Samstag, Juli 30, 2011

Erstaunlich, erstaunlich.

Ich war so ein wenig am surfen im Netz…

Ja, das war ja schon häufig der Anlass skurriles in die Welt hinaus zu schreien, aber ich bin wieder mal ein wenig fündig geworden. Auf einer How-to Seite, auf der ich an sich ein über Origami recherchieren wollte, stolpere ich über etwas sehr interessantes.

Gut, ich gestehe es waren noch ein oder zwei Klicks nötig, aber das tut jetzt ja nix zu Sache. Kleinlicher Einwand.

Ein gewisser Madman gibt Hinweise zum Thema „Pillow Humping“. Ah, ich sehe eine Menge Fragezeichen. Und ein paar Ausrufezeichen… tztztz. Nun muss ich gestehen, dass mir keine adäquat griffige Übersetzung für diesen englischen Fachbegriff einfällt. Und irgendwie wirft es auch ein bezeichnendes Licht auf den englischsprachigen Sprachraum, dass es dort diesen Fachterminus gibt und hier nicht. Aber ich bin natürlich gerne bereit von euch Hobby-Sprachwissenschaftlern Hinweise entgegen zu nehmen. Womöglich ist mir der deutsche Begriff ja nur unbekannt.

Also, um auf den eigentlichen Punkt zurück zu kommen: „Pillow Humping“ bezeichnet eine Technik der Selbstbefriedigung, nämlich mit Hilfe eines Kissens. So, ich mach hier mal eine mentale Pause, damit ihr euch mal wilde Gedanken zu dem Thema machen könnt. Für alle, deren Gedanken nicht hinreichend präzise sind, war ich so frei meine Recherchetätigkeit ein wenig auszudehnen.

http://www.youtube.com/watch?v=EAtVUxQhRbI&feature=related

Das Ganze ist aber natürlich kein rein weibliches Phänomen, sondern durchaus auch bei Herrn verbreitet. Und wenn ich meinen kurzen Eindruck wiedergeben darf: Der junge Herr ist sehr engagiert bei der Sache und vermutlich ist die ein oder andere Leserin dieser spröden Zeilen jetzt ein wenig aufgekratzt. Bitte an dieser Stelle auch keine Vergleiche mit zu Hause anstellen, immerhin handelt es sich nur um ein Kissen. Kein Grund eifersüchtig zu werden.

http://www.youtube.com/watch?v=R3-N_rVkhlY&feature=related

Aber gut, ich wollte ja auf das eigentlich erstaunliche „How To“ eingehen. Jetzt wo alle wieder bei der Sache sind und wir alle wissen worum es geht…

Also Freund Madman gibt folgende wirklich hilfreichen Hinweise:

Zu Beginn werden erst mal die notwendigen „Zutaten“ aufgelistet.

To hump a pillow you will need:

- One thick standard bed pillow or body pillow

- A satin pillowcase

- Cotton underwear

- A towel

Also dass ich für diese Form der Masturbation in der Tat ein Kissen benötige… Moment ich denke…. Nein, es überrascht mich nicht. Ich frage mich allerdings warum man dabei Baumwoll Unterhosen tragen sollte. Ist das zwingend? Auch für Frauen?


Nun aber die Tipps:

1. Find a quiet, private location

Sensation oder? Ok ich werde also mein Kissen nicht auf dem Hauptmarkt bespringen. Mit jenseits der 40 weiß ich mich halt auch zu zügeln. Sollte jemand von euch weniger Hemmungen haben, bitte ich um Vidoes und bin mit „5 Euro auf sehen“ bereit.

2. Set the mood

Sich in die Richtige Stimmung bringen. .. Hmmm, Stimmung… Ne Rose neben das Kissen legen? Ein bisschen Dirty Talk zum Kissen. Du kleine Sau, du? Oder sollte ich Schaföhrchen drankleben? Schwierige Sache.

3. Start humping the pillow

Nachdem ich mein Kissen also wüst angemacht habe und uns beide auf Betriebstemperatur gebracht habe kanns losgehen. rrrrRRRRrrrr. Hierbei ist laut Madman zu beachten, dass es an besten ist das Kissen unter sich zu haben und dass Übung den Meister macht. Es gibt also auch für euch Bewegunslegastheniker noch Hoffnung. Yihhhhaaa!

4. Be aware of your pending orgasm; pull out if you can

Madman ist mein Held! Der Gott Hausarbeit. Er weist in der Tat darauf hin, dass Kissen schwer zu reinigen sind und der aktiv beteiligte Part (Sollte dies das Kissen sein, würde ich an eurer Stelle noch mal intensiv nachdenken. Also Bitte!) das Ganze in dem (s.o.) Handtuch vollenden sollte. Und er vergisst nicht zu erwähnen, dass hinsichtlich der Feuchtigkeit in der Baumwollhose ein Wechsel selbiger angebracht wäre. Zwei begeisterte Daumen nach oben. Wahlweise mögen Goretex Unterhosen angebracht sein.

Aber Madman gibt noch zwei wichtige weitere Tipps:

Man möge sich nicht kein bisschen schämen. Ich möchte hinzufügen, dass, sofern ihr Punkt 4 beachtet, das Kissen auch ein relativ verschwiegener Partner sein dürfte.

Und noch wichtiger scheint mir dieser abschließende Tipp zu sein: Avoid performing the act too frequently or too vigorously to prevent injury to the genitals.

Wir sprechen von einem Kissen. Mit Satin-Bezug. Ok, womöglich bin ich ein wenig blauäugig bei dieser Sache, aber wenn man nicht so bescheuert ist, den Reißverschluss des Kissens oben zu haben oder Nadeln im Kissen zu horten, sehe ich eine eher zu vernachlässigende Verletzungsgefahr. Aber ich mag mich täuschen.

Viel schlimmer wird es wenn das Kissen beginnt dich mit auffordernd, lüsternen Knopfaugen anzustarren. Dann würde ich wirklich anfangen über professionelle Hilfe nachzudenken. Und damit meine ich keinen Laden für Betten oder so…

Euer Interesse ist geweckt? Dann hier der Link.

http://www.mademan.com/mm/how-hump-pillow.html

In diesem Sinne. Ich hab ein Date…

Sonntag, Juli 24, 2011

Eine komplett neue Definition von zäh.

Diese Woche hat es mich nach Heilbronn verschlagen. Diesmal ist mein Hotel übrigens nicht wie das letzte Mal mit einem Striplokal gesegnet. Die einen würden sagen, ich hab mich verbessert, andere im Freundeskreis würden das vermutlich als Rückschritt werten. Ich hab ja aber keine Zeit für so was; ich muss ja in meiner Freizeit geocachen. Da ist kein Raum für Striplokale.

Also wieder mal Heilbronn. Gespannt warte ich auf die Schüler. Ich sitze diesmal nicht in einem schicken Konferenzraum, sondern in einem Ausbildungsraum der Lehrwerkstätten eines Energieerzeugers. Ist aber nicht schlechter als manch Konferenzraum. Nur der Zugang durch die Werkhallen ist gewöhnungsbedürftig. Die sonstige Ausstattung ist schon fein. Beengter , dunkler und schlechter ausgestattet, hatte ich alles schon. Auch in Kombination und Summe.

07:15! Ich bin da. Eine Stunde Vorbereitung auf das was da kommt.
08:15 Offiziell geht’s jetzt los. Aber es hieß sie würden ein wenig später kommen.
8:30. Ich bin natürlich immer noch da. Aber nur ich. Keine Schüler. Ich wäre so weit… Ich könnt anfangen. Ich fühl mich gut. Tatendrangig.
8:45. Ich bin immer noch allein. Ein sachtes Gefühl von Einsamkeit beschleicht mich.
9:00. Ich bin froh, dass ich von der letzten Klasse ein Buch geschenkt bekommen habe. Ich langweile mich ein wenig so ganz allein.
9:15. Meine Schüler treffen ein. Doch noch. Immerhin.

Normalerweise würde man dann die fehlenden 45 Minuten hinten dran hängen. In meinem Leben ist es jedoch so, dass die Schüler leider gehen müssen, wegen der desolaten Verkehrsverbindungen in Baden Württemberg. Armes Bundesland. Somit fehlt mir halt einfach mal ca 10% meiner Zeit.
Und das mit Jugendlichen, die es wirklich nötig hätten. Und wie ich herausgefunden habe, wird das die Woche über so bleiben… Spät kommen und pünktlich oder etwas früher gehen. Hurra!

Die Damen und Herren - wobei ich fürchte dieser Begriff ist hier alleine von der Semantik ein wenig an den Verhältnissen vorbei – sitzen vor mir. Schweigend. Ca 40% haben die Arme ablehnend vor sich verschränkt. Ich fühle mich wie vor einer Wand voller Schweigemönche. Nur dass die malerischen Kutten durch bunte Jugendbekleidung ersetzt wurde. Geredet wird nicht. Zumindest nicht mit mir. Nach den ersten 20 Minuten bin ich mir sicher eine komplette Neudefinition des Begriffs „zäh“ vornehmen zu müssen. Goldfische sind vermutlich geschwätziger und Fundamente von Bohrinseln beweglicher. 7 Stunden an der Klagemauer sind erfreulicher!

Die ersten Präsentationen… Wohlwollend wie ich bin, würde ich sie als lausig bezeichnen. Weniger standhafte hätten sich die Haare ausgerissen (die Option hatte ich ja nicht) und wären schreiend aus dem Fenster gesprungen. Hab ich nicht gemacht. Ich habe still in mich geweint und mit meinem Schicksal gehadert.
Das Feedback dass die Schüler zu den Präsentationen geben ist auch großartig.
Immer ist alles Super. Tolles Plakat. Perfekt vorgetragen. Jaaaaa, ganz genau! Ich wünsche mir erstmalig eine Single-Tail-Peitsche oder zumindest so einen Elektrostab für Kühe. Das könnte mir helfen die Damen und Herren aus der RTL II Berieselungsstarre zu reißen. Und würde auch zu den Augen passen, mit denen ich, das Alien aus der Zivilisation, konstant angestarrt werde.

Das wirklich betrübliche an der Situation ist, dass diese Schüler so ein Training wirklich dringend bräuchten. Wenn man so herausragende Schüler wie die davor hat, ist so ein Projekt eher ein Sahnehäubchen. Die lernen auch noch was aber prozentual natürlich weniger als die Werk-Realschüler hier. Solche Schüler wie ich sie gerade hatte würden viel mehr von solchen Trainings benötigen. Denen hilft das wirklich weiter. Natürlich machen Schüler, die auf einen zugehen, offen und intelligent sind, mehr Spaß, als die Front des Schweigens hier.
Das kann ja noch was werden hier. Ich will wieder heim.

Für den zweiten Tag muss man in der Tat feststellen, dass es Fortschritte gibt. Es wird Kritik geübt. Vorsichtig, aber immerhin und das auch schon fast freiwillig. Nein, ich habe keinen Elektroschocker gekauft. Heute wurde mir von der begleitenden Lehrerin erklärt, dass es schon ein riesiger Fortschritt sei, dass eines der Mädchen alleine nach unten ins Büro gegangen ist, um nach Schnur zu fragen. Alleine!

Ja, so können Fortschritte aussehen. Ich steh da, lächle und freue mich ein wenig. Mir wäre das vermutlich nicht aufgefallen. Ich hätte es nicht als Fortschritt erkannt. Aber ich bin ja auch ein Empathie-krüppel, wie man mir immer von weiblicher Seite vorwirft.

Abschließend muss man übrigens sagen, für die Schüler wars natürlich schon irgendwie erfolgreich. Nur ich habe gelitten. Wenn ich ungefähr 5 mal erkläre, dass es nicht darum geht ein Produkt zu entwickeln, sondern ein Werbekonzept (Wie bekomme ich junge Menschen dazu einen bestimmten Arbeitgeber für attraktiv zu halten). An sich eine lösbare Aufgabe. Dann wird mir folgender Vorschlag (für das Jahr 2030) präsentiert: Wir wollen ein Magnetauto entwickeln, das schweben kann. Punkt. Ich warte ein wenig, ob noch was kommt. Nix. Ich frage nach der Verbindung zu Jugendlichen. Die würden das Vehikel günstiger bekommen. Ich sehe ein wenig indigniert aus der Wäsche und lehne den Vorschlag ab. Erkläre erneut was es mit einem Konzept auf sich hat.

Letztendlich präsentieren die Helden dann eine Jugenddisco, in die Mitarbeiter der Firma freien Eintritt haben. Ein Burner vor dem Herren. Und dass 95% der Azubis übernommen werden. Hat jetzt keinen direkten Zusammenhang mit Disco aber ist halt auch mal einen Idee. Und darüberhinaus noch ein charmanter Rückschritt, wenn die Firma bereits jetzt 100% der willigen Azubis übernimmt. Ich erkläre ihnen, dass sie das gerne noch mal überarbeiten dürfen. Das taugt so nicht. Am Ende ist es dann ein Funpark... Hat in der Präsentation dann sogar den Hauch von Konzept gehabt.

Nun kann man da sicherlich trefflich darüber schmunzeln, man muss aber auf der anderen Seite auch sehen, dass schlicht das Thema des Spiels nicht zur Schulform passt. Die Jugendlichen sind top darin an ihren Mopeds rumzuschrauben. Was ihrer Lebenswelt jedoch fremd ist, ist konzeptuelles Denken. Das kann man den Jugendlichen aber kaum zum Vorwurf machen. Es macht mir zwar keinen Spaß, und viel Arbeit, aber da können die nicht wirklich was dafür.

Es gibt ansonsten auch neues von der Frauenfront.

Ich will grade mal ein kürzlich geführtes Telefonat wieder geben. Zumindest im Groben. Für alle die Kommunikation zwischen Frauen und Männern als Herausforderung sehen.
Es dreht sich um einen Wassersprüher. Nun nicht um so einen kleinen Blumensprüher, sondern die großen 20 Liter Geräte, um Tapeten abzulösen. Die werden durch Pumpen unter Druck gesetzt und dann kann man ordentlich lange damit Wasser durch die Gegend sprühen.



Grumeliger Ton: „Der Sprüher geht nicht auf. Ich versuchs schon den ganzen Tag.“
Ich: „Hm, Du musst den Hebel nach unten drücken und dann drehen“
Ton bleibt mürrisch: „Hab ich.“
„Mit den Beinen arretieren und kräftig drehen?“
Der Ton wechselt ein wenig ins ungnädige: „Hab ich. Du hast es zu fest zu gemacht.“
Ich gebe nicht auf: „Ne, Verlängerung durch den Griff?“
Genervt: „Hab ich probiert. Hältst Du mich eigentlich für bescheuert?“

Das ist der Moment an dem ich meine Hilfe Versuche und mediokren Ratschläge einstelle. Offensichtlich sind all meine Vorschläge nur darauf ausgerichtet die mentale Leistungsfähigkeit meines Gegenübers zu unterminieren. Quasi eine Beleidigung des weiblichen Intellekts. Nachdem auch aus dem Haus (da gibt’s durchaus den ein oder anderen kräftigen Mann) keine Hilfe gewünscht war, war ich sowohl mit meinem Latein (fast) am Ende als auch, ob der Unterstellung ich würde mein gegenüber für dumm halten, mit meiner Lust an weiterer Hilfestellung.
Gegen Ende des, dann noch eine Weile um andere Themen kreisenden, Gesprächs habe ich mir erlaubt, auf die Bemerkung, dass ihr vom vielen erfolglosen drehen bereits die Hände schmerzen würden, zu erwähnen, dass man wie bei einer normalen Flasche auf drehen müsste... rechts herum.

Es entsteht eine kurze Pause im Gespräch... Es dauert noch ein wenig... Dann, kleinlaut: „Ähhh! Es ist offen.“

In diesem Sinne: Fragt mich bitte einfach nix mehr. Ich versteh eh nix davon.

Samstag, Juli 16, 2011

Die Sache mit der Erdnussbutter

Heute morgen klingelt das Telefon und es ist eine Münchner Festnetznummer. Ich vermute einen Freund von U. unserer Untermieterin. Also gehe ich hin. Und was ist ich habe so einen seelenlosen Computeranrufer. Gut gemacht, aber Computer. Was mich dann aber doch ein wenig empört hat, war dass der Anruf vom Münchner-Senioren-Telefon war. Für mich. Das ist ja mal ein Ding. Da hat sich doch jemand einen Scherz erlaubt. Ich war so entrüstet, dass ich gleich wieder aufgelegt habe ohne abzuwarten was für herausragende Angebote mir unterbreitet worden wären. Senioren Wohnheime? Rheumadecken? Pflegerinnen? Eventuell ist mir ja echt was entgangen, was ich in ferner Zukunft brauchen könnte. Leichtfertig. Man soll ja auch in jungen Jahren ans Alter denken.

Ich mag keine Erdnussbutter. Soviel mal vorneweg. Weder Konsistenz noch Geschmack. Allerdings befindet sich in dem Fach mit dem Süßkram zum Frühstück auch ein Tiegel Erdnussbutter. Und ich bilde mir ein diesen sogar gekauft zu haben. Allerdings weiß ich nicht mehr warum, insbesondere weil ich das Zeug ja nicht mag. Die Packung ist noch unberührt. Wenn ich nun aber den Damen im Haus den freundlichen Hinweis gebe dass die Erdnussbutter zum Verzehr freigegeben wäre, weil ich sie nicht mag, sehe ich mich schon wieder am Kreuz der heiligen Inquisition baumeln. Warum ich denn dann Erdnussbutter gekauft hätte wird die Frage sein. Und dann werde ich in die fragenden Augen sehen und mir wird nix besseres einfallen, als zu sagen, dass ich geplant hatte die Erdnussbutter für schmutzige und ferkelige Sexspiele zu verwenden. Was zum einen der allgemeinen Erwartungshaltung gerecht wird und darüberhinaus zu geräuschvollem einatmen und geräuschlosem Augenverdrehen führen wird. Nicht, dass ich das allen Ernstes planen würde, aber man hat ja einen Ruf zu verlieren. Immerhin sprechen auch diverse Faktoren gegen das Zeug. Es ist zwar fettig, aber wenn ich mich recht an meine USA Aufenthalte erinnere, gleichzeitig irgendwie körnig. Es hat so ein wenig die Anmutung wie Handwaschpaste. Die aber im Vergleich noch widerlicher schmeckt. Und mal ehrlich, ich kann mir nur schwerlich erotische Akte vorstellen, die etwas Handwaschpasten artiges involvieren. Hm, also ich kann schon, aber ich werde hier nicht ins Detail gehen. Das ist sicher nix für den Hausgebrauch. Und auch nix was ich unbedingt ausprobieren müsste.



Sonst hatte ich heute schon wieder mal großartige Anrufe. Die Consulting Agentur für die ich diese Jugendprojekte mache hat sich gemeldet. Sprich der Chef der Abteilung eigentlich. Und wie zu erwarten war, Anrufe an einem Samstag sind nicht der Hit. Da habe ich mich doch erdreistet in einer Mail gleich zwei dramatische Fehler zu machen, die zu einem Rückruf des entsprechenden Unternehmens geführt haben. Die Mail ging fälschlicher weise an die beteiligte Schule und das Unternehmen. Fand ich jetzt nicht schlimm, da man sich eh mit beiden abstimmen soll. Gut, dieser dramatische Punkt wurde schon mal angenörgelt. Des weiteren habe ich mir erlaubt die Mail (da sie ja an mehrere Personen ging) mit einem „Ein großes Hallo in die Runde“ zu beginnen. Schwerer Fehler! Das geht ja gar nicht. Kann ich nachvollziehen, aber deswegen ein Fass aufmachen? Und abschließend hatte ich mich noch erdreistet zu fragen Zitat: „Sollte ich noch was mitbringen müssen (Flipchartpapier, Stifte, o.ä.) würde ich mich über einen kurzen Hinweis freuen.“ Das wäre doch schon alles im Protokoll (was ich in der Tat nicht gelesen habe, weil es zu 99,9% Informationen enthält, die mich zu genau 0% interessieren) besprochen gewesen und wie würde denn das wirken wenn ich Sachen noch mal fragen würde die schon besprochen wären… Nun wäre das sicher nicht der Erwähnung wert, wenn mir dieser Sachverhalt nicht schon kurz nach der Mail von koordinierenden Mitarbeiterin in der Agentur mitgeteilt worden wäre. Und jetzt noch mal. Also da muss man schon Zeit und Muße haben. Wegen so einem Larifaridinges einen solchen Aufriss zu betreiben. Nebenbei bemerkt mach ich das ja auch nicht erst einen Tag und in der Vergangenheit war es dann doch regelmäßig so, dass es hieß „klar, bringen sie ruhig noch was mit.“ Wird Zeit, dass ich wieder was eigenes mache, dann kann ich wenigstens wieder über mich den Kopf schütteln.





Und kaum haben einen die einen Nasen fertig angenörgelt, kommen die Nächsten. Was für eine Scheißwoche. Jetzt habe ich erfahren, dass sich offenbar Unmengen von Klienten, wenn man den Ausführungen der Cheffin glauben darf über mein Outfit beschwert haben. Und darüber dass ich mit Helm und Motoradjacke ankomme. Sprich ich soll nicht mehr mit dem Roller fahren und darf keine verschlissenen Jeans mehr tragen.

Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen, aber allein der Wunsch mit dem Auto zu fahren, ist hinsichtlich Sprit, Parkgebühren und Zeitaufwand wirtschaftlich an sich unrentabel, wenn ich mir die Stundensätze ansehe. Und ich muss ja auch niemanden mitnehmen. Das finde ich natürlich schon einen ziemlichen Hammer. Immerhin bin ich Freiberufler und so vom Ansatz her kann ich das selber entscheiden wie ich das mache. Wenn man dann aber keine Aufträge mehr wegen so was bekommt hilft einem das Freiberufler sein auch nicht so richtig weiter am Ende des Monats. Ziemlich unbefriedigend.

Die Woche hat aber weitere Überraschungen aufgeboten:

Putin erhält Quadriga-Preis für Aufklärung und Gemeinwohl
Der Preis wird verliehen an “Vorbilder, die Aufklärung, Engagement und Gemeinwohl verpflichtet sind”…

PUTIN! Das ist ja mal der Witz des Jahres! Der Ex-KGB Chef, derjenige, der Oppositionelle einfach in irgendwelchen sibirischen Lagern verschwinden lässt. Das ist ja mal so was von unfassbar. Berlin halt. Alle durchgeknallt da.

Ja und dann war da noch Essen. Während der Hinfahrt, als ich im Zug mit funktionierender Klimaanlage saß, ist mir dann aufgefallen, dass ich keine Jacke mit habe. Nicht dass die Jacke bei 2,5 Tagen Nieselregen nicht schön gewesen wäre… Toll. Und am Event selber ist mir dann aufgefallen, dass USB-Sticks echt schlau gewesen wären oder wenn man sich das Programm mal ausgedruckt hätte. So was von schlechter Vorbereitung habe ich ja selten hingelegt. Ist das mit dem Alter entschuldbar? Muss ich zum Neurologen?





Im Vorfeld wars ja wie geschildert nicht ganz so einfach. Insbesondere wenn man dann schon im Vorfeld hört, wie toll die Schüler wären. Ich meine das ist doch dasselbe wenn Eltern von ihrem Kind behaupten es wäre so unfassbar schlau. Klar ne! Da robbt der Winzling noch über den Boden und frisst dabei Teppichflusen is aber schon Einstein. Genau. Entsprechend zurückhaltend gehe ich das mittlerweile an. Nicht selten verbergen sich hinter den Gelobten eine Bande von ziemlich schnöseligen Jugendlichen. In diesem Fall war der erste Unterschied zu „gewöhnlichen“ Jugendlichen schon mal die Handyauswahl. Klar gabs I-Zeug. Also eine so hohe Dichte an Blackberrys bei 10-12 Klässlern habe ich noch nicht erlebt. Erstaunlich. Aber so nach dem ersten Tag, habe ich dann mit freundlicher Kompetenz (soll ichs für euch Nasen noch mal schreiben? FREUNDLICHER KOMPETENZ. Ja kräuselt nur die Augen…) ne schöne Basis zu den Damen und Herren geschaffen und muss sagen das war eines meiner schönsten Spiele bis dato. Mal sehen was davon in der FB Freundes Liste übrig bleibt. Zu dem ein oder anderen aus vergangenen Spielen habe ich ja doch noch Kontakt.

Die Bilder im Text habe ich übrigens von einer Teilnehmerin erhalten.

Hatte nen unterhaltsamen Morgen.