Wääääääähhhhhhh
Ein programmatischer Titel. Nun ist es
nicht so, dass unser Kleiner massiv schreien würde. Im Vergleich zu
vielen anderen Kindern scheint er mir sogar entspannt, ruhig und
wenig quengelig. Ganz der Papa eben. Nur dass er am liebsten auf
einem rum liegt und alleine nicht schlafen mag. Aber wenn ich mir
vorstelle ein Schreikind zu haben, dass mal eben 5 Stunden am Stück
durchschreit. Alter! Das wäre – insbesondere für jemanden, der
dann doch immer mal wieder zu Hause arbeitet – eine deutliche
Herausforderung.
Vermutlich werden jetzt wieder einige
quengeln, dass ich so selten schreibe, aber ich darf Euch versichern,
so ein Säugling ist eine zeitintensive Geschichte. In der Summe
komme ich zu praktisch gar nix mehr. Da wird das Vollbad in der Woche(sofern der Kleine nicht mit badet) zur herbeigesehnten Oase der
Erholung.
Kurzer Tagesabriss, wenn ich meiner
Tätigkeit im Elektronikmarkt nachgehe. Was ich bis letzte Woche 3x
die Woche auch tat. Aufstehen so zwischen 8:00 und 9:00. Das klingt
doch noch human. Andere Eltern müssen früher raus. Gute Gene vom
Papa. Dann erst mal schnell fertig machen, Tee machen, und das Kind
tagfertig machen während die Mama duscht. Schnell die wichtigsten
geschäftlichen E-Mails durchsehen, unvermeidbares sogar beantworten.
Dabei den Tee trinken. Gelegentlich reicht die Zeit noch für ein
Brot. Haus um 10 verlassen. Arbeitsbeginn um 11:00. Arbeitsende so um
kurz vor 20:00. Heim. Oft mit Car2go, damit ich etwas schneller bin.
Kostet zwar das dreifache der Öffentlichen, aber ich bin in 30
Minuten daheim.
In der Theorie zumindest. Blöd wird
es, wenn ich zum Auto laufe und unmittelbar vor mir irgend so eine
Pappnase hoch ploppt und den Smart öffnet. Das hat dann so eine
Aufwallung von Mord im Affekt. 5 Minuten in dieser bitteren Hamburger
Kälte zum Auto gelaufen entsprechen im normalen Leben einer Nahtod
Erfahrung. Fieser Wind schneidet bis auf die Knochen... Eine der
Leichenstarre ähnliche Steifheit setzt ein. Und zwar nicht da wo es
gewünscht wäre. Nenene, das ist kein Spaß. Dann steht da so eine
planlose Person am Auto und man selber starrt verzweifelt auf die
App, die einem sagt „Lauf wieder in die andere Richtung. Sind auch
nur 2 Kilometer... „ Arschlochapp.
Daheim angekommen so gegen 20:30 geht
es entweder noch schnell einkaufen oder was kochen. Immerhin habe
nicht nur ich Hunger. Und irgendwann so gegen 10:00 bin ich dann satt
und schau noch mal meine geschäftlichen E-Mails von unter dem Tag
durch. Und überlege, ob ich noch antworte oder es Zeit hat. In dem
Ablauf findet sich kaum Zeit für den Blog.
Da wir aber gerade eh bei Kindern sind.
Verdammt, da ändert sich einiges. Und man gewinnt ganz neue
Einblicke ins Leben anderer. ,
Ich habe mich zum Beispiel letzthin mit
dem Thema fett sein beschäftigt. Dazu sei gesagt, dass wir relativ
gerne so ein Tragetuch verwenden. Zum einen schläft der Kleine darin
gerne, gut und man hat beide Hände frei. Das hilft bei vielen
Dingen, die so im Haushalt anfallen ganz ungemein. Brot schneiden,
schmieren und belegen mit Kind im Arm, ist wirklich eine vollkommen
neue und kaum zu meisternde Herausforderung. Ich wäre letzthin fast
verhungert bis zur Fertigstellung des Brotes. Aber das ist ja nicht
das Thema, selbst wenn essen und dick sein oft in einem ursächlichen
Zusammenhang stehen. In jedem, beachtenswerten Fall hatte ich das
Kind umgebunden, als ich ein plötzliches Bedürfnis verspürte. Ein
Liter Tee wollte sich den Weg nach draußen bahnen. Anfangs noch
sacht, später mit Macht. Aber der Kleine schläft... Zwickmühle.
Tuch losbinden und dann nach Geschäftsabschluss ein schreiendes Kind
beruhigen oder so aufs Klo gehen. Ahhhh. Ich habe überlegt,
abgewogen, bin hin und her getänzelt... OK, dann bin ich einfach
aufs Klo. Der Keine schlief ja. Nun ist es wirklich nicht so, dass
ich für gewöhnlich lange Suchen muss, um das Löschgerät zu
finden. Nur war mir, ob des Kindes die Sicht auf das Gerät
versperrt. Wäre ich jetzt erregt gewesen hätte ich womöglich eine
Chance gehabt. Nur hätte ich dann nicht Wasser lassen können. Das
hat die Natur für alle dicken Menschen eher blöd eingefädelt. Aber
angesichts jahrelanger Erfahrung und ob der Tatsache, dass ich im
finsteren Wald nachts ja auch weiß wo ich hin greifen muss... Naja,
ich weiß ja wo es hängt. Hingepackt und dann steh ich da Und ich
seh nix. Also in der Körpermitte. Da hängt ja ein Kind auf dem
halben Weg nach unten. Im Wald ist mangelnde Sicht kein Problem. Ob
ich den Baum treffe oder nicht ist ja weitgehend egal. Und der Druck
zur Vermeidung einer Schuhwässerung reicht auch.
Da steh ich also nun und überlege kurz
mich hinzusetzen. Die Überlegung währte aber nur sehr kurz da das
Wasser schon unmittelbar vor der Schleuse stand. Keine Zeit. Und dann
musste ich feststellen, dass Zielen ohne den Lauf der Waffe zu sehen
schwierig ist. Ich frage mich wie das Dicke machen. Vermutlich mit
Routine Oder durch Inkaufnahme einer anschließenden Renovierung der
Toilette. Ich will nicht in Detail gehen, aber ich war nach dem
Business noch ein wenig beschäftigt am Klo. Und das war mit Kind als
Bauchersatz nicht wirklich einfach.
Eine andere Sache betrifft die
unfassbare Abzocke, der man als Eltern-Frischling ausgesetzt ist. Wir
hatten den heldenhaften Plan ein Mobile über dem Kinderbett
anzubringen. Dafür gibt es Halterungen. So eine kostet charmante 15
Euro (von Haba).
Ich meine, so eine Halterung ist ein
Stab, oben gebogen unten mit Schraubzwinge. Da sind 15 Krutzpeken
echt frech. Somit haben wir – öhm, ich - fürs erste mal eine
andere Lösung gefunden. Ich gebe zu es ist etwas weniger stylish
(nett umschrieben), aber ich habe nicht den Eindruck, dass es den
Kleinen stört.
Ach, beim Thema Abzocke darf ich
übrigens darauf hinweisen, dass der wenig erbauliche Arzt aus meinem
letzten Blog, nicht nur schlecht, sondern auch teuer ist. 250 Euro
ist ein Haufen Geld für eine schlechte Behandlung.
Ach apropos schlecht: Man weiß, dass
der Tag schlecht anfängt wenn sich das Oberteil des Rasierers
verabschiedet. Es macht ein "Zoingg" Geräusch, und schmerzt.
Aber das ist nur die halbe Miete! Ich darf euch versichern, dass tut auch weh wenn man das Ding wieder aus dem Bart zieht. Diese Epiliernummer
im Gesicht ist auch unter Fetisch Aspekten wenig spaßig. Ich bin ja
für manches offen, aber das am morgen ist nicht mein Ding.
Wo wir gerade so vertraut beim Thema
Fetisch sind.
Ich wurde angepinkelt. Nun ist der
Zusammenhang wenig erotisch, sofern man das zu seinen erotischen
Vorlieben zählt. Da liegt der kleine Übeltäter vor einem und
riecht vorsichtig formuliert erbärmlich. Windeln wechseln angesagt.
Windel runter, Arsch wischen, alles schick machen. Dann der Moment
für den der Kleine ein sehr feines Gespür hat. Der Moment des
Wechsels, alte Windel weg, nach der neuen grapschen. Das ist genau
der schmerzliche Moment, den - und in dem - er so gut trifft. Genau
dann legt er los mit Pinkeln. Und natürlich steht man exakt vor dem
Kleinen. Gut, man kann schnell zurück springen. Dann muss man den
Holzboden wischen. Oder man bleibt stehen, holt ein mal tief Luft und
wäscht seine Sachen im Anschluss. Ich frag mich grade wie man das
unter erotischen Gesichtspunkten macht. Erstens sind da die zu
erwarteten Mengen größer möchte ich mal meinen, zum anderen ist
ein nasses Bett auch nix prickelndes. Ich tippe auf Abdeckplanen.
Oder die Badewanne? Vermutlich hilft die richtige Bekleidung ja auch etwas
Hm, auch falsch. Mir steht das vermutlich nicht und ich bin ja das Opfer. Mpf.
Ich bin verwirrt. Ich gestehe aber auch, dass ich
mir vorher noch gar keine Gedanken darüber gemacht habe. Ich sollte
mal recherchieren gehen.
So ein Kleiner kann aber auch ganz
niedlich sein, wenn er grade keinen Hunger hat...
Der bassd scho, wie wir Franken sagen. Soviel dazu erst mal. Ich habe die Ehre. ;) |