DAT – Dümmster anzunehmender Teamleiter
Nachdem es in den eher schwatzhaften Kollegenkreisen ja schon sattsam bekannt ist, will ich aus meinem bitteren Versagen kein Geheimnis machen. Was ist geschehen? Wie stellt sich die Situationen dar?
Wir sind mit zwei Autos nach Berlin gefahren zu einem Event. Meine Wenigkeit als Teamleiter. Der Trottel plus zwei Mitarbeiter. Meine hehre Aufgabe neben der „Teamleitung“ - sprich dem freundlich zu den altgedienten Kollegen Manu und Abi sein – bestand im wesentlichen darin als Locationsmanager bei der Mittags- und Kaffee-Location zu sein und dafür zu sorgen, dass da alles rund läuft. Das bedingt im großen und ganzen einfach vor Ort zu sein und den Profis nicht im Weg zu stehen. Kann ich. Ich bin ja schlank. Allerdings wenn die beiden Autos, die wir mit hochgebracht haben als Pacecars mit der zu koordinierenden Gruppe unterwegs sind, kann sich jetzt, in diesem Moment selbst eine geistig behinderte Blattlaus denken, dass man ein weiteres Auto organisieren muss, mit dem der Teamleiter zu der jeweiligen Location kommt. Das funktioniert sehr einfach wenn man einen der Teilnehmer fragt. Die sind ja alle mit Autos da. Man müsste aber halt fragen. Nun habe ich es versäumt mir einen Autoschlüssel geben zu lassen. Dumm. Noch dümmer wenn einem das erst auffällt, wenn die Teilnehmer schon abgefahren sind. Da stand ich nun, Held der Location-Koordination im Hotel. Und habe überlegt wie ich zu meiner Location komme. Charmeur der alten Schule starte ich also eine große Charmeoffensive bei der Dame an der Rezeption. Das Ziel: Sie leiht mir ihren Wagen, ich wasche und tanke ihn. Das ist bei einem leeren Tank ein 50 Euro Gewinn. Es geht hin und her, Zeit vergeht..., noch mehr Zeit zieht ins Land... Dann die Erlösung. Sie hat mir ein Shuttle für kleines Geld besorgt. Hurra! Ich steige in das Shuttle ein und bin überrascht. Sieht teuflisch nach einen Taxi aus. Taxameter. Verdächtig. Wir - der Not gehorchend - fahren los und ich frage mal nach dem versprochen Top günstigen Preis. Kurzes Rechne, dann: „ca. 80 Euro“. Günstig? Hallo? Da kann ich 3 Tage nach Malle fliegen. Dann wärs günstig. Selbst ein Mietwagen wäre billiger gewesen. In der Summe habe ich für die Fahrt 87 Euro berappt. Das Positive sehend, kann ich erwähnen, dass ich zumindest zeitgleich mit den Teilnehmern ankam. Und da ich ja nicht parken musste ca 30 Sekunden vor ihnen im Lokal war und schön den dicken Location-Koordinator Hammer aus der Hose hängen lassen konnte.
Anderes Thema: Fettnapf zum Durchschwimmen. Und wieder ich in der Hauptrolle. Hm, warum schreibe ich das überhaupt? Sollte ich mir in meinem eigenen Blog nicht einen kleinen Heiligenschein mit fluffigen Weihrauchwölkchen hinschreiben. Ich mach was falsch.
Manch einer weiß auch das ja schon: Ich habe aktuell zwei Untermieterinnen. Als die erste, Hafizah aus aus dem Sultanat Brunei, kam um das Zimmer anzusehen gab es natürlich so eine Art Vorstellungsgespräch. Das wabert so vor sich hin. Ich mein dann gegen Ende des Gesprächs, mehr so zusammenfassend, dass ich nicht übertrieben kritisch bin und schon zufrieden wenn die Miete halbwegs regelmäßig eintrifft. Ich würde auch nicht erwarten, dass darüber hinaus sexuelle Dienstleistungen geleistet werden würden. Scherzla gmacht halt. Sie schaut und antwortet dass das erfreulich wäre weil sie das schon hatte und sie wenig erbaut davon war. Toll. Das hab ich ja fein hingekriegt. Man muss sich den Fettnäpfen dieser Welt ja auch stellen können und immer fein drin rum hopsen. Was bin ich feinfühlig.
Bis dato kann ich über Fizah auch eher nur positives vermerken. Angenehm unkompliziert und ziemlich nett.
Ziemlich nett ist übrigens auch die zweite Untermieterin. Mandy. Genau. Mandy. Und sie kommt... RICHTIG! Aus Thüringen. Nicht wirklich überraschend. In der Summe muss ich allerdings den Mandy Eindruck ein wenig revidieren. Ich kannte sie ja nur vom Telefon. Nun Freunde ich kenne ja eure obskuren und monotrailartigen Gedankengänge. Mandy, Osten. Eure kleine schmuddelige Fantasie produziert nun folgende Bilder: knackige 21 Jahre, Minirock im Graubereich zwischen Rock und Gürtel, „Fuck-me-harder-Stiefel“ aus alten russischen Pornofilmen, schlecht blondierte Haare mit schwarzen Strähnen, und sexuelle Offenheit und Experimentierfreude weit jenseits gängiger fränkischer Moralvorstellungen.
Nun. Also. Zu den beiden letzten Punkten kann ich nichts sagen. Ich habe es nicht probiert und habe auch nicht vor in dieser Hinsicht aktiv zu werden. Zumindest nicht mit Mandy. Das ist nicht zu letzt auch ihrem Aussehen geschuldet.
Diese menschlich ja durchaus nette Person sieht exakt so aus wie man sich eine Edeka-Wurstwaren-Fachverkäuferin vorstellt. Das Urbild der großen, ziemlich kräftigen, rundgesichtigen, rotwangigen, mit kurzen, lockigen schwarzen Haaren gesegneten Fleischersgehilfin, die auch mal gerne ein renitentes Schwein mit den eigenen Händen erwürgt. So und nicht anders sieht sie aus. Und verzeiht mir bitte, aber da interessiert mich Offenheit und Experimentierfreude nur sehr peripher. Da hätte ich einfach Angst nicht zu überleben.
Viel mehr kann ich über sie aber gar nicht berichten da ich nahezu keinen Kontakt zu ihr habe. Sie kommt, verschwindet in ihrem Zimmer und ist weg. Obwohl Fizah mir berichtet hat, dass sie durchaus sprechen kann. Aber ev. Hat sie ja Angst vor mir, so wie ich vor ihr...
Von der Arbeitsfront gibt's folgende Dinge zu berichten: Yamaha HiFi in Regensburg ist cool. Viel Geld für vergleichsweise wenig Arbeit. Und so ab Mitte Dezember ruft dann ja vermutlich ein Robinsonclub in der Türkei. Das wird ein Drama. 4 Monate in der Türkei. Den ganzen Winter. Bei freier Benutzung aller Clubanlagen. Nein, nicht als Animateur. Wir stellen ein Auto vor. Danach sollte ich finanziell halbwegs saniert sein.
Stefan unser Chef in der PI hat die Nachricht übrigens etwas schmallippig aufgenommen. Ist ja schließlich eine andere Agentur... So Kommentare wie: „Naja, da werdet ihr schon sehen was ihr davon habt, wenn ich mir wieder neue Leute heranziehen muss.“ Ich gestehe da freu ich mich schon drauf. Ich frag mich wo er die Leute her nehmen will, die so viel Zeit haben und dann auch noch gut sind. Die wachsen vermutlich bei ihm hinterm Büro an der Hecke und er muss sie nur noch pflücken. Mein Gott, keinen fest anstellen um Kosten zu sparen, aber dann quengeln, wenn ein Selbständiger sich andere Arbeitsmöglichkeiten aufreißt. Was ein wenig bitter sein dürfte, ist, dass es sich tatsächlich um einen ziemlichen Teil der Stammbelegschaft handelt...
So das war erst mal das Update aus Nürnberg.
Nun will ich erst mal kein Genörgel mehr hören aus der Schweiz...