutel.


Ansonsten musste ich meiner Mutter zu Willen sein. Mit großer, mütterlicher Bestimmtheit mahnte sie Sockelleisten am Boden an. Und ein mürrischer, jedoch folgsamer Sohn machte sich auf zum Sockelleistenkauf. Nun darf ich sagen, ich, der ich seinerzeit schon um meiner Mutter willen studiert habe (Zitat: "Damit mal was gscheits aus Dir wird!" Ja. Wirklich. Los wieder aufstehen Freunde, genug vor Lachen gewälzt. Das ist nicht nett!), kauft, um des lieben Friedens willen, Sockelleisten.

Wohlan, nach heutiger Erfahrung darf ich folgendes sagen.

Sockelleisten sind teuer. Und zwar an der Grenze zum Unverschämten. Da gehen für ein Zimmer (und ich hab hier einen ganzen Schwung Zimmer) locker 100 Kruzpeken über den Tresen in die Hände der mitleidig lächelnden Verkäuferin.

Ein Zimmer! Nicht ein Haus! Und mit Verlaub, so ein fucking Leistchen hat einen gegen Null komma Null, Nada, nix tendierenden Nutzwert. Und die Scheiß Dinger müssen natürlich verschraubt werden. In einer hochbröseligen Sandsteinwand. Das heißt, der Gott aller Heimwerker hält strafend einen kleinen Gipsanrührbecher über mich, und heißt mich jedes einzelne vermaledeite Loch mit Gips vorzubehandeln, sonst kippt die Schweine-Leiste samt Dübel und Schraube einfach wieder um, wenn man sie böse schräg von der Seite anschaut. Und war beim montieren noch Gips im Haus? Nein. NEIN, natürlich nicht. Warum denn auch. Aber um 19:59 wirds dann auch ein wenig knapp mit dem Gipskauf. Aber das ist ja dermaßen vollkommen im Erwartungshorizont, da weint der Physiker in mir vor Freude

Nur mal schnell ein Paar Leistchen hinmontieren. Ich kriege gleich einen Lachanfall. Das wird die letzte Leiste sein, die diese Wohnung jemals betreten wird. Ich schwörs.

Mütter!

Danke!


Im Lichte betrachtet ist eine Sammelleidenschaft natürlich nicht immer rational. Ich bin aber schon erstaunt was sich so alles ansammelt. Ich wusste zum Beispiel nicht, daß ich nach dem Auszug der Israeliten (um im Bilde zu bleiben) Herr über einen geschätzten Kubikmeter Plastiktüten werden würde. Nun kann man sicher für Zeiten der argen Not oder bei erneutem Auftreten der 10 Plagen die ein oder andere Tüte – ich sach mal: Stichwort Frösche oder Heuschrecken sammeln – gut brauchen. Aber diese Menge?

Aus welchem Grunde haben Frauen (oder ist Sandra an dieser Stelle eine Ausnahme?) Plastiktüten auf? Ist ja nicht auch so, dass hier im Haushalt an anderer Stelle nicht noch mehr Plastiktüten aufbewahrt wären. Oder man in dem ein oder anderen Laden eine Tüte einfach so, vollkommen gratis dazu bekäme. Und ich hebe mein Organ nicht an, um von einer Menge an Stofftüten, mit der ich das rote Meer zum Zwecke der Durchquerung einfach trocken saugen hätte können, zu künden. Nein tue ich nicht! Ich nehme das nur verwirrt zur Kenntnis.


Aber was macht sich ein alter Mann auch Gedanken. Ich versteh so was eh nimmer mehr.

Ich bin übrigens schlau, ich habe im Keller Mörtel gefunden. Vom Hauswirt. Abgezweigt.

Ich geh jetzt nen Dübel in die Wand mörteln. Nur so, weil ichs kann. Und für Mama.


Dienstag, Juli 17, 2007

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Samstag, Juli 14, 2007

Nürnberg, Stadt der Wunder


Hola, Freunde der gepflegten religösen Diskussion und Befürworter der heiligen spanischen Inquisition.

Ich, Unwürdiger, gebe Zeugnis: Es ist ein Wunder geschehen. Allerdings muss man an dieser Stelle mit grämlicher Mine einräumen, dass leider nicht wir, prinzipiell rechtgläubigen, Katholiken oder die evangelischen Ketzerkollegen recht haben, nein, der gemeine Hindu, Buddist oder auch Schamane hat, wie ich zerknirscht einräume, recht.


Ich wurde Zeuge der spektakulären Wiedergeburt des russischen Außenministers Andrei Andrejewitsch Gromyko. Nun da ihr verwundert eure Nasenhaare zu schicken Zöpfchen flechtet (Der Zoologe spricht hier von Übersprungshandlung), darf ich euch versichern, auch ich war eingangs überrascht. Und, frage ich, was kann einen derartig alten Mann heutzutage schon noch überraschen? Jahaaaa! Wenig. Eigentlich fast nix außer Wunder wie eben dieses.

Ausgerechnet Gromyko wird der leidlich Gebildete sich fragen. Warum der. Hab ich mich auch gefragt. Aber er war es. Ich schwör. Bedauernswerterweise im Körper einer kassierenden Verkäuferin. Erstes Indiz war aber eine eine gewisse Kohärenz bei Alter und Grad der Verknitterung.

Aber auf so schwache fakten kann ich natürlich nicht der katholischen Heilslehre den Rücken kehren... Nicht Ich! Neihein. OHO.

Wo hat das Mirakel stattgefunden? Im Ellerwald. Also in einem namhaften Nürnberger Geschäft für Schließtechnik, das sich, wie man nun sagen muss, in fast schon blasphemisch naher Entfernung bei der Sebalduskirche befindet.

Ich war in dem Laden weil ich, der ich auch manchmal der kleine Ungeschick genannt werde, den Schlüssel für das PI Büro verloren hatte. Bevor nun wieder der Tenor der „Wir -habens-ja-schon-immer-gewusst-Sänger“ zu seiner Arie anhebt, darf ich erwähnen, dass ich in den letzten 20 Jahren durch vieles aufgefallen bin, aber nicht durch das Verlieren meiner Schlüssel. So. Shut up, Chor!


Ich vier Tage zuvor bereits 3 Schlösser, und diverse Schlüssel nachmachen lassen und war nun noch in der Pflicht 8 weitere Schlüssel, einen ziemlich teuren Zylinder für das Tor und dafür dann noch mal satte 22 Schlüssel zu erwerben. Das alles zu einen Gesamtpreis, für den man sich durchaus eine unterhaltsame Spielekonsole (X-Box, o.ä.) auch kaufen könnte.


Da fand ich die Frage, ob man am Preis der 3 Briefkastenschlüssel (6,00 € je) noch was machen könne, nicht gänzlich unverfroren. Wohl aber die Hülle der Reinkarnation. „Nein könne man nicht.“

Ich, eher untypisch für mich, mit orientalischer Beschwingtheit, nachhakend. Aber es seien doch schon eine ganze Menge Schlüssel, da müsse doch was gehen. „Rabatt erst ab 11 Gleichen.“

Hmmmm. Plingggg! Da waren ja noch die 22 Torschlüssel (7,85 € je)...

Unermüdlich weiterbohrend, gleichwohl versuchend nicht in die gorgonenhaften Augen der Hülle zu blicken: „Das sind aber doch deutlich mehr als 11. Da ginge dann doch was, oder?“

Falsch gedacht. 7,85 ist bereits ein Sonderpreis. Normal kostet der Schlüssel 25,00 €.

Wobei Sonderpreis relativ ist, weil es diesen Preis immer gibt, wenn man die Schlüssel gleich mit dem Schloß bestellt...

Ich begehre verzweifelt auf. Wir sind Stammkunden und ein Unternehmen aus der Sicherheitsbranche, da sollte es (sozusagen unter Freunden und Kollegen) doch einen klitzekleinen, schnuffeligen Rabatt geben.

Njet. Kein Rabatt.

Sollte man mal wieder bei einer Raumfähre hochfeste Hitzeschildkacheln benötigen... Ein paar Hautschuppen dieses Drachens sollten das Shuttle sicher durch die Atmosphäre bringen.


Was hat das mit Gromyko zu tun? Hier ein kurzer Auszug aus Wikipedia

...

Er (Gromyko) wurde als harter Verhandler bekannt. Im Westen gab man ihm wegen seines sturen Verhandlungsstils den Spitznamen Genosse Njet.

...


Allerdings gebe ich zu es ist schon ein kleiner Abstieg vom Außenminister der UDSSR und obersten Sowjet zu einer Verkäuferin im fränkischen Schlüsselladen. Aber der Mann, gefangen im Körper des Drachens, hat nix von seiner Verhandlungskunst eingebüßt. RESPEKT.

Und die ollen Hindus wussten 's. Menno.

Sonntag, Juli 08, 2007

Freund der Technik

Ums mal kurz zu erwähnen. Dies ist in der tat der 150 Eintrag seit Januar 2006. Ich hätte mir vor anderthalb Jahren nie träumen lassen, dass ich so viel Energie, Ausdauer und Spaß daran habe ein Webtagebuch zu führen. Ich hoffe ein paar der Leser halten mir weiterhin die Stange. Äh, dies ist etwas missverständlich und würde so eher die Leserinnen betreffen. gemeint ist ich hoffe ihr habt alle weiterhin Spaß beim Lesen.

Ich bin aufgeschlossen. Ja, sogar sehr wie ich hier lauthals in die Runde werfen möchte. Ich hege viel Vertrauen zu technischen Geräten. Jetzt kriege ich aber in diesen harten und unmenschlichen Zeiten selbst von der Technik böse eins auf die Klöten verbraten. In den Hauptrollen: Mein Telefon. Eingangs noch in der Rolle des guten Navis (ja, moderne Telefone können auch navigieren. Spricht der Technikfreund.) Ich, gutgläubiges Schaf und hochüberschätzer Schlaubischlumpf, und mein Roller unterwegs nach... wohin auch immer, war mir nicht so wichtig, da ich ja Straßennamen und Navi hatte. Ich fahre also brav den Anweisungen meines Navis nach. Dies wäre der Weg gewesen. Also der Weg den ich mit etwas Sachkenntnis ohne Navi gefahren wäre. Oder nach einem kurzen Blick in die Karte. Aber ich vertraute der Technik.


Mein Navi lotst mich leicht anders, da ich aber ja nicht genau wusste wohin die Reise führen sollte (hatte ja nur den Straßennamen) folgte ich willig. Bis ich am Display erkannte Hossa das kleine dumme Ding will mich auf den Frankenschnellweg (Autobahn) lotsen. Und da sind 50er Roller oft nicht gerne gesehen. Von der Polizei schon gar nicht. Ich Bremse rein. Und auf Ausweichroute berechnen getippt. Wieder dem Navi gefolgt.


Bis hier. Da habe ich erkannt, dass es mich nun auf die Südwest-Tangente lotsen will. Auch ne Autobahn. Darf ich sagen, dass ich ein klein wenig verärgert war? Bissspuren im Außenspiegel können ein Lied meines geringen Ärgers singen. Ich angehalten ud ein einem mir bis dahin unbekannten Untermenü die Tangente gesperrt. Und dann war mein Navi offenbar angepisst. Das ist der Weg, den ich effektiv gefahren bin.

Gut, auf der Haben Seite steht immerhin: Ich bin angekommen. Später als gedacht, und auf dem letzten Tropfen, aber hey, ich komm an. Danke Navi!


Aber nun kommt das erstaunliche. Mein Navi kann mit anderen Navis kommunizieren. Und es hegt immer noch Rachegelüste. Die Sau.


Gestern Nacht, kurz vor Schernbeck. (Einsatzort, Arbeit, kurz vor Holland...) Wir sind in der gerade von der Autobahn runter und unser Navi behauptet. Links abbiegen. Wir links. Dann fängt es an eine neue Route zu berechnen. Findet aber keine. CD raus, CD rein. Berechnet neue Route. Dann: Bitte wenden. Andi und ich schauen ungläubig aufs Display. Ich äußere die sehr wichtige und äußerst angemessene Frage: Hä? Schaue nach oben, FLASH, FLASH!!!! Alles wird orange. Ich sehe irritert zu Andi. „Was war denn nun“ „Blitzer...“ Toll. Wäre mir so gar nicht in den Sinn gekommen. Meine Frage ziehlte wenn auch ungenau formuliert doch eher auf das warum. Und welche Geschwindigkeitsbegrenzung ich wann übersehen hatte. Wir wenden (war ja die Anweisung des hassenswerten Verräternavis. Dieses miese, abgehalfterte Stück Sch..., Schh..., ARGHHH....

Und siehe da. Das 70er Schild stand genau 150 Meter vor dem Blitzer und ich (naja, wir beide) habe(n) es nicht gesehen weil ich (wir) erstaunt und verwirrt auf die „Bitte wenden“ Anzeige gestarrt habe(n). Dieses Schweineteil hat mich erst in die diametral entgegengesetzte Richtung gelotst, und mich dann auch noch im entscheidenden Moment abgelenkt. Und ich möchte hier mal kurz einwerfen, dass ich komplett ungebremst mit ca 100 (Landtraße eben) reingerauscht bin. Das ist nicht nur teuer, sondern ich darf meinen Führerschein wenns blöd geht mal vier Wochen im Heim für betreute Führerscheine zum Lüften abgeben. Das kommt für jemanden der in der Automobilbranche tätig ist unglaublich gelegen. Wenn ich nicht so ungelenk wäre würde ich mich in den Hintern beißen. Oder ich beiße mal mein Handy. Das hat sich ja mit dem Mercedesnavi verbrüdert und ist der Drahtzieher meiner Misere. Sicher. Ich könnte... also wirklich... ich könnte ja sowas von... Aber hallo, könnt ich!