Mittwoch, März 25, 2009

Der neue Kumpel der Reiter

Nach diversen Tagen an denen so rein gar nix passiert ist, ich aber schon wieder nörgelige Hinweise bekommen habe, dass gefälligst was schreiben soll, wo ich doch so eine überbordendendes Menge an Zeit und langer Weile hätte, bin ich dem Ruf der Ruferin gefolgt.

Ein redaktioneller Einschub samt dazugehöriger Definition:

Nörgeln, das: Sprachliche Gewandtheit, mit der Kritik an den Mann gebracht wird. Hauptsächlich unter Frauen verbreitet, die gerade ihre Menstruation haben. Der Mann wird dabei von ihr bis ins kleinste Detail zurecht gestutzt, auch wenn er gar nichts falsch gemacht hat. Weit verbreitet ist in Beziehungen das Nörgeln über den nicht weggebrachten Müll oder offene Zahnpastatuben. Im Nörgel-Fall widerspricht Man(n) der Frau am besten nicht. Er wartet, bis sie es selbst tut. Und das wird sie! Sobald sie ihr Unrecht erkennt, setzt sie sich schmollend in eine Ecke und redet kein Wort mehr. Und der Mann ist schuld!

Eine freundliche Leihgabe vom Spiegel.

Mehr dazu unter: http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,612526,00.html

Ich habe mich in meinem Blog schon mehrfach auf die Reiter der Apokalypse (Pest, Krieg, Hungersnot und Tod) bezogen. Dies stellt, um auch das mal zu erwähnen, eine Vereinfachung der wahren Geschichte dar. Für alle, die nicht nur eine Bibel ihr Eigen nennen, sondern sie auch finden und beim Versuch sie zu bergen nicht an einer Staublunge eingehen: Offenbarung des Johannes, Buch 6, Vers 1-8.

Nun unbemerkt vom Freund Johannes hat sich noch ein weiterer Reiter auf die Erde geschlichen. Ja, ich weiß, das verblüfft. Ich sag das nun nicht, weil ich schon relativ alt bin und von mir behaupten würde: Ich war dabei! Ich habs gesehen. Nein, so ist es nicht. Und selbst wenn ich es gesehen hätte, dürfte ja mit Fug und Recht bezweifelt werden, dass ich es mir hätte merken können. Ich habe den Beweis in meinem täglichen Leben gefunden.

Wie komme ich also zu dieser Aussage?

Morgens, 8:30 Uhr. Für einige meiner Freunde ist diese Zeit bereits der Hinweis auf den Reiter. Das Telefon klingelt. Ich, verschont von Kindern und/oder Arbeit, stehe in der Regel ein klein wenig später auf. So gegen 11:00. Entsprechen gehe ich aber auch erst zwischen 03:00 und 04:00 ins Bett. Ich wache auf, schrecke hoch und stelle fest dass - ebenso als ob ich in der Badewanne liegen würde - das Telefon nicht nur nicht in Griffweite, sondern nicht mal im selben Raum ist. Ich wickle mich aus dem Bett, stolpere schlaftrunken zur Türe. Dort – schlaftrunken oder nicht – verharre ich einen Moment. Ich öffne und schaue erst ums Eck. Es könnte ja immerhin sein, dass eine meiner Untermieterinnen anwesend und wach ist. Oder gar ebenfalls auf dem Weg zum Telefon. Ich möchte als seriöser Vermieter (Ja doch… hört auf zu lachen, ihr Unsympathen) nur ungern mit einer auf halbmast wehenden Morgenlatte im Raum stehen, während Ulli oder Felicitas in ihr Nutella Brot beißen. Das sind so Szenen, die zu roten Wangen, Sprachlosigkeit und einen hohen Maß an Irritation führen können. Das vermeidet man(n) mit einem Blick ums Eck und anschließender wieselflinker Suche nach dem Telefon. Leider bedeutet all das in der Praxis, dass der Teilnehmer mit unbekannter Rufnummer schon wieder aufgelegt hat, wenn ich abhebe.

Ich lege mich wieder hin.

9:30. Telefon. Wieder ohne Nummer. Diesmal in Griffweite.

„Guten Tag, mein Name ist Olga Erkenschweder, ich rufe sie von der GSS (oder auch Premiumchance 100, Bonustipp 49, Idiotenverarsche 1000…) an. Ich will nur kurz nachfragen ob sie auch weiterhin unseren Service in Anspruch nehmen wollen. Dafür müsste ich nur kurz ihre Kontodaten abgleichen…" Neun Uhr einunddreißig. Ich spüre ein wenig Hass in mir aufwallen. Hass macht mich aber nicht unfreundlich. „Werte Dame, nur um es ganz deutlich zu sagen: Ich habe nicht vor bei ihrem Gewinnspiel mitzumachen. Ich habe dies in der Vergangenheit nicht gewollt und will es in der Zukunft auch nicht. GAR NICHT. NIE!“ „Sie wollen sich diese unglaubliche, einmalige, 100%ige Gewinnchance entgehen lassen?“ Betroffenheit und eine sehr große menschliche Enttäuschung schwingen in der Frauenstimme mit.

Nein, Freunde bitte jetzt noch mal nachlesen. Ich habe nicht gesagt: „Bitte treiben sie ihr Kind ab.“ Ich wollte nur nicht an einem Gewinnspiel teilnehmen. Da gibt es, behaupte ich frech, noch einen substantiellen Unterschied.

"Sie haben recht, ich möchte mir das entgehen lassen." Nur kein "ja" sagen. Das ist wie im Rado wenn man nicht ja, nein, weiß oder schwarz sagen darf. Das ist das eingentliche Gewinnspiel. Das schneiden die am Ende so in den Text... ihr wisst schon. Ich würde es so machen. Und behaupten ich hätte die Einwilligung zu Verpfändung von Omas Stützstrümpfen auf Band.

Dann lasse ich mir Anschrift des Unternehmens geben und bitte die Dame mich aus der Kundendatei zu löschen und mit weiteren Anrufen zu verschonen.

Mittlerweile habe eine Excel Liste mit den Firmen, denen ich gesagt habe dass keine weiteren Anrufe wünsche. Und positiv zu bemerken ist auch dass es mittlerweile nicht mehr drei bis vier Firmen täglich sind sondern nur noch ein oder zwei. Irgendwann habe ich sie alle.

Wie kommt aber ein eher unbescholtener und eher zu Vorsicht neigender Mensch wie ich in die Fänge dieser nervenzerfetzenden Glücksspielmafia?

Nun diese Antwort ist einfach. Ein Moment der Schwäche, der Gier und der Dummheit.

Dezember 2008. Ring… „Burger“. „Guten Tag Herr Burger, Frau „Ichverarschesiegleichrichtig“ von der „IchhabeeinenDeppengefunden AG“. Sie haben 1000 Euro gewonnen.“ „Sie meinen sicher ich habe die Chance 1000 Euro zu gewinnen, wenn ich…“. „Nein sie haben schon gewonnen. Wir wollen das Geld nur noch überweisen. Dazu müssten wir nur ihre Kontonummer überprüfen.“ Sie liest meine Kontonummer vor. „Na dann überweisen sie einfach.“ „Ja, wir würden von den 1000 Euro dann einfach die 36 Euro Gebühr abziehen und ihnen den Rest, 966 Euro, überweisen.“ „Fein“.

Nun die 36 Euro wurden zwar abgebucht, die 1000 aber nicht überwiesen. Habt ihr euch gedacht oder... Jaja. Ihr seid alle so toll.

Dafür wurden aber meine Daten jedem anderen Irren, der in der Lage ist einen Telefonhörer unfallfrei zum Mund zu führen zur Verfügung gestellt. Und das mit dem unfallfrei ist zweifelsfrei eine höchst optimistische Unterstellung. Für diese weihnachtliche Dummheit werde ich nun mit Anrufen belästigt die selbst meine Duldsamkeit auf eine harte Probe stellen.

Dies werte Leserschaft ist der - bis zur Erfindung des Callcenters und der Warteschlange geschickt wartende Reiter. Nun da seine Kollegen ihr Werk in den weniger industrialisierten Ländern vollbringen, ist er die fünfte Geißel der westlichen Zivilisation. Und meine ganz persönliche. Die Sau.

Freitag, März 20, 2009

Der kleine Flirtratgeber.

Einer der maßgeblichen Experten für relativ erfolg freies flirten – ich – hat wieder mal einen Beitrag zur moralischen Erbauung der Leserschar. Wenns nicht schon eine gewisse Heiterkeit hätte, wäre es schlicht zum verzweifeln. Aber so.

Gleichwohl möchte ich es nicht versäumen auf einen Artikel der, wie so oft hochlesenswerten Zeit hinzuweisen. Heiter und bissig geschrieben, besser als ich stümpernder Kleinunterhalter das jemals könnte. http://www.zeit.de/online/2009/12/moritz-rinke-zumwinkel

Ich habe ja schon ab und an mein Leid hinsichtlich der überauserfolglosen Minne bei diversen Frauen in meiner Umgebung berichtet. So gesehen darf man mich getrost und auch öffentlich als den Pontifex Maximus der erfolglosen Minne bezeichnen. Es handelt sich wieder mal um, die junge Dame, über die ich hier schon gelegentlich berichtet habe. Wir waren für Freitag verabredet und weil ich derartige Verpflichtungen ja auch ernst nehme, habe ich mich länger mit diversen Veranstaltungskalendern beschäftigt. Der ernüchternde und übersichtliche Befund: Es ist an diesem Freitag wenig geboten. Allenfalls ein „Arsch voll Barden“. Eine Liedermacherveranstaltung. Livemusik. 5 Liedermacher… Da vermute ich als Laie, mindestens einer sollte ja was können.

Wir telefonieren. Ich erwähne meine schwierige Suche und schlage nicht ganz ohne Stolz die Perle des Abends vor. Das ist der Moment in dem ihre eh schon ein wenig anstrengende, eher an einen gefolterten Ochsenfrosch erinnernde Stimme tonal ins nölige, quengelnde umschlägt. Sie kenne da ja nix und wisse nicht ob ihr die Musik gefallen würde, und überhaupt und, und, und. Mein vorsichtig-freundlicher Einwand, das dieses Phänomen des Nichtkennens bei dem Besuch von neuen Lokalen, Künstlern, bei genauer Betrachtung sogar bei allem Neuen überaus verbreitet wäre und von daher das ja per se nix schlimmes sei, drang trotz einer – und da lobe ich mich nur ungern - gewissen bestechenden Logik nicht in ihr Gehirn vor. Das weitere Gespräch wabert so ein wenig vor sich hin, da ich, wie ich hier selbstkritisch eingestehe, gnätschige Frauen am Telefon oder auch Live nur begrenzt ertrage und dem zufolge den Abend mit ihr schon mental in einem der örtlichen Weiher versenkt habe.

Nachdem ich erwähnt hatte, dass ich nur wenig Lust auf ROFA oder Loop verspüren würde murrt Sie: "Sag doch einfach dass Du nicht mit mir weggehen willst" Ich antworte: „Sag doch einfach dass Du mich nicht küssen willst.“ Sie "Was hat den das eine mit dem anderen zu tun?"

Ich, ich habe geschwiegen. Die ganz alte Flirtschule. Großes Kino. Lernen von den Besten heißt es hier wieder mal. Da schweigt man. Aber mal Hand aufs Herz Männer. Da macht man mit einer Frau, die man so grundsätzlich nicht unattraktiv findet, wenn man mal von der Stimme und dem unangenehmen Rauchgeruch absieht, ein Date aus und dann fragt sie was das eine mit dem anderen zu tun habe. Respekt. Und wir reden nicht von einer 12 jährigen Fix und Foxi Leserin.

Lagebericht aus Nürnbergs neuer Disco: Nachtschicht… Ich war da. Und ich bin wieder weg.

Boot meets Disco Revival Party. Ältere Ortsansässige werden sich noch an das legendäre Boot erinnern. Wave und Düstermusik, gerammelt voll, eng, angesagt, cool, versifft. 80er halt.

Das streichen wir aber nun mal flott aus dem Kopf. Das Revival findet runderneuert statt. Das ist etwa so als ob man im Frankenstein Film das Monster (nur ums mal zu erwähnen: Frankenstein ist der Schöpfer nicht das Monster…) nicht von Boris Karloff sondern von Tatjana Gsell hätte spielen lassen. Beides ist Horror, aber auf höchst unterschiedliche Art und Weise.

Man kommt also in eine nagelneue Disco, die einen etwas klinischen Charme verströmt. Die ist schlcht langweilig. Ok Sound is gut und Licht auch aber das Interieur... Langweilig. Das hätte man mit Ikea Möbeln besser machen können. Dafür gibts mietbare etwas plüschige Logen gegenüber der Tanzfläche. Ich habe dort 2 Stunden verbracht (23:00-01:00) so bis 24:00 waren im Discobereich gefühlte 50 Leute anwesend. Und, gefühlt, ca einen Mitarbeiter pro Gast. Ein schickes Verhältnis was eher an Hotels in Dubai als an ne Disco in Nürnberg erinnert. Ich war so frei nachzuzählen und bin dann aber doch nur auf 42 Gäste gekommen. Das ist dann schon übersichtlich. Somit könnten die Mitarbeiter auch in der Überzahl gewesen sein. Und ja ich hatte meine Brille auf und bin auch in der Lage bis 50 zu zählen. Wirklich.

Später also gegen 01:00 gab es dann aber noch einen Menschen Auflauf. kann man schon sagen wenns dann so um die 100 Leute sind. Hilfreich ist es auch wenn man russisch spricht. Dann kann man sich mit den anderen Gästen auch verständigen. Muss aber natürlich nicht sein. Man kann auch einfach mal gucken. Ist auch fein, denn dann sieht man wie eine junge Fraue, Deutsche mit Migrationshintergrund, und ihre Freundin, ebenfalls aus dem großen Land der „ü“ Umlaute stammend, gemeinsam tanzen. nein nicht nur tanzen! Erotisch tanzen; sinnlich; prickelnd. So prickelnd wie ein Evian Wasser. Wenn man als junger Mensch heute mit Viva oder MTV aufwächst, bekommt man doch ein überdeutliches Bild der Erotik. Sprich das was amerikanische Hiphop Videoproduktionen einem als Gipfel der Erotik vorvisualisiern. Ihr wisst was ich meine.

Da wird dann eben mal immer das gleiche Spiel mit der Freundin veranstaltet. Man steht hintereinander, die vordere beugt sich vor drückt ihren Hintern gegen die hinter ihr stehende, die dann ihrerseits mit Kopulationsbewegungen antwortet. Das ist der Gipfel der tänzerischen Erotik. Da blinzle ich doch mal gerne mit meinen brilliantenverzierten Schneidezähnen und wedle lässig mit meiner falschen Goldkette, während ich mir an den Sack greife.

Was will man mir denn mit dieser Billignummer sagen? Die Damen mögen es im stehen „a tergo“? Sie wollen von ihrer Freundin mit einem riesigen Umschnalldildo beglückt werden? Ahhhhh. Diese Pseudolaszivität, dieses Hüftgekreise, durch die Haare gefahre und Ärmchen gewerfe ist in einem Ausmaß lächerlich, da sehe ich immer wieder Fargo vor mir. Die Szene mit den Hecksler. Das ist so gruselig, da ist es echt schwierig weg zu sehen. So wie bei einem schweren Unfall, wenn man sich erwischt wie man immer wieder hinsieht, obwohl man weiß dass einem gleich schlecht wird.

Da bleibt die Aphrodite, die Göttin der Erotik weinend an der Tanzfläche stehen, rutscht auf dem tränenfeuchten Marmorboden aus, schlägt gestreckter längs hin und robbt mit einem ausgeschlagenen Schneidezahn aus der Disse wieder raus. Boot? Ach da war ich dann schon lange drüber weg.

Als ich um 23:00 reinkam lief immerhin Depeche Mode. Das ging. Dann wurde es sukzessive schlimmer. Irgendwann hab ich mich dann doch gefragt, ob im Boot Alice (in der "who the fuck is"- Version, Joanna (http://www.youtube.com/watch?v=DPf4bPmOo_M) oder Dj Ötzi mit Du bist der Stern(?) gespielt wurde. Und ob da jemals Disco Fox getanzt wurde… Ich kann mich nicht erinnern. Was ja nix heißen will.

Boot? Ach da war ich mittlerweile schon sehr sehr lange drüber weg. Und so ganz ohne Alkohol war das an sich nur zu ertragen wenn man so eine harte Sau wie ich ist. Also Vorsicht Freunde...

Positiv zu bemerken wären aber immerhin die gratis Salzstangen. Und das eine DiscoFox Paar. Die konnten immerhin was.

Was tut man nicht alles wenn man zu viel Zeit hat. Ich wär schon auch gerne in Spanien. Apropos... diese angedeuteten Alternativbeschäfitungen für mich, um meinen in der Tat ziemlich unangenehmen und heftigen Verdienstausfall ein wenig aufzufangen... ja also noch spür ich nix davon. Am Ende ist es wieder mal eine "Holschuld" und ich weiß nix davon.

Mittwoch, März 11, 2009

Penisringe, ein Nachspiel.

Gestern habe ich immerhin die Zusage erhalten von April-Juni arbeiten zu können. Nein, nicht für die Autosachen, sondern für Yamaha. Nett. Das macht mich nicht reich, aber hält mich über Wasser.

Auch gestern passiert:

Uli hat, wie es bei ihr mittlerweile schon fast Gewohnheit ist, den vibrierenden Penisring liegen lassen. Diesmal nicht auf dem Wohnzimmertisch, sondern auf der Couch.

Rein um euch auf dem Laufenden mit Ulis Sexkapaden zu halten: Sie, diese sextechnische Wüstenblume meinte es würde gut aussehen für Mittwoch. Sehr gut sogar. Ich deute auffordernd lächelnd auf den Penisring. Sie wackelt so ein bischen mit dem Kopf und erwiedert, dass so ein Ring für das erste, intensivere Treffen eventuell etwas "over the Top wäre". Kann ich nachvollziehen. Ich glaube, wenn mir mein Date beim ersten Treffen und der ersten intimeren Annäherung einen vibrierenden Penisring auffordernd unter die Nase hielte, wäre ich im ersten Moment sicher auch ein wenig überrascht.

Gut, nur im ersten Moment, anschließend... Olé! Aber da bin ich doch eher offen.


Uli entspricht diesem Ost-Klische auch deutlich weniger als es Anne, Roberts (Untermieter) Freundin tut. Und das würde ich anhand folgender Szene erhärten wollen. Was übrigens im Zusammenhang mit Penisringen kein so schlechtes Wortspiel darstellet.

Der Ring da also ein wenig ermattet auf der Couch rum, Robert mein Untermieter kommt, setzt sich auf den Platz mit seiner Sitzmulde, direkt neben dem Ring und schaltet seinen Rechner ein, kurz danach pingt ihn seine Feundin auf MSN an. Mittlerweile hatte er den Ring natürlich schon gesehen und sich zu der generellen Thematik bei mir und Uli ein wenig kundig gemacht. MSN ist kaum offen, als ein beherzter Griff nach rechts folgt und noch vor der ersten Textzeile hält er seiner Holden das Ding via Webcam vor die virtuelle Nase.
Sie erkennt es nicht und fragt nach. Er erläutert ihr was es für ein Utensil ist und ich Uli diesen Ring geschenkt hätte. Erläutert ist für die Zeile: Ein vibrierender Penisring. Fast ein wenig hochtrabend. Aber mehr war wohl auch nicht nötig.
Antwort von Anne: "Warum nur Uli? So einen will ich auch haben!"

Und Freunde, ich bin sicher das Ding ist schneller an der Lanze von Robert und vibriert sich die elektrische Seele aus dem Leib als jener den Satz "Schatz, wollen wir das mal ausprobieren?" sagen kann.


Wenn ich das geahnt hätte, was die Dinger für einen reißenden Absatz finden, hätte ich 10 gekauft, nicht nur fünf. Kollegen, vergesst Blumen, vergesst sie einfach. Muttertag, Krankenhäuser, Gräber... lächerlich. Penisringe sind die Zukunft...

Übrigens hier im örtlichen Kino. Meine Chefs, in Fachkreisen ja auch als die Hobbits bekannt, haben sich mit dem Toilettendesigner des Kinos in eine unheilige Allianz begeben...

Naja, tiefer hängen ist auch besser als wenn sie ihn immer auflegen müssten.

Dienstag, März 10, 2009

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Samstag, März 07, 2009

Thematisch müsste das eigentlich auch unter dem vorherigen Post stehen, tut es aber nicht. Der andere ist aber auch von heute. Nur weniger nett.

Nun aber zu was anderem. Was ganz was anderem.

Genf. Stein gewordener Alptraum aller Autofahrer. Kopfgeburt wahnisinniger Baumeister, die an Fußgänger oder Radfahrer gedacht haben mögen, nicht an Autos.

Der Auftrag von Audi kam, wie es heutzutage modern ist, relativ kurzfristig. Nun kann man sich vorstellen, dass ein 190.000 Einwohner zählendes Kaff auch mit größerer Hotelkapazität relativ ausgebucht und – Schweiz – relativ teuer ist. Was macht also der schlaue Chef von heute? Er bucht ein wenig entfernt am Genfer See in ruhiger, ländlicher, französischer Lage ein Hotel. 35 Kilometer zum Veranstaltungsort ist ja auch keine Sache.

Wenn man nun mal einen kleinen, wirklich nur kleinen, Blick auf die Karte wirft sieht man dass dieser See wie die meisten Dinge zwei Seiten hat. Die Seite mit Landstraße und die mit Autobahn. Ja, genau. Ihr habt recht. Wir haben natürlich nicht auf der Seite mit der Autobahn, die unmittelbar an Messe und Flughafen eine Ausfahrt hat, gewohnt. Pah. Warum denn auch.

Landschaftlich, muss ich anmerken, ist das allerdings sehr schön, auch wenn wir natürlich davon nichts hatten. Gar nichts. Nachts sieht man halt nur relativ begrenzt landschaftliche Details.

Am Sonntagabend angekommen und noch mal schnell die Strecken (Messe, Hotels, Flughafen) abgefahren. Dann wieder in unser Hotel. Fahrzeit so grobe 40-45 Minuten. Wir sind ja nicht dumm, verdoppeln die Zeit und fahren entsprechend für unsere erste Abholung Montags 90 Minuten vor der Landung des Fliegers (08:10) los. Das gibt uns noch mal 20 Minuten Puffer bis die alle ihre Koffer haben. Nun möchte ich hier noch mal einen kurzen Einschub machen und euch, die ihr ja alle ein wenig stadtplanerisches Blut in den Adern habt, einen besseren Ausschnitt der Karte präsentieren. Hier mal die letzten Meter, die entscheidenden sozusagen in der Übersicht.

Wir kommen aus der Pfeilrichtung. Nummer „1“ stellt die Messe dar. „2“ ist das Teilnehmerhotel. Nun sieht man schon relativ schnell, dass wir nicht nur von der landstraßigen Seite kommen, sondern die Messe auch noch auf der andern Seite der Stadt ist. Das hat sich dann als eher unglücklich erwiesen. Wir haben geringfügig unterschätzt, dass wir nicht die einzigen sind, die zu Messe nach Genf wollen und das Genf was Ampelschaltungen, Menge der Ampeln und Verkehr generell ein ein Versuch des Veufels ist die Vorhölle aus Platzgrunden auf die Erdoberfläche auszulagern. Somit haben wir unsere Arbeit schon mal ganz locker mit einer verpatzten Abholung am Flughafen begonnen, weil wir 2,5 Stunden für die Strecke von 35 km verbraten haben. Davon sind 30 Minute Landstraße und 2 Stunden für die letzten 7 Kilometer. So stellt man sich einen Start in den Event vor. Grandios. Aber ich war ja da, somit habe ich den Verkehr zu verantworten. Hätte ich vermutlich ahnen müssen.

Das hatte dann zu Folge, dass wir von da an immer ein wenig früher – also so gegen halb sechs aus dem Hotel gefahren sind, um jedes mal ein wenig später wieder zurückzukommen. Das führt dazu dass man zwar meistens dann 90 Minuten zu früh da ist aber man ist wenigstens da. 4 Stunden Schlaf müssen auch reichen, wenn man Promis fährt. Vermutlich starb so Lady Di. Übermüdeter Fahrer, Tunnel, Patsch.

Diese Stadt besteht ansonsten aus Einbahnstraßen in einer Menge, da erblassen selbst Erlangen und Fürth vor Neid. All dies hat uns in den 4 Tagen 70 Stunden Arbeit beschehrt. Das ist schon ganz ordentlich.

Wir haben unter anderem Wes Brown (ManU), Carlos Bianchi (Bocca Juniors), Gattuso (Ac Mailand) Tom Kristensen (DTM Fahrer) und Jacky Ickx gefahren. Ach ja und die letzten beiden Tage Arnold Schwarzenegger mit Gefolge.

Spannende Sache das. Dieser Schwarzenegger. Der läuft wie der Duracell-Hase (http://www.youtube.com/watch?v=KGR0BriodkM). Insbesondere hat man den Eindruck, dass seine Beine irgendwie vor ihm laufen würden. Der läuft so nach hinten gelehnt, dass es so wirkt als wären seine Beine nen halben Meter vor ihm unterwegs. Ein Bild für Götter. Und auf der Messe wars dann so, dass er mit seinen Leuten relativ frei von einem Plan durch die Gegend lief. Und zwar immer gerade aus. Kurz bevor er dann die Messe an irgendeinem Notausgang verlassen hätte, hat ihn sein Leibwächter sachte an den Schultern genommen, in die richtige Richtung gedreht und dann isser wieder weiter gelaufen. Hasenmäßig. Unglaubliche Szenen. Ich sag die Wahrheit. Fragt den Flo! Dieser Mann regiert Kalifornieen. Heiter.

Ansonsten sind auf dieser Messe natürlich schicke Autos zu sehen. Und der Job des Jahrhunderts. Messe Modell. Weil so schnelle, flache Autos verkaufen sich nur wenn attraktive junge Frauen daneben stehen. Sonst nicht. Und das weiß der clevere Autohersteller natürlich.

Somit stehen an den Autos Frauen, die den ganzen Tag nix anderes machen als für Fotografen, denen ich eine gewisse Menge an Notgeilheit und sexueller Verzweiflung unterstellen möchte, zu posieren. Mal schnell noch sinnlich mit den Händen durchs Haar gestrichen, über die hochgepressten Brüste gregrabbelt, oder die Taille nachzeichnend. Und wenn ich mir ansehe welche Menge an Fotografen sich das zu Nutze machen, dann wundert man sich schon was deren Besuchsgrund auf der Messe ist. Die Autos scheinen es ja mal nicht oder nur am Rande zu sein.

Beispiele. Hab ich. Gerne.

Ach ja, um das auch noch zu beantworten. Ich habe nur relativ wenig Autos fotografiert. Hüstel.

Geheininfo: Der Klick aufs Bild ist nicht blöd. Bei der ein oder anderen wird einem nicht gleich schlecht vom hinsehen. Nur mal so unter uns Männern.

Am Lambo Stand zwei von drei Grazien, die auf ihren hohen Schühchen echte Steher Qualitäten bewiesen haben. Die damen haben wenig Pause gemacht, viel posiert und die linke ist die Meisterin im erotischen Haare werfen und beiläufig über die Auslage streichen.

Hier noch mal ein detailierterer Blick auf die Gründe für ihr Engagement.

Auch am Ital-Design Stand gabs auch Autos. ich behaupte aber die Dame im "Baby-Doll" artigen Kleidchen wurde öfters fotografiert als der Bolide dahinter. Am Vortag hatte sie was hautenges an... und ihr war ein wenig kühl oder sie war ein wenig erregt wegen des Andrangs. Man, man, man...

Pause auf der Messe. Eher wenig gemütlich. Aber irgendwie niedlich.

Infinity, die Nobelmarke von Toyota. Auch hier wildes Zurechtrücken für die Kameras. Das hatte ein wenig was von Peepshow. Warum?

Weil die Dame auch noch auf einem Drehteller vor sich hinrotierte. Stunde um Stunde. Da ist Peepshow fast ehrlicher. Da sinds 3 Minutenschichten. Äh, hab ich gehört... Etwas plüschiger das Ganze, ne Stange statt nem Auto und wir sind im Geschäft...

Es wird auch im Flugbegleiterinen Kostüm hemmungslos bei Nissan geworben. Äh, ich glaub für den 370Z.

Diese junge Dame verrichtet ihren Dienst bei... Puh, keine Ahnung mehr. Da hab ich irgendwie nicht aufs Auto geachtet.

Aber auch sie hat diesen pavlovschen Reflex: Kamera - Posieren. Und ich frage mich ob ich mich jemals so auf ein Auto setzten dürfte bei uns... Einmal vermute ich und ich sollte meine weltlichen Dinge dann auch im Vorfeld geregelt haben.

Auch hier noch mal gute Gründe fürs Engagement.Zwei, oder vier... Hmm...


Verarscht. Und zwar richtig.

Ich habe soeben (ca. 20 Min bevor ich dies hier zu „Papier“ bringe) eine Skype Nachricht von meinem Chef bekommen.

„Hallo Roy. nach dem stand der letzten 3 Wochen, wird sich Perso. technisch nix mehr am Set ändern! Manu war der letzte neue! die va. endet fahrtechnisch ca. den 4.April.. die Mannschafft hier macht einen sehr guten Job, haben es verdient zusammen bis zum ende zu bleiben! wir werden sobald ich wieder im Büro bin, über alternative Auslastung sprechen! so fern möglich.“

Mit diesen dürren Worten haben sich grade eben mal mehrere tausend Euro, mit denen ich durchaus geplant hatte, in Luft aufgelöst. Wenn ich jetzt sage, ich bin verärgert, ist das eine eher milde Umschreibung.

Nur damit ihr nicht glaubt ich nehm Drogen:

Hier die Planung vom 08.01. also noch vor dem Beginn des Events. Dann gab es ein weiteres Gespräch mit Stefan Mitte Jan., in dem ich nochmal darauf hingewiesen habe, dass ich auch früher als am 01.03. könnte. Was er wohlwollend zur Kenntnis nahm. So etwa am 20 Feb habe ich dann erfahren, dass ich nicht am 01.03. fliege, sondern Manu. Was relativ kurzfristig ist. Ich würde dann aber am 19.03. fliegen. Auch das ist verdienstechnisch schon mal ein ca. 1800 Euro Unterschied. Das ist für jemanden, der damit kalkuliert schon ein härterer Schlag. Heute (07.03.) erfahre ich dann, dass ich gar nicht fliege. So bin ich ja schon lange nicht mehr verarscht worden. RESPEKT!

Und wenn ich dann lese die Mannschaft würde einen sehr guten Job machen und hätte es verdient zusammen zu bleiben, frage ich mich doch, was ich in den letzten 7 Jahren in dieser Firma gemacht habe. Mit einem Finger im Po dumm aus der Wäsche geguckt? Kann ich jetzt noch unbefangen mit Manu Kaffee trinken gehen, wo er mich doch praktisch um meine Arbeit gebracht hat? Und kann ich mir in den kommenden Monaten Kaffee überhaupt leisten? Fragen über Fragen...

Ich habe um dies nicht ganz im Ärger absaufen zu lassen schon über Genf weitergeschrieben, da es dort auch manches zu erzählen gab, bin aber noch nicht ganz fertig. Das kommt dann heute oder morgen…

Ich wünsche allen Kollegen in Malle eine feine Zeit. Schade, ich hätte euch gerne gesehen.