Samstag, August 25, 2007

Ein Haufen voller Narren


Meine letzten Tage lassen sich munter damit umschreiben, dass sich offenbar sämtliche Verstandsbefreiten versuchen mich um meine graue Zelle zu bringen.

Es beginnt mit einem Casting in Stuttgart zu dem ich extra mit einer Kollegin angereist bin. Nur um von einem freundlich desinteressierten Agenturheinz 5 Minuten Aufmerksamkeit zu erhalten. Da frag ich mich, warum man für so einen Unsinn überhaupt anreisen muss. Das ist Leute verarschen und Straßen verstopfen. 5 Minuten. Ja hallo, ich bin der Agenturheinz, ich kann so viel gar nicht sagen, weil ich erst seit 3 Wochen bei der Agentur bin. Zu der Aktion kann ich auch noch nix genaues sagen, weil das noch in der Planung ist. Und wer bist Du? Ah schön. Das sieht dann ja alles gut aus. Danke. Auf Wiedersehen.

So nahe ist Sttg dann auch wieder nicht, als dass ich mir da nicht veralbert vorkäme. Ich gestehe ich kann mit dem Gró dieser Agenturtrottel mittlerweile nix mehr anfangen. Die taugen noch nicht mal als schmieriger Auswurf eines TBC-Kranken.


Dann wieder mal ein sachtes Arbeits-Desaster.

Ich wieder um 10:00 am Start, der Rest der Mannschaft noch schön am frühstücken. Als ich dann um 11:00 losgefahren bin, einen Lexus nach München zu bringen, waren die immer noch am frühstücken. So stell ich mir Teamarbeit immer vor. Freitag ist übrigens ein toller Tag um nach München zu fahren. Da sind die Straßen komplett frei. NICHT!


Für den Rückweg war dann Mietwagen angesagt. Nur hatte die heldenhafte Agenturdame vergessen einen zu reservieren. Schick. Einige Telefonate später kam dann aber noch eine Kostenübernahme. Und ich hatte die Wahl zwischen einem Twingo und einem Opel Meriva. Das ist wie die Wahl zwischen Typhus und Cholera. Ich entscheide mich todesmutig den Twingo. Das ganze in einer Ausstattung, da mag man sich hinten in Aserbeitschan drüber freuen, hier im Westen des Landes aus dem Audi, Mercedes und BMW kommen schaut man ein wenig entgeistert wenn einem so ne Gurke serviert wird. Nächstes mal könnte man aus Ambientegründen noch den Sitz gegen eine Apfelsinenkiste tauschen. Oder Vorhang statt Türe. So zwischen 120 und 160 Km/h hat diese Mühle eine Elastizität wie ein Tonziegel. Da passiert nix. Ich hab schon immer geschaut, ob mir nicht jemand einen Fallschirm hinten hin montiert hat. Aber offensichtlich soll das so sein. Puh. Und die A8 ist eine Frechheit. Entweder Tempolimit oder Baustelle. Aber gut das fällt dann nicht auf, weil man bei 120 im Twingo gefühlte 239 fährt.

Nach nur 10 Stunden Fahrt (insgesamt natürlich) komme ich in Freiburg an der Autovermietung an. Kein Kollege da. Obwohl wir noch mal telefoniert hatten und ich mich für 21:00 angekündigt hatte. Was ist geschehen? Dieser schwanzgessteuerte Trottel sitzt noch mit irgendeiner Ische im Kaffee und meint ich könnte ja auch noch mal einen trinken gehen, weil er sich noch nett unterhalten würde. Hallo? Ich war schon seit 11 Stunden unterwegs... Seh ich so aus, als würde ich gerne in der Europcarstation noch ein Käffchen schlürfen? Und unsere Teamleitung deren Gehirn selbst für eine Eintagsfliege nicht reichen würde, hatte ihm natürlich auch nicht die - nicht gänzlich uninteressante - Tankkarte mitgegeben. Weil man ja Mietwagen bei der Rückgabe nie tankt. Nein. Nie. Nööö. Und mein Kollege? Um 22:00 kommt er endlich, weil er die Europcarstation nicht findet. Trotz Navi. Und trotz Adresse. Und keine Entschuldigung. Nur Genöle übers Navi.

Ich darf sagen, ich bin ganz sacht generft! Mögen diese unfähigen Bastarde in den tiefsten Ebenen der Hölle auf ewig vor sich hin braten. Alle. Und wenn sie durch sind noch ein wenig länger...

Mittwoch, August 15, 2007

Nichts für Minderjährige


Ich habe ja nun schon das ein oder andere Mal darauf hingewiesen dass ich gelegentlich von obskuren Webinhalten gefunden werde. Da ich - wie der eifrige Leser wissen – mich hier nicht ganz so schlimm überarbeite, und zusätlich hier in meinem fast schon liebenswerten 60er Jahre Hotel alleine bin, hab ich Zeit um die schnelle Internetverbindung auch mal zu nutzen. Und dann finden mich so Sachen eben. Ich kann ja nun auch nicht ständig über die Kollegen schimpfen. Moment... Nachdenk... Doch ich kann. Aber ich hab auch was gefunden...

Kekse, die ein Phytoöstrogen (einen Pflanzenstoff, der ähnlich aufgebaut ist wie das weibliche Östrogen) enthalten und dadurch die Brüste zum Wachsen bringen sollen.

Ach, was soll man sagen …? Diese Japaner.

Der Stoff ist übrigens auch ganz schlicht in Bier enthalten, für alle die keine teuren Japanischen Kekse kaufen wollen.

Und dieser Stoff wirkt unfassbar gut wie ich bei einer kurzen Recherche feststellen musste.



Gleichwohl darf ich sagen, dass sich insbesondere auch durch Biergenuß einiges, EINIGES bewirken läßt

Auch bei Männern wie ich vielleicht anfügen sollte,

Heute haben wir unserer Sängerin mal erklärt, dass sie ein wenig mehr arbeiten könne, weil sie uns heute wieder Adressen machen lassen wollte während sie „Locations“ checken wollte. Da gabs dann Gegenwind und der macht ja auch mal die Äuglein ein wenig feucht. Aber für genau diese Gelegenheiten hat der voraussehende, gütige Gott diese Puck-die-Stubenfliege-Sonnenbrillen entwickelt, die neben den Augen das halbe Gesicht mitbeschatten. Dann gabs heute Abend wieder Zoff mit Kollegen, weil Juliane (die singende Karikatur einer Teamleitung) es gewagt hat um 19:00 noch Testfahrten auszumachen. Dazu sei angemerkt, dass wir mit der Arbeit heute doch schon so gegen 15:00 begonnen haben. Vorher haben wir ein wenig Autos gereinigt und uns noch ausgesprochen. Und es haben sich doch zwei Kollegen schlicht geweigert zu dieser unmenschlichen Zeit noch was zu machen. Mir tut mein Knie weh... (Vom Wasserski fahren auf Agentureinladung) und ich hab grade was zu essen bestellt... Tolle Ausreden. So gelegentlich wünsche ich mir einen großen Sack und mehrere Eimer Beton. Seen hats hier ja genug. Die sind doch alle mit Zuckerwatte im Arsch aufgewachsen. Ich glaube ich will hier auch gerne mal Teamleiter machen. Das würden die genau einen Tag lang machen, dann hätten die einen Einlauf da würde ihnen noch tagelang die Sonne aus dem Arsch scheinen.

Mein Blutdruck... ich glaube ich hyperventiliere auch.

Dienstag, August 14, 2007

Ich habe den Lobach-Faktor gepachtet.

So gelegentlich verzweifele ich schon ein wenig an den Kollegen. Montag Abreisetag aus Zwiesel. Der Plan, mutig an der Grenze des Verwegenen: Wir treffen uns um 11:00 in der Lobby (ausgecheckt) und tragen die Fahrtenbücher nach. Ich bin kurz vor 11 da. Steffi die kleine Blonde, die überraschender Weise doch in der Lage ist eine Uhr zu bedienen, ist um 5 nach 11 da. Der Rest, dieser von allen guten Geistern verlassenen Bande von Dollhirnen ,erscheint so gegen 12:00. Ich kann gar nicht sagen wie ich dieses rumsitzen und warten, dass diese Trottel ihren Arsch bewegen hasse. Es ist ja auch nicht absehbar, dass wir am Montag abreisen und man zu diesem Zweck seine Koffer wieder packt. Überraschung! Und dass man eventuell zeitliche Schwierigkeiten bekommt, wenn man noch gar nix gepackt hat und bis 10:30 frühstückt.

Dann das lustige Nachtragen von Fahrtenbüchern. Ich war bis dato immer der Meinung die Teile würden dazu dienen, einen Nachweis zu haben, wer das Auto wann gefahren ist, insbesondere zum Zwecke einer Strafverfolgung im Falle des zu schnellen Fahrens. Aber hier ist das irgendwie eher so ein: Los, wir setzen uns mal alle zusammen und tragen irgendwas ein Ereignis. Sehr schick. Nicht übertrieben zweckdienlich, aber auch so bringt man seinen Vormittag über die Bühne.


Und sie hat es schon wieder getan. Körperlich war unsere TL zwar auch am Montag anwesend, aber anstelle zu arbeiten war sie in einem Cafe samt Laptop gesessen, um Hotels zu buchen. Etwas, das sie locker mal Abends erledigen hätte können. Wenn sie einen Hauch eines Plans hätte. Aber ich buch ja Hotels mitten in der Ferienzeit, in einem Urlaubsziel immer erst einen Tag bevor ich da hin will. Klar. Super Leistung!


Weitere Highlight unseres Helden Teams? Gerne. Dienstag früh Fototermin mit allen drei Südteams und der Agentur. 10:00 Uhr. Alle anderen Teams waren da. Und ich. Der Rest unseres Teams kam 15 Minuten später. Naja, nicht alle, Martin unser Blondchen kam noch mal 20 Minuten später. Souveräner Auftritt. Chapeau!


Aber was mir ein wenig Hoffnung gibt ist der Fakt dass sie ja letzte Woche heimlich in von Zwiesel nach Bielefeld zu einem Fototermin, von da tags drauf nach Berlin (Fototermin) und von da aus wieder nach Zwiesel gefahren ist. Nur damit ihr mal eine kleine Vorstellung davon habt was das so an Strecke ist...

Ja, gut aufgepasst Kollegen! Der geneigte Betrachter der Karte nimmt anerkennend mit dem Kopf nickend zur Kenntnis, dass es sich um eine Menge Kilometer handelt. Über 1800 um mal eine Zahl in die Meute zu werfen. Und das mit einem Auto, das einem nicht gehört, das eine 10.000 km Begrenzung hat, die wir in 10 Wochen Event nicht knacken dürfen. Na, ist das nicht schick? Und wir haben bei allen Autos schon satt viele Kilometer weil die Gnädige ja bei der Planung der Reiseroute eine gewisse Nonchalance an den Tag legt. Wo andere in Freiburg anfangen und sich dann im Laufe der Zeit Richtung Passau vorarbeiten, plant die Gnädigste einen wilden Zickzackkurs durch Süddeutschland. Frankfurt, München, Nürnberg, Bamberg, Chiemsee, Zwiesel, Freiburg, Kempten...


Ach übrigens ist euch der kleine Schlenker auf der Karte aufgefallen? Von Berlin über Nürnberg, dann München und von da nach Zwiesel? Ja? Anständig. Wenn ihr nicht wie ich von der Baumschule geworfen wurdet, fragt ihr euch sicher warum denn das? Kann das Lexus Navi so schlecht sein? Nein, ich darf euch beruhigen. Ist es nicht. Aber gnä Frau hat aus Berlin noch Leute von der Mitfahrzentrale mitgenommen, weil Nürnberg und München ja am Weg liegen. Von Berlin aus... Ja, ja. Erdkunde abgewählt in der Schule... Ich weiß schon bald nicht mehr was ich dazu sagen soll. Und das will was heißen. Ich kann nur noch leicht sabbernd mit offenem Mund dastehen und ungläubigst mit dem Kopf wackeln. Und verratet mir mal wie man - wenn man so in der Landschaft steht die frau fürs Leben finden soll. Ok, ich suche sie momentan nicht, aber so hätte ich ja nie Chancen.

Und das Ganze, wie schon angedeutet, bei voller Bezahlung durch Mood, weil sie ja offiziell gar nicht weg war. Respekt.

Ach, hab ich eigentlich erwähnt, dass sie mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in Thüringen geblitzt wurde? Nein? Hab ich nicht... Wie konnt' ich 's vergessen? Ich Dummel! So was!

Wo mir das doch schon ein kleiner Aufmarsch, mit jubelnden Massen, Fahnenträgern und Kinderlaternenumzug ist. Wie gehirntot muss denn so ein geistiger Sporenpilz wie diese Null sein, um sich bei so einer Aktion blitzen zu lassen? Also bitte.

Ich hoffe, sie sägt sich den Ast ab. Sonst muss ich sie eventuell samt Baum mit einem Stausee fluten. Ich war immerhin so frei und habe bei unserem bergfest der Agetur gegenüber erwähnt, dass ich gerne wieder für sie arbeiten werde, aber dann nur als Teamleiter, weil dass was unsere Teamleitung macht, könne ich aber ganz locker mindesten genausogut. Mindestens! Mal sehen. Was passiert wenn das Knöllchen ankimmt...


Ansonsten noch ein paar Impressionen meines neuen Hotels (Alpenblick) in Schluchtensee. Schluchtensee? Nie gehört? Passiert. Ich hatte auch den Eindruck, dass gleich die Straße endet und ich von irgendwelchen, durch viele Generationen inzestuöser Libido mutierte, Grenz-humanoiden angehalten und gefoltert werden würde. Ist aber (leider) nicht passiert.


Zunächst ein Blick ins Zimmer. Die Zeit ist hier vermutlich irgendwann so 1968 stehen geblieben. Ich bin aber ein harter Hund und weine nicht. Noch nicht. Wenngleich ich schon ein wenig betrübt bin, dass ich ganz allein in meinem Hotel bin, weil mein Zimmer im anderen Hotel, wo die Kollegen sind, vergeben ist. An den Freund meines Fußnägel feilenden, zickigen und reichlich schwulen Kollegen.

Im Rahmen des ungemein stimmigen Ensembles finde ich auch meine Nachttischlampe ein sehr schönes Zeitdokument. Mit Deckchen. Unfassbar.

Aber das Highlight ist hier. Das Bad. 2 qm purer Luxus.

Freunde, wann habt ihr das letzte Mal in einem Hotel eine handgehäkelte Toilettenrollenabdeckung gefunden. Ich muss da schon sehr tief in meinem alten Hirn suchen... Aber das wirklich deprimierende ist, dass ich eine Erinnerung gefunden habe. Vielleicht doch noch ein paar Tränchen...

Ich habe lange nach dem Wackeldackel gesucht, aber nein, der fehlt.

Dafür hat es schickes W-Lan im Zimmer. Man glaubt es kaum. Auf diesem Zimmer!

Gehabt euch wohl.

Freitag, August 10, 2007

Die Arbeiterbewegung

Kurzer Abriss des heutigen Arbeitstages:

Bis fast 05:00 Harry Potter gelesen. Fertig. Abgesehen vom üblichen Hänger in der Mitte des Buches, diesmal erfreulich kurzweilig.

9:30 aufgestanden, Frühstück bis 10:15. Dann übrige Fahrten der letzten Tage auf den heutigen Tag umgeschrieben. Anschließend von 11:00 bis 14:00 im Internet gesurft. Einkaufen und Buch versenden (s.u.) gefahren. Anschließend Joggen gegangen. 16:00 Sauna Zeit. Dann vom harten Tag entspannt. Kommt heute nicht noch Fußball... Selten habe ich härter für meine 110 Euronen geschafft als heute.


Weitere Details zu den lieben Kollegen...

Die kleine Blonde. Ich habe herausgefunden! Sie kann nicht so hohl sein. Also hohl im Sinne eines Vakuums anstelle eines handelsüblichen Hirns. Ich vermute sie hat allerdings Alphörner mit Pressluftanschluß im Kopf. Weil das den Schall besser verstärkt als gemeines Hirn.

Diese Frau hat ein derart schrilles und lautes Lachen, dass sie im Leben nicht die Lorelei besuchen darf. Nicht dass sie die dazugehörige Geschichte kennen würde, nein, aber diese Mischung aus Nebelhorn und balzendem Elefanten, würde mit einem Lachanfall vermutlich diverse Kapitäne an diesem berühmten Felsen des Rheins zerschellen lassen.

Schön ist auch immer wieder zu sehen wie lange es dauert bis ein Witz bei ihr ankommt. Witz... einundzwanzig, zweiundzwanzig.... Augen aufreißen... Deckung, Nebelhorn!!! Putzig.

Nette Geschichte übrigens. Ihr Exfreund hat auf einer Party (in ihrer Anwesenheit) mit einer anderen „geflirtet“. Daheim, er schon im Bett am einschlafen, sie weckt ihn wieder und spielt ihm auf ihrem PC Analsexvideos (die er übrigens ungefragt auf ihren Rechner runtergeladen hatte) vor, auf die er total abging. Als er dann schwer erregt war forderte sie ihn auf es sich doch bitte selber mit der Hand zu besorgen, weil mit ihr heute nix ginge (wegen flirten mit anderer). Und das dann dreimal hintereinander... TZTZ.

Ach Frau F., hat ihr Freund sich nicht kürzlich sich nicht kürzlich im Engtanz mit Gogo-Girls versucht... Ist ja nur so ein Gedanke.

Alternativ auch aus Blondies Repertoire: Freund kommt Mo nach „durchlumptem“ Wochenende nach Hause und bittet nach zwei Tagen Abwesenheit um eine frische Unterhose. Sie verweigert sie ihm und gibt ihm stattdessen einen pinken Slip ihrer 13 jährigen Schwester. Und dieser Honk zieht das Ding auch noch mit hochrotem Kopf und unter Zetern an. Also persönlich finde ich schon, dass man es bis zum nächsten Klamottenladen schon auch ohne Unterhose schaffen kann. Man kann ja über den blank gezogenen Säbel eine Jeans anziehen... Die Unterhosen der kleinen Schwester. Also bitte. So ein Erbsenhirn.

Warum erzählen mir fremde Menschen eigentlich so was? Wirke ich so? Gibts da einen geheimen Drang?

Habe ich eigentlich mal erwähnt, dass ich mich eher zu dem naturwissenschaftlich interessierten Menschen zähle? Also, nicht dass ich nicht auch vermuten würde, es könne das ein oder andere geben was sich der Beschreibung durch die exakten Wissenschaften entziehen würde, aber im großen und ganzen halte ich Blitze nicht mehr für Zeus Pfeile oder so. Nur mal um es gesagt zu haben. Warum...

Zum Schauspieler: Gestern nett mit dem Kollegen essen gewesen. Man kann durchaus einen Abend mit ihm verbringen. Gut er schwadroniert dann mal gerne über Bewustseinsebenen, darüber dass ein Herr Trott die schicke Theorie aufgestellt hat es gäbe keine Zeit sondern nur das Jetzt und nachdem er das gelesen hatte konnte er für 30 Sekunden den Energiefluß der Dinge um ihn herum sehen und... ja und das war dann der Moment wo ich ein wenig in die geistige Emigration geflohen bin. Ich glaube ja irgendwie dass Schauspieler schon einen an der Waffel haben. Und dieses, wenngleich nicht gänzlich unsympathische, Exemplar bestätigt dies aufs trefflichste. Aber irgendwie goldig.

Die Cheffin:

Ich will auch Kalif anstelle der Kalifin werden.

Ihre Arbeitswoche:

Montag frei. Bezahlt.

Dienstag unser freier aller Tag.

Mittwoch. Halber Tag, dann Location Check in Straubing

Donnerstag und Freitag Fotoshooting in Bielefeld – also frei. Bezahlt. Und mit nem Lexus hochgefahren.

In 4 Tagen 500 Euro verdient bei einem halben Tag Arbeit. Sauber.

Nun ich will nicht klagen. Montag hatte ich auch bezahlt frei, und heute haben wir auch bezahlt nix gemacht. Von daher... geht schon. Nun mach ich offenkundig zur Abwechslung mal wenig, aber Goldkehlchen macht mal gar nix. Überhaupt gar nie nix. Und kriegt mehr Geld als ich. Ich will ihren Posten. Und beim nächsten Mood Event hab ich ihn.


Noch ein kurzer postalischer Einwurf. Ich suche ein Post hier in Zwiesl. Ich suche lange. Nach ca 30 Minuten elendestem Rumgegurke im Ort erkenne ich ein Postschild. Im Edeka. Gelbes Postlogo vor gelbem Edekalogo. Sehr auffällig. Respekt.

Ich hinein. Lege ein Buch hin. Und sage ich würde es gerne verschicken. Vermutlich am besten als Büchersendung. Na? Bin ich ein pfiffiges Kerlchen? Ein Buch als Büchersendung. Brilliant! Und ich benötige was zum verpacken.

Die bayrischer Wald Land-Pomeranze verweist mich auf ein Regal im Edeka in welchem es Postsachen zu kaufen gibt. Ich frage obs was zu beachten gäbe... Nö. Also rein und Packpapier erstanden. Und erstanden ist das richtige Wort, weil die Dame an der Kasse trotz einer Schlange von gefühlten 400 Metern es nicht für nötig befand eine zweite Kollegin anzufordern. Ob der langen Wartezeit hatte ich schon kurz mit dem Kauf eines Rasierers geliebäugelt kam dann aber doch noch an die Reihe.

Dann wieder zum Postschalter. Erneutes anstehen. Ich will stolz mein Buch verpacken. Die junge, schwer zu verstehende Frau nuschelte etwas von Nein, das könne man nicht einpacken, daß müsse offen versendet werden. Ich solle Umschläge kaufen. Ich bin etwas irritiert, hatte ich nicht kürzlich erst gefragt ob es etwas zu betrachten gäbe? Ich wurde wieder in den Edeka geschickt.

Es ist übrigens nicht so, dass es an dem Postschalter keine Kartons oder Umschläge gegeben hätte. Aber vermutlich darf man die nur nehmen wenn man eine goldene Postcard sein eigen nennt. Goldene Postcard. Nicht schlecht.

Also erstehe ich Umschläge und auch hier ist erstehen erneut das Wort der Wahl. Erstehen mit Hindernissen wie ich konstatieren muss, da der Herr, der an der mittlerweile offenen zweiten Kasse eine nur 200 Metern lange Schlange abarbeitete, zunächst unwillig war mein vor wenigen Minuten an der anderen Kasse – natürlich unter Verzicht auf einen Kassenzettel – gekauftes Papier zurückzunehmen. Nach einer kleinen Diskussion, wildem Rufen der Kollegin an der anderen Kasse, einer langen Denkpause eben dieser (was eine enge Verwandschaft zu Blondie nahelegt) dann ein endlich das erlösende OK.

Ja, ich habe das Papier gekauft und ich erhalte satte 10ct zurück und meine Umschläge.

An der Post. Erneutes Schlange stehen. So langsam näherte sich meine Geduld ein wenig ihren Grenzen, hat mich doch die eher profane Tätigkeit einer Buchversendung mittlerweile schon eine knappe Stunde beschäftigt. Adresse drauf. Und dann meine Frage: „Wie stellen sie eigentlich sicher, dass mein Buch auch ankommt, wenn ich es offen versende? Ich meine, das fällt doch ziemlich leicht aus dem offenen Kuvert.“ Sie zeigt mir irritiert ein Adhäsionskuvert eines anderen Postkunden und noch eines, das mit diesen Metallklammern, deren Namen vermutlich kaum jemand kennt***, verschlossen ist. Ich schaue mein Kuvert an... Keine Löcher für die Klammern, kein Adhäsionsverschluß. Sie resigniert vor meiner Unfähigkeit. Reicht mir einen Locher und was zum verschließen.

Immerhin. Ich habe ein Buch verschickt keine schlechte Leistung. Hier im Grenzgebiet zu Tschechien. Nach nur 55 Minuten.

Frontgrüße liebe Lesenden.

***
Ach ja, die Dinger heißen entweder Musterbeutelklammern, Rund- oder Flachkopfklammern. Nur damit es nicht heißt, ihr lernt hier nix oder ich lästere nur...

Mittwoch, August 08, 2007

Nun ist es dann doch an der Zeit die Kollegenschar mit der ich hier zu tun habe ein wenig näher zu beleuchten. Man bringe mir einen Stuhl, Handschellen und eine dieser fiesen Verhörlampen. Dann werde ich sie beleuchten, die Brut.

Mal abgesehen von meiner sakrosankten Person haben wir in den Rollen der debilen Abkömmlinge der 4 apokalyptischen Reiter noch:


Steffi, die kleine Blonde aus Nürnberg.

Chris, den Ossi

Martin, den schwulen Schauspieler

Und -tata- Juliane, unsere Sängerin, Künstlerin und Teamleitern.

Vorwegnehmend, darf ich mich bei allen Kollegen die ich hier im Blog jemals durch den Kakao gezogen habe, oder über dern Arbeitsleistung ich mich negativ geäußert habe entschuldigen. Wie mir nun vollkommen klar wird, habe ich euch in einem Ausmaß Unrecht getan, dagegen erscheint selbst Bibelkundigen die Sintflut als müder Nieselregen in der Sahara.

Steffi, dieses kleine Blonde etwas ist nicht dumm, sie weiß nur wenig. Wobei hier wenig ein derartiges Understatement darstellt, dass ich mir allein hiermit schon eine britische Ehrenbürgerschaft verdient hätte, wenn nicht sogar ein „Sir“. Diese Frau wäre mangels nachweisbarer Intelligenz sogar aus einer Baumschule geflogen. Immerhin ist sie fleißig. Auch wenn sie gerne mal eine Stunde oder auch länger an einem Auto rumwienert. Überflüßiger Weise.

Da hat sie auch einen Partner der ihr diesbezüglich nicht nachsteht. Chris die Felge aus dem Osten. Der einzige den ich kenne, der für die Felgen extra eine Zahnbürste mit dabei hat. Die beiden würden auch den ganzen Tag Autos reinigen, wenn man sie nicht hindern würde. Und ich erwähne es nur mal so nebenbei: Unser Ziel hier ist es mit Leuten durch die Gegend zu fahren. Nicht Autos auf der IAA reinigen. Aber das hat sich vermutlich noch nicht rumgesprochen.

Chris und Martin sind sich derartig spinnefeind, die wenn man alleine lassen würde, würden sie sich vermutlich prügeln. Ach quatsch, Chris würde hauen, und Martin vermutlich so um sich patschen, kratzen und Haare ziehen.

Chris ist allerdings, derjenige, der am arbeitstechnisch ehesten noch was bewegt. Nur nicht unbedingt hier, wenns darum geht Leute einfach anzusprechen. Das ist nicht so seins. Und er ist mittlerweile vermutlich einfach ein wenig resigniert. Verständlicherweise.

Martin hingegen ist der Schönling. Das Blonde rechts auf dem Bild.


Steffi ist da gerade dabei die Felgen an Martins (!) Auto zu reinigen. Er feilt sich (leider nicht gut sichtbar) parallel dazu die Fußnägel. Auf dem Parkplatz an dem wir unsere „Kunden“ ansprechen. Respekt. Das hätten mal unsere Kleinen (besonders einer!) sehen müssen.


Wenn die beiden Kollegen bei der Reinigung übertreiben, er sicher nicht. Und er ist das Ohr der Sängerin. Nicht dass er nicht auf eine obskure Art und Weise nicht nett wäre, aber diese affektierte, zickige und gelegentlich tuntige Art ist schon eine Herausforderung.

Nun aber Juliane. Die Teamleitung. Es gibt schon einen Grund warum Künstler Künstler sind. Und normalerweise nicht in der Wirtschaft.

„Wollen-wir-mal-wieder-gemeinsam-ein-Auskotzgespräch-machen?-Juliane“.

Diese Frau ist im Bereich Pünktlichkeit nur vergleichbar mit einer Frau Lobach oder einem Heiko S.
Auf Ihrer Flagge prangt in auffallend großen Lettern das Wort Planlosigkeit. Und Arbeit oder gar deren Organisation ist diesem Freigeist (und das ist das positivste Wort, das ich finden kann) nicht gegeben. Künstlerin.

"Ich hab noch so viel Bürokram zu erledigen. Und Adressen einzugeben. Fahrt mal ohne mich." Das bedeutet dann natürlich, dass wir ihre Fahrten mitübernehmen müssen. Das ist ein mal die Woche schon OK, aber wenn dann zwei Tage später wieder kommt: „Ich hab noch soooooo einen Stapel Adressen, fahrt mal ihne mich“ fragt man sich -auch wenn man wie ich nur das Hirn einer Schabe hat-, was die Dame denn den ganzen Tag macht. Ich meine es fallen pro Tag ja unfassbare 40 (Ca.) Adressen an. Hoho! Das ist hart. Ganz hart. Durch Sonne liegen und Mumu streicheln ist noch nie eine Adresse in den PC übertragen worden. Oder eine interessante technische Entwicklung ist gänzlich an mir vorbei gegangen.

Und wenn sie dann da ist, telefoniert sie ständig. Weil sie mit der Finanzierung dreier Küstlerhäuser nicht klar kommt. Ja, das ist ja auch ein idalistisches Projekt, und da wäre eben noch so viel zu machen und immer wieder würden Leute die da mitgemacht haben wieder abspringen und die Kosten blieben ja an den anderen hängen, und das ist alles ja so viel. Und... Einen Kelch für die Tränen Madame. Könnte man nicht eines der Häsuer verkaufen, die anderen sanieren, und zum sich zumindest selber tragen bringen??? Nein, viel zu unidealistisch. Nicht künstlerisch genug gedacht.

Ich muss nebenbei auch nicht jeden Tag um 06:00 anfangen, aber wir kommen vor 11:30 ja kaum aus dem Hotel los. Und dann geht's erst mal tanken, waschen... Vor 13:30 machen wir praktisch nie wirklich was. Das ist dann schon ein wenig albern.

Die hätte ich alle mal in Teneriffa sehen wollen. Q7. Mit den beiden Kleinen. Alter Schwede, hätte das geraucht.

Kleiner Auszug heute: Wir stehen vor einem McD um Leute anzusprechen. Sie kommt. Wir müssen jetzt Autos tauschen. Ich frage, leicht überrascht, warum denn dieses. Sie: weil ich ihr Auto fahren würde, und sie die Farbe so mag. Ja danke. Klar, ich räume gerne die Sachen, die ich in den letzten 14 Tagen ins Auto eingebaut habe wieder raus, mitten vor den Kunden. Nur weil der Dame die Farbe ihres Wagens nicht gefällt. Die Farbe!!! Holla, die Geige. So was liebe ich ja. Da punktet man bei mir richtig.

Versteht ihr warum der Chris resigniert hat? Ich schon.

Ich glaube es wird einen kleinen Juliane Abschnitt im Blog geben müssen. Ich bin mir sogar sicher.

Sonntag, August 05, 2007

Gott ist kein Autofahrer. Zumindest nicht aus Passau.


Unleidige Zeitgenossen und andere Querulanten unterstellen mir, der ich Zustände mit höchster Objektivität und oft auch unangemessener freundlich aufzeichne, Bosheit und Lästerlichkeit.

Ich gebe freimütig zu, gelegentlich bin ich eventuell ein wenig kritisch was die fahrerischen Qualitäten meiner Kollegen betrifft. Immerhin glauben wir, die wir uns für kleines Geld - einer tschechischen Straßennutte nicht unähnlich - bei Autofirmen prostituieren, ja, dass wir die Krone der Fahrkunst darstellen. Wir ignorieren in diesem Fall mal Rennfahrer und ähnliches Gesindel...

Also, liebe Kollegen, ich leiste demütig auf den Knien robbend Abbitte . Ich erkenne an: Ihr seid TOLL. Wirklich. Vor allem im direkten Vergleich zu den automobilen Nullen, deren unwilliger Gastgeber ich hier im Lexus sein darf.

Heute drei junge Frauen. Gut, vermutlich habe ich sie mit meiner sinnlich, maskulin animalischen Ausstrahlung verwirrt, aber das ist ja nichts ungewöhnliches. Beim erstem Mal als sie an einer Ampel im zentralen Passau zur Hauptverkehrszeit den Lexus abgewürgt hat (Diesel übrigens) habe ich erwähnt, freundlich wohlgemerkt, dass der Wagen etwas mehr Gas braucht. 2 Sekunden später beim erneuten Versuch habe ich dann präzisiert, dass es auch helfen würde die Kupplung ein wenig schleifen zu lassen. Weitere 2 Sekunden später fasste ich zusammen Kupplung schleifen lassen, an dem Punkt wo sie kommt (die Kupplung!) und Gas geben. 2 Sekunden später habe ich einfach resigniert den Zündknopf betätigt und meine Zusammenfassung etwas lauter wegens des leicht genervten Hupkonzerts der wartenden Autos wiederholt. Beim fünften Versuch habe ich dann nur noch den Zündknopf betätigt und in mich hineingebetet, dass wir irgendwann von dieser Ampel loskommen werden.

5 mal am Stück. Mit nervös hupenden Leuten hinter einem. Die Frau hat in 15 Minuten Fahrt das Auto 12 mal abgewürgt. Und Ihre Freundinnen haben ernsthaft versucht diesen ebenso einsamen wie traurigen Rekord einzustellen. Ich habe ein Schleudertrauma von diesem elendiglichen Gehoppel!

Von, frag mich, 50 Fahrten in den letzten Tagen waren genau 2 Personen so im Auto gesessen, dass ich mich nicht unsicher gefühlt habe. Gut einer ist Slalomrennen gefahren und hat das Auto zwar sicher aber doch in enormer Geschwindigkeit den Berg rauf und runter bewegt. Da wurde mir trotzdem warm.

Aber mein Liebling war der junge Mann, der bei strömendem Regen, Sichtweite knappe 30 Meter, eine Bergstraße in derartig aberwitziger Geschwindigkeit mit mir gefahren ist und das Ganze in der vom ADAC nicht anerkannten„gib-Pfote-Bello“ Handhaltung am Lenkrad – natürlich einhändig, klar die andere Hand muss ja bei 90 Kmh, Weltuntergangsregen, und Haarnadelkurven unbedingt auf dem für die Lenkung so wichtigen Schaltknüppel ruhen. Und mir dann nebenbei erzählen wie viele dumme Touristen sich in welcher gefährlichen Kurve immer ablegen...

Danke. So ruhig und in mich gekehrt war ich selten. Ich hatte Krämpfe in den Händen vom festkrallen in den Türgriffen. Und konnte nachts kaum schlafen so viel Adrenalin war im Blut. Die sind alle wahnsinnig hier. Warum mache ich das überhaupt.

Eigentlich wollte ich ja noch das ein oder andere schlechte Wort über die Kollegen äußern, aber ich glaube das spare ich mir auf. Das kommt beim nächsten mal.