Donnerstag, März 27, 2008

Da isser wieder!

Mit Neuigkeiten, guten, amüsanten und seltsamen. Um euch mal ordentlich einzustimmen: Ich war heute mal hier im Kempinski ein Käffchen schlürfen. Nicht privat. Nein, mit Gästen. Im Rahmen einer Probefahrt natürlich. Hallo? Ich arbeite hart… Und wenn dann die Flüssigkeit wieder heraus will… Richtig, es geht um das WC im Kempinski. Ja. Eine neue WC Geschichte. Mit Licht diesmal. Also, als ich dann schon mal auf der Toilette war, ließ ich mich von dem sehr schicken Ambiente animieren und verlängerte meinen Aufenthalt, um dem Geschäftsvorgang noch etwas Gewicht zu verleihen. Ums mal so zu sagen. Nach einem höchst erfolgreichen Abschluss greife ich neben mich, um die Zeugnisse meines Tuns zu vernichten… Und stoße einen schrillen, praktisch weibsmäßigen, Schrei aus. Mein Unterkörper bewegt sich in unschicklicher weise nach vorne und ich wäre um Haaresbreite, passenderweise müsste hier an und für sich „Schamhaaresbreite“ stehen von der Schüssel gepurzelt. Ich bin sehr froh, dass keine Videoaufnahmen existieren. SEHR FROH! Habe ich kleiner Trottel doch die eingebaute Bidetfunktion der Toilette erwischt. Hats mir diesen Strahl mit gefühlten 3° und 15 bar an eine Stelle gewuchtet, öhm, naja, ich denke, ihr seid im Bilde. Was hab ich mich erschrocken. Was heimtückische Vorrichtung. Nicht, dass ich grundsätzlich was gegen Bidets habe, finde ich toll und wünschenswert…aber so überraschend und kalt, da wirft die Rosette Falten sage ich euch. Und die Äuglein werden ganz groß. Und die Schnappatmung setzt ein. Alter Falter! Die Toiletten in der Türkei, ein Kapitel für sich. Ich sag nix mehr.

Warum, um ein ähnlich unerquickliches Thema anzuschneiden, haben mich meine beiden, widerwärtigen Golfbegleiter nicht vor den Gefahren dieses Sports gewarnt? Diese beiden Subjekte, diese elenden. Ich hatte am Montag Platzreifeprüfung. Und war entsprechend am Sonntag noch mal eine Proberunde spielen. Das mag nun wieder mal so wirken als ob ich nur golfen würde. Wie ich hier schon immer lauthals proklamiere, ist das der gänzlich falsche Eindruck. Ich habe eine gute Woche gar nicht gespielt. Dafür am Sonntag so grauenvoll, dass ich mir im Hallenhalma deutlich bessere Chancen ausgerechnet habe. Nicht nur, dass ich mehrere Bälle in diversen Seen versenkt habe, ein oder zwei andrere im tiefen Wald aus Angst vor Wölfen und Schildkröten nicht weiter gesucht habe. Das alles ist aber der volle Streichelzoo im Vergleich zu den neuen Gefahren. Die perfideste Gefahr von allen, lauert im Sandbunker. Dagegen sind die Sandwürmer aus Dune,

niedliche Kuscheltierchen. Ich spreche von der menschenverachtenden Bestie „Sandfloh“. Oder was Artverwandtem. An dem bewussten Sonntag habe ich mich neben Ausflügen in den Dunkelwald auch des öfteren in Sandbunkern aufgehalten. Weil ich, um es mal so zu sagen, Scheiße ohne Ende gespielt habe. Diese unfreiwilligen Aufenthalte habe ich mit einem böse zerbissenen linken Fuß, der in einem Ausmaß juckt, dass ich kurz davor bin ihn zu amputieren. Bezahlt. Da ist ein Moskitoschwarm ein Kuraufenthalt im Vergleich. Unglaublich. Stolperschildkröten, Schlangen, wilde Eichhörner und perfide Sandflöhe. Was wird mir das nächste Mal auflauern und versuchen mich aufzufressen? Drachen? Der Weiße Hai im Wasserhinderniss? Freunde, ihr hättet mich durchaus warnen können.

Ach ja, die beiden älteren Herren mit denen ich gerne gegolft habe, die mich aber vor den Gefahren des Sport unzureichend gewarnt haben, hatten sich ja - dazu habe ich in der Tat wohlweißlich im Blog geschwiegen – seit Wochen in einer Art Dauerfehde befunden. Und Mädchen wie sie sind, haben sie sich beide wechselseitig bei mir über den jeweiligen Anderen beklagt. Um sich dann letztendlich weiterhin im Mädchenstil mit der modernen Form des Haareziehens und Augenkratzen zu beschäftigen (Rechtsanwälte…) Statt sich wie ein Mann mal hinzustellen und die argumententativen Eier auf den Tisch zu packen und einen Kompromiss zu finden. Tagelang nur nölige Mails und Gequengel. Und nun ist endlich Einsicht bei zwei beleidigten Leberwürsten eingekehrt. Man spricht wieder miteinander und am Ende golft man vermutlich wieder gemeinsam. Zeit wurde es. Kinder (und alte Männer – da spreche ich aus eigener Erfahrung) können so anstrengend sein.

Dass ich im Alter immer rechthaberischer werde und zum Streit neige ist ja vielen meiner Bekannten und den Legionen an ehemaligen Freunden sattsam bekannt. Und aktuell befinde ich mich ein wenig im Dauerstreit mit meiner geschätzten Projektleitung. Geschätzt im Falle einen plötzlichen und schmerzhaften Ablebens, wie es richtiger Weise heißen muss. Und in diesem Fall tendiere ich – der Kompromiss und die Nachgiebigkeit, leider zur Uneinsichtigkeit. Allgäuer Sturheit kommt da in mir hoch.

Ich hatte bilde ich mir ein schon mal darüber berichtet, dass hier nur jemand, der mir einen Führerschein vorlegt auch als Fahrerlebnis gewertet wird. Da wir natürlich aber auch mit Interessenten fahren, die Ihren Führerschein aus welchen Gründen auch immer nicht mit in einen türkischen Club mitgenommen haben, würden wir diese gerne als Fahrerlebnisse werten. Tut man aber von Seiten Agentur nicht. Man zieht uns 140 durchgeführte Fahrten ab. Nun habe ich natürlich hinsichtlich dieses im hohen Maße unbefriedigenden Umstandes protestiert. Wortreich und mit einer für meine Verhältnisse erstaunlich wenig wirren Argumentation:

Ich weiß, es ist ein wenig unüblich, aber ich werde, nur um euch zu zeigen mit was für Blödsinn man sich als Teamleiter beschäftigen muss, die Korrespondenz im Anschluss veröffentlichen. Darf ich an dieser Stelle noch mal mit einem - nicht gänzlich frei von bodenloser Häme – Grinsen vermerken, dass ich versehentlich bei meiner Antwort wieder den „an alle antworten“ Button betätigt habe? Und muss ichs noch extra erwähnen, dass diesmal im Verteiler nicht nur die Pappnasen aus der Agentur der bodenlosen Dummheit standen, sondern auch der Projektleiter von Mercedes-Benz selber. Es scheint so, als ob die Eigenschaft Cleverness im Agenturbetrieb nicht von Nöten wäre. Hoch-poppen ist sicher wichtiger. Aber das sind wieder mal nur die Gedanken eines alten und verbrauchten Mannes, mit geringen, kaum wahrnehmbaren, Fähigkeiten.

Ich halte den Text farbig, damit jeder der keinen Bock hat sich durch dummes Agenturgesülze zu arbeiten und meine eloquente und freundliche Antwort darauf nicht lesen mag diesen Teil außen vor lassen kann.

Ach, hatt ichs eigentlich erwähnt? Ich habe meine Platzreife natürlich bestanden. Vier Tüten Gummibären versetzen Berge. Hehe.

So hier der sehr erbauliche Text meiner überaus geschätzten (das ist jetzt übrigens ein Hauch von Ironie!) Projektleiterin. Farblich abgestimmt in …Braun

Hallo Roy,

nachfolgend noch einmal die Definitionen der einzelnen Situationen mit einem Gast:

1) Fahrerlebnis = begleitete Probefahrt in das touristische Hinterland des Standortes.
Der Gast hat die Möglichkeit,
während er selber fährt das Fahrzeug kennen zu lernen,
gleichzeitig werden ihm durch den geschulten Explainer alle für ihn relevanten und interessanten Features des Fahrzeuges erklärt.

2) MOS-Kontakt = Gast hat seine Daten zwecks weiterer Betreuung angegeben ohne ein Fahrerlebnis gemacht zu haben:
a) Beratungsgespräch am/im Fahrzeug
b) Beifahrer bei einer Probefahrt
c) Wunsch nach Informationen über andere MB-Modelle

3) Statischer Kontakt = Gast hat keine Probefahrt gemacht, aber hat starkes Interesse an Mercedes-Benz:
a) Beratungsgespräch am/im Fahrzeug („Satellit“)
b) Prospektmaterial

Die Regel lautet,
dass kein Fahrerlebnis ohne Führerschein gemacht werden darf - aus verständlichen Gründen, die ich an dieser Stelle nicht extra noch einmal erwähnen möchte.
Es gibt Standorte,an denen ein Gast letztendlich KEINE Fahrt macht,auch wenn er das Angebot von einem Explainer hat, dass dieser ihn fährt. Abgesehen davon besteht definitiv ein Unterschied darin,
ob jemand mit dem Fahrzeug selber gefahren ist oder "nur" mitgefahren ist.
Deshalb zählen wir in 2 Versionen –

1) Fahrerlebnis und 2) MOS-Kontakt.
Dies ist für alle Standorte fair und letztendlich sinnvoll gezählt und gewertet.

DENN:
Ziel der Live-Marketing Aktion, für die Ihr arbeitet, ist die Generierung von Fahrerlebnissen (1).

Die von Euch generierten MOS-Kontakte (mit Adresse) sind deshalb nicht weniger wichtig
und werden gesondert gezählt (siehe Eure Excel-Tabelle und Erläuterungen von Christian Linssen unten in dieser email). Alle 3 Situationen mit dem Gast (Fahrerlebnis, MOS-Kontakt, Statischer Kontakt) sind für das Gesamt-Ergebnis wichtig und fließen in die Dokumentation der Aktion mit ein.

Wir haben intern gemeinsam mit dem Kunden ein Ziel gesetzt. Euer erwartetes/erhofftes Ziel an Fahrerlebnissen: 984. Aus verschiedenen Gründen wird diese Zahl nicht erreicht werden (z.B. Auslastung etc., für uns wichtig im Laufe der Aktion war deshalb, von Euch zu hören, wie "die Lage" ist und welche Gründe aus Eurer Sicht vorliegen für viele/wenige Fahrererlebnisse in einer Woche). Deshalb haben wir Anfang der Woche die Ziel-Zahl nochmals überarbeitet und ein aus unserer Sicht aktuell realistischeres Ziel gesetzt (928),
berechnet anhand des bisherigen Verlaufs der Aktion an Eurem Standort. Solltet Ihr dieses gesetzte Ziel nicht erreichen, wird es dafür sicherlich Gründe geben, die wir gerne analysieren und besprechen können und die selbstverständlich bei der Betrachtung der endgültigen Ziel-Zahl berücksichtigt werden.

Es gibt keinen Grund für Euch, demotiviert zu sein - Ihr habt bisher einen super Job gemacht (niemand hat Euch gegenüber etwas anderes verlauten lassen!) und wir hoffen, dass es bis zum Ende der Aktion am 6.4. so bleibt.

Das konnte aus vielerlei Gründen nicht unbeantwortet bleiben. In der Summe ist diese Mail praktisch frech. Auch wenn für euch im erstem Moment ganz gediegen klingt… Hier also meine überaus freundliche Antwort.

Hallo Anne,


trotz Deiner langen E-Mail kann ich mir Deine Argumentation nicht zu eigen machen, da ich auch nach intensiver Beschäftigung mit deiner Mail unsere Argumentation für schlüssiger halte.
Ich sehe mich genötigt dir in mehreren Punkten zu widersprechen.
Beginnen möchte ich mit deiner Definition des Fahrerlebnisses. Laut des von euch erstellten Mitarbeiterhandbuchs ist ein Fahrerlebnis folgende Situation, ich zitiere: „Der Gast erfährt die vorgegebene Route,… und es werden ihm im Rahmen des Fahrerlebnisses möglichst viele Features erklärt.„ In dieser, für uns bis vor wenigen Tagen maßgeblichen Definition des Fahrerlebnisses steht mit keiner Silbe, dass der Gast selbst fahren muss. Und ich kann dies auch beim besten Willen nicht aus dem Kontext herauslesen. Dein Text fasst diese Definition deutlich enger als die Originaldefinition, was letztendlich dazu führt, dass wir die ursprünglich angestrebten 984 Fahrerlebnisse nicht erreichen werden, da ihr uns ca. 140 durchgeführte Fahrten, die der ursprünglichen Definition eines Fahrerlebnisses vollkommen genügen, einfach streicht und „nur“ als MOS Kontakte wertet.

Weiterhin widerspreche ich deiner Aussage: “…DENN: Ziel der Live-Marketing Aktion, für die Ihr arbeitet, ist die Generierung von Fahrerlebnissen (1).“
Primärziel dieser Aktion ist es potentielle Kundenadressen für Mercedes-Benz zu gewinnen. Das zweite Ziel dieser Aktion ist es im Sinne eines positiven Markenimages Kunden für das Auto und die Marke zu begeistern. Das Mittel (und nicht das Ziel) hierzu ist ein Fahrerlebnis. Daraus folgt schlüssig, dass jemand der durch eine Mitfahrt im Fahrzeug begeistert wird durchaus ein Fahrerlebins hat. Und wie an der Resonanz der Teilnehmer erkennbar ist, steht dieses Erlebnis dem eines Selbstfahrer nicht oder nur unwesentlich nach. Praktisch 100% aller Teilnehmer steigen aus und sagen: „Geiles Auto, geile Strecke, super erklärt, klasse Mitarbeiter.“ Die Leute sind schlichtweg begeistert. Und ich bin überzeugt, dass genau dieser Effekt von M.-B. beabsichtig ist. Und es sicherlich auch für euch nachvollziehbar, dass es einfacher ist jemanden bei einer Fahrt zu begeistern als am stehenden Fahrzeug.

Wenn wir hier „zahlenoptimiert“ arbeiten würden, müssten wir Interessenten, die keinen Führerschein dabei haben mit einem statischen Erleben „abspeisen“. Das kostet ungleich weniger Zeit, die man nutzen könnte, um im Sinne deiner Definition richtige Fahrerlebnisse zu generieren. Das halten wir für nicht sonderlich wertschätzend dem Gast gegenüber. Sprich der Interessent würde von uns, die wir das Interesse haben müssen unsere Zahlenvorgaben halbwegs zu erfüllen, dafür, dass nicht damit gerechnet hatte im Club einen Führerschein zu benötigen oder ihn aus Sorge vor Verlust nicht mitgenommen hat, mit einem weniger zeitintensiven und sehr viel weniger begeisternden Erlebnis praktisch „bestraft“. So eine Haltung über die Definition eines Fahrerlebnisses zu fördern kann niemals im Interesse von Mercedes-Benz sein.
In besten Sinne haben wir versucht für die Firma Mercedes-Benz das Optimum zu erreichen. Wie ich bereits mehrfach erwähnt habe ist bei diesen 140 Fahrten der zeitliche und Betreuungsaufwand identisch zu einem Gast der selbst gefahren ist. Ein „normaler“ statischer MOS Kontakt ist mit geschätzten 20 Minuten ein komplett andere Nummer. Von daher ist für uns alle hier diese Einstufung nicht nachvollziehbar, da wir diese Fahrten im Unterschied zu normalen MOS auf Wunsch von Christian extra noch mal farblich hervorgehoben haben. Wenn sie nicht anders behandelt werden, macht ein Hervorheben auch relativ wenig Sinn. Dass die Fahrten nicht als Fahrerlebnisse gewertet werden haben wir erstmalig in deiner Mail erfahren.

Zudem möchte ich noch darauf hinweisen, dass man anders als Du es darstellst selbstverständlich ein KFZ auch als Beifahrer erleben und auch sehr gut ausprobieren kann. Dass es einen Unterschied gibt zwischen selbst fahren und nicht selbst fahren ist mir durchaus bewusst, aber dass beifahren kein Fahrerlebnis darstellt wage ich doch sehr zu bezweifeln. Schließlich kommen die Leute ja bewusst zu uns, um das Auto zu erleben. Wir können dem Gast im Auto Dinge zeigen (PRE-SAFE z. B. ) die er selber vermutlich nicht ausprobieren würde. Das macht große Augen und schafft ordentlich Begeisterung.
Ebenso gibt es genügend Leute, die uns ihren Führerschein vorlegen, aber dann doch nicht selber fahren wollen, weil sie in der Türkei nicht fahren wollen, lieber chauffiert werden wollen und aus zig anderen Gründen mehr nicht selbst fahren. Streng genommen auch alles keine Fahrerlebnisse. Nur dass wir in diesem Fall Führerscheindaten haben.

Wenn man erkennt dass eine Definition an einer bestimmten Stelle nur mit Hängen und Würgen greift, dann muss es doch bitte erlaubt sein über diese Definition nachzudenken. Und ganz im Ernst: Findet ihr wirklich, dass es sinnvoll ist gemachte Fahrten und Zeitaufand hinterher raus zu rechen und dann das ursprüngliche Ziel nach unten zu korrigieren? Ich sage es hier noch mal in aller Deutlichkeit. Wenn diese 140 Fahrten nicht fehlen, haben wir in wenigen Tagen die ursprüngliche Zahl von 984 Fahrten erreicht.

Ebenso, und das ist ja auch ein Kernpunkt meiner Kritik gewesen, bleibe ich bei meiner Feststellung, dass euer Vorgehen insbesondere am Ende eines so langen Events, wenn alle schon ein wenig müde und abgearbeitet sind, ein psychologisches Meisterwerk auf der nach unten offenen Motivationsskala darstellt.
Da hilft leider auch kein „ihr macht einen tollen Job“. Dieses Kind habt ihr mit viel Schwung und in hohem Bogen bereits in den Brunnen geworfen.
Könnt ihr euch eigentlich vorstellen wie das wirkt, wenn man die original geforderten Zahlen (984) an und für sich erreicht hat, man dann lesen muss, dass die durchgeführten Fahrten mangels Führerscheins reduziert wurden und wir, falls wir die reduzierten (die wir selbstverständlich erreichen werden) nicht schaffen sollten, über die Gründe ja noch mal reden könnten. Das liest sich einfach nicht nach „ihr macht einen tollen Job“.
Noch mal, schließlich arbeiten wir hier lösungsorientiert: Überdenkt eure aus unserer Sicht unbefriedigende Definition von Fahrerlebnissen und besprecht das mit der Mercedes-Benz Fachabteilung. Ich bin mir halbwegs sicher, dass unsere Fahrten mit Gästen auch als Fahrerlebnis gewertet werden können. Für unsere Gäste wird sich, obwohl mir mit eurer Zahlenmagie hoch unzufrieden sind, selbstverständlich nichts ändern. Unsere Gäste haben am ersten wie am letzten Tag die gleiche Topbetreuung verdient, die wir ihnen im Lauf der letzten 15 Wochen geboten haben.

Das alles hat mit fair oder unfair anderen Destinationen gegenüber auch rein gar nichts zu tun, schließlich sind wir alle Sternhüter und ziehen alle am selben Strang für Mercedes Benz, indem wir so viele BEGEISTERTE Gäste und potentielle Kundenadressen wie möglich generieren. Wir stehen doch nicht in einem Wettbewerb mit anderen Destinationen. Was für oder wie viele Fahrten andere Destinationen machen, wissen wir auch nicht und es ist für unser Arbeiten auch nicht wichtig. Wir sehen nur unsere Arbeit an dieser Stelle künstlich verkleinert, um einer nachgereichten Definition zu genügen.

Und egal was ihr sagt, ich sehe ja was meine Leute denken. Die fühlen sich um Ihre Mühe betrogen, oder, ums etwas plastischer zu formulieren, verarscht, wegen einer läppischen Definition, die das was wir machen nicht adäquat abdeckt. Das muss auch nicht immer rational sein, aber das kommt leider unterm Strich dabei raus.

Wir kümmern uns um jeden gleich und machen wegen eines nicht mitgeführten Führerscheins keinen Unterschied in der Betreuungsqualität. Auch jemand der keinen Führerschein dabei hat kann in seiner Firma über einen Fuhrpark entscheiden, ein Stammkunde sein oder ein wechselwilliger Gast. All denen bieten wir das volle Programm.

Wir sehen uns hier als Sternhüter und wollen dass die Gäste so gut wie nur irgendwie möglich spüren lassen.

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich auf deine Mail noch mal antworten soll, da mich das relativ viel Zeit und letztendlich auch Nerven kostet und ich meine Energien lieber auf zielführendere Dinge richte als mich mit meiner Agentur zu streiten. Aber in der Summe sehe ich so viele von Dir angesprochene Dinge anders, dass ich mich um meinen Nachtschlaf gebracht sehe.

Ich würde dieses Thema mit dieser Mail nun abschließen wollen, da ihr entweder eure Haltung überdenkt oder eben nicht. Unsere Argumentation ist ziemlich schlüssig und nachvollziehbar. Ich hätte dies auch niemals in dieser Ausführlichkeit diskutiert, wenn ihr mit dieser Aktion nicht ein eines der besten Teams, dass ich in 6 Jahren Event erleben durfte, böse verärgert hättet.

Versteht dies bitte trotz unserer konträren Einschätzung des Sachverhaltes als Verbesserungsvorschläge und Anregungen. Wenn ihr auf das was ihr macht kein Feedback von den Betroffenen bekommt, fehlt im Prozess des Entwickelns und Besserwerdens ein wesentlicher Baustein.


Grüße
Roy

Donnerstag, März 20, 2008

Nachtrag zu dem Desaster das sich hier Agentur nennen darf.

Ich habe herausgefunden wo meine Fahrten hin verschwunden sind. Heureka. Und muss auf ein psychologisches Kabinettstückchen vom hochprozentigsten hinweisen. Ein Lehrstück sozusagen. Wir haben hier aktuell ca. 930 Fahrten gemacht. Von denen sind 25 Leute, die doppelt gefahren sind und in die Statistik nicht so recht reinpassen. Also so grob 900 Fahrten. Von diesen 900 haben wir 130 Leute selber gefahren, da sie keinen Führerschein dabei hatten. Und die werden uns abgezogen. Die sind sozusagen kein richtiges Fahrerlebnis. Ungeachtet der Tatsache, dass wir mit den Leuten ganz normal gefahren sind, das Auto erklärt haben und so weiter. Die sind nur nicht selber gefahren.

Das macht sehr glücklich. Insbesondere, da wir anhand der Statistik ja bewertet werden, finden dass alle hier richtig toll. Wir könnten vor Freude ein Hundebaby erwürgen. Da haben die Kollegen in Wuppertal ja mal eine Sternstunde der Motivationslehre abgebrannt. Hier fühlt man sich um seine Arbeit geprellt und künstlich klein gerechnet. RESPEKT!

Ja, dafür verteile ich mal spontan ein gelb schwarzes Fleißbienchen im Klassenbuch der geistig minderbemittelten Seegurken. Dafür stempel ich ihnen sogar eine A0 Plakatwand voll mit Fleißbienchen. Baden die eigentlich in Drogen? Und die Agentur gilt als eine der besten! Kein Witz. Als eine der besten Agenturen. Da muss ich passen. Mir fällt nix mehr ein. Das ist ungewöhnlich aber ich muss wirklich passen. Da geht ein alter, gebrochener Mann kopfschüttelnd von der Bühne.

Flexibel wie ein mittelalterliches Hausfundament.

Das bezieht sich auf die Agentur des Grauens. Da komm ich noch drauf. Zuerst muss man aber mal sagen, dass hier ca. 400 neue Gäste eingetroffen sind. Das wäre kein Drama. Nur, die alten sind auch dageblieben. Somit ist das Ding hier mit 8-900 Gästen komplett voll. Und das hat dramatische Auswirkungen. Beim Frühstück. Für mich. Weniger beim Essen, sondern wenn ich da koche. Montag habe ich O-Saft frisch gepresst. Nein, nicht händisch, dafür hat es eine große Maschine. Die ist aber strategisch günstig nicht am Saftstand positioniert, sondern in der Küche. Das bedeutet eine elendigliche Lauferei. Die Leute verfahren hier ein wenig nach dem Stork Riesen Motto: „Und das erste hab ich mir gleich im Laden in den Mund gesteckt.“ Hier muss es heißen: Das erste Glas hab ich mir gleich am Stand in meinen blöden Kopp gekippt.“ Meine Güte das ist wie nach der Wende mit den Bananen. Man meint die Leute hätten noch nie frischen Saft genossen. Die haben so viel Saft gesoffen, dass ich 2 Kubikmeter Orangen gepresst habe. Und dann noch die Dekoration. Gut, sie haben leider nur teilweise frischen Saft genossen, weil der in der Küche dann mit O-Saft Konzentrat angereichert wurde. Schmeckt dann (je nach Konzentrat Menge) mehr so wie ein Fruchtsaftgetränk, an dem man mal eine Frucht zu Demozwecken vorbeigetragen hat. Furchtbar. Aber immer schon nei in den Kopp. Ich bin froh wenn die Massen wieder weg sind, dann ist der Saft wieder pur. Naja, ich geh halt einfach in die Küche und hol mir einen. Aber ich bin da ja auch fast zu Hause. ;-) hat schon Vorteile wenn die Köche einen leiden können… Manchmal kann ich nämlich auch nett sein. Man mag es kaum glauben.

Gestern einen geilen Laden gefunden. Ich fürchte ich werde doch mit mehr Hemden und Shirts wiederkommen als gedacht. Aber ein T-Shirt für 2,50 € in guter Qualität… Da fällt mir kein Grund ein nicht zu kaufen. Bitte spart mir jetzt euren Neid. Ich kann mir doch eh kaum was Vernünftiges zum anziehen leisten. Und die Kartoffelsäcke, die ich für gewöhnlich anhabe, wollte ich euch nicht noch eine Saison zumuten.

Aber nun zu meinen Lieblingen. Der Agentur. Dieser Agentur. Die beste von allen. Sie haben es mittlerweile geschafft die Webseite über die wir mailen zu verschlüsseln. Also neu zu verschlüsseln. PW und Login brauchte man vorher schon. Nun, mussten wir in Wuppertal extra in der IT anrufen und einen hochgeheimen 6 stelligen Zugangscode erfragen. Oho! Ich geb ihn ein, nix passiert. Ich wiederhole das Ganze. Nix passiert. Ich schicke E-Mails also wieder mal vom privaten Account. Und beschwere mich ein wenig. Kann ich ja gut. Roy „Das Genöle“ Burger, wie ich gelegentlich gerufen werde. In der Antwort dann eine Lösung, die es mir in der Tat ermöglicht hat wieder auf die Mails zuzugreifen. Und was sehe ich im Posteingang? Eine Mail von der IT, wie man auf den Webserver kommt. Da könnte ich den langhaarigen Kameltreiber von It-Deppen an seinen fettigen Haaren packen und mit seiner zugekoksten Nase 20x auf seine alberne Tastatur hauen. Wahlweise auch die Tastatur auf seine Nase. Dann mach ich mir die Hände nicht fettig. Wie blöd muss man denn eigentlich sein, um die Mail wie man auf den gesicherten Server kommt an den Server zu schicken? Nachdem man den Zugang geändert hat. Das ist wie wenn ich den Wohnungsschlüssel vergesse, das Klofenster eintrete, durchklettere, mit einem Schuh ins nichtgemachte Katzenklo trete, um dann im Flur einen Zettel zu finden auf dem steht: Du hast deinen Schlüssel auf der Kommode vergessen. Da könnt ich weinen vor Glück. Dass ich soviel Dummheit noch erleben darf.

Dann habe ich heute erfahren, dass wir die Fahnen die seit Mitte Dezember am Zoll liegen nun doch nicht mehr wollen. Hätte noch mal 1000€ extra gekostet. Ein Lacher. Der türkische Zoll und ich. Freunde fürs Leben. Nur fürs weiterleiten. 1000€. So finanziert sich also der Wirtschaftsaufschwung von 9% hier. Durch den Zoll!

Dann erfahre ich von der Projektleitung, dass wir schon die Summe von 718 Fahrten haben. Und das wäre absolut toll. Jubilier! Ein Traum. Das Team unter der Sonne.

Ich schau auf meine Excel Liste. Sehe da 875 Fahrten. Von denen ziehe ich dann 25 Doppelfahrten ab, bleiben immer noch 850. Ich frag mich wo die fehlenden 132 Fahrten hin verschwunden sind. Das ist eine Exceltabelle und keine Socken in der Waschmaschine. Da verschwinden nicht einfach so Fahrten. Vor allem nicht wenn sie bei mir noch draufstehen. Oder mein Zip-Packer frisst sie? Ich hab keine Ahnung.

Dann weiter in der Mail… Dann braucht ihr ja nur noch 210 Fahrten bis ihr das Ziel von 928 Fahrten habt. Stand heute haben wir die. Wenn man mir nix abzieht.

Das sind dann ja auch nur 10 statt der ursprünglich geforderten 9 Fahrten. Einfach so. Im Halbsatz. Und ich schwöre euch, wenn die 132 Fahrten wieder auftauchen, dann wird einfach die Zielzahl höher angesetzt. Das neue Ziel sind dann 1050 Fahrten. Das sind solche Lutscher, da fällt mir nix mehr ein. Ich glaube, die Mailen mit ihrer Nase im „Ein-Nasen-Suchsystem“. Warum? Weil ich glaube: Wer seine beiden Daumen im eigenen Hintern stecken hat, kann nur mit der Nase schreiben. Die werde mich noch in den Wahnsinn treiben.

Auch so Kleinodien des gepflegten Irrsinns wie wir erkennen einen Eigenbeleg nicht an, obwohl es in der Schulung noch explizit hieß, dass sie das auch tun würden. Da hab ich bei 12000 Euro Ausgaben 1 55 Euro Reinigungsbeleg in Eigenausfertigung. Einen Beleg! Und dann zicken die rum. Sag mal geht’s noch? Wenn mal einer von euch, geneigte und am Wahnsinn wohnende Leserschar, ein wenig depressiv ist und Zeit hat, in Wuppertal wüsste ich ein Haus in dem sich ein Selbstmordattentat mit einem sehr, sehr großen Sprenggürtel echt lohnen würde.

In diesem Sinne Freunde der gepflegten Konversation, bleibt mir gewogen.

Ach ja, Walter ich habe herzlich gelacht bei deinem Kommentar. Und bin heute erneut an der Schreinerprüfung gescheitert. Das nagt an mir. Ich kann mich nicht so langsam wie erforderlich bewegen. Am Klo. Aber ich werde es weiter versuchen. Ich schaffs noch.

Unser Arbeitsplatz wurde ein wenig eingebaut...So richtig gut zu sehen isser nicht mehr. Toll!

Sonntag, März 16, 2008

Mission Impossible auf der Toilette

Gestern waren wir dann doch mal zu essen aus. In Antalya, im Hillside Su. Das ist ein schickes Hotel vom selben Designer der auch schon das Adam & Eve verbrochen hat. Fällt einem kaum auf. Praktisch gar nicht. Hier mal ein paar Bilder zur Einstimmung:

Wechselnde Farbe der Fassade, nettes Gimmick

Die Lobby und die Restaurants (links und rechts der Säulen, alles toll in weiß gehalten und dann bunt beleuchtet. Nicht ganz so steril wie das A&E. Immerhin.

Und sie machen gutes, wenn auch teures Sushi. Aber weil ich gelegentliche Anfälle von Nettigkeit habe, praktisch seltene, unkontrollierte, eruptive Ausbrüche aus meiner sattsam bekannten Menschenantipathie habe ich die Zeche privat übernommen. Manchmal mag ich meine Kollegen ja auch leiden. Manchmal.

Die Nutznießer meiner BSE induzierten Großzügigkeit: Oben, v.l.n.r.: Markus der sich zu seiner Favoritin Nükhet hinüberlehnt, dann Daniel und außen Bethyl, die IT-Frau mit derartig Haare auf den Zähnen hat, da wirke ich alter Menschenfreund wie ein frisch geborenes Hamsterbaby im Vergleich. Und das will schon was heißen. Unten v.l.n.r.: Alev, die Frau der von Daniel die Pantoffeln hinterher getragen werden, Illona, die bis dato allen Werbemaßnahmen von Chris beharrlich (und der kann da echt was) widerstanden hat. Und ich, der alte Mann ohne Haare, für alle die sich meiner nur noch spärlich erinnern.

Anschließend sind wir dann noch in eine Lokalität gegangen, die ähnlich wie ein Irish Pub, Livemusik und endlich mal nicht dieser türkische Hiphop-Gruselmucke Einheitsbrei. Satt bis 1 Uhr gerockt, dann gegangen. Alter Schwede, was habe ich vernünftige Mukke vermisst. Ich war ja schon ein wenig depressiv. Aber nu geht’s wieder. Zwei Kollegen sind noch geblieben. So bis halb vier. Und nur gegangen weil sich einer derart dem Bier hingegeben hat, dass er im Stand immer mit dem Kopf am Tisch aufgeschlagen ist. Somit hatte ich heute zwei Mitarbeiter, die sich eher schlecht als recht durch den Tag schleppten, aussahen wie einmal durch die Wurstmaschine gedreht. Aber da kommt dann wieder der unleidige Roy durch. Wer feiert kann auch arbeiten. So einfach ist das. Da hab ich nur eine geringe Menge Mitgefühl. Sehr gering. Kaum wahrnehmbar praktisch.

Nachdem ich ja schon ein wenig die Wahrheit über die mangelnde Arbeitsmoral der Türken hier verbreitet habe muss ich doch, nun einen Mann positiv herausheben. Den arbeitenden Türken. Den einen. Dieser verdiente Held der Arbeit ist am Golfplatz beschäftigt und für eine (oder gar mehrere) der Mähmaschinen zuständig. Dieser Mann arbeitet mit einer Hingabe an seinem Trekker, das ist ein Bild für Götter. Da wird jede Stelle so intensiv gekärchert, man wundert sich ja, dass noch Farbe am Gerät ist. Was das Wunder ein wenig schmälert ist der Fakt, dass er immer dann sein Gerät reinigt, wenn ich mein Auto reinigen möchte. Und dann ist die Arbeitswut doch eher lästig. Was aber wirklich arg ist, wenn er dann seinen Traktor nachdem er ihn gekärchert hat, noch mit einem Wasserschlauch abspült. Ich habe für das abspülen von Trekkern schon ein grundsätzliches Verständnis. entmineralisiertes Wasser hinterlässt schließlich weniger Wasserflecken. Mir erschließt sich jedoch nicht der Vorteil des Abspülens, wenn der Kärcher und der Schlauch aus ein und derselben Leitung gespeist werden. Was macht denn das für einen Sinn? Ist der denn von allen guten Geistern verlassen? Der sieht mich doch warten. Hat dieser garstige und weitgehend überflüssige Tagedieb nichts besseres zu tun, als mir meine Zeit zustehlen? Warum muss eigentlich ich den einzigen arbeiten Türken konträr zu meinem Arbeitsprozess haben? Wenn der Mann schnitzen oder sägen könnte… ja dann…

Hier noch eine kleine Impression aus dem Jolly Joker. Es ist da übrigens so rauchig wie man vermuten könnte. ZTrotz rauchverbot. Aber wer Rote Ampeln und striche ignoriert, für den ist so ein Rauchverbot nicht mal ein Achslzucken wert.

Ich muss noch mal auf die Toilette mit der Lichtautomatik zu sprechen kommen. Ich bin mittlerweile froh, dass es keine Kameras gibt. Ich habe heute Mission Impossible auf der Toilette improvisiert. Das hing nun nicht mit einer Verstopfung oder anderen Verdauungsstörungen zusammen, sondern damit, dass das widerspenstige Licht wieder mal mitten im Geschäftsvorgang ausging. So saß ich im Dunkeln und bewegte mich sparsam. Dann überkam mich wie ein epileptischer Anfall die Erkenntnis! Dies ist eine Agentensituation! Man darf die Alarmanlage, sprich das Licht nicht auslösen. Ich war gefordert! Der Jason Bourne der Klospülung! Also sitze ich Dackelhirn in der Porzellanabteilung und bewege mich so langsam wie es geht, damit das scheiß Licht nicht angeht. Womöglich plaudere ich jetzt eine wenig aus dem Agentennähkästchen, aber ich muss es sagen: Es dauert dann schon ein wenig, bis man sich den Hintern abgewischt und gespült hat. Aber ich bin leider auf den letzten Metern gescheitert. Als mir in einem seltenen Moment der geistigen Klarheit, was angesichts der Örtlichkeit durchaus noch etwas mehr als für gewöhnlich schon verwundern darf, klar wurde, was ich da grade mache, musste ich heftig lachen und zack ging das Licht an. Schöne Scheiße, da habe ich die Agentenprüfung ziemlich verkackt. Wenn ich das mal bildlich so sagen darf. Ich darf das gar nicht vor meinem geistigen Auge haben. Das ist einfach zu bitter. Bin ich eigentlich normal? Machen das andere auch? Mir graut ein wenig vor mir.

Nenene.

Oh, jetzt muss ich aktuell, also praktisch von vor 30 Sekunden was nachtragen. Ich geh grad auf die Toilette. Jajaja… Ich weiß. Steht jemand am Urinal. An sich nicht ungewöhnlich. Freihändig und lehnt mit dem Kopf an der Wand. Nicht normal was meine Erfahrungen betrifft. Also entweder ist er so lang, dass er bis reinhängt, was nicht unbedingt eine appetitliche Vorstellung ist oder er ist so kurz dass er nicht hängen kann und der Abstrahlwinkel ist entsprechend. Ich fass es nicht. Er sieht mich und furzt laut (warum eigentlich das?), kramt sein Handy raus und schreibt nebenher eine SMS, um dann beim Händewaschen (immerhin!) zu telefonieren. Da läufts mir kalt den Rücken runter. Hua.

Auch wenn ich mich wiederhole: Nenene!

Samstag, März 15, 2008

Alte Herren unter sich.

Ihr werdet euch eventuell noch daran erinnern, dass ich vor nicht allzu langer Zeit von zwei älteren und relativ lästerlichen Herren, ob meiner Entscheidung anstelle mit ihnen mit Steve, dem Clubchef eine Runde zu golfen, als Hoteldirektionsassistentenanwärter aufs übelste verunglimpft wurde. Nun, zu dieser Frechheit gibt es noch einen kleinen Nachschlag. Nein, eher einen Return. Jene beiden Herren, ich bezeichne sie hier mal Markus und Walter, verfügen in etwa über das Gedächtnis einer angetrunkenen Eintagsfliege. Im abendlichen Delirium ihres letzten Tages wie ich hinzufügen möchte. Etwa 30 Minuten nach dem Ende der langatmigen Vorwurslitanei treffe ich die beiden am Abschlag wieder. Mit mir und Steve. In meinem Hoteldirektorenflight. Flight nennt man die 1-4 Personen, die als Gruppe über den Platz wandeln, nur mal so erwähnt, damit ihr nicht unwissend sterben müsst. Und sind sie vor Scham im Boden versunken? Hatten sie einen klitzekleinen Anflug eines schlechten Gewissens? Nein, natürlich nicht. Von jeder menschlichen Integrität befreit sind beide scherzend und - das sei hier nicht verschwiegen – jeglicher Beschreibung spottend, stümpernd über den Platz gewabert. Nun lässt sich dazu noch trefflich anmerken, dass es durchaus so ist, dass die Benutzung des Platzes ordentlich Geld kostet. Was bei einigen Mitspielern offenbar dazu geführt hat, nicht auf die Schläge zu achten sondern insbesondere die Breite des Platzes zu nutzen und auch den heimeligen Wäldchen, die sich gerne am Rande des Fairways befinden, regelmäßige Besuche abzustatten. Linker Wald, Fairway, rechter Wald und wieder von vorne. So kommt man zwar der Fahne und dem Loch nur unmerklich näher, aber wen kümmert das schon. Gelegentlich habe ich (als arger und ahnungsloser Anfänger) doch den Eindruck, dass die Herren weniger zum golfen als viel mehr zum Pilze sammeln auf den Platz gehen. Aber was versteh ich Trottel ohne Platzreife schon davon.

Aber es gibt auch freudige Nachrichten.

Jenseits der für mich erfreulichen, dass ich die alten Herren beim golfen abgezockt habe.

Ein lang ersehntes Monumentalwerk türkischer Holsschnitzereikunst ist fertig. In seiner Bedeutung, Dimension und Kunstfertigkeit ist es allenfalls mit frühchinesischen Pagoden – und selbst dieser Vergleich schleppt sich derartig mühevoll voran, dass hinken als Bild nur Hohnlachen ernten würde – vergleichbar ist. Wir haben dieses Monument bereits im Januar in Auftrag gegeben, bei den bienenfleißigen und emsigen türkischen Hausschreinereimitarbeitern in Auftrag gegeben. Hier und heute dürfen wir es in seiner Pracht bewundern. Verbeugung, Applaus. Tränen des Glücks in den Augen. Hier ein Bild.

Solltet ihr rätseln: Es handelt sich um die beiden hölzernen Teile, in der Bildmitte liegend. Ja, kein Spaß 2,5 Monate harte Männerarbeit ist hier eingeflossen. So wird hier in der Schreinerei des Hauses gearbeitet. Natürlich wurde uns im Januar ein: „Ja selbstverständlich, umgehend.“ entgegen geschmettert. Auch in diesem Fall scheint das türkische „umgehend“ mit meinem „umgehend“ nur im Bereich der Buchstaben Ähnlichkeit aufzuweisen. Das Bedeutungsfeld muss ein gänzlich anderes sein. Ach, ein charmantes Detail habe ich gänzlich unterschlagen. Dieser Mount Rushmore des Holzhandwerks wurde gar nicht von der hiesigen Schreinerei angefertigt. Mein verdienter und ehrenwerter Kollege Chris war die Wartezeit leid und hat im Holzfachhandel eine Balken erworben und zusägen lassen. Ich hege die kühne Vermutung, dass die hiesigen Mitarbeiter noch mit verzierendem Schnitzhandwerk beschäftigt sind. Falls sie schon angefangen haben den Baum aus dem die Rampe entstehen soll zu pflanzen. Warum habe ich auch nicht nach dem Jahr gefragt auf das sich „umgehend“ bezieht. Ich fall immer wieder drauf rein. Ich zitiere mal Sandra, die es 15 Jahre mit mir ausgehalten hat: „Ich zieh im Juli aus…“ Immer das Jahr nennen lassen. Ich bin so hohl.

Die Sache mit den Blumen:

Hier ein harmloses Bild mit Blumen. Wir (Markus, bei genauer Betrachtung) kaufen hier ob des tristen grau unseres Counters gerne mal Blümchen und platzieren diese in einer Vase auf unserem Tisch. Vorgestern hat mich die leere Vase auf unserem Tresen ein wenig gestört und ich habe mich erdreistet an der Bar eine Vase samt Blume zu nehmen. Ungefragt. Ich Schwein. Vase samt Blume auf den Tresen gestellt und, da ich ja mangels verfügbarem Hirn gerne mal Wege doppelt mache, unsere leere Vase (die uns vom Housekeeping vor 3 Monaten zur Verfügung gestellt wurde, da wir keine Gläser verwenden durften) zurück zur Bar gebracht. Raunzt mich doch da der Barmann an, ich hätte nicht gefragt, daher dürfe ich auch keine Blume haben und möge das Teil umgehend zurückbringen. Nun habe ich umgehend anders ausgelegt, als die schnitzenden Kollegen und die Vase samt Blume zurück gebracht. Sofort. Hätten meine Blicke die hoch willkommene Gabe zu töten, vorzugsweise langsam und unter Schmerzen, müsste sich das Housekeeping mit einem sachte vor sich hin glimmenden Haufen Asche hinter der Bar beschäftigen. Weitere drei Minuten später kommt Markus zur Türe rein, einen hübschen Blumenstrauß für unser Desk in der Hand. Jedoch keine Vase da. Die hatte ich ja vor 3 Minuten zur Bar gebracht und – Depp, der ich bin – da stehen lassen. Also beauftrage ich den charmanten Chris sich in die Höhle des Süleyman zu wagen und unsere Vase zurück zu bringen. Seine Odyssee in die ca. dreißig Schritt entfernte Bar dauert überraschend lange, letztendlich konnte er aber die Vase bergen. Chris ist ein wenig ungehalten weil er einen längeren Disput mit Süleyman hatte, der vermutlich der Ansicht war, der 3 minütige Kontakt unserer Vase mit seiner Bar würde zu einem Wechsel der Besitzrechte führen. Da war er bei Chris aber dezent falsch. Was den guten Mann aber nicht hindert sich seinerseits auf den langen Marsch zu uns zu begeben um unsere Vase wieder heim ins Reich des Bösen zu schaffen. Dies führte zu einer Nase an Nase Diskussion mit Chris in der Lobby. Tags drauf ist Blume (von uns erworben!) samt Vase wieder weg. Dafür stehen der stellvertretende Clubdirektor und nur 30 Minuten nach ihm der F&B Manager bei mir am Tresen. Da habe ich dann doch mal darauf hingewiesen, dass wir trotz allem Gäste sind. Unsere Zimmer werden bezahlt, also sind wir Gäste. Oder habe ich da was missverstanden? Da musste ich dann schon mal erwähnen, dass ich ein derartiges Verhalten nicht übertrieben schätze. Ich hatte auch wirklich keine Lust mehr mich hier von irgendwem anmaulen zu lassen. Wegen einer Blume und einer Vase. Ich bitte euch. Das ist doch ein Scherz.

Natürlich wurde mir umgehend andere Vasen und auch Ersatz für unsere Blumen versprochen. Das ist das Bild oben. Das mit der Vase hat fein geklappt. Die Blumen sind aber natürlich von uns. Umgehend meint auch hier offenkundig erst aussähen…

Alles Irre hier. Und ich mittendrin. Wie schaff ich das eigentlich immer?

Samstag, März 08, 2008

Frostbeulen in der Kältekammer des Grauens

Wir mussten wieder mal umziehen. Allein diese Tatsache ist bei einem Gepäckvolumen jenseits der 30 Kilo eher unangenehm. Das packt sich nicht in wenigen Minuten und schleppt sich auch, insbesondere für so Schwächlinge wie mich, eher aufwendig. Auch ist der 3 minütige Fußweg nervend. Da ist nix mit ich geh mal schnell aufs Zimmer. Dies stellt insbesondere für Alzheimer geplagte Siebhirne wie mich eine echte Zumutung dar. Menschen, die mich näher kennen dürfen an dieser Stelle gerne ihr Haupt voller Mitgefühl beugen und wissend nicken. Nun wird mancher fragen, warum murrt der alte Nörgelkopf denn schon wieder. Weil er vorher noch darum gebeten hatte, wenn schon Umzug, dann so nah wie möglich am Arbeitsplatz. Nur um Euch das mal vor Augen zu führen, was hier offenbar als nah verstanden wird.

Der rote Punkt in der Mitte ist mein Arbeitsplatz. X1 (links) meine Wohnstätte bis dato. X2 meine neue Unterkunft. Eventuell gibt es einen semantischen Zweig des Wortes „nah“ der mir nicht geläufig ist. Nah mehr so im Sinne von weiter weg.

Nun mal jenseits der Entfernung die Wanderstiefel von Nöten erscheinen lässt, bin ich mit der Temperatur des Zimmers auch nicht gänzlich einverstanden. Am ersten Abend unter der Dusche habe ich mir Gedanken gemacht, ob es möglich ist sich unter der warmen Dusche abzutrocknen. So kalt war es. Ich musste ein weites Hemd tragen, weil ich von der Kälte Nippel hatte, die einen sofortigen Brachenwechsel in die Pornoindustire als echte Karriereoption erscheinen ließen. Ich musste mit dem Badehandtuch an den Füßen durchs Zimmer trippeln, sonst wären meine blanken Füße vermutlich am Kachelboden festgefroren. Und selbst Tage später, nach konstantem und hartnäckigen Laufenlassen der Klimaanlage (30°, zu Heizzwecken ihr Nasen!) haben die Bodenfließen noch immer eine Temperatur, die es unmöglich macht länger in Socken im Zimmer zu stehen. Ich muss da Schuhe tragen. Ernsthaft. So stell ich mir Geben und Nehmen vor. Immer von uns die Autos haben wollen aber selber uns keinen Meter entgegenkommen. Türken. Hartgeld-Stricher, eledigliche.

Ansonsten muss ich mich von meinen höchst desolat aufspielenden Golffreunden – gut, aktuell muss man Ex-Golffreunde sagen – böse anfeinden lassen. Nachdem ich von der Hotelleitung (Direktor und Vize) für morgen (So) zu einer Golfrunde aufgefordert wurde, habe ich blutenden Herzens meinen (ehemaligen) Freunden quasi unter Tränen abgesagt. Schließlich ist Golf mit der Hoteldirektion zwar auch unterhaltsam, aber lange kein derartig subversiv komisches Vergnügen, wie es dies mit Walter und Markus im Regelfall ist. Insbesondere wo Markus, seines Zeichens Gott des 5er Eisens und Schönspieler vor dem Herren sich, ebenso wie Walter, der mit einer an Altersstarrsinn grenzenden Beharrlichkeit alles, aber auch wirklich alles – außer Puts, mit einem 3er Holz spielt, in einer Formkriese befindet, welche die Latte zur Lächerlichkeit locker gerissen hat. Walter pflügt Grasstücke aus dem Boden, die sind größer manches Männerunterhemd und Markus hat den Wald, die Bäume und die Bunker zu seiner Spielwiese erklärt. Am Fairway ist es auch kaum zu ertragen. Die Sonne, die wenigen Hindernisse. Die beiden über den Platz holzen zu sehen ist eine Show, die in Vegas live übertragen werden sollte.

Jene beiden Anarchogolfer – Stichworte mögen hier sein: Lautes fluchen auf dem Platz, mehrfaches urinieren in Büsche (ich möchte anfügen, dass es an ein Wunder grenzt, dass die senilen Herrschaften nicht vergessen ihr Gerät wegzupacken und mit gezogenem Krummsäbel über den Platz schlafwandeln) und vielerlei andere Dinge, bei denen eine jede dieser hier zu Hauf befindlichen Polohemdkragenhochstellerinnen Herzrasen und Ohnmachtsattacken bekommt – haben mich heute beim Essen aufs übelste beschimpft, weil ich mich erdreistet habe diesen halbgeschäftlichen Golftermin wahrzunehmen. Vaterlandsloser Geselle, Verräter, angehender Hoteldirektorenanwärter und viele Dinge mehr musste ich über mich ergehen lassen. Und das von Menschen, die auf den Platz urinieren. Unglaublich. Am Ende soll man sich dann noch die Hände schütteln. Ich schaudere. Wartet, ich stell mal eben meinen Kragen hoch…

Aktuell ist der gebräuntere Kollege mit seiner Holden nach Istanbul geflogen. Wenn man mitbekommen hat wie aufgeregt die beiden waren, wirkt das wie Flitterwochen. Hast Du an dies gedacht, Schatz, an jenes, oh ich muss dieses noch holen, hin und her trippel… Ich sehe, beobachte und bin verwundert. Habe ich das Geläut nicht gehört. Und müsste nicht ich, in meiner Kapitänsfunktion die Ehe vollziehen – äh, vollstrecken, nein schließen! Ja, schließen war das Wort.

Mittlerweile habe ich auch ein wenig das Gefühl der Kollege hat entweder im Rahmen der Überhormonisierung oder der beständigen Entleerung das Denken eingestellt. Gänzlich. Wenn amn schon den Schlüssel von einem anderen Fahrzeug mitnimmt, dann ist es auch hilfreich, das Mobiltelefon am Zimmer zu lassen, damit einen der verärgerte Teamleiter, der gerade den beiden miesesten, ältesten und schlimmsten Nebelkrähen im Club eine Fahrt mangels Autoschlüssel absagen muss, einen ja nicht erreicht. So liebe ich das. Und dann auch noch geflissentlich meine Aufforderung den beiden unleidigen Hexen Blumen zu besorgen ignoriert. So ein Held. Was passiert? Diese stark getünchten Mumien beschweren sich bei einem zufällig hier urlaubmachenden Mercedesmitarbeiter, der zu allem Überfluss auch noch in der Marketing-Abteilung arbeitet und zumindest am Rande mit diesem Projekt zu tun hat. Ein Traum. Ich bin sicher ich finde in meinem Golfset einen Schläger (4er Eisen…) den ich selten benötige und auf seinem, hohlen Haupt zertrümmern kann. Da könnte ich Hautausschlag bekommen. So viel Gedankenlosigkeit auf einem Haufen habe ich selten erst erlebt.

Freitag, März 07, 2008

Ich bin überlastet. Ja, man mag es kaum glauben.

Also ein wenig. Ich bin die letzten Tage schlicht nicht zum bloggen gegangen. Weil immer irgendwas war.

Montag waren wir schick essen, in einem fetten-Russen-Bums-Hotel. Adam & Eve. The sexiest Hotel … blabla… (www.adamevehotels.com) Alles weiß. Überall Spiegel. Und ziemlich leer. Eine Atmosphäre wie im Miele vier Sterne Gefrierfach. Fein. Das Essen war jedoch in Ordnung und vergleichsweise günstig.

Hier mal die Bar. Der Raum ist so ca. 20 Meter hoch, und besteht im wesentlichen aus Spiegelmosaiken. Die Zimmer sind übrigens auch weiß und mit Spiegeln an allen wesentlichen und auch unwesentlichen Stellen ausgestattet.

Ansonsten hatte ich, der ich mittlerweile felsenfest davon überzeugt bin, dass dieser Planet an der Dummheit der Menschen zugrunde gehen wird, wieder mal Kontakt mit der AHHHHHH, Agentur.

Ich will gar nicht weiter drumrumschreiben. Ich veröffentliche einfach mal den E-Mail Wechsel in Auszügen.

In der Mail, mit der ich meine Rechnung verschickt habe:

Vorsorglich weise ich auch noch mal darauf hin, dass ich den von Heike angemahnten halben Tag abgezogen habe. Daher 23,5 Arbeitstage und nicht 24.

Grüße Roy

Die Antwort, 5 Tage später:

Hallo Roy,

ich bin gerade dabei die Rechnungen für euren Standort zu prüfen und dabei ist mir aufgefallen, das du den halben Tag aus dem Januar, den Du mit Heike (Schriftverkehrt 11.2) besprochen hattest abzuziehen, doch mit berechnet hast.

Kannst du deine Rechnung bitte korrigieren und über 23 Tage schreiben

und sie mir dann wieder zu mailen?

Gleichzeitig sollte ich meine Barpauschale auch reduzieren… weil ich ja weniger gearbeitet habe. Die nehmen doch alle Drogen da. Und zwar ganz schlimme. Und in rauen Mengen. So ferngesteuert kann man doch gar nicht sein. Und warum sind die alle in einer Agentur versammelt? Da könnte ich hinfahren und allen einfach mal schön eins aufstreichen. Vorhand, Rückhand. Ratz-Fatz. Rote Wangen.

Eines unserer Ziele mit den Gästen. Sobald man ins Hinterland fährt wird’s auch schick.


So langsam merke ich auch, dass es lange ist und anstrengend. Aber gut, es sind ja nur noch 4 Wochen. Puh. Ich freu mich auf daheim.

Ansonsten finde ich es schön wenn meine Kollegen bei der Arbeit fotografieren. Jetzt habe ich eine ungefähre Vorstellung davon warum die Jungs so gut ankommen. Der Gangwahlhebel ist weiter links falls es euch nicht aufgefallen ist. Unglaublich.


Aktuell bin ich einfach ein wenig zu müde um einen wirklich geistreichen Text zu verfassen. Ich empfand die letzten Tage als ein wenig anstrengend, von daher lass ich es einfach mal heute und hoffe auf heitere Begebenheiten in den kommenden Tagen… Ich glaub ich muss die Tage noch mal etwas übers golfen fabulieren. *grins*

Sonntag, März 02, 2008

Angriff der heimtückischen Gehirnfresser

Unbemerkt von der blinden Masse in Deutschland hat eine heimtückische Invasion stattgefunden. Aber es gibt noch Hoffnung. Zumindest für die Franken. Die Hirnfresser haben ihren fiesen Feldzug ganz offensichtlich in Wuppertal begonnen. In einer Agentur. Einer uns wohlbekannten Agentur.

Was ist passiert?

Ich hole ganz kurz aus. Ihr erinnert euch sicherlich noch daran, dass wir seit Dezember immer wieder Vorschüsse fürs Tanken, Reinigungsmittel und ähnliches erhalten – also wenn wir sie dann auch mal bekommen. Wir führen ein entsprechendes Produktions-Kassenbuch, sammeln selbstverständlich die Belege zum Kassenbuch sehr ordentlich (Ja, mach ich wirklich!) und senden diese in den letzten Monate immer brav zum Monatsersten per UPS an die Agentur. Soviel zur Historie. Man erkennt auch als geistiger Schrebergärtner ein gewisses Muster.

Gestern kommt eine Mail aus der Buchhaltung hier an: „Hallo Roy, habe gerade gesehen, dass Du einen Vorschuss beantragt hast über 3.000 €. Wie machen wir das denn mit deinen Belegen?

Schickst Du uns die zu + wenn ja wann?“

Also, wir machen das hier jetzt seit ca 11 Wochen, ich habe die Belege immer am Monatsersten weisungsgemäß weggeschickt. Ich bin mir nicht sicher, wass soll ich machen… Belege…?Hmm, eventuell schick ich sie ja erst im April… oder gar nicht? Was hat diese Frau bis heute gemacht? Sich die Nasenhaare geschnitten? Diese Buchhaltungsnull liegt doch im Wachkoma. Da fällt mir nix mehr ein. Die stehlen mir doch mit so einem Unsinn einfach nur die Zeit. Aber immer schön an den Verteiler. Also ich zurück, auch an den Verteiler: „Naja, so wie in den letzten beiden Monaten auch. Ich schicke die kompletten Belege per UPS am 01.03. oder 02.03., was bedeutet: So drei Tage später werden die Unterlagen im Original bei Dir sein.“ Ein sehr schöner Beitrag aus der Rubrik: Wie mach ich mich in einer Firma zum Affen. Lektion eins mit Auszeichnung bestanden. Immer alles an den Verteiler… Die schüffeln doch Patex in der Firma. Das ist doch nicht normal!

Sonst geht mir hier so langsam die Musik auf den Zeiger. Ich mach drei Kreuze, wenn ich diese so unglaubliche typisch südländisch schlechte Hip Hop-Sprechgesang-Langeweile-Musik nicht mehr hören muss. Das ist so grotesk schlecht, dass ich alleine über meinen Ärger darüber Bände schreiben könnte. Ich drücke mein Missfallen aber lieber durch dezentes totschweigen aus. Nur ein Hinweis. Musik wird keineswegs allen schon dadurch besser dass man sie als DJ jeden Tag mit menschenverachtender Gleichgültigkeit wiederholt. Das hilft nicht. Nicht im Mindesten. Mag sein dass es Ressourcen schonend ist, weil man nur eine CD braucht. Aber sind die Nerven eines relativ alten und arg geschundenen Nachkriegskindes nicht auch schonenswert? Ich finde schon.

In der Rubrik bemerkenswert ist heute ein dicker roter Eintrag zu machen. Ich habe begonnen Sport zu machen. Nein Freunde ich spreche nicht von Golf. Golf ist doch eher als Spiel und/oder Beschäftigungstherapie für Leute die keinen Sex haben. Sprich ich bin gestern um 7:50 aus dem Bett gefallen und war 45 Minuten joggen. Ja. Ich mach hier mal eine kleine erzählerische Pause, um euch die Gelgenheut zu geben euch wieder zu sammeln. Man wird ja nicht jeden Tag vom Blitz der Erkenntnis getroffen. Und zusätzlich war ich nachmittags noch golfen. Dafür fühle ich mich heute in einem Umfang gerädert… pfff. Da treiben tote Goldfische elanvoller durch ihr Aquarium. Das führt mir wieder mal auf höchst garstige Weise mein hohes Alter vor Augen. Sofern mir dieses nicht mit einer gewissen aufopfernden Penetranz von meinen liebreizenden Kollegen oder dem ein oder anderen unsympathischen Stammleser unter die Nase gerieben wird. Gefühlsverstärkend kommt heute noch dazu, dass meine Nachtruhe heute Morgen jäh von lautem Stöhnen unterbrochen wurde. In den ersten Momenten richtete sich mein Zorn zunächst auf den Kollegen. Den mit den Karnickelgenen im Nachbarzimmer. Aber ein kurzer Check mit dem für alle Fälle bereitstehenden Wasserglas ergab seine zutiefst überraschende Unschuld. Es haben also noch andere Sex hier im Hotel, er hat nicht das Monopol. Und die sind lauter und was die Uhrzeit betrifft noch weniger rücksichtsvoll. Eventuell kann man die Monopolfrage ja doch noch mal mit der Hotelleitung diskutieren. Zumindest für meinen Hotelflügel.

Letzthin haben wir einen schönen Ausflug gemacht. Egedir heißt das Nest. Das liegt relativ hoch, mitten an einem Gebirgssee mit den entsprechenden Bergen drum rum. Die Straße dahin ist phasenweise, äh… unterhaltsam. Ich habe schon um 18:00 bessere Postkutschenwege gesehen, als das was einem hier gelegentlich als Straße untergeschoben wird, aber die längere Fahrt wars schon wert.

Der Weg zeichnet sich phasenweise durch so was wie Panorama aus.


Egedir hat eine sehr schicke Landzunge in den See. Da lässt es sich charmant einen Kaffee trinken. tiefblauer See, schneebedeckte Berge, sehr geile Gegend.


Ich wurde von meinem nichtsnutzigen Kollegen mit Schneebällen beworfen. Was muss man hier als Teamleiter leiden. Dieser Kollege muss übrigens zutiefst gläubig sein. Ich habe schlicht keine andere Erklärung für seine Fahrweise. Ich spare mir Details wie wagemutige Überholmanöver (wagemutig… Ha! Die Untertreibung vor dem Herrn.) oder das schneiden von Kurven an Stellen, die so übersichtlich sind wie das Darminnere einer Kuh. Dafür waren wir relativ schnell da und zurück, wenn man die Strecke bedenkt.