Dienstag, September 23, 2008


Wolfsburg... Hm. Wie sag ich's schonend?


Wolfsburg, dieser Stein gewordene Alptraum jener Nächte, die ich nicht mit Inhalten, deren genauere Schilderung für die Erwachsenen Leser womöglich von Interesse sein mögen, jedoch bei dem/der ein oder anderen auch Gesichtsröte und schamhaftes Niederschlagen der Augen bewirkt hätten, fülle.

So wenig, wie ich an dieser Stelle zu den näheren Inhalten meiner abwegigen Träume Stellung nehmen werde, so gerne bin ich bereit das ein oder andere zum Thema Wolfsburg von mir zu geben. Damit ihr aber nicht gänzlich ohne diese unterhaltsam erotische Plauderei auskommen müsst, habe ich keine Mühen gescheut und bin auf Youtube (nicht ...porn) fündig geworden. Ein dänischer Aufklärungsfilm.

http://www.youtube.com/watch?v=k_lqePjKwak

Wolfsburg also. Das Hotel ist hübsch. An einem Park gelegen, altes Fachwerk. Fein.

Hier eine kleine Impression der Schlossanlage gegenüber. Ein nettes Schlösschen. Ein schicker Park. Alles sehr idyllisch.

Allerdings frage ich mich welcher komplett wahnsinnige, an BSE erkrankte Kommunal-Garten-Referent hier im LSD Rausch Gartenbänke geordert hat. Bänke, farblich zwischen kräftigem Pink und Rosa chargierend. Bitte, was soll denn so was? Gut, man muss auch die Gegenseite sehen. Ich bin ja der festen Überzeugung, der bedröhnte Referent ist auf DEN Verkäufer des Herrn getroffen. Den Erfinder des Slogans: „gefühlsecht“, bezogen auf Kondome. Nur ein Genie dieses Ausmaßes mag diese verkäuferische Großtat vollbracht haben. Alles andere ist komplett undenkbar.


Die Ruhe am Park hat aber ihren Preis. Es da recht wenig Möglichkeiten der Beschäftigung.

Außer ich würde - wie mir ja oft fälschlicherweise als Hobby unterstellt wird – des Nächtens nur mit Trenchcoat oder aparter Wäsche angetan, jungen Frauen im Sinne einer unfreiwilligen, optischen Aufklärungseinheit auflauern.

Da ich keinen Trenchcoat dabei habe, bin ich Sonntags zum Spiel Wolfsburg/HSV gegangen, das Stadion in akzeptabler Laufweite zum Hotel verortend. 300 Meter vorm Stadion das erste Tor. Toll. Ganz großartig.

Dann keiner da, der noch eine Restkarte für kleines Geld anbot. Somit ein reguläres Ticket erstanden. 35.- €. So finanziert der Felix also die teuren Spieler. Mit mir. Der alte Beutelschneider.

Ich steh im Stadion und frage den Ordner nach meinem Platz. Schreien. Ich dreh mich um und sehe den Ball im Netz zappeln. Ich warte auf die Zeitlupe. Und stelle fest. Da is nix. Und keiner der dir irgendwas zum Spiel erklärt. Und ich kenn die eher kleinen Typen am Feld auch nicht alle. Fängt ja gut an. 35 Euro und 0 von 2 Toren gesehen. Wunderbar. Das hab ich fein hin bekommen.

Immerhin habe ich dann das Dritte gesehen. Wobei auch das eine sachte Übertreibung ist . Ich saß in der Verlängerung der Eckfahne. Auf der anderen Seite des Stadions. Und so auf 120 Meter wird dann das Geschehen auch mal ein bisschen klein. Und Spieler stehen im Sichtfeld rum. Das stört auch. Und überhaupt.

Gut auch, dass nach dem Seitenwechsel Wolfsburg nicht mehr so viel nach vorne gemacht hat. Und sein 3:0 nur noch verwaltet hat. Blöd, dass damit das Spiel wieder auf der von mir entfernten Seite stattgefunden hat. In der Summe eine überaus prächtige Erfahrung.


Diese Erfahrung bewegt sich auf einem Niveau mit meiner Suche nach einem Hotspot.

Wobei der Grundstein für die Suche an sich eigentlich in einem Telefonat mit dem Businessservice von T-Mobile begründet lag.

Ich wollte mein Handy als Modem am Laptop nutzen. Was nun prinzipiell kein Drama ist. Wenn man Windows Mobile 6 am Handy hat. Hab ich nicht. Geht bei Version 5 aber natürlich auch. Ist halt etwas aufwendiger. Grundvoraussetzung für das alles ist aber, dass der Rechner das Handy als solches auch erkennt. Was er (der Rechner oder auch das dreckelige Miststück, aka Schweinegerät) nicht tut. Nun sieht die einfachste Lösung dann so aus. WM 6 installieren, anschließen, gut is. Davor sollte man aber seine Daten sichern oder zumindest mit Outlook synchronisieren. Einfach.

Wenn er sich synchronisieren würde. Tut er (Schimpfworte analog zu den oben stehenden) aber nicht. Nach zwanzig Minuten hab ich mir dann den nächsten Hotspot sagen lassen und bin dann nölig dorthin gewandert.

Natürlich zunächst in die diametral entgegengesetzte Richtung. Dann finde ich endlich das Lokal. Zumindest auf der Karte. Laut Karte auf der anderen Seeseite. Schöne Lage. Ich blicke über den See, sehe Licht und laufe um den See herum. Befinde mich jetzt wieder ganz nah bei Stadion. Toll. Da war ich 3 Stunden vorher schon... Das was ich für das Lokal gehalten habe entpuppt sich als Ruderverein. Ohne Hotspot. Aber auf der anderen Seeseite sehe ich einen Pavillon, der mit der Beschreibung gut harmoniert. Ich, teutonischer Verwandter von Odysseus, laufe wieder um den See herum. Aber die Erlösung naht. Internet. Sofort bei Ebay nach UMTS Stick gesucht. Und bei der Versteigerung gescheitert. Heute erneuter Versuch. Mal sehen.


Den habe ich in der Wolfsburger Innenstadt unternommen. Wobei Wolfsburger Innenstadt. Das klingt ja fast schon nach was. In der Realität ist die Innenstadt einfach hässlich. Was soll man bitte auch von einer Stadt erwarten deren wenig ruhmreiche Vergangenheit überschaubare 70 Jahre in die Vergangenheit reicht. Ja. Richtig. Gegründet 1938. 120000 Einwohner. Und genau so siehts aus. Wer mal Bildmaterial für eine Reportage im Themenfeld „Trostlos“ benötigt, muss nun nicht mehr aufwendig in die Atacama Wüste reisen, oh nein, Wolfsburg ist ähnlich trostlos. Nur zu dem noch hässlich. Das ist eine Stadt, da frage ich mich schon, ob nicht eine schöne Mais-Monokultur ansprechender wäre.


Dafür ist es hier in der Tat bei VW unterhaltsam. Auch wenn die Regeln für den inneren Sicherheitsbereich (wir sind bei F+E im Haus) natürlich nerven. Keine Handy, keine Fotos, keine Speichermedien, Laptops anmelden... Und so weiter und so fort. Wer fotografieren will braucht eine Erlaubnis, die mit zuführen ist und muss so ein graues Leibchen mit einem riesen Fotoaufdruck tragen. Sehr hässlich. Aber das passt hier ja gut ins Gesamtbild. Und nein, ihr Schlaumeier, ich hab kein Bild davon. Hahaha! Aber die Leute sind nett, alle mit Dr. am Schild, aber alle witzig. Die Jugendlichen sind goldig und fleißig. Also, in der Summe macht es schon Spaß. Und ich lerne viel. Ok, in den 5 Tagen, die ich da bin werde ich vermutlich mehr wieder vergessen als lernen, aber was solls. Schau mer mal sacht der Kaiser.

Daran dass ich das hier poste, könnt ihr sehen ich bin wieder im Pavillon am See und habe Netz. Und ich habe - Achtung Kollegen - einen Flamkuchen gegessen. Ich muss krank sein.

Aber das ist sicher nix neues für euch.


Montag, September 15, 2008

Neues vom König des Scheiterns.

Da mir ja bekannt ist, dass bei euch Lesern, denen ich, durchaus noch wohlwollend, ein reichlich gestörtes Humorverständnis unterstelle, einige Rubriken auf mehr Interesse als andere stoßen, wende ich mich von ausufernden Sexgeschichten wieder einer zweiten, sehr beliebten und in meinem Leben auch – wie ich betrübt feststellen muss – häufiger vertretenen Rubrik zu, dem Scheitern. Häufiger als die Sache mit den Sexgeschichten, was deprimierend ist. Aber dafür golfe ich ja... Und hier erfreut sich, auch wenn ich nicht verstehen mag warum, mein persönliches Scheitern immer wieder höchst regen Interesse und einer gewissen, unangebrachten Schadenfreude.

Nun ich gehe zurück zu meinem letzten Wochenende.

Ich komme nachmittags bei einem Freund vorbei, um Rollenzuspielen. Die anderen Spieler sind auch gerade eingetroffen. Ich setze mich hin, packe Chips, Schokolade und Spezi aus, Dinge, die ebenso integrale Bestandteile eines Rollenspielabends sind, wie eine Vielzahl unterschiedlicher Würfel. Hierbei frage ich mich, selbst ein gemäßigt fanatischer Rollenspieler, warum ich eine derartig große Menge an Würfeln mit mir herumschleppe. Vollkommen irrational.

Also mit so Dingen wie dieser eine spezielle Würfel hat mein Vertrauen verspielt und muss getauscht werden, kann man bei naturwissenschaftlich geprägten und aufgeklärten Menschen wie euch wenig Staat machen. Aber genau das ist der Grund. Für zig Ersatzwürfel. Tagesform der Würfel und so.

Naja, ich schweife ab und erwarte irgendwie auch nicht, dass andere, echte Menschen das nachvollziehen können. Aber es ist so. Ich lasse meine Würfel also auf den Tisch fallen, und sehe den Spielleiter erwartungsvoll an, "Let the Games beginn..."

Das kleine Cleverle sieh mich an, lächelt dieses Lächeln, das nur Spielleiter und Vorgesetzte drauf haben, und einen immer so grenzdebil erscheinen lässt, und meint mit heiterer Mine: Wir spielen heute nicht.

Ich bin irritiert. Ich sage es offen und schonungslos: Der Weg aufs Land ist weit, und ich hatte mich schon sehr auf Rollenspiel gefreut. Mein Blick wird fragend, die Unterlippe hängt ein wenig enttäuscht danieder. „Ich habe heute Geburtstag. Wir feiern.“ Ich blicke gehetzt um mich. Kameras? Werde ich veralbert? Wie Geburtstag? Und warum weiß ich nix davon? Ich hätt dann ja womöglich gratuliert oder auch ein Geschenk mitgebracht. Einer Tradition gehorchend auf die ich auch immer poche wenn sich die Partyposse einfindet, um mich an mein Greisentum zu erinnern. Ich kann mich dann immerhin zu einem sachten Vorwurf aufraffen: „Du Depp hättest ja auch mal was sagen können...“ Diesen wohl dosierten Einwurf kontert unser Geburtstagskind mit er hätte mir eine Mail geschickt in der das gestanden hätte. Ich – schlau! - kontere mit die hätte ich nicht bekommen. Ich bin ja nicht blöd. Er meint darauf nur: Könne er sich kaum vorstellen, ich hätte ja schließlich auf die Mail geantwortet. Das ist dann der Moment in dem ich will nur noch sterben möchte. Sehr unangenehm.

Ich bin dann auch immer ein wenig skeptisch was essen betrifft. Wie ich in meinem letzten Eintrag vermerkt habe ja auch nicht immer zu Unrecht. So war ich auch diesmal skeptisch, als die Hausherrin eine Auflaufform mit einem undefinierbaren Brei abgerundet mit Käse auftischte. Vegetarisch. Ich schiele auf meine Chipstüte und bereite mich innerlich darauf vor diese mit Zähnen, Klauen, spucken und Haareziehen zu verteidigen. Gehe meine Barschaft durch, um McD auf dem Heimweg aufzusuchen. Aber erstaunlicherweise war das merkwürdig aussehende Essen sehr schmackhaft, so dass ich einen Nachschlag nicht verwehren konnte und wollte. RESPEKT. Leider konnte ich wegen dieses Auflaufs dann auf der anderen Feier nicht ganz so lange bleiiben wie ich ursprünglich angedacht hatte.

Warum? Nun, der Hauptbestandteil des Auflaufs waren Hülsenfrüchte wie Bohnen und Mais. Ich brauche meinen männlichen Lesern nicht näher erläutern, was dies im Verdauungstrakt auslöst. Und den Nicht-Single-Damen brauche ich es vermutlich auch nicht schildern. Oder? Gut.

Und wenn ich dann so auf einer Partie bin und die Verdauung möchte sich voll tönend, in Lautstärke und Umfang an eine Pavarotti Arie erinnernd, am geselligen Beisammensein beteiligen, ist das zunächst schon beim Versuch eine Eruption zu vermeiden sehr unangenehm und im Falle einer Wortmeldung der Verdauung auch für alle anderen wenig bis gar nicht erfreulich. Somit saß ich ab einer bestimmten Uhrzeit eigentlich nur noch mit konzentrierter Miene auf der Couch, lächelte ein wenig gequält und gab einsilbige Antworten. Ich war extrem konzentriert mit der Verhinderung eines Unglücks beschäftigt, dass alle Senfgasattacken in den Grabenkämpfen des ersten Weltkriegs wie ein Päckchen übereifrig aufgerissene Wunderbäume hätte aussehen lassen. Und das hat zu einer gewissen Verkrampfung der Gesichtsmimik so ähnlich wie bei Cher geführt, wenn auch die Hintegründe ein wenig anders gelagert sein mögen. Somit bin ich irgendwann, als meine Augen vor Anstrengung nicht mehr so recht fokussieren wollten, heimgegangen. Roller mit Biogasturbine. Ein sauberes Stück deutscher Ingenieurskunst.


Ja, ansonsten kann ich berichten, dass ich heute meine erste Schulung hospitiert habe. Nett. Auch hier kann ich unverhohlen sagen, der gemeine Mitarbeiter einer Hotline ist eher ein dunkles Licht. Also so eine Art Schwarzlicht. Oder ein schwarzes Loch das Intelligenz vernichtet. Ohne selber was davon zu haben. Nein, ich kann nun nicht mit Beispielen dienen. Aber so manchmal war ich schon erstaunt was eine Oberfläche mit 7 Buttons für Probleme aufwerfen kann.Arme Anrufer...

So das wars erst mal. Aber ich bleibe am Ball...

Hier übrigens das Bild von E.E., einem angesagten DJ in Deutschlad. Ein Nachtrag zum Thema Aufkleber am Auto. Sehr gelungen wie ich finde. Grüße in die Schweiz... ;-)



Samstag, September 13, 2008

Kann man abgeschnittene Köpfe in Tupper verpacken? Und wie lange halten sie dann?

Das ist eine provokante Einstiegsfrage, die ich auch im Verlauf des Textes nicht zu beantworten weiß. Ich habe sie mich aber kurz mal gefragt. Warum wird bei Lektüre des Textes erkennbar werden. Hoffe ich.

Da es momentan wenig aus der Arbeitswelt zu berichten gibt, schließlich habe ich einfach ein wenig frei, kann ich entspannt davon berichten, dass ich kommende Woche mit einem Ex-Kollegen unterwegs sein werde und mir 2-3 Tage eine Schulung ansehen werde, die ich dann im weiteren Verlauf für ihn halten soll. Und die Woche drauf werde ich dann Wolfsburg besuchen, um eine Schulklasse im VW-Werk zum Thema Innovation zu begleiten. Als Co-Moderator. Um präzise zu sein. Auch dieses im Vorgriff darauf das dann selber machen zu können.

Nun fragen sich manche Leser eventuell warum ich das machen sollte. Diejenigen, die schon mal auf einem längeren Auto-Event mit uns waren werden verstehen warum. Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht an dem man sich als erwachsener Mensch nicht mehr wegen jeder albernen Kleinigkeit anschreien lassen möchte. Und wenn unsere Chefs und ihre Spielgefährtinnen etwas können dann das.
Der lautere der beiden Chefs, hier sitzend wie der berühmte Affe auf dem Schleifstein.
Ja, das mag eine Reduktion sein, sie können natürlich noch mehr, aber das habe ich ja bereits mehrfach ausgeführt. In jedem Fall schafft man es so, dass auch verdiente Mitarbeiter ein distanzierteres Verhältnis zum Job entwickeln, da man das sonst auf Dauer nicht machen kann. Somit bin auch ich nach 6 langen Jahren dabei mich beruflich ein wenig anders aufzustellen. Ich möchte jetzt auch nicht davon sprechen, dass der Verdienst dann ein wenig (äh, das ist eine charmante Untertreibung) besser ausfallen würde. Aber das wird sich alles in den kommenden Monaten weisen. Wird ein interessantes Restjahr. Das ist mal sicher.

Im Rahmen einer Geburtagsmail an meinen alten (und das „alt“ ist in diesem Fall natürlich überaus berechtigt) freund Heiko haben wir heraus gefunden, dass wir beide gerne golfen. Und schon standen wir, die wir uns seit über einem Jahr nicht gesehen hatten gemeinsam auf dem Platz. Gut er hatte einen schlechten Tag, haderte mit den Grüns ,mit dem Platz, den Schlägern, dem Wetter, den Menschen an sich, der Politik, an und für sich mit allem, dem man die schuld für mediokeres Spiel anlasten kann. An sich unglaublich. Leute die den Ruf haben sich so rar zu machen wie das letze Exemplar des Quastenflossers trifft man beim golfen.

Ansonsten hatten wir einen Fahrdienst.

Fahrdienst ist irgendwie irreführend. Im wesentlichen handelt es sich um einen Stehdienst.

Der war wenig anstrengend. Ich habe mich auch dezent im Hintergrund gehalten und wurde entsprechend mit einen geringeren Lohn als gedacht vergütet. Zu recht. Bei genauerer Betrachtung musste ich ja auch froh sein, dass ich für den Golfurlaub nicht noch zur Kasse gebeten wurde. Wie man sieht haben wir uns in der Summe aber auch nicht überarbeitet.

Nachdem man euch ja allesammt eh nur mit leichbekleideten Frauen locken kann, bItte. Und das sind nicht die Hässlichsten wie ich anfügen möchte.

Wobei ich mich schon gefragt habe was die Kollegin da gesehen haben mag.

Also ich war zwar mit freiem Oberkörper abwesend, ansonsten aber vollständig bekleidet. Somit: DAS scheidet schon mal aus…

Ja, ich weiß was ihr denkt. Ja, ich weiß es.

Gestern hab ich dafür was gesehen. Ein Auto mit einem Heckaufkleber. Und mittlerweile nerven mich diese Aufkleber. Was ist zu sehen? Ein krabbelndes Baby mit dem Text: Luca an Bord. Was bringt Menschen dazu sich so alberne Aufkleber aufs Heck zu kleben? Insbesondere weil sich dieser Luca mit seinen geschätzten 6 Jahren, durchaus jenseits des Entwicklungsstadiums eines autonomen Staubfusselsammlers befindet, den der Babyaufkleber suggeriert. Was wollen diese Menschen? Stolz zeigen, dass sie ein Kind haben? Das Kind bis in seine Pubertät mit diesem Baby-Aufkleber foltern? Andere dazu bringen durch gezielte Auffahr-Unfälle den Unfall Luca aus dem Genpool zu nehmen? Mich, wie 6,7 Milliarden andere Menschen abzüglich der ein oder zwei Freunde und Bekannten, interessiert der Name des Kindes und die Tatsache, dass es sich an Bord befindet herzlich wenig. Und falls die Eltern Schwierigkeiten mit dem Namen haben sollten, kann man dem Balg ja auch ein Post it auf die Stirn tackern. Mein Aufruf an alle Eltern: Verschont die Welt mit diesen geschissenen Aufklebern. Das interessiert doch keine Sau. Und mich schon gar nicht. Wo ich schon Kinder nicht ab kann. Das ist noch schlimmer als diese Fische und der andere Müll. Deutlich.

Somit kam ich schon ein wenig missmutig bei einem Freund an.

Ich war zum essen eingeladen. Marokkanisch. Er hat gekocht. Sehr nett. Allerdings verwenden Marokkaner offenbar sehr wenig Salz und versuchen diesen Mangel durch Zugabe von Koriander zu kompensieren. Eine unglückliche Kombination für jemanden der Koriander nicht, Salz aber schon mag. Glücklicherweise war nicht alles mit Koriander verschan… äh, veredelt. Und wie ich feststellen konnte: In geringen Dosen ist Koriander ertragbar.

Was bei solchen Einladungen auch fein ist, wenn die stolzen Köche die landestypischen Namen für die Gerichte nennen. Köfte. Sieht ein wenig aus wie ein überdimensionierter Hasenköttel oder eine kleine Seegurke, mit weißen Einsprengseln, die an Maden erinnern. Erweist sich dann aber als leicht nach Zimt schmeckendes Rinderhackfleischbällchen. Gut, Weihnachten steht ja auch schon vor der Tür.

Hummus, ist in der Tat etwas anderes als der hiesige Humus. Es handelt sich um eine gelbliche Paste, sachte an körnigen Fensterkitt gemahnend, die hauptsächlich aus den von mir so gerne verschmähten Erbsen besteht.

Diverse andere Gerichte deren Namen mir bereits wieder entfallen sind gab es auch noch. Da sitzt man, sieht sich mit Schüsseln und Namen konfrontiert die einem nix sagen. Essen auf gut Glück, sozusagen. In der Summe war es dann aber durchaus genießbar. Nicht zu 100% mein Ding, aber OK.

Was dann aber am Ende des Essens kam war aber das schrillste was ich seit langen erleben durfte. Die Verpackungsorgie der Reste.

Wenn ihr euch jemals gefragt habt wie die Firma Tupperware zu ihren 1,743 Mrd. US Dollar ( 2006) Umsatz kommt, für einen wesentlichen Teil ist die Frau des Gastgebers verantwortlich. Und ich dachte schon immer meine Mutter hat einen Schlag was Tupper betrifft. Ha! Weit gefehlt. Mama du bist rehabilitiert! Ich habe die Königin kennengelernt. In dieser vollkommen abstrusen Menge an Tiegelchen kann man Essen für halb Schwarzafrika aufbewahren.

Da gibt es dann Tiegelchen, die werden gar nicht verwendet. Die werden geschont. Ja richtig, geschont! Und das bei einem Kunststoffprodukt, das dem Vernehmen nach weitgehend unkaputtbar ist. Und wofür denn? Wenn ich mal eine Leiche verpacken muss? Ich verstehs nicht. Für nach dem Atomkrieg? Damit man den Weg durch die radioaktive Schlacke mit einer unbenutzten Tupperschüssel antreten kann? Fragt mich nicht.

Der Gastgeber, auf der Suche nach einem passenden Deckel – was übrigens auch eines der erstaunlich identischen Probleme in allen Tupper-Haushalten zu sein scheint (Ein Tupperwaredeckelordnungssystem… sehe ich da eine Geschäftsidee?) – steht mit einer enormen Tüte da voll mit Deckeln im Raum. Ich bin beeindruckt und meine leichtfertig das wären aber viele Deckel. Ein mitleidiger Blick trifft mich. Das sind nur die runden Deckel! Es gibt eine weitere Tüte in der Dimension eines Leichensacks für eckige Deckel. RESPECKT.

Nun bin ich ja für meinen Teil schon zufrieden wenn ich einen in der Größe passenden Deckel finde. Sachen in die Box, Deckel drauf, in den Kühlschrank, eine Woche später aus dem Kühlschrank in den Müll. Der normale Weg halt.

Nicht so hier. Da muss der farbliche passende Deckel gefunden werden. Das bezeichne selbst ich, eine durchaus abgebrühte Sau, angesichts der schieren Menge an Deckeln als Herausforderung. Das ist kein Witz, Freunde. Zig größentechnisch passende Deckel wurden von der Gastgeberin abgelehnt, weil die Farbe nicht passte. Da wird Wahnsinn irgendwie greifbar finde ich.

Schließen will ich mit Sahne. Und einer Tupperschüssel. Da war noch ein Klecks Schlagsahne übrig vom Nachtisch. Auch der wurde in eine Tupperschüssel verpackt und in den Kühlschrank gestellt. Ein Klecks Schlagsahne. Ich bitte euch. Da sitzen Lebewesen wie meine Gattung da und fragen sich, ob sie versehentlich in einem Alien-Zoo gelandet sind. Ich wette um ein mir auszureißendes Schamhaar, dass dieser Klecks Sahne in einigen Tagen den von mir vorgezeichneten Weg in den Mülleiner oder die Spüle antritt.

Anschließend noch ein wenig gespielt. Was ich dann ein wenig bitter finde ist, wenn man ein Spiel eine Runde vor Schluss abbricht, weil es der Gastgeberin dann doch zu langatmig war. Gut es gibt Spiele da dauert eine Runde ach mal 60 oder mehr Minuten. Nicht aber in dem fall 5-7 Minuten sind machbar. Zumindest meiner unmaßgeblichen Meinung nach. Ist ihr eine Runde vorher bewusst geworden, dass sie keine Lust mehr hat. Und der Träger des goldenen Pantoffels meint da nur: Naja Schatz, wenn Du nicht weiter spielen magst, brechen wir es halt ab.

Äh... Hallo? Sind Spiele nur dann gut, wenn man vorne liegt? Die Unlust kam mit erstaunlicher zeitlicher Koinzidenz erst auf als sie die Führung eingebüßt hatte. Na da steh ich ja drauf. Ich hab ja auch aufgegessen. Alter Schwede. Ich habe fertig.

Mittwoch, September 03, 2008

Roy und die Frauen. Oder ist Golf die Alternative?

Ist es heute, einen Tag nach dem Event, noch zu früh, um eine Art Resümee zu ziehen? Das kann ich getrost mit NEIN beantworten.


Zu aller erst muss man festhalten, so lange Events, insbesondere, wenn man durchgehend da ist, sind enorm anstrengend. Das wird durch Spannungen im Team nur schwieriger und nicht einfacher. Und dafür ist eine Person, mit derartig herausgehobener Position verantwortlich, dass die Erinnerung schmerzt.

Ich will ihr gar nicht Lernunfähigkeit unterstellen, denn wie andere auch hatte ich den Eindruck, dass ihr Verhalten in den letzten 3 Wochen besser geworden ist.

Nun möchte ich aber einen leicht differierenden Erklärungsansatz für das gebesserte Verhalten ins Rennen werfen.
Ich glaube ja einfach sie hat ein Stück weit resigniert. Und sich dann nicht mehr lautstark über Sachen aufgeregt.

Abgesehen davon habe ich ja als kompetentes Feindbild und General-Schuldiger gut gepasst, um das ein oder andere an Ungemach auf meine Schultern auszulagern.

Wo wir doch gerade bei Feindbildern sind. Der Herr Medwedjew. Hier seine Gedanken als er die Anerkennung von Abchasien und Südossetien abnickt. Übrigens ist mich schon klar dass der Georgier angefangen hat. Und der Russe ein wenig (hüstel) übers Ziel hinaus geschossen ist...

Da passieren dann so Dinge wie Anrufe in den Abendstunden. Mit der Nachfrage warum denn der eine Aussteller (SLK) nicht am Strom hinge. Ich antworte weil der andere (SL 63) am Ladegerät hinge und der von ihr nachgefragte (SLK) am Vortag für 18 Stunden am Ladegerät hing. Sie, mit diesem so beliebten galligen Unterton: Ja, aber der SLK wäre so leer, dass er nicht mal die Türe öffnen würde. Ich antworte, dass mich dies überrascht, weil der Techniker die Geräte angeschlossen hat und nach 18 Stunden sollte die Batterie so voll sein, dass sich wenigstens irgendwas tun müsste. Aber sie könne es ja noch mal hin hängen.
Dann die Nachfrage, warum ich das denn nicht überprüft hätte. Wieder mit diesem Unterton der Setzlinge und Kleinsäuger schlicht verdorren lässt. Und der SL 63 würde auch die Türe nicht öffnen... Blablabla.

Nur so zur Auflockerung... Na habt ihrs gesehen? Was gehört nicht auf das Bild? Dumme Sache das.

Nun ich mache mich dann 2 Stunden später, gepeinigt vom schlechten Gewissen und vom Willen die Reinigungskollegen noch auf ihrem Grillabend zu besuchen, auf ans Set. Ich unterhalte mich kurz mit Alex, einem der beiden Hardcore Sicherheitskollegen, dem Mann der der Gefahr nächtelang ins kalte, unerbittliche Auge gestarrt hat. Der das Auto auch höchst selbst auf Weisung von Frau H. wieder ans Ladegerät angeschlossen hat.
In der Unterhaltung meine ich dann, ober mal mal geschaut hätte ob beide Pole an der Batterie angeschlossen waren, da Sascha, der Techniker die Batterie abgeklemmt hatte, um den konstant anspringenden Alarm auszuhebeln. Alex stutz, schaut mich an und meint: „Ne, oder?“. Geht kurz in sich und meint: Natürlich, er hats sogar gesehen, aber gar nicht weiter drüber nachgedacht, sondern nur das Ladegerät hingeklemmt. Ich zu ihn: Ja, aber wie soll das Auto denn aufgehen oder starten wenn die Batterie gar nicht angeschlossen ist. Ich meine, ich versteh ja nur wenig von Autos, aber eine Batterie scheint mir zum starten in Zeiten, da Kurbeln nicht mehr beigelegt sind, notwendig...
Wir gehen zum Auto, öffnen es, schließen die Batterie an und voilá es startet. Ebenso der SL 63. Der lässt sich nur nicht per Knopfdruck öffnen. Anspringen tut er problemlos.
Ich vermute ja einfach bei Herrn Bernd Mayländers Formel 1 Pacecar hat man diese Funktion einfach deaktiviert. Somit war mit einem Blick und kurzem Nachdenken wieder ein riesiges Problem, das einen unfreundlichen Anruf und minutenlanges Rumgenörgel gerechtfertigt hat, aus der Welt. Ich werde manche Menschen nie verstehen.

Ich halte fest: Wenn jemand konstant anderen Menschen Schuld zuweist, seine Fehler nicht eingestehen kann und das Sozialverhalten eines Schakals auf Ecstasy hat, dann ist er nicht geeignet ein Team zu leiten. Immerhin muss man Leute über 3 Monate bei einer ziemlich langweiligen Arbeit bei der Stange halten. Das funktioniert anders besser. Mir scheint die Qualifikation für ihren Posten im Wesentlichen aus dem Irrglauben unserer Chefetage zu bestehen, dass Ihre jeweiligen Freundinnen auch immer gute Teamleiter abgeben. Und das ist hat einfach mal falsch. Sehr falsch.

Irgendwann wird sie böse erwachen. Da hab ich übrigens auch ein bild zum Thema...


Da ist der Absturz absehbar. Das wird Schmerzen.

Für mich erfreulich, ich habe festgestellt, dass ich mir sehr, sehr unterschiedlichen Menschen, konstruktiv und weitgehend konfliktfrei und produktiv zusammenarbeiten kann. Zu meinen direkten „Untergebenen“ werde ich hier nun nichts weiter sagen. Da gab es Licht und Schatten. Schwierigere und einfachere. Aber auch wenn es interne Fronten gab, ich würde mit allen wieder zusammenarbeiten.

Ansonsten kann ich wieder mal eine kleine Räuberpistole der Liebe erzählen.
Ich war letzten Samstag in München. Und wollte mich mit mehreren Freunden und einer Dame aus Wien treffen. Also mal ganz entspannt 3 Tage vorher eine Bahnkarte ICE (fährt nur 1 Stunde) für 35 Euro erworben. Von den 4 Leuten, die ich treffen wollte haben 2 keine Zeit. Aber Martin ein Bekannter aus der Tükei und die Wienerin. Wunderbar.

Gut gelaunt schlage ich Zeit bis Samstag Vormittag tot.

Dann eine SMS. Sandra, eine Neu-Stewardess schreibt, sie wäre mal gerade in Nbg und hätte drei Stunden Zeit. Wir versuchen uns seit Monaten mal zu treffen. Endlich die Gelegenheit. Ohne weiter nachzudenken sage ich ja. Passte mir gut mit der Zugabfahrt. Wenn sie wieder weg müsste, fährt dann auch mien Zug. Meinte ich. Als ich sie dann am Bahnhof abholte - Ja, ich weiß Stewardess verbindet man mit fliegen… Aber vom Airport in die Stadt fährt man halt mit der U-Bahn. Schlaumeier, elende. – fiel mir dann auf dass mein Zug gerade abgefahren war. Ich hatte mich in der Abfahrtszeit mal sachte um 3 Stunden vertan. Wie schaffen es Frauen eigentlich mich so zu verwirren? Oder bin ich immer so? Ne oder... Äh, bei genauer Betrachtung... will ichs gar nciht wissen. Sparts euch.

Da könnte man doch vor Ärger in so einen Penner am HBF beißen. Aber ich habs mir verkniffen. Na, dann aber hurtig mit der Holden… ins Kaffee. Ja, ihr 3 Stunden Stop hat sich auch 45 Minuten reduziert (Flieger ging eher) und das reichte halt grade eben mal für nen Kaffee. Neue Bahn-Karte erworben. Jetzt aber für 70 Steine. Späterer Zug. In München Martin getroffen und einen sensationellen Nachmittag bei der Beobachtung junger Münchnerinnen verbracht.
Dann schreibe ich der Wienerin, dass ich in so 90 Minuten in ihre Richtung aufbreche. Rück-SMS: Ob ich denn ihre Absage nicht gelesen hätte? Ahhhhh. Hab ich natürlich nicht. Sonst wäre ich ja nicht nach München gefahren. Also bin ich so gegen 19:00 wieder heimgefahren. 100 Euro - ohne Martin hier zu anhe treten zu wollen - ein wenig in den Sand gesetzt. Toll. Einer der Gründe zu golfen. Das ist verlässlicher.

Und ich war heute golfen. Kurzbahn in Fürth. Bahnen zwischen 75 und 145 Meter. Also besseres Minigolf. Aber Freunde ich sags euch, ich kanns noch. Meine Bälle haben sich mit der Anmut eines Vögelchen in die Lüfte geschwungen und mit der Präzision eines Marschflugkörpers ihr Ziel erreicht. Ja. So wars.
Gut ich möchte es ein wenig präzisieren. Der Vogel ist dann doch eher so dieses Kaliber. Insbesondere was das Abheben betrifft.


Und Marschflugkörper – hier liegt die Betonung auch eher auf „Marsch“ als auf „Flug“ – von der Zielgenauigkeit einer wild am Boden rumflatternden Feuerwehrspritze. Unglaublich. Aber immerhin hatte ich Spaß und alle anderen die auch auf dieser Anlage rumgeirrt sind, waren noch schlechter. Ich habe immerhin nur 37 Schläge gebraucht. Statt 27. Das geht. Aber ich kanns besser. Bad Griesbach. Ich komme. Mit Golfbag. Und ja, das ist eine Drohung.