Die Arbeiterbewegung
Kurzer Abriss des heutigen Arbeitstages:
Bis fast 05:00 Harry Potter gelesen. Fertig. Abgesehen vom üblichen Hänger in der Mitte des Buches, diesmal erfreulich kurzweilig.
9:30 aufgestanden, Frühstück bis 10:15. Dann übrige Fahrten der letzten Tage auf den heutigen Tag umgeschrieben. Anschließend von 11:00 bis 14:00 im Internet gesurft. Einkaufen und Buch versenden (s.u.) gefahren. Anschließend Joggen gegangen. 16:00 Sauna Zeit. Dann vom harten Tag entspannt. Kommt heute nicht noch Fußball... Selten habe ich härter für meine 110 Euronen geschafft als heute.
Weitere Details zu den lieben Kollegen...
Die kleine Blonde. Ich habe herausgefunden! Sie kann nicht so hohl sein. Also hohl im Sinne eines Vakuums anstelle eines handelsüblichen Hirns. Ich vermute sie hat allerdings Alphörner mit Pressluftanschluß im Kopf. Weil das den Schall besser verstärkt als gemeines Hirn.
Diese Frau hat ein derart schrilles und lautes Lachen, dass sie im Leben nicht die Lorelei besuchen darf. Nicht dass sie die dazugehörige Geschichte kennen würde, nein, aber diese Mischung aus Nebelhorn und balzendem Elefanten, würde mit einem Lachanfall vermutlich diverse Kapitäne an diesem berühmten Felsen des Rheins zerschellen lassen.
Schön ist auch immer wieder zu sehen wie lange es dauert bis ein Witz bei ihr ankommt. Witz... einundzwanzig, zweiundzwanzig.... Augen aufreißen... Deckung, Nebelhorn!!! Putzig.
Nette Geschichte übrigens. Ihr Exfreund hat auf einer Party (in ihrer Anwesenheit) mit einer anderen „geflirtet“. Daheim, er schon im Bett am einschlafen, sie weckt ihn wieder und spielt ihm auf ihrem PC Analsexvideos (die er übrigens ungefragt auf ihren Rechner runtergeladen hatte) vor, auf die er total abging. Als er dann schwer erregt war forderte sie ihn auf es sich doch bitte selber mit der Hand zu besorgen, weil mit ihr heute nix ginge (wegen flirten mit anderer). Und das dann dreimal hintereinander... TZTZ.
Ach Frau F., hat ihr Freund sich nicht kürzlich sich nicht kürzlich im Engtanz mit Gogo-Girls versucht... Ist ja nur so ein Gedanke.
Alternativ auch aus Blondies Repertoire: Freund kommt Mo nach „durchlumptem“ Wochenende nach Hause und bittet nach zwei Tagen Abwesenheit um eine frische Unterhose. Sie verweigert sie ihm und gibt ihm stattdessen einen pinken Slip ihrer 13 jährigen Schwester. Und dieser Honk zieht das Ding auch noch mit hochrotem Kopf und unter Zetern an. Also persönlich finde ich schon, dass man es bis zum nächsten Klamottenladen schon auch ohne Unterhose schaffen kann. Man kann ja über den blank gezogenen Säbel eine Jeans anziehen... Die Unterhosen der kleinen Schwester. Also bitte. So ein Erbsenhirn.
Warum erzählen mir fremde Menschen eigentlich so was? Wirke ich so? Gibts da einen geheimen Drang?
Habe ich eigentlich mal erwähnt, dass ich mich eher zu dem naturwissenschaftlich interessierten Menschen zähle? Also, nicht dass ich nicht auch vermuten würde, es könne das ein oder andere geben was sich der Beschreibung durch die exakten Wissenschaften entziehen würde, aber im großen und ganzen halte ich Blitze nicht mehr für Zeus Pfeile oder so. Nur mal um es gesagt zu haben. Warum...
Zum Schauspieler: Gestern nett mit dem Kollegen essen gewesen. Man kann durchaus einen Abend mit ihm verbringen. Gut er schwadroniert dann mal gerne über Bewustseinsebenen, darüber dass ein Herr Trott die schicke Theorie aufgestellt hat es gäbe keine Zeit sondern nur das Jetzt und nachdem er das gelesen hatte konnte er für 30 Sekunden den Energiefluß der Dinge um ihn herum sehen und... ja und das war dann der Moment wo ich ein wenig in die geistige Emigration geflohen bin. Ich glaube ja irgendwie dass Schauspieler schon einen an der Waffel haben. Und dieses, wenngleich nicht gänzlich unsympathische, Exemplar bestätigt dies aufs trefflichste. Aber irgendwie goldig.
Die Cheffin:
Ich will auch Kalif anstelle der Kalifin werden.
Ihre Arbeitswoche:
Montag frei. Bezahlt.
Dienstag unser freier aller Tag.
Mittwoch. Halber Tag, dann Location Check in Straubing
Donnerstag und Freitag Fotoshooting in Bielefeld – also frei. Bezahlt. Und mit nem Lexus hochgefahren.
In 4 Tagen 500 Euro verdient bei einem halben Tag Arbeit. Sauber.
Nun ich will nicht klagen. Montag hatte ich auch bezahlt frei, und heute haben wir auch bezahlt nix gemacht. Von daher... geht schon. Nun mach ich offenkundig zur Abwechslung mal wenig, aber Goldkehlchen macht mal gar nix. Überhaupt gar nie nix. Und kriegt mehr Geld als ich. Ich will ihren Posten. Und beim nächsten Mood Event hab ich ihn.
Noch ein kurzer postalischer Einwurf. Ich suche ein Post hier in Zwiesl. Ich suche lange. Nach ca 30 Minuten elendestem Rumgegurke im Ort erkenne ich ein Postschild. Im Edeka. Gelbes Postlogo vor gelbem Edekalogo. Sehr auffällig. Respekt.
Ich hinein. Lege ein Buch hin. Und sage ich würde es gerne verschicken. Vermutlich am besten als Büchersendung. Na? Bin ich ein pfiffiges Kerlchen? Ein Buch als Büchersendung. Brilliant! Und ich benötige was zum verpacken.
Die bayrischer Wald Land-Pomeranze verweist mich auf ein Regal im Edeka in welchem es Postsachen zu kaufen gibt. Ich frage obs was zu beachten gäbe... Nö. Also rein und Packpapier erstanden. Und erstanden ist das richtige Wort, weil die Dame an der Kasse trotz einer Schlange von gefühlten 400 Metern es nicht für nötig befand eine zweite Kollegin anzufordern. Ob der langen Wartezeit hatte ich schon kurz mit dem Kauf eines Rasierers geliebäugelt kam dann aber doch noch an die Reihe.
Dann wieder zum Postschalter. Erneutes anstehen. Ich will stolz mein Buch verpacken. Die junge, schwer zu verstehende Frau nuschelte etwas von Nein, das könne man nicht einpacken, daß müsse offen versendet werden. Ich solle Umschläge kaufen. Ich bin etwas irritiert, hatte ich nicht kürzlich erst gefragt ob es etwas zu betrachten gäbe? Ich wurde wieder in den Edeka geschickt.
Es ist übrigens nicht so, dass es an dem Postschalter keine Kartons oder Umschläge gegeben hätte. Aber vermutlich darf man die nur nehmen wenn man eine goldene Postcard sein eigen nennt. Goldene Postcard. Nicht schlecht.
Also erstehe ich Umschläge und auch hier ist erstehen erneut das Wort der Wahl. Erstehen mit Hindernissen wie ich konstatieren muss, da der Herr, der an der mittlerweile offenen zweiten Kasse eine nur 200 Metern lange Schlange abarbeitete, zunächst unwillig war mein vor wenigen Minuten an der anderen Kasse – natürlich unter Verzicht auf einen Kassenzettel – gekauftes Papier zurückzunehmen. Nach einer kleinen Diskussion, wildem Rufen der Kollegin an der anderen Kasse, einer langen Denkpause eben dieser (was eine enge Verwandschaft zu Blondie nahelegt) dann ein endlich das erlösende OK.
Ja, ich habe das Papier gekauft und ich erhalte satte 10ct zurück und meine Umschläge.
An der Post. Erneutes Schlange stehen. So langsam näherte sich meine Geduld ein wenig ihren Grenzen, hat mich doch die eher profane Tätigkeit einer Buchversendung mittlerweile schon eine knappe Stunde beschäftigt. Adresse drauf. Und dann meine Frage: „Wie stellen sie eigentlich sicher, dass mein Buch auch ankommt, wenn ich es offen versende? Ich meine, das fällt doch ziemlich leicht aus dem offenen Kuvert.“ Sie zeigt mir irritiert ein Adhäsionskuvert eines anderen Postkunden und noch eines, das mit diesen Metallklammern, deren Namen vermutlich kaum jemand kennt***, verschlossen ist. Ich schaue mein Kuvert an... Keine Löcher für die Klammern, kein Adhäsionsverschluß. Sie resigniert vor meiner Unfähigkeit. Reicht mir einen Locher und was zum verschließen.
Immerhin. Ich habe ein Buch verschickt keine schlechte Leistung. Hier im Grenzgebiet zu Tschechien. Nach nur 55 Minuten.
Frontgrüße liebe Lesenden.
***
Ach ja, die Dinger heißen entweder Musterbeutelklammern, Rund- oder Flachkopfklammern. Nur damit es nicht heißt, ihr lernt hier nix oder ich lästere nur...