Dienstag, Mai 28, 2013


Gefühlte Jahrhunderte

sind vergangen, seit ich das letzte Mal gebloggt habe. Nun kann ich noch nicht mal sagen, dass mein Leben arm an skurrilem wäre oder so. Ich hab halt nur keine Zeit. So was passiert, wenn man um Frau und Kind herum wuselt.

Ein beständiger Quell des Kopfschüttelns, Augenrollens und entgeistert Lachens ist ja meine Arbeit. Und das nicht zu kurz.

Um all das neue besser verständlich zu machen. Hier an ganz kurzer Abriss:
Ich arbeite derzeit als Umzugshelfer 2.0. Das mache ich seit nunmehr fast drei Jahren. Ich habe in Firma 1, (relativ charmant, klein, lokal) begonnen. Die wurde dann Mitte letzten Jahres von einer größeren Firma (2) gekauft. Ende des Jahres bin ich dann wegen Frau und Kind nach Hamburg gezogen, immer noch bei Firma 2 unter Vertrag. Da hieß es ja das wäre gar kein Problem und so… Genau. Nur leider habe ich viel zu wenig Aufträge, wie sich mittlerweile erwiesen hat.

Und aus wenigen Aufträgen sind nun seit 2 Monaten stattliche Null geworden. Nun habe ich es auch ziemlich offiziell, dass ich keine Aufträge hier in Hamburg von meiner Firma bekommen werde, da – und ja, das ist in der Tat die Begründung! – mich meine Chefin hier vor Ort persönlich nicht mag. Also im Vergleich zu Deine Arbeitsqualität ist unterirdisch oder so, natürlich absolut stichhaltig, vor allem weil ich ja nur alle paar Wochen mal im Büro aufschlage.

Nun ist es ja auch nicht so, dass Sie mir dies ins Gesicht gesagt hätte. Ach, was rede ich, wenn Sie ihre Kritikpunkte überhaupt mal geäußert hätte. Das kam immer nur über den Umweg meiner „alten“ Chefin aus Nürnberg, die übrigens immer noch der Meinung ist, dass ich ein ziemlich guter Mitarbeiter bin. Überraschend, ich weiß, aber ich kann ja nix für. Nun könnte man sagen dass man als Chef, auch als weiblicher, doch die Eier in der Hose haben sollte und meinem Mitarbeiter, der nach Hamburg gezogen ist und eine Familie ernähren muss, doch mal sagen könnte wie man mit ihm plane oder warum nicht. Ihm womöglich die Chance geben etwas zu ändern. Pfff, was rede ich denn. Das ist ja auch zu viel erwartet. Viel zu viel.

Da ich ja nicht hinreichend Aufträge bekommen habe und die Hamburger Chefin mir ja auch gesagt hatte, ich möge mich auch nach anderen Auftraggebern umsehen, habe ich dies getan und bei zwei weiteren Relocation Service Providern unterschrieben. Für die meisten Firmen im Business ist das eh ganz normal. Sind ja alles Freelancer. Die bestehen auf Geheimhaltung und gut ist.

Und hier steigen wir wieder ins aktuelle Geschehen ein. Ich habe kürzlich, weil ich eine ehrliche Sau bin, meiner alten Chefin aus Nürnberg gegenüber erwähnt, dass ich bei einer anderen Firma (3) unterschrieben habe, die mir auch ordentlich Aufträge gibt. Was mir finanziell den Arsch rettet. Sie freut sich. Einen Tag später ruft Sie mich aber an und meint, dass die Firma bei der ich unterschrieben habe leider der Hauptkonkurrent in Nürnberg ist und dieser Sachverhalt alles etwas schwieriger machen würde. Es könne also sein, dass ich keine Aufträge von Siemens annehmen darf (Hauptkunde in Nbg), weil sich das überschneiden könnte. Somit habe ich zwei Siemens Aufträge in Nürnberg abgelehnt. War auch nicht schlimm, bin ja eh in Hamburg.

Kurz später fällt dann dem Obersten Boss und Eigentümer meiner alten Firma (2) auf, dass die neue Firma (3) böse, böse ist. Das heimtückisch böse sieht man leicht daran, dass sie meiner alten Firma (2) in Nürnberg 3 von 5 großen Kunden abgenommen hat – Siemens z. B.). Daher darf nicht für Firma 2 und 3 gleichzeitig arbeiten. Firma 3 ist das übrigens egal für wen man noch arbeitet. Die vertreten die Meinung Konkurrenz ist eh überall. Sie vertrauen auf die Verschwiegenheit der Mitarbeiter. Ich wurde somit von meiner alten Firma vor die Wahl gestellt, mich zu entscheiden.

Freunde, ich muss mich zwischen null Aufträgen bei meiner Alten und einem Arsch voll Arbeit bei der Neuen entscheiden. Äh, Moment, lasst mich mal nachdenken. Nur mal zum Verständnis noch mal: Meine alte Firma verliert in Nürnberg 3 Kunden an meine neue Firma. Daher darf ich in Hamburg, selbst wenn ich weder in Hamburg noch in Nbg Siemens Aufträge annehme nicht für die neue Firma arbeiten. Genau. Klingt schon sehr logisch. Aber die neuen sind ja böse. Genau. Höre ich da leise Mutti, Mutti Rufe? Stampft da jemand beleidigt mit beiden Beinchen auf den Boden?

Und die neue Firma soll ja auch einen ganz schlechten Ruf haben. Finde ich witzig. Damals in der guten alten Zeit, war meine alte Firma (1) immer teurer als Firma 2. Firma 2 hat den Zuschlag bei Siemens nur nicht bekommen, weil sie einen schlechten Ruf hatten. Nun hat Firma 2 das Problem damit gelöst, dass sie Firma 1 gekauft haben. Cleverer Plan. Leider haben sie prompt drei ihrer Hauptkunden an einen anderen schlecht beleumundeten Mitbewerber (3) verloren. Somit muss meine neue Firma auf der Hitliste der schlechten Beleumundung nicht ganz so abgeschmiert sein wie meine alte. Und gut, dass andere Kunden das noch nicht gehört haben. Ich habe hier Aufträge von fünf unterschiedlichen, ziemlich großen, bekannten und angesehenen Unternehmen. Hm, ja ich seh schon, die sind sicher ganz schlecht. Schon seltsam, oder? Naja, wer weiß wofür es gut war. ;) Oder redet irgendeiner einfach Blödsinn?

Ansonsten ist Hamburg momentan (auch angesichts der nicht vorhandenen Aufträge in Nürnberg) erste Wahl als Lebensgrundlage. Alte Weisheit: Da sein, wo es Geld zu verdienen gibt.

Darüberhinaus habe ich es immerhin geschafft, im Rahmen der konstanten „Hamburg bietet so viel“ Propaganda zumindest mal einen Abend ins Kino zu gehen. OK, ich bin ja aus einer Kleinstadt, aber ich finde 14€ für Ironman 3 schon mal ne Ansage. Ich würde ja gerne darüber lästern, aber mir fehlen noch ein wenig die Worte. Ich muss ganz offensichtlich an anderen Tagen gehen. Sonst kann ich mir Kino nicht leisten.
Klettermöglichkeiten gibt’s hier auch. Zwei Hallen, die zusammen etwa so groß sind wie die eine, maßgebliche in Nürnberg. Und die in Nbg ist gerade dabei sich zu verdreifachen. Aber immerhin kann man bouldern. Nun brauch ich nur noch nette Leute zum Klettern. Ich tippe ja drauf, dass es keine Einheimischen sein werden. :D

Was macht der Klene? Das was 6 Monate alte Babys so machen. Zwei Zähne bekommen, sich drehen, besser greifen, Brei essen, ziemlich stinken wenn sie kacken, und nur wenig schlafen. Man könnte ja was verpassen. Und ja, man ist trotzdem der Meinung dass es das süßeste ist, was auf dem Planten rum eiert. Aktuell versucht er statt sich aufzusetzen, was er übrigens auch noch nicht so 100%ig kann, gleich auf die Füße zu bekommen. Wenn er dann (gestützt natürlich) steht, wankt der Kerl immer ganz wild. Sieht ein wenig aus wie Joe Cocker unter Drogen. Sprachtechnisch gesehen sind wir bei Brummgeräuschen, Nanana und lautem quietschen. Das übrigens durchaus in den Ohren weh tut.
Letzthin habe ich etwas prahlend zu V. gemeint, dass ich den Kleinen füttern kann, ohne dass alles wie ein Schlachtfeld aussieht. Kann ich auch. Wenn ich beim nächsten mal aufpasse, dass der Brei nicht in der Reichweite der Füße steht. Dann sieht das Kind zwar nicht unbedingt aus wie ein Kriegsopfer, aber die Küche. Schlimmer als das Desaster wiegt allerdings der Spott. Der ist schlimm.
Und um auch mal einen ganz aktuellen Bericht vom Wickeltisch zu geben. Ich steh da so herum, mach die Windel auf, erwarte nix dramatisches. Und wieder mal falsch! Ich stelle entsetzt fest, daß der Sohn gekackt hat. Übertrieben? Das Entsetzen rührt nicht von der schieren Tatsache der braunen Masse, die Menge und die Verteilung der Menge bereitet mir die Pein. Von Oberkante Windel bis zum Rücken ist das Kind voll. Aber nach 6 Monaten treibt einen das auch nicht mehr in die Verzweiflung. Der Kleine jedoch, komplett sinnfrei, kaum dass die Windel weg ist, greift sich schön an die Eier, und knetet sie genüsslich durch. Und, oh Wunder, schon sind die Finger braun. Während ich noch verbal versuche meinen Unwillen über das spielen am Sack – Ich seh schon dieses lächerliche „Ganz der Papa“ in Euren Augen. Never!!! - nimmt das Drama seinen Lauf. Die Hand, präziser, die braune Hand, schießt nach hinten, um ein Stofftier, bevorzugt in weiß zu greifen. Ich versuche die Hand abzufangen. Mit lauten, aber vollkommen ineffektiven „Nein, nein“ Rufen. Knapp zu spät kann ich ein nun nicht mehr ganz weißes Stofftier aus den Fängen Lennys befreien. Stinkende Fingerfarbe – eine Marktlücke? Um dann zu sehen wie das Kind, das immer noch in der Körpermitte rundherum eine unschöne Braunfärbung aufweist, versucht das eingebüßte Tier durch eine schnelle Rolle zu erhaschen. Eine Rolle von der Wickelunterlage herunter. Meine zweite Hand stoppt den Versuch, bevor sich das Kind komplett drehen kann. Hektisch fummle ich nach irgendwas zum Unterlegen. Papiertücher. Auch wenn die an der Kacke am Hintern erst mal festkleben. Ich atme erleichtert aus, und stelle den unangenehmen Geruch beim einatmen fest. Fies. Meine brennenden Augen weiten sich: Die nicht fixierte Hand ist am Sack. Die war da eben zwar noch nicht, aber jetzt ist sie da und bewegt sich, ebenfalls braun verfärbt, zügig Richtung Kindermund. Wo ist der verfluchte dritte Arm wenn man ihn braucht? Es entwickelt sich ein kleiner Kampf, der seine Brisanz darin findet, dass Papa ungern großflächig Kacke am Hemd oder an den Fingern hat. Irgendwann setzt sich die bessere Kampftechnik und die größere Kraft durch. Gut, der Kleine hat zwar verloren, aber einen Trumpf hatte er noch im Ärmel. Also nicht direkt im Ärmel. Auch dieser Trumpf residiert in der Körpermitte. Stichwort: Der Trumpf ist feucht. Da seht man also, nass, mit Kacke an den Händen und versucht irgendwie das Kind in eine neue Windel zu bekommen. Wo ist eigentlich die Frau, wenn man sie braucht? Frauen haben doch diese „ist-das-alles-niedlich“ Hormone. Die fehlen mir doch. AHHHHHHHHHH!

Heute übrigens beim Geocachen ein großartiges Schild gefunden.


Selbst die mutigeren unter den jungen Menschen, die den Wert eines Lebens und auch den Wert eines Lebens ohne Schmerzen, (OK, A.F. und der ein oder andere mag das anders sehen, aber wir sprechen hier von sehr unterschiedlichen Zusammenhängen) noch nicht zu würdigen wissen, werden hier nicht mit dem Rad rauf oder runter fahren vermute ich.

Soll ich sagen, dass ich versuchen werde wieder öfter zu schreiben? Ich behaupte es einfach mal. Wird schon werden. ;)

Mittwoch, Februar 27, 2013


Februar, Winterzeit, Blogzeit.

In Nürnberg ist der Winter angekommen. Großartiger Moment, um einen Defekt an der Lenkung des Autos zu haben. Grumel. Das dämpft den Überschwang der Freude der geplanten Reise nach Nürnberg. Ein weiterer Dämpfer der Freude ist (auch wenn man hier anbiedernde Romantik seitens der Stammleserschaft unterstellen wird), dass Frau und Kind in Hamburg verblieben sind. Da hätten Sie mehr Möglichkeiten. Ha! Sowas! Humbug... ;)

Meine Fahrt nach Nbg hat rein berufliche Gründe, da mir die Kollegen in Hamburg zu wenig Aufträge geben. Diese Sorge habe ich ja schon mal thematisiert, jenseits der lausigen Bezahlung. Ich bin nicht geflohen um mal wieder schlafen zu können. 


Aber zurück zu den wenigen Aufträgen. Mittlerweile sind mir auch einige Gründe dafür zu Ohren gekommen. Ja, es gibt Gründe. Ich bin zu leger. Nicht hanseatisch genug. Ähhhh. Hallo? Mal auf den geschmeidigen Sprachduktus gelauscht? Natürlich bin ich kein „Stock im Arsch“ Hanseate. Und, um mal jemanden zu zitieren, der von Dingen im Hintern was versteht: „Das ist auch gut so!“

Sind die eigentlich komplett bescheuert in dieser Firma? Ich kann doch keinen Franken nach Hamburg holen, dann feststellen dass er kein Hanseate ist und ihn dann am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Das betrifft übrigens nicht mal meinen Umgang mit internationalen Kunden. Denen ist auch weitgehend egal ob ich hanseatisch bin. Nur meiner Cheffin nicht. Da frage ich mich dann doch – wie in vielen Firmen in denen ich zu gange war – was bringt den ein oder anderen Menschen auf den Chef Sessel. Mit Qualifikation kann das oft ja nur sehr am Rande zu tun haben. Von Professionalität will ich gar nicht erst reden.

Zu Leger. Darunter fällt dann, dass ich einmal auf ein „Hallo“ im Büro vorbeigeschaut habe, unangemeldet, ich Strolch. Mit diesem Frevel aber nicht genug, ich hatte auch noch eine Lederjacke, offenbar fragwürdigen Aussehens, an. Ich erweitere den Strolch um das Adjektiv „elender“. Diesen Fauxpas leistete ich mir übrigens ein zweites mal (in nur 5 Monaten) als ich, um meinen Sohn im Büro zu zeigen, einen ebenfalls privaten Spaziergang kurzentschlossen dorthin umlenkte. In selbiger Lederjacke. OHO! Aber nicht nur dass! Nein! Selbst wenn das geschilderte Verhalten durchaus einen Aufenthalt in einem nordsibirischen Gulag rechtfertigen würde. Darüberhinaus erdreiste ich widerlicher Zech- und Nuttenpreller mich auch E-Mails, in denen die Frage steht „Hast Du schon Kontakt mit „XY“ mit „Ja, habe ich“ zu antworten. 
Ups! Thematisch passend ist es grade vor Zugfenster dunkel geworden. Offenbar geht bei solchem Verhalten aus Solidarität die Welt gleich mit unter.

Brennt denen eigentlich komplett der Kittel? Alle Besuche in Lederjacke waren im Wesentlichen privater Natur, Kunden sind im Büro auch keine…  da sind nur Kollegen. Da frage ich mich ein wenig was der Aufstand soll. Vor allem frage ich mich wie man aus meiner privat getragenen Lederjacke irgendwelche arbeitsrelevanten Schritte ableiten kann.

Gerne mäkelt man auch an, dass der ein oder andere Report von mir nicht ausgefüllt wird. Wenn man mir diesen Report allerdings nicht gibt, wahlwiese auch meine Anfrage diesbezüglich ignoriert, und mir auch gar nicht sagt, dass dieser Report auszufüllen wäre, dann muss ich gestehen finde ich Genöle über das Nichterhalten eines mir nicht vorliegenden Reports schon frech.

Jetzt wo ich weiß wie vollkommen unverzichtbar dieser Report ist, - immerhin muss ich die selben Informationen ja in unserer Datenbank auf die meine Cheffin in Hamburg auch Zugriff hat – einpflegen. Also alles doppelt machen. Ah mit dem Bewustsein dieser unflaulichen Wichtigkeit des Reports habe ich darum gebeten mir für meinen aktuellen Kunden einen zuzusenden. Ist ja nicht so,  dass mir da einer von Beginn an einfach geschickt worden wäre. Dieser Report ist dann übrigens nach nur einer Woche Wartezeit doch noch bei mir eingegangen! So viel zur Wichtigkeit.

Ich habe fast ein wenig den Eindruck als wären da zwei Menschen aufeinander getroffen, die nicht für einander geschaffen sind. Um es mal ganz vorsichtig zu sagen.

Darüber hinaus habe ich noch einen Inder als Klienten (oder hatte, nachdem er mich als Consultant abgelehnt hat), der auch bei der Titelvergabe Arschloch des Jahres vorne mitmischt. Wirkte immer nett und freundlich, die schmierige Schleimspur. Ich hab ihm ein Top Apartment besorgt, und nachdem alles zeitlich ein wenig angespannt war und er nicht in der Kürze der Zeit all das Geld für Kaution und erste Miete (etwas komplexe Geschichte, auf das wesentlich gekürzt) anweisen konnte, ich ihn aber vor Neujahr in das Apartment bringen wollte, habe ich erste Miete und Kaution ausgelegt. Das ist nicht wenig Geld.

Leider hat seine Bank zunächst mal vergessen auf der Verpfändungserklärung für die Kaution zu stempeln und zu unterschreiben. Dann haben sie nur die die Verpfändungsurkunde und nicht das Sparbuch für die Mietsicherheit ausgehändigt. Was komplett sinnfrei ist. Somit parkt meine Mietsicherheit immer noch auf dem Konto des Vermieters. Eingezogen ist mein Klient übrigens am 31.12.12. Heute ist fast Ende Februar. Fällt euch was auf? Man kriegt ohne Mietsicherheit keine Schlüssel für die Wohnung. Selbst unter optimistischen Annahmen wäre der indische Überflieger frühestens Mitte/Ende Januar in seiner Wohnung gewesen. Und dann kommt dieses wandelnde Stück menschlicher Müll und beschwert sich bei meiner Cheffin über meinen Service. Nachdem praktisch alles erledigt ist und nur noch seine Steuerklasse geändert werden muss? Kein Witz der Fall war komplett abgeschlossen.Für den Wechsel der Steuerklasse war gar kein Auftrag vorhanden.  Vermutlich mochte seine (nachgekommene) Frau die Wohnung nicht. Und ich bin Schuld. Was weiß ich. Nierensteine und entzündete Hämorriden für diesen Troll.

Kommen wir mal eben zur Kleinkind Abteilung für alle werdenden oder schon seienden Eltern.

Ich hab mich kürzlich ein wenig gefragt, warum die Windel (und das betrifft alle bis dato ausprobierten Hersteller) eigentlich mit lustigen Figuren bedruckt sind. Oder die Wickelunterlage. Ich wage die kühne Behauptung, dass der außen angebrachte Tierdruck auf der Windel für die Funktion unerheblich ist, bei den Herstellungskosten aber nicht kostenneutral sein dürfte. Aus aktueller Betrachtung muss ich auch sagen, dass einem 4 Monate alten Säugling (von seiner Geburt bis jetzt) der Druck auf der Windel eher pupsegal war. Hauptsache er kann sie mit Druck von innen befüllen. Was außen drauf war interessiert ihn bis dato nicht die Bohne. Mein Sohn stellt sich ja nicht vor den Spiegel, knöpft den Strampler auf und bewundert seine Windel mit „Boh, Papa, sind die Tiere da drauf niedlich.“ Das passiert nicht. Und warum eine Wickelunterlage auf der unteren Seite bedruckt sein muss, ist mir auch schleierhaft. Das sieht man nur kurz wenn man sie kurz und beim wegwerfen in den Mülleimer.

Ich glaube ja, dieser Unsinn existiert nur, weil vor allem einige Damen im Hormonrausch die Bilderchen (Tierkinder… uiuiuiui) niedlich finden und diese vermehrt kaufen. Wahnsinn! Aber logisch, lieber Bilder drauf drucken, als eine weitere Lage saugfähiges Material integrieren. Und wenn ich sehe wie Mütter einkaufen… Ich fürchte ich liege richtig.

Darüberhinaus frage ich mich was an Drogen so Werbefuzzis eigentlich nehmen. Die müssen uns Konsumenten ja für komplett hirntot halten. Das ist auf der Windelpackung drauf.



Windeln in 3D Passform! Ja wie denn sonst, ihr Deppen? Erste Dimension: Ein Punkt. Zweite Dimension: Eine Linie. Und, und …. Naaaa. Genau 3 Dimension hat dann räumliche Ausdehnung. Wie Menschen und Dinge. Babys zum Beispiel. Und auch ein kleiner Mensch hat drei Dimensionen. Mindestens. Wenn Lärm und „ofters mal süß schauen“ auch Dimensionen sind sogar viel mehr. Ich frage mich angesichts der Werbung, wie viel Scheiße so eine ein- oder zweidimensionale Windel aufnehmen kann. Oder wie ich diese meinem relativ dreidimensionalen Kind anziehen sollte? Und wenn diese Spacken schon so einen Blödsinn auf Windeln drucken könnten sie auch mal ordentlich nachdenken: Für Windeln ist die 4te Dimension (Zeit) von nachgerade entscheidender Relevanz. Länger trocken ist deutlich besser.

Man, man, man föhnt mir doch alle mal den Arsch. Und wo wir gerade bei Windeln sind. Ich frage mich auch wie dieses nicht mal einen Meter große Wesen schafft, so in die Windel zu kacken, dass der komplette Kerl, bis fast zu den Schulterblättern voll ist. Und bevor sich jetzt einige der gaaaanz Schlauen berufen fühlen mir über das richtige Wickeln Fachvorträge zu halten: Ich weiß wie man ein Kind wickelt. Und V. auch. Und nein, man kann Windeln nicht so fest zuziehen, dann sie hermetisch dicht sind. Das geht nur in der Werbung. Und dazu sag ich momentan erst mal nix mehr. Ich will mein Kind ja nicht in zwei Hälften windeln.

Nein, ich muss doch noch mal zu den werbenden Kollegen zurück kommen. Dieses Werbeschild hängt in der Tat bei uns im Einkaufszentrum. Selber fotografiert.



Ich bin mir nicht sicher, ob sich sprachlich die Kombination „bis zu“ sinnvollerweise mit „mehr als“ kombinieren lässt. Aber Sprache ist ja eh nicht so mein Ding. Versteh ich nix von. Bin ja kein Hanseat.

Diese werbenden Schlaumeier gibt’s aber auch in Nürnberg. Hier in Zabo ist das Schaufenster eines Beckers (in meinerm Stadteil) mit der Werbung "Frisches von Gestern"beklebt. Mal ernsthaft, so werde ich doch nicht als Bäcker. Haben die Mehlwürmer im Hirn?

Und hier noch mal der Unterschied zwischen geschlossener und geöffneter Verpackung. Ich bin ein wenig erschrocken.


So ist es dann wenn man es öffnet:


Ich will aber nicht unfair sein aufgewärmt und umgerührt hat es nicht mehr ganz so schlimm ausgesehen, und essbar war es auch.

So nun mag ich mich nicht mehr aufregen. Sonst fange ich an über Pferdefleich zu schreiben, oder über Politik. Ne, lass mal gut sein. Ich mach mal Schluss. Also mit schreiben. Für jetzt. Nicht mit dem Leben oder so. 

Gehabt euch wohl.

Mittwoch, Januar 30, 2013

Wääääääähhhhhhh

Ein programmatischer Titel. Nun ist es nicht so, dass unser Kleiner massiv schreien würde. Im Vergleich zu vielen anderen Kindern scheint er mir sogar entspannt, ruhig und wenig quengelig. Ganz der Papa eben. Nur dass er am liebsten auf einem rum liegt und alleine nicht schlafen mag. Aber wenn ich mir vorstelle ein Schreikind zu haben, dass mal eben 5 Stunden am Stück durchschreit. Alter! Das wäre – insbesondere für jemanden, der dann doch immer mal wieder zu Hause arbeitet – eine deutliche Herausforderung.

Vermutlich werden jetzt wieder einige quengeln, dass ich so selten schreibe, aber ich darf Euch versichern, so ein Säugling ist eine zeitintensive Geschichte. In der Summe komme ich zu praktisch gar nix mehr. Da wird das Vollbad in der Woche(sofern der Kleine nicht mit badet) zur herbeigesehnten Oase der Erholung.
Kurzer Tagesabriss, wenn ich meiner Tätigkeit im Elektronikmarkt nachgehe. Was ich bis letzte Woche 3x die Woche auch tat. Aufstehen so zwischen 8:00 und 9:00. Das klingt doch noch human. Andere Eltern müssen früher raus. Gute Gene vom Papa. Dann erst mal schnell fertig machen, Tee machen, und das Kind tagfertig machen während die Mama duscht. Schnell die wichtigsten geschäftlichen E-Mails durchsehen, unvermeidbares sogar beantworten. Dabei den Tee trinken. Gelegentlich reicht die Zeit noch für ein Brot. Haus um 10 verlassen. Arbeitsbeginn um 11:00. Arbeitsende so um kurz vor 20:00. Heim. Oft mit Car2go, damit ich etwas schneller bin. Kostet zwar das dreifache der Öffentlichen, aber ich bin in 30 Minuten daheim.

In der Theorie zumindest. Blöd wird es, wenn ich zum Auto laufe und unmittelbar vor mir irgend so eine Pappnase hoch ploppt und den Smart öffnet. Das hat dann so eine Aufwallung von Mord im Affekt. 5 Minuten in dieser bitteren Hamburger Kälte zum Auto gelaufen entsprechen im normalen Leben einer Nahtod Erfahrung. Fieser Wind schneidet bis auf die Knochen... Eine der Leichenstarre ähnliche Steifheit setzt ein. Und zwar nicht da wo es gewünscht wäre. Nenene, das ist kein Spaß. Dann steht da so eine planlose Person am Auto und man selber starrt verzweifelt auf die App, die einem sagt „Lauf wieder in die andere Richtung. Sind auch nur 2 Kilometer... „ Arschlochapp.

Daheim angekommen so gegen 20:30 geht es entweder noch schnell einkaufen oder was kochen. Immerhin habe nicht nur ich Hunger. Und irgendwann so gegen 10:00 bin ich dann satt und schau noch mal meine geschäftlichen E-Mails von unter dem Tag durch. Und überlege, ob ich noch antworte oder es Zeit hat. In dem Ablauf findet sich kaum Zeit für den Blog.

Da wir aber gerade eh bei Kindern sind. Verdammt, da ändert sich einiges. Und man gewinnt ganz neue Einblicke ins Leben anderer. ,

Ich habe mich zum Beispiel letzthin mit dem Thema fett sein beschäftigt. Dazu sei gesagt, dass wir relativ gerne so ein Tragetuch verwenden. Zum einen schläft der Kleine darin gerne, gut und man hat beide Hände frei. Das hilft bei vielen Dingen, die so im Haushalt anfallen ganz ungemein. Brot schneiden, schmieren und belegen mit Kind im Arm, ist wirklich eine vollkommen neue und kaum zu meisternde Herausforderung. Ich wäre letzthin fast verhungert bis zur Fertigstellung des Brotes. Aber das ist ja nicht das Thema, selbst wenn essen und dick sein oft in einem ursächlichen Zusammenhang stehen. In jedem, beachtenswerten Fall hatte ich das Kind umgebunden, als ich ein plötzliches Bedürfnis verspürte. Ein Liter Tee wollte sich den Weg nach draußen bahnen. Anfangs noch sacht, später mit Macht. Aber der Kleine schläft... Zwickmühle. Tuch losbinden und dann nach Geschäftsabschluss ein schreiendes Kind beruhigen oder so aufs Klo gehen. Ahhhh. Ich habe überlegt, abgewogen, bin hin und her getänzelt... OK, dann bin ich einfach aufs Klo. Der Keine schlief ja. Nun ist es wirklich nicht so, dass ich für gewöhnlich lange Suchen muss, um das Löschgerät zu finden. Nur war mir, ob des Kindes die Sicht auf das Gerät versperrt. Wäre ich jetzt erregt gewesen hätte ich womöglich eine Chance gehabt. Nur hätte ich dann nicht Wasser lassen können. Das hat die Natur für alle dicken Menschen eher blöd eingefädelt. Aber angesichts jahrelanger Erfahrung und ob der Tatsache, dass ich im finsteren Wald nachts ja auch weiß wo ich hin greifen muss... Naja, ich weiß ja wo es hängt. Hingepackt und dann steh ich da Und ich seh nix. Also in der Körpermitte. Da hängt ja ein Kind auf dem halben Weg nach unten. Im Wald ist mangelnde Sicht kein Problem. Ob ich den Baum treffe oder nicht ist ja weitgehend egal. Und der Druck zur Vermeidung einer Schuhwässerung reicht auch.

Da steh ich also nun und überlege kurz mich hinzusetzen. Die Überlegung währte aber nur sehr kurz da das Wasser schon unmittelbar vor der Schleuse stand. Keine Zeit. Und dann musste ich feststellen, dass Zielen ohne den Lauf der Waffe zu sehen schwierig ist. Ich frage mich wie das Dicke machen. Vermutlich mit Routine Oder durch Inkaufnahme einer anschließenden Renovierung der Toilette. Ich will nicht in Detail gehen, aber ich war nach dem Business noch ein wenig beschäftigt am Klo. Und das war mit Kind als Bauchersatz nicht wirklich einfach.

Eine andere Sache betrifft die unfassbare Abzocke, der man als Eltern-Frischling ausgesetzt ist. Wir hatten den heldenhaften Plan ein Mobile über dem Kinderbett anzubringen. Dafür gibt es Halterungen. So eine kostet charmante 15 Euro (von Haba).


Ich meine, so eine Halterung ist ein Stab, oben gebogen unten mit Schraubzwinge. Da sind 15 Krutzpeken echt frech. Somit haben wir – öhm, ich - fürs erste mal eine andere Lösung gefunden. Ich gebe zu es ist etwas weniger stylish (nett umschrieben), aber ich habe nicht den Eindruck, dass es den Kleinen stört.


Ach, beim Thema Abzocke darf ich übrigens darauf hinweisen, dass der wenig erbauliche Arzt aus meinem letzten Blog, nicht nur schlecht, sondern auch teuer ist. 250 Euro ist ein Haufen Geld für eine schlechte Behandlung.

Ach apropos schlecht: Man weiß, dass der Tag schlecht anfängt wenn sich das Oberteil des Rasierers verabschiedet. Es macht ein "Zoingg" Geräusch, und schmerzt.


Aber das ist nur die halbe Miete! Ich darf euch versichern, dass tut auch weh wenn man das Ding wieder aus dem Bart zieht. Diese Epiliernummer im Gesicht ist auch unter Fetisch Aspekten wenig spaßig. Ich bin ja für manches offen, aber das am morgen ist nicht mein Ding. 

Wo wir gerade so vertraut beim Thema Fetisch sind.

Ich wurde angepinkelt. Nun ist der Zusammenhang wenig erotisch, sofern man das zu seinen erotischen Vorlieben zählt. Da liegt der kleine Übeltäter vor einem und riecht vorsichtig formuliert erbärmlich. Windeln wechseln angesagt. Windel runter, Arsch wischen, alles schick machen. Dann der Moment für den der Kleine ein sehr feines Gespür hat. Der Moment des Wechsels, alte Windel weg, nach der neuen grapschen. Das ist genau der schmerzliche Moment, den - und in dem - er so gut trifft. Genau dann legt er los mit Pinkeln. Und natürlich steht man exakt vor dem Kleinen. Gut, man kann schnell zurück springen. Dann muss man den Holzboden wischen. Oder man bleibt stehen, holt ein mal tief Luft und wäscht seine Sachen im Anschluss. Ich frag mich grade wie man das unter erotischen Gesichtspunkten macht. Erstens sind da die zu erwarteten Mengen größer möchte ich mal meinen, zum anderen ist ein nasses Bett auch nix prickelndes. Ich tippe auf Abdeckplanen. Oder die Badewanne? Vermutlich hilft die richtige Bekleidung ja auch etwas 


Hm, auch falsch. Mir steht das vermutlich nicht und ich bin ja das Opfer. Mpf.
Ich bin verwirrt. Ich gestehe aber auch, dass ich mir vorher noch gar keine Gedanken darüber gemacht habe. Ich sollte mal recherchieren gehen. 

So ein Kleiner kann aber auch ganz niedlich sein, wenn er grade keinen Hunger hat...

Der bassd scho, wie wir Franken sagen.

Soviel dazu erst mal. Ich habe die Ehre. ;)