Sonntag, Oktober 28, 2007

DAT – Dümmster anzunehmender Teamleiter


Nachdem es in den eher schwatzhaften Kollegenkreisen ja schon sattsam bekannt ist, will ich aus meinem bitteren Versagen kein Geheimnis machen. Was ist geschehen? Wie stellt sich die Situationen dar?


Wir sind mit zwei Autos nach Berlin gefahren zu einem Event. Meine Wenigkeit als Teamleiter. Der Trottel plus zwei Mitarbeiter. Meine hehre Aufgabe neben der „Teamleitung“ - sprich dem freundlich zu den altgedienten Kollegen Manu und Abi sein – bestand im wesentlichen darin als Locationsmanager bei der Mittags- und Kaffee-Location zu sein und dafür zu sorgen, dass da alles rund läuft. Das bedingt im großen und ganzen einfach vor Ort zu sein und den Profis nicht im Weg zu stehen. Kann ich. Ich bin ja schlank. Allerdings wenn die beiden Autos, die wir mit hochgebracht haben als Pacecars mit der zu koordinierenden Gruppe unterwegs sind, kann sich jetzt, in diesem Moment selbst eine geistig behinderte Blattlaus denken, dass man ein weiteres Auto organisieren muss, mit dem der Teamleiter zu der jeweiligen Location kommt. Das funktioniert sehr einfach wenn man einen der Teilnehmer fragt. Die sind ja alle mit Autos da. Man müsste aber halt fragen. Nun habe ich es versäumt mir einen Autoschlüssel geben zu lassen. Dumm. Noch dümmer wenn einem das erst auffällt, wenn die Teilnehmer schon abgefahren sind. Da stand ich nun, Held der Location-Koordination im Hotel. Und habe überlegt wie ich zu meiner Location komme. Charmeur der alten Schule starte ich also eine große Charmeoffensive bei der Dame an der Rezeption. Das Ziel: Sie leiht mir ihren Wagen, ich wasche und tanke ihn. Das ist bei einem leeren Tank ein 50 Euro Gewinn. Es geht hin und her, Zeit vergeht..., noch mehr Zeit zieht ins Land... Dann die Erlösung. Sie hat mir ein Shuttle für kleines Geld besorgt. Hurra! Ich steige in das Shuttle ein und bin überrascht. Sieht teuflisch nach einen Taxi aus. Taxameter. Verdächtig. Wir - der Not gehorchend - fahren los und ich frage mal nach dem versprochen Top günstigen Preis. Kurzes Rechne, dann: „ca. 80 Euro“. Günstig? Hallo? Da kann ich 3 Tage nach Malle fliegen. Dann wärs günstig. Selbst ein Mietwagen wäre billiger gewesen. In der Summe habe ich für die Fahrt 87 Euro berappt. Das Positive sehend, kann ich erwähnen, dass ich zumindest zeitgleich mit den Teilnehmern ankam. Und da ich ja nicht parken musste ca 30 Sekunden vor ihnen im Lokal war und schön den dicken Location-Koordinator Hammer aus der Hose hängen lassen konnte.


Anderes Thema: Fettnapf zum Durchschwimmen. Und wieder ich in der Hauptrolle. Hm, warum schreibe ich das überhaupt? Sollte ich mir in meinem eigenen Blog nicht einen kleinen Heiligenschein mit fluffigen Weihrauchwölkchen hinschreiben. Ich mach was falsch.

Manch einer weiß auch das ja schon: Ich habe aktuell zwei Untermieterinnen. Als die erste, Hafizah aus aus dem Sultanat Brunei, kam um das Zimmer anzusehen gab es natürlich so eine Art Vorstellungsgespräch. Das wabert so vor sich hin. Ich mein dann gegen Ende des Gesprächs, mehr so zusammenfassend, dass ich nicht übertrieben kritisch bin und schon zufrieden wenn die Miete halbwegs regelmäßig eintrifft. Ich würde auch nicht erwarten, dass darüber hinaus sexuelle Dienstleistungen geleistet werden würden. Scherzla gmacht halt. Sie schaut und antwortet dass das erfreulich wäre weil sie das schon hatte und sie wenig erbaut davon war. Toll. Das hab ich ja fein hingekriegt. Man muss sich den Fettnäpfen dieser Welt ja auch stellen können und immer fein drin rum hopsen. Was bin ich feinfühlig.


Bis dato kann ich über Fizah auch eher nur positives vermerken. Angenehm unkompliziert und ziemlich nett.


Ziemlich nett ist übrigens auch die zweite Untermieterin. Mandy. Genau. Mandy. Und sie kommt... RICHTIG! Aus Thüringen. Nicht wirklich überraschend. In der Summe muss ich allerdings den Mandy Eindruck ein wenig revidieren. Ich kannte sie ja nur vom Telefon. Nun Freunde ich kenne ja eure obskuren und monotrailartigen Gedankengänge. Mandy, Osten. Eure kleine schmuddelige Fantasie produziert nun folgende Bilder: knackige 21 Jahre, Minirock im Graubereich zwischen Rock und Gürtel, „Fuck-me-harder-Stiefel“ aus alten russischen Pornofilmen, schlecht blondierte Haare mit schwarzen Strähnen, und sexuelle Offenheit und Experimentierfreude weit jenseits gängiger fränkischer Moralvorstellungen.


Nun. Also. Zu den beiden letzten Punkten kann ich nichts sagen. Ich habe es nicht probiert und habe auch nicht vor in dieser Hinsicht aktiv zu werden. Zumindest nicht mit Mandy. Das ist nicht zu letzt auch ihrem Aussehen geschuldet.


Diese menschlich ja durchaus nette Person sieht exakt so aus wie man sich eine Edeka-Wurstwaren-Fachverkäuferin vorstellt. Das Urbild der großen, ziemlich kräftigen, rundgesichtigen, rotwangigen, mit kurzen, lockigen schwarzen Haaren gesegneten Fleischersgehilfin, die auch mal gerne ein renitentes Schwein mit den eigenen Händen erwürgt. So und nicht anders sieht sie aus. Und verzeiht mir bitte, aber da interessiert mich Offenheit und Experimentierfreude nur sehr peripher. Da hätte ich einfach Angst nicht zu überleben.

Viel mehr kann ich über sie aber gar nicht berichten da ich nahezu keinen Kontakt zu ihr habe. Sie kommt, verschwindet in ihrem Zimmer und ist weg. Obwohl Fizah mir berichtet hat, dass sie durchaus sprechen kann. Aber ev. Hat sie ja Angst vor mir, so wie ich vor ihr...


Von der Arbeitsfront gibt's folgende Dinge zu berichten: Yamaha HiFi in Regensburg ist cool. Viel Geld für vergleichsweise wenig Arbeit. Und so ab Mitte Dezember ruft dann ja vermutlich ein Robinsonclub in der Türkei. Das wird ein Drama. 4 Monate in der Türkei. Den ganzen Winter. Bei freier Benutzung aller Clubanlagen. Nein, nicht als Animateur. Wir stellen ein Auto vor. Danach sollte ich finanziell halbwegs saniert sein.

Stefan unser Chef in der PI hat die Nachricht übrigens etwas schmallippig aufgenommen. Ist ja schließlich eine andere Agentur... So Kommentare wie: „Naja, da werdet ihr schon sehen was ihr davon habt, wenn ich mir wieder neue Leute heranziehen muss.“ Ich gestehe da freu ich mich schon drauf. Ich frag mich wo er die Leute her nehmen will, die so viel Zeit haben und dann auch noch gut sind. Die wachsen vermutlich bei ihm hinterm Büro an der Hecke und er muss sie nur noch pflücken. Mein Gott, keinen fest anstellen um Kosten zu sparen, aber dann quengeln, wenn ein Selbständiger sich andere Arbeitsmöglichkeiten aufreißt. Was ein wenig bitter sein dürfte, ist, dass es sich tatsächlich um einen ziemlichen Teil der Stammbelegschaft handelt...


So das war erst mal das Update aus Nürnberg.


Nun will ich erst mal kein Genörgel mehr hören aus der Schweiz...

Montag, Oktober 01, 2007

Mord und Abzocke in der Republik.


Nach eindringlichen Beobachtungen muss ich konstituieren: Es steht schlecht um diese unsere Republik. Ganz schlecht. Die Behörden lügen, der Adel betrügt. So und nicht anders verhält es sich!


Ich habe die Beweise.

Kürzlich in Ilshofen. Ein netter Kollege und ich sind am Strecke erstellen für einen Event. Die Strecke ist wunderschön und wir fahren sie am Vortag der Veranstaltung ein letztes Mal um einen Wechselpunkt mit einem Anwohner abzusprechen. Vormittags, ganz entspannt. Wir fahren an einer Uferaue vorbei, kleine Landstraße außerorts mit gemütlichen 80 Km/h. QUUUUUUIETSCH. ABS... Olé, Olé. Entsetzen. Ist uns nicht Freund

Bambi persönlich unmittelbar aus der Böschung vors Auto gehopst? Der Kollege – hoch professionell – eine brutale Bremsung hingelegt. Bambi ist erstaunt. Aber nur kurz. SCHEPPPPPER. Wir kommen zum stehen. Bambi liegt da. Vor uns auf der Straße. Wir beide geschockt. Bambi geht's erkennbar schlecht. Allerdings nicht lange, dann starb Bambi vor unseren Augen. Sollten Eure Kinder nun weinen, selbst mein Bambi mordender Kollege, bekannt als harte Sau, war sehr betroffen. Wir also Bambi zu Seite geschafft. In den Ort zurück und den Förster informiert. Der ruft einen Kollegen. In der Zwischenzeit den Schaden am Auto begutachtet. Eher wenig. Allerdings hatte der Kühler einen Treffer.

Neues Autp via Europcar geordert und getauscht. Das war einfach.

Vorher aber noch der Förster. Kam, sammelte den Kollegen ein und fuhr mit ihm zur Unfallstelle. Kam zurück. Der Kollege ungewohnt bleich. Nein, er wurde vom Förster nicht bedroht. Aber der hatte diverses an totem Tier im Auto. Und der Geruch, der hier mit absolut widerwärtig vollkommen unzureichend beschrieben ist, hat wohl zur ernsthaften Überlegung geführt, sich noch im Auto vom Frühstück zu trennen. Dann kommt der Kollege und fragt ob ich 20 Euronen hätte. Ich gebe sie ihm und er reicht sie durch an den Förster. Ich sage zum Förster, dass ich gerne eine Quittung hätte, er deutet auf einen Wisch in Abis Hand und erklärt mir das stünde da alles drauf. Ich bin zufrieden. Aber nicht lange. Förster weg, ich lese mir die Quittung durch. Die vermeintliche Quittung. Es handelt sich um einen Wildunfallbericht. Soweit so gut. Nur von meinen 20 Mäusen steht da mal gar nix. Macht sich dies Schwein von einem Förster einen schönen Nachmittg mit meiner Kohle. Oder Wie darf ich das sehen? Dieser Herr Fürst von Hohenlohe-ichlacheuchalle aus-Burg, dieser elendigliche marodierende Raubritter. Was ist aus dem deutschen Adel geworden? Das mein Kollege, der Hitze des Südens entstammend, seinem Jagdtrieb folgt mag ja noch angehen, insbesondere wenn Bambi mitten in der Straße meint eine Rennpause einlegen zu müssen. Dass wir uns aber von einem Fürsten aus einen alten Adelsgeschlecht über den Tisch ziehen lassen müssen ist ja wohl unvorstellbar. O tempora, o mores. Ich verzweifle an diesem Land.


Und was höre ich vom Chef als ich anrufe? Jawollllll, richtig geraten. „Ja seid ihr denn besoffen ein Reh umzunieten. Das kostet wieder 550 Euro Selbstbeteiligung.“ Wie? Ob er gefragt hat ob uns was passiert ist? Sag mal wovon träumt ihr? Ist denn schon wieder Weihnachten? Natürlich nicht. Auch nicht im Telefonat am nächsten Tag.


Gestern hätte ich dann fast ein Wildschwein totgefahren. Das ist aber glücklicherweise rückwärts ausgewichen. Die sind groß die Viecher. Äh, ziemlich groß! Und sehen massiv aus. Das hätte mal mehr Schaden gegeben als nur einen lecken Kühler. Was für ein Glück. Das hätte uns ja niemand geglaubt.


Damit es aber nicht immer nur trauriges zu berichten gibt, hier noch drei Fundstücke aus dem Netz. Wir haben hier schon ein Herz für Tiere. Doch echt.



Auch sehr goldig. Ich bin sicher das könnte ein kleines Ohhhh, wie niedlich bei der ein oder anderen Leserin auf die Lippen zaubern.




Ansonsten ist hier bei Berlin alles schick.