Fahrt ins Blaue
Das Tragische zuerst. In diesem Blog wird es nicht um Sex gehen oder besser gesagt um Nichtsex. Ich kann ja nicht immer Nicht- oder Fast-Sex haben. Also Nichtsex kann ich natürlich immer haben, ich meine aber Nichtsex unter Beteiligung des anderen Geschlechts. Das ist schwierig und - in meinem Sinne - natürlich auch eher... unbefriedigend. Und ich habe ja in diesem Fall weniger euer Pläsier im Sinn als meines. Wie es dann ausgeht, das steht ja auch einem anderen Blatt.
Insbesondere wird es auch gegen Ende etwas erfreuliches geben. Ein Freund hat so was mal als das Glück der kleinen Leute bezeichnet. Das meint so Sachen wie, wenns im Leben nur so mittelprächtig läuft hat man wenigstens das Glück einen Parkplatz vor der Türe des gewünschten Lokals zu finden. So in der Art. Und ich glaube, das was mir widerfahren ist fällt in diese Rubrik. Gefreut hats mich aber trotzdem.
Ungeachtet einer gewissen Sorge bin ich Freitag mit G., unserem beschädigten Chef, nach Ingolstadt gefahren. Ich darf und das ist ein Stück weit eine kleinere Überraschung eine Teamleitung in Genf machen. 3 Tage Fahrdienst, um hochwichtige Fußballer (Bayern, Mailand, Barcelona) zur Auslosung des Audi-Cups zu fahren. Das ist aber natürlich nicht der Punkt auf den ich raus will. Ich habe die Fahrt genutzt, um meine Sicht hinsichtlich der Menge an Fehlern die ich verursache ein wenig gerade zu rücken und darauf hinzuweisen, dass es eine eher unerquickliche Tendenz gibt, bei mehreren Beteiligten oder auch Fehler, die gänzlich ohne meine Beteiligung passieren, beständig an mir fest zu machen. Was eben zu einer etwas verzerrten Sicht der Menge meiner Fehler führt.
Ich habe im Rahmen des Gespräches eine durchaus gelungene Simulation von Einsicht erleben dürfen. Natürlich glaube ich nicht ernsthaft daran, dass es sich um echtes Verstehen oder eine wirkliche Einsicht handelt. Ich bin vielleicht senil aber nicht komplett verblödet. Spätestens wenn wieder was passiert und ich zufällig in der Nähe stehe wird alles wieder so sein, wie vorher. Aber ich habe die Möglichkeit zumindest darauf hinzuweisen.
Und wenn man dann auch mal sieht was mir vorgeworfen wird so an Fehlern. O-Ton: "Auf einem Fahrdienst bist Du mit geöffnetem Kofferraum angefahren." Ja, da denke ich dann doch, dass es nur eine Möglichkeit gibt. Die Erde wird sich enttäuscht entschließen sofort stehen zu bleiben, sich nicht mehr zu drehen. Ich meine, bei solchen Fehlern hat das ja auch keinen Sinn mehr. Da muss man Konsequenzen ziehen und das Ganze mal abbrechen können. Erstaunlicherweise ist genau dies beim letzten Fahrdienst in Marbella mehreren anderen ebenfalls passiert. Da war es aber ganz offensichtlich kein Problem. Diese interessante Ungleichbehandlung könnte darauf hindeuten, dass von mir einfach mehr erwartet wird als von anderen. Aber irgendwie kann ich mir das nun auch wieder nicht vorstellen.
Ansonsten muss ich dann aber doch mal kurz von einem relativ schicken Ereignis sprechen. Ich war mit Heiko unter der Woche flippern. Die Älteren werden sich erinnern. Das sind so stehende Kästen vom Format eines Kindersarges, nur mit viel Lichtern und Gerappel. So wie man sich etwas naiv einen Kindersarg in Vegas vorstellen würde. Bei diesen Geräten muss man mit Hilfe zweier (oder mehrerer) Flipper eine kleine Silberkugel über ein Spielfeld bewegt. Nicht am PC sondern richtig echt. Physisch, zum anfassen und schütteln.
Das gibt’s noch, auch wenn es eine irgendwie untergehende Zunft ist. Nun flippere ich schon seit ich 14 bin (Star Trek war mein erster gespielter Flipper). Daraus werden einige von euch fälschlicherweise ableiten, dass Flipper eine relative alte Sache sind. 14 Jahre nach dem Anbeginn der Zeit gab es die Dinger bereits… Das stimmt so nicht, da meine Jahre ja so ähnlich wie Hundejahre zu rechnen sind.
Zum Weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Flipperautomat
Es ist nicht so, dass ich es zu Ruhm und Ehre beim flippern gebracht hätte. Es macht mir Spaß und ich bin in der Lage den Ball etwas im Spiel zu halten. An guten Tagen versteht sich. Und die sind an sich rar. Vom Niveau her würde ich sagen bewegen sich Heiko, Faxman oder ich (die übliche Truppe) auf einer Ebene. Sich selbst sacht überschätzende mittelprächtige Flippergötter, die ab und an für ein Freispiel gut sind. In jedem Fall waren wir unterwegs und haben Theater of Magic und Twilight Zone gespielt. Nun hat man an so einem Abend in der Regel ein gutes Spiel und der Rest an Spielen dümpelt so vor sich hin. Nicht an diesem Abend. Es war praktisch mein Abend. Zuerst durfte ich mich unter mürrisch/freundlichen Kommentaren meines Mitspielers beim ToM in die Highscoreliste eintragen.
Dann habe ich in der Tat TZ, den anderen Flipper, durchgespielt. Erklärend darf man sagen, Flipper haben meist eine Geschichte und Aufgaben, die man, mal jenseits des Ball im Spiel Haltens, erfüllen soll. Das Durchspielen ist an sich schon eine anspruchsvolle Sache und das schafft man eher selten. Und was mir dann aber noch nicht passiert ist, ist folgendes:
Solche Ergebnisse entstehen in der Regel unter den eher missmutigen Blicken der Mitspieler. Vor allem weil man da doch ein wenig Zeit verdaddelt am Gerät. In der Summe habe ich an diesen Punkten sicherlich 30 Minuten rumgespielt. Was Heiko mit Blicken zur Uhr quittiert hat. War mir aber egal.
Das ist wirklich schwierig. Und ich kann mich in fast 30 Jahren des Flipperns nicht erinnern das jemals geschafft zu haben. Das könnte jetzt daran liegen, dass ich altersbedingt mich einfach nicht erinnern kann, ich glaube jedoch, es liegt daran dass ich das so noch nie geschafft habe. Mich hats gefreut. Und diejenigen, die auch ab und an mal flippern werden das einschätzen können.
Und nein, ihr kleinen Widerborste. Das ist kein Ergebnis mittels Photoshop.