Samstag, Oktober 31, 2009

Ein Lob dem Beleuchter.

Aus Gründen des Zeitmangels gestehe ich meine Blogverpflichtung ein wenig schleifen gelassen zu haben. Ich musste mich erst durch 5 Seasons von „How I Met Your Mother“ durchschauen und bin aktuell bei „The Big Bang Theorie“ hängen geblieben. Glücklicherweise sind es da nur 3 Seasons. Das kostet doch ordentlich Zeit. Und ich bin so schwach. Kaum sieht man eine Folge denkt man sich, ach komm eine geht noch. Und ehe man es sich versieht ist schon wieder Abend, man mag in der Finsterniss eh nicht mehr raus und schaut einfach weiter. Ein Drama.

Ich wollte von einem meiner letzten Einsätze als Türsteher berichten.

Folgendes: Ah Moment, ich höre Augenbrauen rascheln. Der? Türsteher? In einem von Mikroben dominierten Universum vielleicht. Oder wenn er einen lustigen Zerrspiegel im Einsatz hat. Ja, ich weiß was ihr denkt. Ich weiß es. Nein, ich war natürlich nur der Hüter des Kartenabreissens. Das ist weitgehend ungefährlich und ohne größere soziale Brennpunkte.

Ein ortsansässiger privater Radiosender, der mit C beginnt und durch eine nahezu unerträgliche Dudelmusik brilliert hat zu einer Disco Veranstaltung geladen. Ich will mich hier auch nicht weiter über das 150 Titel umfassende Musikprogramm auslassen, neben dem ein finsterer Robbenbabyschlächter noch echte Sympathie Punkte sammeln kann oder den absolut unerträglichen allmorgendlichen gute Laune Faschismus, nein, will ich alles nicht. Ich steh an der Türe und wundere mich über die zahlreichen Gäste. Von flotten 18 Jahren bis zu Haltbarkeitsdatum weit überschritten war alles da. Und die Gäste waren im Schnitt gar nicht mal sooo attraktiv. Gut bei der Mehrzahl denke ich, würde es zu einer vernünftigen Karriere in einer ortsüblichen Geisterbahn reichen, man solle dann nur kleinen Kindern und Schwangeren den Eintritt verwehren.

Wenn dann mal eine Frau dabei ist, bei der man sich nicht eine sofortige Blindheit wünschen würde , ertappe ich mich bei der Frage wie ich es morgens bei dieser Person aushalten würde wenn Radio C im Hintergrund laufen würde. Nun die Antwort ist einfach. Ich wäre nicht da. Ich wäre bereits in der Nacht gegangen.

Was übrigens verwunderlich war: Ich habe ja praktisch alle hereinkommen sehen. Als ich im Verlauf des späteren Abend mal durch die Veranstaltungshallen Streife gelaufen bin - slso soweit man mir das Streife laufen abnimmt... - fand ich, dass doch relativ viele attraktive Frauen da waren. Diese Erkenntnis überraschte mich dann doch. Ich war nicht dehydriert, betrunken oder unter Drogen. Und der Zustand der Untervögelung kann sich von 21:00 bis 24:00 so dramatisch nicht verschlimmert haben, dass meine Sinne mich so täuschen hätten können. Die hätten doch alle an mir vorbei kommen müssen. Sind sie auch. Aber da gab es keinen Beleuchter... Der Mann an der Lichtorgel vollbringt Wunder. Was mir von nun an ein wenig Sorgen bereitet sollte ich in einer Disco mal jemanden kennen lernen. Weiterhin musste ich erkennen, als ich die jüngeren extatisch zu „ein Stern der deinen Namen trägt“ und „mit 66 Jahren“ habe tanzen sehen, dass ich die Frage des Morgens danach falsch beantwortet habe. Es gäbe noch nicht mal eine Nacht vor dem Morgen. ich würde da da mal passen.

Ganz frisch. Meine Zugfahrt. Ich betrete wagen 23 gehe zu Platz 11 und stelle fest mein Platz ist von einer wenig attraktiven, aber um so breiteren Frau belegt. Ich weise sie freundlich darauf hin, dass sie auf meinem Platz sitzt. Sie erwiedert eher unfreundlich sie hätte Fensterplatz gebucht und säße hier goldrichtig. Ich sehe noch mal auf meine Fahrkarte, schaue mir das Pictogramm an und meine, dass es schon mein Platz wäre, aber wenn sie leiber am Fenster sitzt ich auch sehr gerne den Gangplatz nehme. Ich sitze nicht sher lange, als eine weitere Dame kommt die mich darauf hinweist, dass ich auf ihrem Platz sitzen würde. Eine attraktive Frau. Ich meine, ich würde sie gerne hinlassen, dazu müsste nur meine aktuelle Nachbarin meinen Platz frei machen. Die Dame weigert sich allerdings mit dem Hinweis sie hätte Platz 11 gebucht. Es entsteht ein Wortwechsel zwischen den Damen der von der Platzbesetzerin eher wenig freundlich war. Die attraktive Dame sucht sich in der Folge einen anderen Platz. Ich bitte meine immer noch hässliche und wie ich nun feststellen muss auch wenig gut riechende Nachbarin mal auf ihrem Ticket nachzulesen. Nach langem Suche auf dem Ticket zeigt sie mir ihren gebuchten Platz 11. Ich weise sie darauf hin dass sie mir gerade versucht zu erklären der 01.11. wäre ein Sitzplatz. Ihre geringe Freundlichkeit verringert sich weiter. Dann triumphiert sie und hält mir in der Tat Platz 11 unter die Nase. Ich nicke freundlich und deute auf die Zahl 21, die den Waggon meint und erinnere daran dass sie in Waggon 23 ist. Nun würden sich viele entschuldigen und den Platz räumen. Nicht so die Dame. Aber der Schaffner hätte bei der Kontrolle nichts gesagt. Ich erkläre, dass der nur das Ticket überprüft und nicht den Platz. Ende vom Lied sie bleibt auf meinem Platz. Riecht schlecht und fängt dann auch noch da schniefen und röcheln an. Was für eine Scheißfahrt.

Mittwoch, Oktober 14, 2009

Bits ‚n‘ pieces

Neues von der Technikfront. Ich habe gerade was zum Thema Auto gelesen. Ok, jetzt bitte nicht voreilig die Augen verdrehen sondern mir mal – so wie es sich unter zivilisierten Planetenbewohnern gehört – einen Moment Zeit geben. Wie der ein oder andere weiß, ist seit Jahren Wasserstoff als Treibstoff für das Auto der Zukunft angepriesen. Unklar war jedoch woher die nötige Menge Wasserstoff kommen soll. Dazu gibt es nun eine neue Entwicklung eines Forscherteams aus Ohio. Die haben eine Brennstoffzelle die aus harnstoffhaltigen Lösungen – also hier könnte man auch Urin sagen – Wasserstoff erzeugt. Ja.

Ich finde das hat durchaus schöne Seiten. Wenn der nächste Porschefahrer stotternd rechts ran fährt, aussteigt und zum Tank schreitet. Dann rutscht die Hose langsam knöchelwärts, während aus dem Wagen noch leise Jo Cocker und "You can leave your Hat on" klingt. Er holt tief Luft, legt an und füllt nach. Da wird auch nicht abgeschüttelt. Nein, jeder Trofen zählt.

Was soll ich sagen. Da wird plötzlich nicht nur das Auto sondern auch die Größe der Tanköffnung zum Statussymbol. Oder wie weit man vom Auto entfernt steht.

Ladies, wie schon "beim Namen in den Schnee pinkeln". I Feel sorry for you. *grins*


Ansonsten hat sich ja hier schon herumgesprochen, dass ich einen Untermieter habe, der eher auf Männer steht. Alles gar kein Ding. Aber ich habe festgestellt, ich werde nicht so recht warm mit ihm. Also, äh, warm jetzt nicht im Sinne von..., Also rein menschlich. Sozusagen. Sprich ich habe den Eindruck da drüben am anderen Ufer lacht man über anderes als hier. Oder man lacht gar nicht. Auch sind die Gesprächsthemen nicht so recht spannend. Und noch befremdlicher, ich habe gar kein so rechtes Interesse daran, mich mit ihm zu unterhalten. Das hat nun eher wenig mit seiner sexuellen Ausrichtung zu tun, eigentlich eher damit, dass er langweilig ist. Und die Unsitte wenn er was - vermeintlich - überraschendes sagt mit dem Fingern zu schnipsen und dies nahtlos in ein Zeigen mit dem Zeigefinger - so pistolenartig, wenn ihr wisst was ich meine – übergehen zu lassen. Schnipsen mit pistolendeuten. Ich kanns irgendwie nicht besser beschreiben. Aber es nerft mich jetzt schon. Nach einer Woche.


Ich fürchte, ich werde das Mietverhältnis nicht mehr sehr lange aufrechterhalten. Ich glaube der ist mir einfach nicht sympathisch. Ich hab nur so wenig Lust auf so ein eher unerfreuliches Gespräch.

Ey, Sorry man, ich glaub ich kann dich nicht leiden. Such dir doch die Tage mal bitte was neues.“ Ich weiß nicht so recht. Ahhhhhh.... Ich hasse so was.

Irgendwelche Tipps?

Dienstag, Oktober 06, 2009

Großes Kino der Gefühle.

Duisburg. Eine Stadt deren Nichtexistenz sicherlich nicht weiter auffallen würde. Beziehungsweise wenn überhaupt, dann nur positiv, weil man auf dieser Fläche sicherlich ein sehr schönes Naherholungsgebiet anlegen könnte. Und ich behaupte jetzt mal kühn, wenn die Menschen zwischen Duisburg und Naherholung wählen könnten… Auf Wiedersehen, Duisburg. Diese Stadt ist sehr einfach und treffend mit dem Wort hässlich umschrieben. Hilfreich zur präziseren Fassung wären dann noch Steigerungsformen dieses Wortes, namentlich Komparativ oder noch deutlich besser geeignet der Superlativ.

Unter allen wenig schönen Vierteln dieser Stadt liegt mein Hotel dem Vernehmen nach im schlechtesten. Ich habe bei diversen Lehrern bei der Nennung des Stadtteils (Marxloh) so eine Mischung aus ernsthaftem Respekt, Sorge um mein Leben und einen Hauch Neid, ob meiner offensichtlichen Gojones, erfahren. Nun nachdem ich hier bin weiß ich ein wenig was damit gemeint ist. Wichtige Sprachen hier sind türkisch, bulgarisch, albanisch und verwandte Dialekte. Deutsch wird eher am Rande gepflegt. Aber ein teşekkür ederim wirkt dann da doch oft mehr.

Man hat mir allerdings geraten nach Einbruch der Dunkelheit besser im Hotel zu bleiben. Was schade ist, da es im Herbst bekanntlich recht früh dunkel wird. Somit bin ich in meinem Hotel. Und liege im Bett. Und frage mich ob ein wenn auch gefährlicher Spaziergang meinem Rücken nicht doch zuträglicher wäre als das liegen auf diesem schlechten Scherz aus der Geschichte der Sprungfedermatratzen. Diese Matratze weist keine Kuhle auf, es handelt sich um die Mutter aller Kuhlen. Morgens ist der Rand so hoch, dass ich kaum aus dem Bett komme. Ich werde allerdings durch eine sehr stimmungsvolle Blumenbettdecke, aus dem vergangenen Jahrhundert schon milde gestimmt. Wo außer im Museum sieht man dergleichen noch? Oder darf gar darin schlafen.

Ich möchte noch auf einige wesentliche Ausstattungsmerkmale dieses Hotels hinweisen. Telefon. Äh, nein braucht man nicht, denn wenn der Nachbar den Fernseher anmacht, ist telefonieren plötzlich gar keine auswahlfähige Option mehr. Was mich zu der Frage bringt warum man Wände eingezogen hat. Als Sichtschutz hätte es ein Vorhand auch getan und ich behaupte, dass ein schwerer Brokatvorhang bessere Dämmwerte aufweist als diese Wand. Aber ich bin vielleicht auch nur verärgert weil mein Nachbar entweder mit Fernseher schlafen kann oder sehr lange geschaut hat. Ich kann mit Fernseher nicht schlafen. Auch nicht im Nebenzimmer.

Die Beleuchtung besteht in einer schön verkleideten Neonröhre.

Die Verkleidung entspricht so in etwa den Schallschutzwerten der Zimmerwand. Meine Abneigung gegen Stromsparlampen erhält durch meine Nachttischlampe neue Nahrung. Jedes Teelicht macht zum einen schöneres Licht, vor allem aber deutlich mehr Licht als diese traurige Funzel. Die Lampe wird, so vermute ich, den größten Teil ihrer trüben Existenz bei einem Fotografen in der Dunkelkammer zugebracht haben.

Gespart wurde auch bei der Stromversorgung. Also im Bad. In den meisten Hotels gibt es aus Gründen des Rasierens, Fönens oder Zähneputzens aus weitgehend nachvollziehbaren Gründen eine Steckdose. Hier nicht. Warum auch, wenn der Warmwasserhahn nur einen optischen Nutzen hat. Warmes Wasser stellt er nach umfangreichen Versuchen zumindest nicht zur Verfügung. Oder ich muss ihn mal länger als 2 Minute laufen lassen. Wer weiß. Positiv zu vermerken ist dass ich gewärmtes Toilettenpapier habe und, sollte ich am Klo je einschlafen, es nahezu unmöglich ist da runter zu fallen, da müsste ich schon Pech haben und den ca. 50 cm breiten Korridor erwischen der da freier Platz ist.

Wirklich von der Heizung bis zum Waschbecken sprechen wir von der Länge eines Unterarms mit ausgestreckter Hand. Also ca 50 cm.

Das Highlight meiner Einrichtung ist aber das hier.

Was so aussieht als ob irgendein Wildschwein einen Kaugummi an das Bett geklebt hätte, ist in der Tat der Kaugummi eines Wildschweins, der von der Reinemachefrau – und ich frage mich ernsthaft ob sie diesen Titel wirklich verdient? Hat das etwas mit rein zu tun? – offenkundig ignoriert oder für einen Maserungsfehler des Echtholzimitates gehalten wird. Ich habe mich übrigens für die andere Betthälfte entschieden.

Nun frage ich, wer hat den diesen Dreck gebucht? Ich selber. Weil ich so spät dran war mit buchen, dass nix mehr anderes frei war. Ich bin der Held.

Freitag, Oktober 02, 2009

Erbärmlich.


Ich bin jetzt in den letzten Tagen so grob 2500 Kilometer gefahren. Das ganze mit Geschwindigkeiten, bei denen einem normalen deutschen KFZ-Piloten für gewöhnlich der rechte Fuß von Kleininsekten im Auto aufgefressen wird. Man fragt sich wie ein Skandinavier überhaupt irgendwo ankommt. Ich glaube auch, dass die einfach mehr Urlaub haben als deutsche Arbeitnehmer. Die verdaddeln bei 90 auf der Autobahn und den horrenden Strafen für zu schnelles fahren ja Tage auf der Autobahn. Ich werd mich glaube ich nie wieder über schleichende Ausländer auf deutschen Autobahnen aufregen. Die kennen und können das einfach nicht anders.

Nur damit ich dann doch mal ein Auto abgebildet habe...

Mittlerweile habe ich einen Zustand der Müdigkeit erreicht, den ich so gar nicht für möglich gehalten hätte. Ich sehe meiner Ernennung zum Murmeltier h.c. und Siebenschläfer h.c. mit freudiger Erwartung entgegen. Und ich war so zuversichtlich heute zumindest so grob 6 Stunden schlafen zu können. Die Hoffnung war an sich durchaus gerechtfertigt. Zumindest was meine zu Bett-geh-Zeit und meinen Wecker klingeln betraf. Womit ich natürlich nicht gerechnet hatte war ein wohlmeinender Kollege, der, weil früher als ich aufbrechend der Meinung war ich hätte verschlafen und mich, durchaus ehrenwert, wecken wollte. Das war nach knappen 4 Stunden Schlaf eher unerfreulich. Somit bewege ich mich mit Augen, die leicht gerötet sind und mit Bewegungen, die mir einen weitere h.c. Mitgliedschaft in der Zombie-Neighbourhood sichert. Ich bin mir noch gar nicht so ganz sicher wie ich es überhaupt von Rostock nach Berlin schaffen soll, oder gar heute Abend noch Gäste fahren soll. Das wäre dann durchaus ein Triumph des Willens über den Körper. Und zwar ein höchst bemerkenswerter.


Was mich noch ein wenig mehr befremdet ist, dass ich obwohl ich kaum geschlafen habe, es irgendwie geschafft habe mich derartig brachial zu verlegen, dass ich nur sehr flach atmen kann. Sonst schmerzen meine Rippen. Ganz großer Sport. Da fragt man sich schon wie das mal in so 20 Jahren sein mag...


Was ich übrigens sehr unterhaltsam fand, war ein Plakat das genau schräg gegenüber unseres Veranstaltungshotels in Berlin hing. Plakat ist womöglich ein wenig untertrieben. Es handelte sich eine sehr, sehr große Hauswand, die mit einem Monster von Plakat verhängt war. Und direkt davor standen unsere Autos. Nun sollte man meinen da würde eine Plakat von uns hängen. Sollte man. Da hing aber eines von BMW. Das befremdet. Wie man kolportiert wäre die Hauswand durchaus zu mieten gewesen. Wollte man aber nicht. Ich gehe mal davon aus, dass der Vermieter der Fläche dann bei den Kollegen aus München angerufen hat und die begeistert ja gesagt haben. Oder wie erklärt es sich sonst dass das Plakat zeitgleich mit unserer Abreise auch wieder abgenommen wurde? Somit werden die Herren Fotografen einiges zu retuschieren haben.

Die Öresundbrücke. Ziemlich geile Sache. Und auch recht lang.

Am Vortag in Kopenhagen kam es übrigens auch zu hektischer Betriebsamkeit seitens der Agentur. Auslöser war eine Party im Hotel. Eine sehr ausufernde, laute und lange Party. Auf dieser Party wurde der Audi Empfangs-Counter mit Freude als Bildhintergrund verwendet. Das an sich ist ja nicht verkehrtes. Leider war nicht Audi der Veranstalter – wobei die Audi-Teilnehmer ihrerseits durchaus Nutznießer der Party waren. Ach schusselig wie ich bin habe ich vergessen zu erwähnen, dass es so eine Art Kostüm- bzw. Fetischparty war. Sehr viel leicht bekleidetes Volk und sehr ansehnliche Damen, gewandet in Stoffmengen bei denen das Wort „Menge“ bereits einen Heiterkeitserfolg erster Sahne darstellt, stellen das Gros der Gäste dar. Nun war man seitens von Audi nur wenig begeistert seinen Counter geschmückt mit jungen fast unbekleideten Damen fotografiert zu sehen. Schade eigentlich. Und nein für die Freunde aus der Schweiz und alle anderen Lustgreise, ich hab keine Fotos. Ich habe in einem anderen Hotel genächtigt und meine Kamera auch nicht am Mann. Betrüblich, ich weiß. Aber mal ehrlich: Das ist das Internet das wurde von Männern die erotische Inhalte abrufen wollen entwickelt. Stellt euch nicht an.


Da mir das eher teure oder auch mal gerne nicht vorhandene Internet in den letzten Tagen des Events einen Strich durch die Rechnung hinsichtlich des Postens meines Blogs gemacht hat, muss ich das posten, nachdem ich bereits wieder einen Tag daheim bin.


Somit ergänze ich den Eintrag gleich noch.


Die Müdigkeit der letzten Tage ließ sich nicht mehr steigern. Falsch. Ganz falsch. Ich hab den Abreisetag vergessen.

Ich komme am Tag der letzten Abendveranstaltung (also dem Abend vor dem Abreisetag) am Crewhotel an. Das sich leider als rechte Absteige entpuppt. Und das nicht nur weil wir die letzten Tage immer in extrem geilen 5 Sternetempeln untergebracht waren (http://www.hotelderome.com/ oder http://www.theaugustine.com/) sondern in einer Klitsche. In einem eher universalen Sinne. Selbst wenn ich ihn nicht nutze würde ich heute einen Fernseher im Zimmer doch als Standard empfinden. Aber gut...


Der letzte Tag verdient schon ein wenig Sonderbetrachtung.


Nach dem einchecken im Hotel erfahre ich dass meine erste Fahrt für den nächsten Tag um 05:15 stattfinden soll. Ich wusste bis dato gar nicht, dass diese Ziffern auf einer normalen Uhr existieren. Und kurz darauf erfahre ich, dass wir mit den Gästen das Abendessen einnehmen werden.


Kurzer Einschub:

Heiterer weise war die Abschluss-Location identisch mit der Abschluss-Location, auf meinem allerersten Event 2002 für die Firma. Irgendwie schließt sich da ein Kreis finde ich.


Was mich dann ein wenig betrübt hat, war die Aussicht auf ein 8 Gänge Menü mit den Gästen. Nun wird man sich fragen warum das? Isser jetzt total irr? Ok Freunde der vorschnellen Verurteilung, jetzt mal aufgemerkt: Beginn des Essens so gegen 20:30. Habt ihr einen Plan wie lange 8 Gänge dauern? Ich muss um 04:30 aufstehen und den ganzen Tag Auto fahren. Ich bin dann nach Gang 5 so um halb elf gegangen. Ich war zum einen bereits müde vom Vortag und wollte zumindest ein klein wenig Schlaf bekommen.

Im Hotel war ich dann in der Tat noch vor 23:00 im Bett und am einschlafen. Ich kann mich nicht erinnern jemals so früh zu Bett gegangen zu sein. Also freiwillig ohne sexuelle Hintergedanken.

Ich bin gerade eingeschlafen als irgendein Irrer um 23:15 eine Mülltonne umtritt direkt vor meinem Fenster. Ich bin wieder wach. Dann tritt der, dem Tode geweihte erneut gegen die Tonne. Ich stehe auf, suche was Schweres zum werfen und öffne das Fenster. Keine Tonne. Niemand. Aber ein Feuerwerk. Natürlich nicht in meiner Gasse. Da war nur der Lärm. Und auch kein Blick aufs Feuerwerk. DaFÜR ABER DER Lärm. Sozusagen als Ersatz wenn man schon nix sehen kann. Und ich darf hier mal sagen, das wirklich hassenswerte an Feuerwerk ist wenn die Feuerwerker Pause machen, man denkt es ist vorbei und dann fangen sie wieder an. Getoppt wird das nur von dem mehrfachen Wiederholen dieses Vorgangs. Somit warens dann doch nur etwas mehr als 4 Stunden Schlaf.

Dann die Fahrt zum Flughafen.

Das gute an so frühen Zeiten ist dass kein Verkehr ist. Mein (noch früher aufgestandener) Kollege C. weist mich telefonisch darauf hin, dass die Autobahnauffahrt gesperrt sei und ich eine weiter fahren solle. Einfach der Beschilderung folgen. Sagt er. Ich schau mir das auf dem Navi an und fahr drauf los. Verspätet, weil einer der Gäste nicht aufgetaucht war. Tja, das was ich für eine Auffahrt gehalten hatte war in der Tat nur ein Unterführung unter der Autobahn. Also zurück zu der anderen Auffahrt. Die war dann allerdings in der Tat gesperrt. Leise Unruhe macht sich im Auto breit. Es ist nun übrigens nicht so, dass der gemeine, sumpfhirnige Italiener eine Sperrung der Auffahrt ankündigen würde. Mitnichten. Da ist dann halt ein gesperrt Schild an der Auffahrt. Das wars. Wer jetzt auf eine Umleitungsausschilderung hofft, kann auch gleich vermuten, dass der Weihnachtsmann ein sodomistisches Verhältnis mit dem Osterhasen hat. Wir sind in Italien. Ich frage einen Bauarbeiter, der mir eine Richtung vorgibt. Schön, ziemlich genau der Weg den ich vorhin schon gefahren bin.

Ok, ich gestehe: Die Autobahn ist dann in der Tat ausgeschildert. Allerdings kommen Menschen die über ähnlich rudimentäre Geografie Kenntnisse wie ich eventuell ins grübeln was die Autobahn betrifft.


Also jetzt mal für die ganz einfachen: Wir befinden uns bei dem kleinen A auf der Karte. Und dann wollen wir nach Milano... Das ist rechts unten in der Karte. Nun ich mag jetzt naiv klingen, aber ich finde schon, dass man auf Autobahnschildern die nächste größere Stadt vermerken könnte. Was macht der italienische Schilderpresser?Geht in der Mittagspause bei Mutti Mittagessen, schnüffelt hinterher noch ein bisschen Klebstoff oder Lösungsmittel und macht sich ans Werk. Doch er schildert die Autobahn aus. Ja. Aber nach Genevé. So und nun schaut noch mal auf die Karte. Suchspiel für Genf.

Wir Wortgewandten nennen das diametral. Und morgens um 05:30 fragt man sich dann schon ob die Autobahn Richtung Genf wirklich die ist, die man nutzen möchte. Dazu kommt ein Navi das einen mit einer beängstigenden Konstanz zum wenden auffordert. Ich plädiere stark für Navis mit mehr Plan und weniger Harnäckigkeit! Irgendwann schnallt es ja so ein Navi zumeist doch, dass man anders fahren will. Das VW Navi braucht lange dafür. Sehr lange. Die Leute werden Nervös. Dann irgend wann schwenkt es um, nach zig Kilometern, die ich Autobahnschildern Richtung Genf gefolgt bin. Müde war ich übrigens nicht mehr. Sachte nervös eher. Das Navi schwenkt also um. Mein Kumpel Navi endlich auf meiner Seite.

Dachte ich. Zumindest so lange bis es mich in eine Sackgasse gelotst hat, die so eng war, dass ich nur mühevoll rückwärts wieder rausgekommen bin. Ich hätte das Drecksding am liebsten mit Cola-Infusionen bestraft. Hatte aber nix zu trinken im Auto. Ja, so langsam fragten sich meine Gäste ob sie jemals am Flughafen ankommen würden. Ich fragte mich das auch.

Das erste Schild das darauf hingewiesen hat, dass es auf dieser Autobahn auch Richtung Mailand geht war übrigens das an der Auffahrt. Manchmal hasse ich diese Italiener.

Immerhin war ich noch so gerade eben rechtzeitig am richtigen Flughafen. Das haben nicht alle Kollegen geschafft. Zu spät ist schon doof, aber am falschen Flughafen ist fast noch ein bisschen dümmer. Aber das sind ja im Vergleich zu meiner mit einem Getränk, einen Buch, einer Sonnenbrille und Tempos, „zugemüllten“ Ablage in meiner Fahrertüre eher Peanuts. Naja, mein einer Chef hätte auch einfach mal in das Auto seines Partners schauen können. Wenns ums zumüllen geht spielt der auch in der ersten Liga. Und zwar auf den Championsleague Plätzen. Von diversen Kollegen ganz zu schweigen.


Auf der Rückfahrt nach Deutschland war ich dann so müde, dass ich in der Schweiz langsamer gefahren bin als man darf. Ich bin immer mit 110 geschlichen, dabei darf man da 120 fahren. Ich könnte kotzen. Und dann muss man mal sagen, ich versteh diese Schweizer nicht. Da darf man eh schon nur so schnell fahren wie ein fußlahmer Frührentner joggen kann und dann reduzieren diese Pappnasen die Geschwindigkeit bei jedem Tunnel auf 80. Und Tunnel hats wie Sand am Meer. Warum? Ist der Schweizer mit 120 im Tunnel irgendwie überfordert? Also die Italiener trauen ihren Landsleuten auch 130 im Tunnel zu. Vor allem wenn sie nur so 150 Meter lang sind und man das Ende sehen kann. Sozusagen eine bessere Unterführung. Nicht so die Schweizer. Da fährt man 80. Alle eins an der Klatsche. Das kommt davon wenn man kollektiv und seit Jahrhunderten den Genpool klein hält...

So sah das bei der Ankunft aus. Da war der komplette Ort anwesend. Sehr emotional das Ganze!

Und einen hab ich noch. Zeitlich befinden wir uns hier bei der Ankunft in Bee. Ein Bedürfnis überkommt mich. Also so ein menschliches, bei dem aufgenommene Flüssigkeit den Körper wieder verlassen möchte. Zeitnah. Im Garten der Ankunftslocation, einer Kirche, stehen 2 Dixi-Klos.

Ok Freunde, Dixi Klos sind so blau, und sind so ähnlich wie ein Plumpsklo. Man macht sein Geschäft in eine blaue Flüssigkeit - so wie aus der Tampon-Werbung – und versucht den gesammten Vorgang ohne Atmen und ohne sich hinzusetzen schnellst möglich abzuschließen. Dixi Klo. Ihr kennt euch aus.


In Italien ist so ein Dixi orange. Gut, das ist jetzt noch nicht die Meldung des Tages. Spannender ist der Fakt, dass man sein Geschäft nicht ins blaue hinein macht. Da wo es zuhause blau schimmert ist hier eine silberne Folie. Ja. Eine silberne Folie. Ihr seht irritiert aus. Hier der Bildbeweis.

Nun was passiert weiterhin? Kleines Geschäft... Nix weiter. Klingt halt so als würde man auf eine aufgespannte Alufolie pinkeln. Wers ausprobieren will, einfach mal ne Alufolie über nen Topf spannen und ausprobieren. Klingt genauso.


Ah, ich merke die Schlaueren unter euch, die schon mal auf dem Kloo waren, fragen sich ein wenig was mit einem großen Geschäft wäre? Ist es so eine Nano beschichtete Folie von der auch Größeres, Festeres ab perlt? So wie Super-Teflon?

Guter Gedanke, ist aber nur ganz knapp daneben. Nein, die Realität ist ein wenig profaner. Man wird zum „Shit-pumping-man“, wenn ich hier mal den Vater meiner Ex aus einem anderen Zusammenhang zitieren darf.


Hier die Auflösung.

Man bewegt den Hebel rechts im Bild und dann bewegt sich die silberne Folie so wie ein handbetriebenes Förderband. So wie an der Supermarktkasse. Nur eben handgetrieben. Wobei es sicherlich zu Verstimmung im Supermarkt führen würde wenn man da aufs Band scheißt. Selbst wenns mal länger dauert.


In diesem Sinne. Habt Spaß. Und für das im Supermarkt würde ich mal sagen: 5€ auf sehen. ;)