Montag, August 28, 2006

Da sitze ich nun, kann meine Augen kaum offenhalten und versuche die Eindrücke der letzten drei Tage zu Papier zu bringen. Normalerweise würde ich sagen, mir fehlen die Worte. Aber das ist ja nun mal unfassbar abgedroschen und billig. Also sage ich: Man glaubt es kaum, aber mir fehlen wirklich die Worte.

Wir reisen wohlgemut am Freitag an (zwei Kollegen sind schon Donnerstags gefahren, um die Freitag morgens mit Transportern ankommenden Autos wieder in Empfang nehmen zu können. Wir kommen um die Mittagszeit im Hotel an und ich stehe wieder mal an einer Rezeption. Ich stelle mich freundlich vor und sage daß auf meinen Nahmen ein Zimmer reserviert sei. Und? Was passiert? Ja, richtig. Nix. Die Agentur der Unfähigkeit hat wieder zugeschlagen. Große Augen starren mich an. Nein, für sie ist erst ab morgen ein Zimmer reserviert. Ebenso wie für meine Kollegen.

Darf ich sagen, daß ich kurz davor war nach Würzburg zu fahren und den/die Verantwortlichen mit einem stumpfen Plastik-Espressolöffelchen auszuweiden? Ich diskutiere mit der Frau hinter dem Tresen und erfahre daß immerhin einer der beiden Kollegen, die am Vortag angereist waren, aber beide in einem anderen Hotel (das übrigens auch nix von ihnen wußte) übernachtet haben, schon gebucht war.

Der andere Kollege war nicht einen Tag zu spät gebucht war, sondern gar nicht. Nun sind wir genau 7 Leute + 3 von der Agentur und 4 Trainer. Und von unseren sieben sind zwei Personen in einem extra Hotel untergebracht. Ich behaupte mal, ohne mich massiv aus dem Fenster lehnen zu müssen, daß hätte selbst ein Marienkäfer mit Waldorfschulenabschluß buchen können. Aber diese Horde von Dilettanten kriegen es wieder mal nicht gebacken... Aber was reg ich mich auf? War das nicht der Erwartungshorizont?

Apropos Horizont. Den seh ich aus meinem Zimmer übrigens nicht. Warum? Weil ich im Keller wohne. Mein Fenster ist ebenerdig. Ich könnte den Kaninchen beim ficken zuschauen, wenn mein Fenster nicht auf einen Parkplatz raus gehen würde. Also sehr viel trauriger habe ich bis dato nicht gewohnt. Mal abgesehen davon daß man am Nachbargrundstück am Samstag Abend ein Zelt aufgebaut hatte und bis 2 Uhr Nachts so Highlights wie „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins...“ gespielt hat. Lärmschutzfenster? HAHA, was für ein Scherz! Wovon träumt ihr?

Was uns auch begeistert hat war die Info, daß es am Wochenende Frühstück erst ab 8:00 Uhr gibt. Hmmm. Da haben wir schon angefangen zu arbeiten. Frühstücken wie ein König... jaja...

Telefonisch bin ich übrigens im Hotel nicht zu erreichen. Warum? Weil ich keines im Zimmer habe. Genausowenig wie eine Fernbedienung für den Fernseher. Aber wird dieser ganze technische Firlefanz in unserer Gesellschaft nicht unglaublich überbewertet? - Wo ist eigentlich mein Handy? Ich will es nur mal kurz drücken und knuddeln...

Die Verwalterin des Schlosses war übrigens auch reichlich überrascht, daß Freitag morgen bei ihr 8:00 Uhr LKW-Autotransporter aufgeschlagen sind. Die wußte nicht das wir schon Freitags kommen Ihre Unterlagen sagten Samstag. Freitag war hier eine ziemlich großes Konzert und entsprechend eng gings zu. Ein Traum! hab ich schon was schlechtes über die Planungsabteilung gesagt? ja? Dann war alles was ich geäußert habe bis dato einfach nur massiv untertrieben.

Samstag gabs übrigens lecker Catering. Erbsen/Linsen Eintopf mit Würstel. Und was soll ich sagen? Sie haben den Koch aus Marbella importiert. Freunde, ich wüßte bis dato nicht, daß man Eintopf geschmacksbefreit kochen kann. Aber es geht. Da hat selbst Maggi einen aussichtslosen Kampf gefochten. Das Essen wäre selbst für einen verhungernden Schiffsbrüchigen ein Grund gewesen wieder raus aufs Meer zu rudern.

Ein neuer, bewegender Beitrag zum Thema traurige Fehleinschätzung:

Nachdem wir am Samstag bereits alle Fahr-Fahrzeuge gereinigt hatte, dachte ich naiver Tölpel, es würde am Sonntag ratzfatz gehen mit den restlichen 11 Ausstellern. Schwupps rein in die Halle und schnell aufbereitet und dann schön noch nach Hamburg fahren und nett ausgehen.

Zuerst werden drei Aussteller CL benötigt. In der sogenannten Remise. Ich fahre die Teile frohen Mutes vor, schau mir den Platz an und werde leicht blaß. Ich schlucke, schaue genauer. Das ist der Moment in dem Dracula neben mir als Häupling der Zulus durchgehen hätte können.

Ich bitte B. ins Auto, weil der nen Plan vom Fahren hat. Wir fahren das Auto so schräg wie möglich durch das Tor, und stellen dann fest, daß der Platz den wir zum rangieren haben, um das Auto ganz in die Remise rein zu bekommen im einstelligen Zentimeterbereich ist. B., ja eh nicht als Zenmeister der Geduld bekannt steigt aus, murmelt erbost was von Scheiße, alles zu eng... und fragt nach den „Go-Jacks“ (So ne Art Wagenheber mit Rollen drunter. Kommt unter jedes Rad einer, dann kann man das Auto auf der Stelle drehen). Ich tappel zu dem örtlichen Vertreter der Agentur und stelle die G-Frage. Ratloser Blick, dann oh, die Dinger stünden in Würzburg. Ich bin begeistert. Da stehen sie echt toll. Die Kollegen sind da schon seit einer Woche. Da wird nix mehr rumrangiert. Überhaupt gar nie nix. Hat man sie dort als Wandschmuck (avantgardistisch) verwendet? A. kommt und meint: Los laß uns probieren ob wir die Mühlen nicht doch irgendwie reinkriegen. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt ist da nicht wirklich viel Platz. So haben wir im 5 cm Bereich rumrangiert und olé kaum eine halbe Stunde später war der erste Wagen drin. Der erste von dreien... Naß waren die Dinger ja auch, weil sie über Nacht im Freien standen. Und nasse Aussteller sind die wahre Pracht...




So sieht das platzmäßig aus in der Remise. Ist nicht die Welt. Gar nicht.


Dann die Autos in der Scheune. WOW, WOW! Können nur mit Lastverteilungsplatten bewegt werden, weil sonst der Boden bricht. Mmmmm. Da kommt Freude auf. Also Autos rein (siehe Bild) und aufs Podest. 4 Stunden für 8 Autos.


Lastverteilungsplatten werden so verlegt wie früher Holzrollen für die PyramidenSteine Das dauert. Wie schon bei den Pyramiden.


Auto steht am Podest. Knack, Knack. Zwei Podestplaten durchgebrochen. Ich weise den Bodenbauer freundlich darauf hin, daß man von Seiten DC nicht wirklich glücklich darüber sein wird, wenn das Auto in einer Kuhle steht. Er kuckt unglücklich und meint der Hersteller der Podeste hätte versichert, daß sie die Last tragen würden. Ich wende meinen Kopf und sende der Kuhle, die nicht sein dürfte, einen vorwurfsvollen Blick.

Das Auto stand schon mal auf dem Podest. Bis die Platte brach. Und dann haben wirs wieder ganz raus und ein anderes rein gefahren.

Also das mittlere Auto wieder runter vom Podest, Podest wird unterfüttert. Dann Auto aus der Halle (Verteilungsplatten...) raus (wir wollen doch ein anderes...) , neues Auto rein.

Da wir aus Platzgründen aber alle Autos erst mal in der Halle brauchen, fahren wir erst mal alle rein und parken sie auf Verteilungsplatten. Dann bauen die Kollegen ein zweites Podest für die nächsten drei Autos. In der Zwischenzeit erfahre ich, daß die Autos in der Remise umgeparkt werden müssen. Sprich zwei vertauscht und beide gedreht... buhuhu... wildes rangieren und probieren... und mit Luftanhalten passen da zwei Autos aneinander vorbei und hinten in der Ecke der remise kann man auch "wenden in 10 Zügen spielen"... Glück gehabt. Dauert aber natürlich.


Zweites Podest fertig, Autos drauf, genau wie am Plan. Leider ist der Plan zu eng. Man kann die Türen nicht richtig öffnen.

Da es mittlerweile schon so gegen 20:00 ist kommt ein charmanter Ausweichplan zum tragen. Mittlerweile sind die oben angesprochenen "Go-jacks" per Kurier eingetroffen und wir wollen versuchen die Austeller nur auf dem Podest zu verschieben, um den Kollegen die komplette Demontage des Podestes zu ersparen.

Ich schau mir die "Go-Jacks" an und meine nur das 1250 (amerikanische) Pfund vom Gewicht her etwas dürftig sind. Das sind so etwas 475 Kilo pro Reifen. Leider wiegt so ein Auto etwa 2,4 Tonnen. Wildes Abwinken der Agentur-Heroen. Damit hätte man schon Kleinlaster bewegt. Ich nicke Gottergeben und denke mir: Mag ja sein, aber vermutlich nicht auf einem Teppich."

Wie sich der gemeine Leser und erfahrene Autodieb schon gedacht hat, endet unser reichlich erfolgloser Versuch auch nur eines der zwei zu bewegenden Fahrzeuge zu verschieben mit 4 "Go-jacks", die traurig ihre kleinen Rollen abknicken und von nun an im Go-Jack" Himmel weiter wuchten dürfen. Die tragen das... Ich werf mich weg...

Dann endlich eine Entscheidung wegen der Türen. Der Bodenbauer muß das Podest verbreitern, damit die Türen vernünftig geöffnet werden können. Lange Gesichter. Alle Autos wieder runter vom Podest. Podest wird zerlegt. Dann wird, es waren natürlich keine Reserveteile fürs Podest da, was auch immer gezaubert. Nachts um 01:00 Uhr standen dann die Autos wieder auf dem Podest.



So sihet das dann fertig aus. Unterfüttertes Podest, samt neuem Auto. Ich hätte nachts um 01:00 Uhr nie gedacht, daß das morgens dann so aussieht. Irgendwie ein kleines Wunder.


Nun passt der Abstand zwischen den Autos. Man kann alle Türen öffnen ohne anzudengeln.

Ach zwischenrein haben wir die Autos in der Remise noch mal komplett verändert, weil sich wieder was geändert hatte. Was? Irgendwann ist einem mal aufgefallen daß so wie der Plasma für die Präsentation stehen sollte, leider die Teilnehmer vor der Remise im freien sitzen müßten. Hätte bei der Planung schon jemandem auffallen können. Oder? Doch schon...

Als Leidtragender von einer derartig gruseligen Planung darf ich sagen ich bin für die Einführung von Folter. Also nicht zur Erpressung von Geständnissen, da macht es wenig Sinn. Nein, zu meiner ureigenen Rachebefriedigung. Grumel...

Mittwoch, August 23, 2006

Wars das?


Nachdem irgendjemand meinem Chef von dem Blog „vorgeschwärmt“hat, hat er auch mal reingelesen. In Folge dessen wurde mir nahegelegt doch mal zu überdenken, daß ich für den ein oder anderen Mitarbeiter fremder Agenturen wenig freundliche Worte finde. Und dies könnte bei einem zufällig darüberstolpernden Agenturmitglied auf wenig Verständnis oder Gegenliebe stoßen. Kann man als Einwand gelten lassen, auch wenn man die tatsächliche „Gefahr“ doch eher als gering einstufen müßte. Wobei man ja nie weiß ob einem ein beleidigter Kollege nicht übles will...


Nun ich habe darüber nachgedacht und werde mir eine wie auch immer geartete Lösung einfallen lassen. Entweder ziehe ich mit meinem Blog um, zu einem Anbieter der mir einen „gesicherten“ Bereich zur Verfügung stellt, oder ich ich finde eine andere charmante Lösung.

Ich kann aber nicht verhehlen, daß ich wenig Lust verspüre meine sehr persönliche und nur ganz gelegentlich ein wenig kritische Beobachtung, der, sich mir breitbeinig präsentierenden, Eventscene einzustellen. Schließlich entsteht dieses Blog für meine Freunde und ein paar Kollegen. Und ich schreibe nix, was ich so nicht auch erzählen würde.


Sobald ich eine vernünftige Lösung gefunden habe, werde ich euch das wissen lassen. Bis dahin nutze ich diesen Blog allerdings erst mal unverändert weiter.


Freunde, was ist eigentlich mit den Friseuren los? Gibt es hier nur ehemalige Gefängnisfriseure? Sind armamputierte Kriegsveteranen am Werk? Hat sich eine Delegation blinder Bergarbeiter hier als Friseure niedergelassen? Alter Schwede! Die Frauen laufen hier rum, da fangen selbst die hartgesottenen an sich nach den Spuck-Tüten aus den Großraumfliegern zu sehnen.

Ich könnte mir vorstellen, daß nach einer ersten Welle von Selbstmorden aus Schreck und Depression, mit dem Verkauf von Spiegeln hier brutal viel Geld zu machen sein müßte. Würde zusätzlich vermutlich zu Rachemorden unter den Friseuren führen aber das wäre aus meiner beschränkten Sicht vollkommen verdient. Leider kann ich keine Bilder liefern, da sich meine Kamera beharrlich weigert Bilder von den Einheimischen anzufertigen. Und das ist gut so!


Suchbild: Mein Zimmer wurde aus Gründen, über die ich zu schweigen habe, gestern Nacht von einer Frau invadiert. Und was ist geschehen, außer daß ich vollkommen übermüdet und geschwächt von – Nein! Falsch! Dann würde da noch ein zufrieden stehen – dem zermürbenden Kampf um die einzige Bettdecke bin? Ich konnte meine Aronal Zahncreme heute morgen nicht finden. Also bitte: Auf dem Bild gehört mir: Elektrische Zahnbürste, Langhaarschneider, Aronal, Elmex, Zahnseide. Und... Äh, sonst nix. Ist das krass? Morgens, noch vollkommen fertig und ich muß nach meiner Zahncreme fahnden... Und wirklich, es war nur eine Frau. Keine Kompanie der örtlichen Besserungsanstalt für junge Nymphomaninen.





Woran erkennt man übrigens, daß wir nahe an Polen sind? Ein Blick auf mein zweites Suchbild könnte auch bei Menschen, die nicht vom Fach sind eine schwache Leuchtdiode angehen lassen. So steht unser Q7 (Audi) Aussteller aktuell in der Ausstellung.





Nun muß man aber fairerweise konstatieren, daß die übel beleumundeten Polen komplett unschuldig sind. Ein Teilnehmer hat an einem Q7, der als Vergleichsfahrzeug unterwegs ist beide Reifen auf einen Schlag gekillt. Und bis die 450,00 € treuren (also einer, ohne Felge! - da fahren andere in den Ürlaub für...) Schlappen da sind, haben wir einfach die vom Aussteller runtermontiert. Da ist Thomas unser Tourleiter richtig angenehm schmerzfrei! Respekt!

Nachtrag: So sieht mein Bad üblicherweise aus... Ich sag nur: Eine Frau! Und noch nicht mal die Alex L.!!!



Montag, August 21, 2006

Nur ein Hinweis:

Sollte jemand Schwierigkeiten beim Erkennen der Fotos haben, empfehle ich das Klicken auf das Foto, dann sollte sich -vorausgesetzt ich habe bei der Verlinkung keinen Fehler gemacht - ein weiteres Fenster öffenen, in dem das Bild vergrößert dargestellt wird.
Sollte es immer noch zu Problemen im Bereich des Lesens kommen kann ich - insbesondere meinen Schweizer Freunden - noch folgende Möglichkeiten offerieren:
Anschaffung einer Orinetierungshilfe, in diesem Fall scheint mit eine haarige, vierbeinige angebracht.
Besuch einer Abenddchule, um die Fähigkeit Buchstaben vernünftig aneinander reihen zu können auf Vordermann zu bringen.
Sollte dies auch nix nützen werde ich über Podcasts nachdenken, bis wir aufgrund des altersbedingten Ausfall des Gehörs eine Lösungsalternative erwägen müssen.

An dieser Stelle liebe Grüße in die Schweiz und danke an den Gerch für das Abtippen des Textes. Gute Augen der Mann, trotz seines biblischen (und sich heute jährenden) Alters.
Alles Gute aus Ostgotistan!

Freitag, August 18, 2006

Tanken könnte soooo einfach sein.


Aber nein, Tanken ist echt schwer. Zumindest hier in Westpolen. Wieder mal ein kleiner Exkurs zum leichteren Verständnis: Wir sind hier im Nichts. Hier ist gar nix. Allerdings eine Tankstelle in 2 KM Entfernung. Unsere Tankstelle. Zumindest dachten wir dies. Tankstellenbetreiber sind immer erfreut wenn wir kommen, weil wir in 14 Tagen gut über 10.000 € bei ihnen lassen. Ja, nun erreicht mich Ende letzer Woche -also noch am vorherigen Veranstaltungsort- ein Anruf meines Chefs, der meint er hätte jetzt keinen Bock mehr auf die Scheiße und dieser Tankstellentrottel könne ihm mal den Schuh aufpumpen und wir sollen zu einer anderen Tanke fahren. Mein vorsichtiges Nachfragen offenbart das Dilemma. Der gute Mann will den Betrag als Vorauskasse. Hier wieder ein erklärender Einschub: Normalerweise haben wir Flottentankkarten (Shell/Aral) und können über die tanken. In vielen Fällen arbeiten wir mit Kostenübernahme und Rechnung, in sehr seltenen Fällen aber auch mit Vorauskasse.

Ich frage nach, ob das mit der Vorkasse ein Problem wäre. Gut, daß ich den Hörer nicht direkt am Ohr hatte. „Vorauskasse wäre überhaupt kein Thema, aber der Pächter will ihm keine Quittung schicken. Und dann würde er natürlich auch nix überweisen. Alles Arschlöcher im Osten“ und so weiter. Das volle Programm. Ich bin irritiert. Mein Vorschlag, das Drama am Anreisetag vor Ort zu klären wird dann auch irgendwie dankbar angenommen. Samstag, den zwei jungen Mitarbeitern vor Ort erklärt, daß wir das gerne per Vorauskasse zahlen, aber einen Beleg dafür brauchen. Man spricht mit den Chef. Sonntag: Ja, Vorauskasse geht und wir kriegen auch ein Schreiben. Allerdings erst am Montag. Montag das Schreiben ist da, Gernot überweist, Dienstag (Jaha!) Geld da. Alles ist gut. Da sind offenbar zwei aneinander geraten, die, äh, nur begrenztes Konfliktlösungspotential haben. Und mir glühte das Ohr und mein Mund war ganz fusselig vom vielen reden... Nichts desto trotz mußten wir Montags (da ja noch kein Geld da war) woanders tanken. Also 14 km Fahrt zur nächsten Shell. Dort habe ich die mit Abstand schlechteste Perücke jemals gesehen. Die dicke Tankfrau hatte einen offensichtlich im morgentlichen Delirium ihren Badezimmervorleger mit der Perücke verwechselt. Falls nicht, sollte man dem Verkäufer dieser Perücke einen Job bei VW geben. Der könnte alle rumstehenden Phaetons locker verkaufen. In 4 Tagen. Nach ein Paar Autos ging dann die Waschanlage nicht mehr. Also zu einer anderen Shell. Waren ja nur 20 KM einfach! Und dann war natürlich irgendwann mal das Limit der Flottenkarte erreicht. AHHHHHH! Das frißt so viel Zeit... Da wirst Du wahnsinnig. Ums noch bitterer zu gestalten steht dir dann der komplette wilde Osten in Form einer erbosten Tankstellenmitarbeiterin gegenüber, die mit bebender Unterlippe erklärt, daß hier gerade 400 Euro Tankkosten aufgelaufen sind und mit der Karte nix mehr geht. Vermutlich hat sie sich schon im Geiste zusammen bei den rumgammelnden Alkoholleichen vor der Tankstelle gesehen. Aber ich habe mit meinem guten Namen einfach mal eine private Schuldanerkenntniserklärung unterschrieben und schon waren wieder erste Lebenszeichen in ihren glasigen Äuglein erkennbar. Puh, wenn die wüßte...


Hab ich eigentlich schon vom Sicherheitsdienst hier erzählt? Eine schmächtige junge Dame, die unser Material und die Autos behütet... Sicherheitsdienst... Ein Brüller! Freunde wir hatten selbst in Namedy und das ist nicht 20 KM von der polnischen Grenze, sondern im Herzen des Rheinlandes, 2 kräftige Männer als Security. Und was ist passiert? Seht und lest selbst. Und ich frage euch: Ist das nicht geil. Hatten wir morgens auf unserem Präsentationslaptop, also genau der Technik, die bewacht werden soll. Und was soll ich sagen wir haben immer noch nur einen Wachmann/frau. Ich weiß gar nicht, ob ich lachen oder verständnislos schauen soll. Sicherheitsdienst, pfffffffffffff....





Zusätzlich habe ich seit vorgestern auch noch einen massiven Streit mit einem Mitarbeiter. In der abendlichen Teambesprechung meine ich zu ihm ich möchte, daß er, wenn er an der Waschanlage ist, den anderen Kollegen, die ebenfalls an der Waschanlage sind beim reinigen ihrer Autos mithilft. Weil er in der Zeit in der sein Auto durch die Anlage fährt mit verschränkten Armen seinem Auto bei der extrem spannenden Fahrt durch die Waschanlage zugesehen hat. Da gibt es prickelndere Testbilder bei der ARD. Ist übrigens bei uns auch üblich den Kollegen zu helfen, wenn das eigene Auto in der Anlage ist...

Meint der doch glatt weg: Das was ich sage würde ihn nicht interessieren. Ich weise überrascht darauf hin, daß ich hier als Teamleiter sei, von daher ich schon was zu sagen hätte. Interessiere ihn nicht. Er wäre eh schneller und gründlicher als die anderen, trödelnden(!) Kollegen und ich sei ja auch richtiger kein Vorgesetzter und was ich sage sei für ihn eh nicht von Belang. Außerdem könne ja alles viel schneller gehen, wenn ich meine koordinierenden Aufgaben besser wahrnehmen würde. Und tagsüber würde ich ja eh nix arbeiten. WOW! Das ist mal ein Auftritt! Auf meine erboste Frage was denn zu verbessern wäre meint er Kleinigkeiten, auf weiteres Nachfragen kann er aber nichts weiter benennen. Tolle Kritik. Echt hilfreich! Nun hat der Kollege leider vergessen, daß wir zum Wochenende eh einen Personalwechsel geplant haben. Und ich selbst wenn ihn nix von dem was ich sage interessiert doch hier entscheide wer geht und wer bleibt... Man kann ja impulsiv sein, aber muß man dumm auch noch sein?

Das waren in der Folge psychisch massiv anstrengende Tage. Weil mir natürlich so was keinen Spaß macht. Ich habe lange mit mir gerungen, viel mit unseren Chefs telefoniert, die mir dann gesagt haben, daß sie meine Entscheidung also wen ich heimschicke akzeptieren werden. Also habe ich mir gestern Nacht 2 Stunden Zeit genommen und mit dem Kollegen noch mal ein wirklich ernstes Gespräch geführt. Und habe im Verlauf den Eindruck gewinnen können, daß er trotz einiger Differenzen die wesentlichen Punkte meiner Kritik verstanden hat. Und weil ich zum einen schon ein gutmütiges Schaf bin, zum anderen aber auch seine grundsätzliche Arbeit zu schätzen weiß, habe ihm noch mal eine Chance gegeben. Ich will aber gestehen, daß mir selten eine Entscheidung schwerer gefallen ist. Mal sehen, wie es sich entwickelt. Leck Arsch. Bin ich froh, daß das rum ist.


Bilder:

Bestattung:

Soeben habe ich herausgefunden, wo ich begraben werden will. In Seelow. Von diesem Bestattungsunternehmen.





Hotelflur:

Nichts aufregendes, ich fand das Bild nur recht hübsch. Aber zur Info, das ist der Flur auf dem ich wohne. Oder sagt man bei Schlössern residiere? Äh nein ich wohne natürlich nicht auf dem Flur. Auch wenn ich es nicht verdient haben sollte, darf ich in einem angrenzenden Zimmer wohnen.





Schilderwald:

Man erträgt die Unmengen an Baustellen – und ich frage mich warum man hier so viel an den Straßen baut, wo doch eh niemand hier lebt – hier mit Humor. Anders geht's auch nicht.





Ooops, nicht gedreht... kriegt ihrs trotzdem hin?


Weit Vorne:

Unsere Mitarbeiterin des Tages. Beim Modelshooting gaaaaanz weit vorne. WOW!




Sonntag, August 13, 2006

Neues von der Agentur des Grauens
Zunächst allerdings erst mal ein Abschied mit einer Träne. Wir alle werden das Schloß Namedy derer von Hohenzollern, die ganze Familie, die Mitarbeiter und natürlich die Hunde Annabell, Ruprecht und Rosa, vermissen. Sehr sogar. Ich bin selten warmherziger und freundlicher aufgenommen worden als dort. Sollte es mich beruflich wieder mal in die Gegend verschlagen, was nicht unwahrscheinlich ist, werde ich in jedem Fall mal vorbeischauen.
Aber neue Location, neues Glück sagt man. Diesmal sind wir direkt im Schloß untergebracht. Nach sechseinhalb Stunden Fahrt kommen wir in Neuhardenberg an. Und werden gleich am Parkplatz schon begrüßt und empfangen. Die haben sich hier mal Service in großen Buchstaben ans Revers geheftet. Das kann sich mit den Top-Locations messen in denen ich bis dato zu Gange war. Also das Schloßhotel. Die Gegend... Da möchte man dann schon mit Augenbinde durch die Gegend fahren. Huh! Ich finde insbesondere diesen typischen schlammfarbenen Rauputz bei Nieselwetter unfassbar deprimierend. Das ist hier in 20 Jahren leben hier keine Menschen mehr. Dann wird die Fläche an Holland verpachtet, flach ist es ja hier auch, und in großem, sehr großem Stil extrem neutral schmeckendes Gemüse angebaut. So wird 's kommen.
Wir schlagen also hier im Hotel auf. Stellen uns freundlich vor und werden ebenso freundlich, aber auch überrascht empfangen. Ich weise mit aller mir zur Verfügung stehender Liebenswürdigkeit und einem sachten Flöten in der Stimme darauf hin, daß für uns 3 Doppel- und ein Einzelzimmer reserviert sein sollten. Nun kann man drei Rezeptionisten in hektisch/panische Betriebsamkeit ausbrechen sehen. Nein, wir wären erst für Sonntag angekündigt. Und so viele Zimmer hätten sie momentan gar nicht frei...
Sauber, werte Kollegen von der Veranstaltungsplanung. Sauber! Klar wir fahren Samstag erst nach Nürnberg, lungern dann da ein paar Stunden rum und fahren dann so nach Westpolen, daß wir pünktlich um 10 Uhr am Sonntag früh da sind, um die Strecken abzunehmen. Feiner Plan! Geht's eigentlich noch? Was nehmen die denn für Drogen? Kurz nach uns treffen dann die Zeltbauer ein. Tja, die Kollegen sind natürlich auch nicht avisiert. Was die Not des Hotels natürlich nicht unbedingt verkleinert. Gut, daß wir unsere Zimmer schon hatten. Jungs, da ist mal ein Gurkentruppe am rumwursteln... Meine Güte. Da könnte man fast Mitleid haben. Wie schaffen es die Hampel eigentlich an Folgeaufträge zu kommen?
Nun hat Benny und Abi eine ziemlich überdimensionierte Suite, und ich durfte vermutlich wegen meines hohen Alters in einem behindertengerechten Zimmer nächtigen. Na, so konnte ich immerhin nicht vom Toilettensitz purzeln. Olé!
Heute Steckenübernahme. Wir fahren den Offroadteil und passieren ein lustiges GESPERRT Schild. Diese runden weißen mit dem roten Rand. Hat der ein oder andere vermutlich schon mal gesehen. Wir weisen den mitfahrenden Streckenersteller darauf hin. Er meint das Schild wäre letzte Woche aber so noch gar nicht da gewesen. Wir halten ihm sein Roadbook mit Fotos drin vor die Nase, zeigen ihm das Foto und das darauf gut zu sehende Schild. So ein Depp. Was macht er? Fährt da jetzt noch mal hin und dreht das Schild um, so daß man es nicht sehen kann. Bitte haltet mich fest! Ich beiß sonst noch jemanden tot! Die sind hier drei Tage vor Ort und statt daß die einfach mal auf der Gemeinde nachfragen... Nee, da werden nur mal schnell Anwohner gefragt, ob man denn da fahren dürfe... Wo haben denn die ihr Handwerk gelernt? Im Legoland?
Naja, ich hab zumindest die Zeit genutzt während die Kollegen ihre Strecken lernen.

Ist übrigens ein ziemlicher Aufwaand das hier online zu stellen. alles auf dem USB Stick speichern, in die Lobby wandern, dort am Rechner anschließen, hinterher wieder ins Zimmer wackeln, weil man natürlich das Paßwort für die Seite nicht auswendig weiß, wieder her und dann alles durch die Gegend kopieren. Deswegen gibts unter anderem auch noch keine Bilder. Ich war schlicht zu faul.

Dienstag, August 08, 2006

Leid ist mein Begleiter!

Meine nichtsnutzigen Kollegen haben es in der Tat geschafft mich mit einer heimtückischen Erkältung zu infizieren. Somit sehe ich nach einer Nacht mit deutlich zu wenig Schlaf so mitleiderregend aus, daß mir der angesehene Tod von Forchheim eine Assistenz-Stelle angeboten hat. So weit ist es schon. Nachdem alle hier vor sich hin kränkeln, hats mich spät aber derb erwischt. Und das ohne, daß ich näheren Kontakt zu einer Erkrankten gepflegt hätte. Unter solchen Bedingungen hätte ich mir 's ja noch eingehen lassen, aber einfach so? Life sucks.

Ansonsten ist die zweite Woche angenehm entspannt. Zumindest bis dato. Aktuell ist jeder Abend zwar irgendwie verplant, das sollte der guten Stimmung aber keinen Abbruch tun. Es sind ja doch angenehme Essenseinladungen, ein Sektempfang/Abschied und so weiter. Gibt schlimmeres.

Ha da gibts weitere News von der Agentur des Grauens. Ab kommender Woche werden wir eine Andere Projektleitung als bisher haben. Die Woche darauf dann wieder eine andere und im Anschluß daran noch eine andere. Das heisst von Seiten der Agentur haben wir bei 5 Wochen Veranstaltung 4 unterschiedliche Projektleiter. Das lasst euch mal auf der Zunge zergehen. Und wer kommt nicht alles als Prominenz! Die ersten zwei Wochen eine unbezahlte Praktikantin, die, das muß man allerdings auch sagen, ihren Job wirklich wunderbar gemacht hat. RESPEKT! Dann kommt eine aus der Agentur glaube ich zumindest, dann ein Trainee, und abschließend der Deko-Frosch, der noch nicht mal zur Agentur gehört. Also mal gänzlich unbeachtet der jeweiligen Fähigkeiten der betreffenden Personen (man kann ja am Beispiel unserer aktuellen PL sehen, daß eine Praktikantin einen Höllen-Job hinlegen kann) finde ich das von Seiten der planenden Agentur eine kleine Frechheit. Es ist das erste derartige Fahr-Projekt dieser Agentur und dann kommt man mit so einer Besetzung. Und rechnet dann vermutlich einen vollen PL-Tagessatz für die Person ab. So macht man Kohle. Clever, clever...

Apropos Waldorfdeko. Ich habe hier ein kleines Bilderrätsel vorbereitet. Es geht um die Verkleidung der nur mäßig attraktiven Zeltstangen. Ein Bild zeigt die wundervolle Arbeit der fachlich versierten Bastelschnecke, das Andere die Lösung unserer Hostess und Projekleiterin.





















Nun ihr seht die Bilder und werdet euch denken: Jaja, der Burger! Da will er uns doch auf die falsche Fährte locken. Der weiß doch, daß wir denken, die etwas schmodderig (oder ist das zu milde formuliert?) aussehende Deko kommt von der teuren Fachkraft. Also will er uns nur verarschen. Vermutlich stammt der schöne und elegante Entwurf aus der Bastelstube der Dekofrau. Eine Falle sozusagen.

Nein werte Freunde, es ist wirklich so. Der ein wenig lieblos und stiefmütterlich hingerotzte Entwurf (hab ich eigentlich erwähnt, daß man mich -insbesondere in diesem Zusammenhang- weltweit auch als den ungeschlagenen Champion der Untertreibung feiert?) zur Linken kommt von der Frau, die mit ihrer kreativen Arbeit ihren Lebensunterhalt verdient. Ob da ein Zusammenhang mit der ausgemergelten Gestalt besteht. Ein Gedanke, der zum Verweilen einlädt...

Bilder:
Abfahrt
Morgens vor der Abfahrt. Ich finde es nicht schlecht, was wir da so hinzimmern. Nun mag der ein oder andere sich fragen ob das nicht ein wenig eng ist für die Kunden. Ja, ist es. Drum stellen wir die Autos wenn der Kunde eingetroffen ist auch um. Siehe Bild unten.



Abfahrt2



SLR
Und dann noch für die Autofreunde: Ein alter SLR, mit einer gebürsteten Alukarosse. Da sage noch einer die Stuttgarter könnten keine schnuffigen Autos bauen. Gehört dem Nachbarn der Prinzessin. Der hat noch drei Scheunen mit Autos, die ich Live noch nie gesehen habe. (Rolls, Bentley, König-Testarossa, Istera, Porsches, BMW...) Da fällt einem der Unterkiefer nach unten. Sind wir schon mit Autos für ca 4 Millionen Euro hier, hat der Mann ein vielfaches davon in den Scheunen stehen. Beachtlich.

Donnerstag, August 03, 2006

Auf Du und Du mit dem Hochadel.


Ja, ihr Lieben. Ich bin mit Prinzessin Anna von Hohenzollern mal schlank weg per Du. Nur mal so zur Info: Das sind die Nachfahren der preußischen Kaiser. Nun muß man bei all der Selbstbeweihräucherung natürlich sehen, bringt mir ja nix, außer daß ich hier super nette Leute kennen gelernt habe, die irgendwie gar nicht so recht in das „Bild eines Adeligen“ passen wollen. Ich bin ernsthaft beeindruckt. Allerdings nur von den Gastgebern hier. Der Rest Leute, Leute, wo soll ich anfangen. Immer wenn ich wieder mal glaube schon alles erlebt zu haben, dann drischt mir das Leben links und rechts eins in die Fresse.

Wir präsentieren gerade in der Nähe von Koblenz auf Burg Namedy den neuen CL und den neuen GL. Wir sprechen hier mit von den teuersten Autos die Mercedes im Programm hat. Beim CL fängt die Basisversion bei so ca. 105.000 € an. Basisversion!!! Nur damit ihr wisst, daß es sich hier um eine Premiumveranstaltung handelt.


Wir kommen hier also an und schauen uns das Zelt, in dem die Aussteller präsentiert werden und die Theorie zum KFZ vermittelt wird, an. Netter Kuppelbau. Zumindest wenn man ein Sommerfestchen feiern will. Für eine Autopräsentation eine Lachnummer sonders gleichen. Vom Platz her passen da die Autos gerade so eben mal rein. Wirklich vernünftig drum rum laufen kann man kaum noch. Freundlichen Gruß an die hochbezahlten Creativen in den jeweiligen Agenturen: Das ist ein Training! Da müssen Leute mal ans Gerät. Und zwar mehr als ein dünner...

Wenn es bei meinem Gartenfestla ein bischen rein regnet sag ich: Ok, kann passieren. Aber bei einer Premiumpräsentation hat das nicht zu sein. Mal abgesehen davon, daß der Boden auf Dauer schimmelt, die Autos naß werden und es generell einfach scheiße ist, wenn Teilnehmer einer Schulung im Nassen sitzen. Hier Regen, Innen naß. Tolle Show. hab ich die Deppen in der Agentur eigentlich schon gegrüßt?





Aussteller werden übrigens normalerweise an ein Erhaltungsstromgerät angeschlossen, damit das Ding nach 14 Tagen noch anspringt. Das bedeutet -für nicht Elektriker- dann aber, daß man einen Stromanschluß unter dem Auto benötigt... Überraschend oder? Gut, für viele jetzt nicht, für den Zeltbauer schon... Auf unsere Frage meint der Zeltbauer lapidar, da wüsse er nix von. Wir würden uns doch um die Autos kümmern. Nun sind wir leider keine Elektriker, die mal eben Strom verlegen könnten, geschweige denn Setbauer, die so was dann unter einem bereits aufgebautem Zelt (mit Boden) verlegen könnten. Und bei so was tun sich Setbauer auch schon schwer, weil man Elektrik eben vorher legen sollte. Böden sind schwieriger wieder zu entfernen... Also deutlich nicht unsere Baustelle.

Dann erster Akt der phänomenalen Chefschnepfe und Meisterdekoratöse der Setbauer. Wir geben freundlich unsere Bedenken hinsichtlich des Zeltes zum Besten (Strom, Platz, Dichtigkeit etc.). Sie, so eine dürre, ausgemergelte Person, bei der selbst hungernde Biafrakinder ihr Brot teilen würden, mit so einer Art schmallippigem Fischmaul, das diese Merkel-Mundwinkel aufweist - nur daß die unserer lieblichen Gralshüterin der Dekoration auch schon beim normalen Sprechen nach unten deuten – stemmt ihre Ärmchen in die Seite und meint zu Gernot mit einer abartig quäckigen Stimme, bei der einem sich die Nacken-, Scham-, und sonstigen Haare aufstellen, daß es doch keinen Grund gäbe sie anzupissen und man sich doch lieb haben solle und wir alle irgenwie zusammenarbeiten müssen. Gernot steht da schluckt schwer und verdaut diese geballte Ladung Waldorfschulensozialpädagogengeblubber. Ich erwarte die Ader an seinem Hals. Ungläubigkeit im Blick, atmen, schlucken, atmen: Er hätte sie überhaupt nicht angepisst, und wenn sie so was behaupten würde, werde er gleich sauer. Aber Richtig! Ich schau sie an und vermute, daß sie gleich einen kleinen Gesprächskreis zur Problembeseitigung vorschlagen wird. Zeit für mich zu gehen, bevor Gernot sich an einer... äh, naja, so einer Art Frau vergeht.


Die Innendeko (insbesondere die schwarze Innenverkleidung der weißen Zeltinnenwand) sieht in etwa so aus, als ob ein dreijähriger Bewegungslegasteniker seine ersten Versuche im Scherenschnitt am Start hat. Krumm, nicht fixiert, hängt einfach wild in der Gegend rum. Da steh ich nur so da, schaue, staune, schaue nochmal, kneife mich (könnte ja ein Traum sein), bin fassungslos. Hab ich die Planer des Ganzen schon gegrüßt? Ja? Hmm...


So, nun, nach nur 4 Tagen Veranstaltung, darf ich mit Fug und Recht sagen: Das Zelt ist noch scheißendrecksiger als wir es erwartet haben. Klar regnet es rein, der Boden steht auf, die Deko sieht aus wie Sau, Das da noch keiner der Trainer steil gegangen ist darf man getrost als das Wunder von Namedy bezeichnen. Vielleicht wird das hier ja noch ein Wallfahrtsort werden. Danke liebe Agentur. Und mancher Stammleser erinnert sich noch an Marbella: Umbau im Zelt bedeutet Autos raus und rein. Danke liebe Agentur...

Dann die Strecke: Nicht von uns sondern auch von der Agentur. Wir fahren mit den GL ein paar kürzere Feldwege „offroad“. Wir so zum mitfahrenden Streckenersteller, der sich übrigens mal satt auf seiner eigenen Strecke verfahren hat, ob den das alles so genehmigt wäre mit den Feldwegen. Er jaja, die wären ja auch nicht gesperrt. Tags drauf steht dann da der Jagdpächter und meint ob wir denn noch alle beisammen hätten und wer das denn genehmigt hätte. Die Kollegen geraten in leichte Rechtfertigungsschwierigkeiten. Gernot fragt bei der Gemeinde nach, die sagen nein, der Bürgermeister auch. WOW. Also die hehren Ersteller der Strecken wieder herbeizitiert. Ausweichstrecke und Genehmigung... Am folgenden Tag dann enorm viel Gerödel und Aktivität seitens der anderen Agentur und letztendlich konnten wir die ursprüngliche Strecke wieder nutzen, weil dann der zuständige Förster ja gesagt hatte. Aber mal ehrlich, da frag ich doch mal im Vorfeld. Vor allem, wenn ich für so eine Hampelmannsrtecke 4 Tage Zeit habe. Wir machen so was üblicherweise in 2 Tagen. Und nun sind wir auch schuld und wollen die Arbeit der Agentur schlecht machen. Respekt Kollegen! Ihr seid so toll und wir so schlecht. Wenn ich so was abliefern würde, müsste ich Gernot vermutlich die Frage beantworten wo ich begraben werden möchte und ob ich meine irdischen Dinge schon geregelt hätte. Wahnsinn.


Oh, Mensch eines meiner Leiblingshighlights und ich geistlose Amöbe hätte es fast vergessen. Es gibt so einen Außenbereich, in dem die Gäste Lounge-artig entspannen können. Wir haben ja Sommer. Nur weil es in der Atacamawüste (und da nicht nur) im Sommer nicht regnet, muß das ja nicht bedeuten, daß es hier bei uns ebenfalls nicht regnen wird. Also mach ich Sitzgruppen im Freien und Holzaufsteller wasserfest. Also, finde zumindest ich. Aber ich bin ja auch nicht das Deko-Froschgesicht. Nun wurde eben dies bemängelt und diese Perle, die seit acht Jahren im Geschäft ist, kommt mit dieser sehr charmanten Lösung.



















Freunde, Freunde, das ist sind Müllsäcke! In Blau! Ja, wirklich. Und der am Check in ist auseinandergerissen (nein, nicht sauber geschnitten, gerissen!) und mit weißem Gaffer Band wieder zusammengeklebt. An dieser Stelle bitte ich euch als annerkannte Kunstsachverständige auch das gelungene und stimmige Gesamtbild mit der Hintergrundtafel zu bemerken. Der spannende künstlerische Kontrast zu dem Text. Ist das nicht große Kunst, frage ich euch? Und in dem Innenhof mit den vielen Säcken chillen die Teilnehmer. Das war als Dauerlösung von der Avantgarde-Deko-Heroin geplant. Das ist ja so was von Premium, da hauts einem den Vogel raus. Alter Schwede, aber heute kommt sie ja noch mal um zum dritten mal nachzubessern. Gestern hatte sie schwarze Plastik plane dabei. Für innen im Zelt. Thomas unser PL von Daimler hätte fast einen Herzstillstand bekommen.


Bilder:


Im Hotel.

Ja glauben die ich sei eine Dogge? Normalerweise sind da Schilder, die zum Wassersparen auffordern. Bei mir rechnet man offensichtlich mit, naja einer größeren Einlage... Hab ich einen Ruf, der mir in deutschen Hotels vorauseilt? Hat ein Kollege gepetzt?





Die Objekte der Begierde:

Unsere beiden Schätzchen. Und der CL ist wirklich ein geiles Auto. Und es fährt auch sehr sahnig-cremig. Mit einem ordentlichen Schuß Chilli!

Und der GL ist halt einfach mal Groß. Sehr Groß.





Innenansichten einer Prinzessinenunterkunft.

Ja, hat schon was. Ich könnte es hier auch aushalten. Doch echt.