Februar, Winterzeit, Blogzeit.
In Nürnberg ist der Winter angekommen. Großartiger Moment,
um einen Defekt an der Lenkung des Autos zu haben. Grumel. Das dämpft den Überschwang
der Freude der geplanten Reise nach Nürnberg. Ein weiterer Dämpfer der Freude
ist (auch wenn man hier anbiedernde Romantik seitens der Stammleserschaft unterstellen
wird), dass Frau und Kind in Hamburg verblieben sind. Da hätten Sie mehr
Möglichkeiten. Ha! Sowas! Humbug... ;)
Meine Fahrt nach Nbg hat rein berufliche Gründe, da mir die
Kollegen in Hamburg zu wenig Aufträge geben. Diese Sorge habe ich ja schon mal
thematisiert, jenseits der lausigen Bezahlung. Ich bin nicht geflohen um mal wieder schlafen zu können.
Aber zurück zu den wenigen Aufträgen. Mittlerweile sind mir auch einige Gründe dafür zu Ohren
gekommen. Ja, es gibt Gründe. Ich bin zu leger. Nicht hanseatisch genug. Ähhhh.
Hallo? Mal auf den geschmeidigen Sprachduktus gelauscht? Natürlich bin ich kein
„Stock im Arsch“ Hanseate. Und, um mal jemanden zu zitieren, der von Dingen im
Hintern was versteht: „Das ist auch gut so!“
Sind die eigentlich komplett bescheuert in dieser Firma? Ich
kann doch keinen Franken nach Hamburg holen, dann feststellen dass er kein
Hanseate ist und ihn dann am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Das betrifft
übrigens nicht mal meinen Umgang mit internationalen Kunden. Denen ist auch
weitgehend egal ob ich hanseatisch bin. Nur meiner Cheffin nicht. Da frage ich
mich dann doch – wie in vielen Firmen in denen ich zu gange war – was bringt
den ein oder anderen Menschen auf den Chef Sessel. Mit Qualifikation kann das
oft ja nur sehr am Rande zu tun haben. Von Professionalität will ich gar nicht
erst reden.
Zu Leger. Darunter fällt dann, dass ich einmal auf ein „Hallo“
im Büro vorbeigeschaut habe, unangemeldet, ich Strolch. Mit diesem Frevel aber
nicht genug, ich hatte auch noch eine Lederjacke, offenbar fragwürdigen
Aussehens, an. Ich erweitere den Strolch um das Adjektiv „elender“. Diesen
Fauxpas leistete ich mir übrigens ein zweites mal (in nur 5 Monaten) als ich,
um meinen Sohn im Büro zu zeigen, einen ebenfalls privaten Spaziergang
kurzentschlossen dorthin umlenkte. In selbiger Lederjacke. OHO! Aber nicht nur
dass! Nein! Selbst wenn das geschilderte Verhalten durchaus einen Aufenthalt in
einem nordsibirischen Gulag rechtfertigen würde. Darüberhinaus erdreiste ich
widerlicher Zech- und Nuttenpreller mich auch E-Mails, in denen die Frage steht
„Hast Du schon Kontakt mit „XY“ mit „Ja, habe ich“ zu antworten.
Ups! Thematisch
passend ist es grade vor Zugfenster dunkel geworden. Offenbar geht bei solchem
Verhalten aus Solidarität die Welt gleich mit unter.
Brennt denen eigentlich komplett der Kittel? Alle Besuche in
Lederjacke waren im Wesentlichen privater Natur, Kunden sind im Büro auch
keine… da sind nur Kollegen. Da frage
ich mich ein wenig was der Aufstand soll. Vor allem frage ich mich wie man aus
meiner privat getragenen Lederjacke irgendwelche arbeitsrelevanten Schritte
ableiten kann.
Gerne mäkelt man auch an, dass der ein oder andere Report
von mir nicht ausgefüllt wird. Wenn man mir diesen Report allerdings nicht
gibt, wahlwiese auch meine Anfrage diesbezüglich ignoriert, und mir auch gar
nicht sagt, dass dieser Report auszufüllen wäre, dann muss ich gestehen finde
ich Genöle über das Nichterhalten eines mir nicht vorliegenden Reports schon
frech.
Jetzt wo ich weiß wie vollkommen unverzichtbar dieser Report
ist, - immerhin muss ich die selben Informationen ja in unserer Datenbank auf
die meine Cheffin in Hamburg auch Zugriff hat – einpflegen. Also alles doppelt
machen. Ah mit dem Bewustsein dieser unflaulichen Wichtigkeit des Reports habe
ich darum gebeten mir für meinen aktuellen Kunden einen zuzusenden. Ist ja nicht
so, dass mir da einer von Beginn an
einfach geschickt worden wäre. Dieser Report ist dann übrigens nach nur einer
Woche Wartezeit doch noch bei mir eingegangen! So viel zur Wichtigkeit.
Ich habe fast ein wenig den Eindruck als wären da zwei
Menschen aufeinander getroffen, die nicht für einander geschaffen sind. Um es
mal ganz vorsichtig zu sagen.
Darüber hinaus habe ich noch einen Inder als Klienten (oder
hatte, nachdem er mich als Consultant abgelehnt hat), der auch bei der
Titelvergabe Arschloch des Jahres vorne mitmischt. Wirkte immer nett und
freundlich, die schmierige Schleimspur. Ich hab ihm ein Top Apartment besorgt,
und nachdem alles zeitlich ein wenig angespannt war und er nicht in der Kürze
der Zeit all das Geld für Kaution und erste Miete (etwas komplexe Geschichte,
auf das wesentlich gekürzt) anweisen konnte, ich ihn aber vor Neujahr in das
Apartment bringen wollte, habe ich erste Miete und Kaution ausgelegt. Das ist
nicht wenig Geld.
Leider hat seine Bank zunächst mal vergessen auf der
Verpfändungserklärung für die Kaution zu stempeln und zu unterschreiben. Dann
haben sie nur die die Verpfändungsurkunde und nicht das Sparbuch für die
Mietsicherheit ausgehändigt. Was komplett sinnfrei ist. Somit parkt meine
Mietsicherheit immer noch auf dem Konto des Vermieters. Eingezogen ist mein
Klient übrigens am 31.12.12. Heute ist fast Ende Februar. Fällt euch was auf?
Man kriegt ohne Mietsicherheit keine Schlüssel für die Wohnung. Selbst unter
optimistischen Annahmen wäre der indische Überflieger frühestens Mitte/Ende
Januar in seiner Wohnung gewesen. Und dann kommt dieses wandelnde Stück
menschlicher Müll und beschwert sich bei meiner Cheffin über meinen Service.
Nachdem praktisch alles erledigt ist und nur noch seine Steuerklasse geändert
werden muss? Kein Witz der Fall war komplett abgeschlossen.Für den Wechsel der
Steuerklasse war gar kein Auftrag vorhanden. Vermutlich mochte seine (nachgekommene) Frau die
Wohnung nicht. Und ich bin Schuld. Was weiß ich. Nierensteine und entzündete
Hämorriden für diesen Troll.
Kommen wir mal eben zur Kleinkind Abteilung für alle
werdenden oder schon seienden Eltern.
Ich hab mich kürzlich ein wenig gefragt, warum die Windel
(und das betrifft alle bis dato ausprobierten Hersteller) eigentlich mit
lustigen Figuren bedruckt sind. Oder die Wickelunterlage. Ich wage die kühne
Behauptung, dass der außen angebrachte Tierdruck auf der Windel für die
Funktion unerheblich ist, bei den Herstellungskosten aber nicht kostenneutral
sein dürfte. Aus aktueller Betrachtung muss ich auch sagen, dass einem 4 Monate
alten Säugling (von seiner Geburt bis jetzt) der Druck auf der Windel eher
pupsegal war. Hauptsache er kann sie mit Druck von innen befüllen. Was außen
drauf war interessiert ihn bis dato nicht die Bohne. Mein Sohn stellt sich ja
nicht vor den Spiegel, knöpft den Strampler auf und bewundert seine Windel mit
„Boh, Papa, sind die Tiere da drauf niedlich.“ Das passiert nicht. Und warum
eine Wickelunterlage auf der unteren Seite bedruckt sein muss, ist mir auch
schleierhaft. Das sieht man nur kurz wenn man sie kurz und beim wegwerfen in
den Mülleimer.
Ich glaube ja, dieser Unsinn existiert nur, weil vor allem
einige Damen im Hormonrausch die Bilderchen (Tierkinder… uiuiuiui) niedlich
finden und diese vermehrt kaufen. Wahnsinn! Aber logisch, lieber Bilder drauf
drucken, als eine weitere Lage saugfähiges Material integrieren. Und wenn ich
sehe wie Mütter einkaufen… Ich fürchte ich liege richtig.
Darüberhinaus frage ich mich was an Drogen so Werbefuzzis
eigentlich nehmen. Die müssen uns Konsumenten ja für komplett hirntot halten.
Das ist auf der Windelpackung drauf.
Windeln in 3D Passform! Ja wie denn sonst, ihr Deppen? Erste
Dimension: Ein Punkt. Zweite Dimension: Eine Linie. Und, und …. Naaaa. Genau 3
Dimension hat dann räumliche Ausdehnung. Wie Menschen und Dinge. Babys zum
Beispiel. Und auch ein kleiner Mensch hat drei Dimensionen. Mindestens. Wenn
Lärm und „ofters mal süß schauen“ auch Dimensionen sind sogar viel mehr. Ich
frage mich angesichts der Werbung, wie viel Scheiße so eine ein- oder
zweidimensionale Windel aufnehmen kann. Oder wie ich diese meinem relativ
dreidimensionalen Kind anziehen sollte? Und wenn diese Spacken schon so einen
Blödsinn auf Windeln drucken könnten sie auch mal ordentlich nachdenken: Für
Windeln ist die 4te Dimension (Zeit) von nachgerade entscheidender Relevanz.
Länger trocken ist deutlich besser.
Man, man, man föhnt mir doch alle mal den Arsch. Und wo wir
gerade bei Windeln sind. Ich frage mich auch wie dieses nicht mal einen Meter
große Wesen schafft, so in die Windel zu kacken, dass der komplette Kerl, bis
fast zu den Schulterblättern voll ist. Und bevor sich jetzt einige der gaaaanz
Schlauen berufen fühlen mir über das richtige Wickeln Fachvorträge zu halten:
Ich weiß wie man ein Kind wickelt. Und V. auch. Und nein, man kann Windeln
nicht so fest zuziehen, dann sie hermetisch dicht sind. Das geht nur in der
Werbung. Und dazu sag ich momentan erst mal nix mehr. Ich will mein Kind ja
nicht in zwei Hälften windeln.
Nein, ich muss doch noch mal zu den werbenden Kollegen
zurück kommen. Dieses Werbeschild hängt in der Tat bei uns im Einkaufszentrum.
Selber fotografiert.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich sprachlich die Kombination
„bis zu“ sinnvollerweise mit „mehr als“ kombinieren lässt. Aber Sprache ist ja
eh nicht so mein Ding. Versteh ich nix von. Bin ja kein Hanseat.
Diese werbenden Schlaumeier gibt’s aber auch in Nürnberg. Hier in Zabo ist das Schaufenster eines Beckers (in meinerm Stadteil) mit der Werbung "Frisches von Gestern"beklebt. Mal ernsthaft, so werde ich doch nicht als Bäcker. Haben die Mehlwürmer im Hirn?
Und hier noch mal der Unterschied zwischen geschlossener und
geöffneter Verpackung. Ich bin ein wenig erschrocken.
So ist es dann wenn man es öffnet:
Ich will aber nicht unfair sein aufgewärmt und umgerührt hat
es nicht mehr ganz so schlimm ausgesehen, und essbar war es auch.
So nun mag ich mich nicht mehr aufregen. Sonst fange ich an über Pferdefleich zu schreiben, oder über Politik. Ne, lass mal gut sein. Ich mach mal
Schluss. Also mit schreiben. Für jetzt. Nicht mit dem Leben oder so.
Gehabt euch wohl.