Mittwoch, Dezember 12, 2012

Der zukünftige Muff

Zum Kind geht’s weiter unten. Ja wir haben ein Kind. Aber Geduld. Der Kater Text ist vor der Geburt entstanden.

Das ist die Stelle an der ich über DIE Katze sprechen muss. Gelegentlich war Vs Katze ja schon mal Thema hier. Diese Katze, die in einem 20 minütigen Zeremoniell verabschiedet wird. Das Verabschieden fängt zumeist sacht mit kinderstimmlagigen Morni-Morn Rufen an, steigert sich zu Knuddelattacken, eine mittleren Bemittleidungsorgie, weil die arme Katze ja vollkommen verzweifeln wird, wenn Frauchen nicht da ist. Dann gibt es was unfassbar Leckeres zu fressen, weitere Knuddelattacken auf den verstörten Kater, Morni Morn Rufe, wildem rumrutschen auf den Knien und tränenumwölkten Abschiedsaugen bei V.
Was für ein toller Kater. Ich werde übrigens so nicht verabschiedet. Das ist sehr viel schlichter. Selbst wenn ich für Wochen weg bin.

Mal ne Frage am Rande... Wart ihr auch schon mal morgens um 5:40 vor einer Wäscherei gestanden? Ich schon. Und ratet mal warum...

Wir gehen nun gemeinsam in die Vergangenheit. Meinen letzten Geburtstag, bzw. den Abend danach. 22:00 Uhr, ich will mich ins Bett zurückziehen. Immerhin wars es am Vortag feierbedingt etwas länger. Kaum liege ich darin, fällt mir ein unangenehmer Geruch auf. Böse Vorahnungen und kleine Gewitterwolken schweben über mir. Dann ist die feuchte Stelle gefunden und die Sicherheit ist da. Der zukünftige Fellkragen meines Mantels hat wieder mal ins Bett gepisst. Und wie immer auf meine Seite. Das toller-Kater-Arschloch.

Der Übeltäter war nicht zu sehen. Verschollen. Ich packe also die Sachen in eine Tüte und begebe mich so gegen 23:00 Uhr in den Waschsalon. Dort sind, um das für alle Unwissenden zu erläutern, die Maschinen größer, so dass ich problemlos mit einer oder zwei Maschinen parallel hinkomme. Daheim wasche ich 5 Maschinen nacheinander. Das ist viel nerviger. Unter anderem, weil der Trockner doppelt so lange dauert wie die Wama. Ich bin mit meiner Wäsche und ein wenig Entspannungsflippern so gegen 0:30 fertig. Packe alles zusammen und verlasse den Waschsalon. Dann, dieser Da-war-doch-noch-was-Moment. Ich denke kurz nach, und erinnere mich daran, mein Handy zum laden an eine Steckdose geklemmt zu haben. Ich also wieder rein. Gut, fast rein. Ich zerschelle ein wenig an der Türe. Zu. Und zwar ganz. Öffnungszeiten von 06:00 bis 00:00 Uhr. Uhrcheck: 00:30. Automatiktüre. Ich sehe mein Handy durch die Fensterscheibe. Toll. Positiv zu vermerken wäre: Es wird also um 6:00 morgens, wenn da wieder geöffnet wird, zumindest geladen sein. Noch mal ein wenig verzweifelt an der Türe gerüttelt. Uhrencheck. 00:50 zuhause, Wecker auf 05:10... bitter. Nach sehr wenigen Stunden stehe ich also um 05:40 vor dem immer noch verschlossenem Waschsalon. Alles so wie ich s verlassen habe. Nur der Boden ist jetzt feucht. Hmmm. Kontrollblick durchs Fenster: Handy weg. AHHHHH! Die Putzfrau. Ich suche verzweifelt einen Betreiber. Nix zu sehen. Wieder heim. Internetrecherche. 6:00 den Betreiber angerufen. Geht niemand ran. Irgendwie nicht verwunderlich. Ich würde um die Zeit auch nicht ans Telefon gehen. Verzweifelt weine ich mich in den Schlaf. Aber nur kurz. 07:15 ruft der Betreiber an. Nimmt meine Sorgen auf und sagt er werde sich melden, sobald er im Salon ist. Ich schlafe wieder ein. 9:00 ruft er an. Handy ist da, aber er fährt gleich in den nächsten Salon. Ich springe in die Kleidung, rase quer durch die Stadt und treffe ihn im nächsten Salon. Samt Handy. Um 10:00 habe ich es wieder. Übermüdet, aber erleichtert. Meinen Dank an den zukünftigen Fellstiefel.


So, nun aber zu den wichtigen Dingen des Lebens. Vor mittlerweile 5 Wochen ist unser Sohn auf die Welt gekommen. Gesund. Aber auch hier springe ich ein wenig zurück.

Sonntag Abend so gegen 17:00 wir sitzen beim Essen im Mercado. Plötzlich stockt die Essensaufnahme. „Ich glaub, ich hab Wehen.“ Ich bin nicht überzeugt. Wir gehen, dann langsam wieder zur Wohnung. Und langsam bedeutet hier langsam in einem Ausmaß, dass ältere Menschen, die gemeinhin mit Rollator durch die Gegend mümmeln, freundlich grüßend links überholen. In der Wohnung machen wir erst mal nix. Diese Pseudowehen sind wenig beeindruckend. Zumindest von außen. Gegen 21:00 habe ich dann ein gewichtiges Kunstwerk auf meiner Frau vollendet.

Man muss ja auf Nummer Sicher gehen.

Der Hauptgrund ist natürlich, dass der Klene nicht auf falsche Gedanken kommt und die alberne Meinung vertritt, das hier oben gebotene hätte was mit Fußball zu tun. Also gelebtem Fußball.

Wir legen uns erst mal hin. 02:00 Uhr. Die Pseudowehen werden stärker. V. würde gerne in die Klinik. Ich meine müde, aber dennoch großherzig, dass wir gerne nach Altona fahren können, das wäre näher als das andere Krankenhaus. Die würden uns eh wieder heimschicken. Aber Mann will ja nicht so sein und zumindest gelegentlich die Wünsche der Partnerin umsetzen.

Wir fahren rüber, schildern den Stand und als ich schon wieder am abdrehen bin, meint die verblendete Hebamme: “Das ist sei ja alles großartig, gehen sie mal in das Wehen Zimmer.“ Kurze Untersuchung, dann weiß ich, dass auch Pseudowehen den Muttermund öffnen können. Erstaunlich. Alles Laien hier. In jedem Fall ist das Bett in dem Zimmer groß genug, dass ich neben V. ein wenig schlafen kann. So ne Geburt – nur für den Fall, dass es nicht doch der erwartete Diagnosefehler ist – kann sich ja bis zu von 12 Stunden bis zu Tagen, wenn nicht Wochen hinziehen. Zumindest wenn man den Horrorstories der Bekannten glauben darf. Somit ist vorschlafen kein Zeichen von „ich liebe V. nicht“ sondern von Cleverness!

Um 07:30 meinen die dann wir sollten jetzt mal in den Kreißsaal wechseln, alles wäre am Start. Die Hoffnung, dass es nur Blähungen wären wird geringer. V. steuert schnurstracks auf die Badewanne zu – die sie sonst ja eher zugunsten der Dusche verschmäht – schmeißt sich rein und wird diese knappe 2 Stunden später wieder mit Kind verlassen. Tage... Kollegen... In your Face! Nun werden vor allem die Noch-Nicht-Väter sich fragen, ja und wie isses? Kurz und knapp:
Pendelnd zwischen aufregend, langweilig und großartig. So am Anfang ist es spannend. Es geht ja los. Allerdings passiert wenig. Außer Anfeuerungsrufen und Lob der Hebamme (Pressen, Ja, gut machst Du das...) Praktisch wie im Film. Nur ohne den Schnitt wenn es anfängt ein wenig repetitiv zu sein. Die Rolle des Mannes ist gelinde gesagt überschaubar. Luft zu fächeln, Stirn kühlen, ab und an ähnliche Sachen sagen wie die Hebamme. Aufpassen, dass man nicht gähnt, wenn es ein wenig langweilig wird.
Ich, für meinen Teil saß am Kopfende der Wanne, eingekeilt zwischen Wanne und einer riesigen Pflanze. Die mir gerne mal in den Hals gepieckst hat. An sich hätte ich Lendenschurz und Palmwedel benötigt. Dann wäre es stilecht gewesen.

Irgendwann meint die Hebamme, dass man nun die Haare sehen würde. Das kann ich nicht, ich sitze ja auch der falschen Seite. Und dann sehe ich beim pressen in der Tat die Haare. Und schwupps sind sie wieder weg. Dann wieder pressen, Haare da, schwupps wieder weg. Bei den ersten Malen spannend, dann wird’s doch auch wieder ein wenig zäh. Die Mannschaften neutralisieren sich im Mittelfeld, sozusagen. Wenn man V. betrachtet, würde ich sagen, es ist auch eine anstrengende Sache. Ich fächle und tupfe wie wild. Das sieht in der Summe auch ein wenig ineffizient aus. Also nicht mein Fächeln. Aber dieses hin und her. Allerdings nach weiteren 20-30 Minuten war dann der Kopf da, der übrigens schon größer ist als man erwarten würde. Und danach wars noch ne Minute und der Kerl war da. Das ist dann der Moment den ich als großartig bezeichnet habe. Schwer zu beschreiben. Muss man erlebt haben.

Zwei Tage nach der Geburt
So nun kommt der eigentlich heitere Teil. Meine Frau ist ja schon schlau. Nach der Lektüre von gefühlten 20 Büchern, Internetrecherche, Foren, Vorbereitungskursen und Tips von Freundinnen, war sie unfassbar gut auf die Geburt vorbereitet. Sensationell. Nun kommt das aber. ABER es gibt ja die Zeit nach der Geburt. Die schlauste unter den Frauen war der Meinung, nun sei alles vorbei und sie könne aus dem Krankenhaus spazieren und alles wäre wie vor der Schwangerschaft. Unter Eingeweihten das, was man einen EPIC FAIL nennt. Da geht erst mal tagelang ganz wenig, das sagt einem nur keiner der Freunde. Hat sich V. gegen Ende der Schwangerschaft wie ein 90 jähriger bewegt, bewegte sie sich nach der Geburt wie ein 103 jähriger mit einem Hüftschaden. Schnecken haben uns lächelnd überholt, Faultiere sich wie im Zeitraffer bewegt. Unfassbar. Erstaunlich, dass sich alle Organe erst wieder an Ort und Stelle moppeln müssen. Oder dass die fehlende Plazenta eine offene und ordentlich blutende Wunde im Bauchraum darstellt. Wochen der eingeschränkten Möglichkeiten nennt man das dann wohl. Ob sich wohl hinter der Bezeichnung Wochenbett eine Wahrheit verbergen mag.

Das krönende Highlight ist allerdings der Besuch beim Kinderarzt gewesen. Der wurde empfohlen. Und ist relativ nahe. Eine One-Man-Show. Die Praxis sieht ein wenig so aus wie man sich eine mondäne Hamburger Kinderpsychologen-Praxis vorstellen würde. Nur waren wir mit einem 5 Wochen alten Säugling natürlich nicht beim Psychologen, sondern bei einem normalen Kinderarzt. Kinderpsychologe mit einem Säugling. Ihr habt sie doch nicht mehr alle.

Ein Traum dieser Mann. Diese Roman Weidenfeller Gedächtnisfrisur. Wie ich sie liebe. Ähnlich wie fauligen Nagelpilz. Und dann diese Fragen. Wirkte ein wenig doch wie beim Psychologen. Irgendwie hat er gerne gefragt aber auf Fragen unsererseits nur sehr ausweichend, an sich gar nicht geantwortet. Zumindest nix konkretes.

Wir erklären ihm, dass ich beruflich ne Woche nach Werne muss und V. mit dem Kleinen gerne mitkommen würde. Hintergrund ist, dass alleine mit Leonard zuhause nicht das präferierte Szenario von V ist. Es entspinnt sich ein kurzer Dialog in weit „nicht präferiert“ sich auf Vs Gemüt auswirkt. Sie erklärt, dass Sie dann sehr angespannt und genervt ist. Er erklärt im Gegenzug, dass das normal sei, aber es aus Sicht des Kleinen nicht toll ist zu verreisen, weil der hauptsächlich zu Hause sein will. Nachfrage erneut, ob man ihm denn damit schaden würde. Die Antwort ist wieder sehr ausweichend und nicht konkret. Erneutes nachfragen, selbes Spiel. Aus Sicht des Kleinen nicht ideal. Zwei Hebammen meinen zur selben Frage: Ist an sich egal, der Kleine ist dann glücklich, wenn die Mama glücklich ist und in der Nähe. Somit reisen kein Ding. Wir sind ein wenig irritiert. Dann die Frage nach der Impfung. Ob wir uns schon Gedanken zum Thema Impfen gemacht hätten. Ich erwähne ja schon wir würden gerne die Standard Impfungen durchführen lassen. Er nickt weise. Ja, dass wäre ja kein so einfaches Thema, er würde uns empfehlen entweder einen seiner Vorträge zu besuchen oder das Buch impfen Pro/Contra zu lesen. Der Mann ist Anthroposoph. Es macht Klick. Die Kantone in der Schweiz in denen die Anthroposophen hausen, sind die mit der höchsten Rate an Impfverweigerern und darüber hinaus auch die, mit den meisten toten Kindern wegen Masern und co. Was für ein Zusammenhang. Ich frage mich, was ich hier mache. Klar kann man mich darüber aufklären, dass eine Impfung Nebenwirkungen und Komplikationen haben kann. Aber ein Arzt der offensichtlich Impfgegner ist, liegt so erst mal nicht auf meiner Wellenlänge. Dafür haben wir einen Haufen Prospekte teuerer Premium Hersteller von Babyölen und solchen Sachen bekommen, Und großartige Prospekte von Freunden (denke ich) die tolle Kursangebote haben. Kinesthetic infant handling. Ich zitiere kurz von der Webseite: „Ein besonderes Angebot für die Kleinen unserer Gesellschaft. … Sie fördert bzw. unterstützt die Fähigkeiten der Menschen und bietet eine große körperliche Entlastung im Miteinander. Orientiert an den kinästhetischen Konzepten ist eine respektvolle Begegnung und Unterstützung möglich.“ Wir sprechen hier von einem angeleiteten Angrabbeln der Kleinen. Damit die Mutter ihr Kind versteht. Der Burner! Aber er bietet auch von Aqua Balancing. Eine Art Babyschwimmen zu sachte überhöhtem Preis von nur 60€. Der Mann hat wirklich einen an der Waffel.

Fachlich übrigens eine Koryphäe! Er bemängelt, dass laut des Babybord- und Wartungsbuchs bei der U2 kein Vitamin K verabreicht wurde. Hm. Ok, ich gestehe da steht in der Tat nicht Vitamin K. Sondern der Name des Präparats. Bitte. Das kann doch nicht sein. Ich meine es steht da doch. Und wenn ich keinen Plan habe kucke ich heimlich im Netz nach... Google weiß es. Dieser Sachverhalt hat ihn übrigens nicht gehindert, selbst auch kein Vitamin K zu verabreichen wie man es normalerweise (steht in einem der vielen Flyer mit denen er uns abgespeist hat) bei der U3 tut. Mir gehen ein wenig die Schimpfworte für ihn aus...
Das Monster Highlight war aber die Wärmelampe. Er legt Lenny auf nen Wickeltisch und erwähnt so nebenbei, dass wir ja auch eine Wärmelampe hätten. Ich verneine. Er wird fahrig. Streicht sich wild das Weidenfeller Pony aus dem Gesicht. Aber ohne Wärmelampe könne man Babys nicht wickeln. Die bräuchten Wärme. Ich erwähne, dass wir zu diesem Zweck einen Fön verwenden. Der wärmt, und beruhigt, ob des Geräusches (ähnlich wie im Bauch übrigens) den Kleinen ungemein. Entsetztes Augenaufreißen. Erneutes Haare aus dem Gesicht wischeln. Nein, das wäre viel zu laut und vollkommen ungeeignet. Das Baby verfällt beim Fönen in eine Schockstarre. Ich bin überwältigt. Diese Aufwallung der Gefühle! Ich stelle mir gerade vor wie mein Sohn in dem warmen Luftzug liegt, sich wohlig räkelnd und glücklich lächelnd.Verdammt, so sieht eine Schockstarre also aus. Hatte ich mir anders vorgestellt. Um einer weiteren Auseinandersetzung zu entgehen, stimme ich einem auf einer Lampe umgehend zu. Übrigens haben wir hier in Werne im Hotel keine Wärmelampe sondern auch einen Fön. Und ein glückliches Kind.

Moment ich höre mal kurz in mich, wie oft ich noch zu dem Arzt gehen werde... Ja. Noch ein mal um ihm einen Haufen auf den Abstreifer zu machen.
So ein Depp.

Kurzer Nachtrag: Natürlich haben wir die Anregung eines Freundes aufgegriffen, und machen viele diskriminierende Fotos des Kindes, um uns später in der Pubertät Wohlverhalten erpressen zu können.

Nachtrag 2: Bemerkung einer Freundin, bei der wir gestern zu Besuch waren. Der Kleine hat aber ein ordentliches Gemächt. Das ist ja fast so groß wie das Ihres Fünfjährigen. Tja, was soll ich sagen. Ich hab schon ein wenig gelächelt so in mir drin. :D



Grüße vom Papa.

Samstag, Oktober 27, 2012


Es geht weiter...

Mittlerweile kenne ich die Stecke Nürnberg Hamburg ziemlich gut. Ich bin sie auf sehr viele verschiedene Arten und Weisen gefahren. Mit dem Flieger, der Bahn, dem Auto. Aber mit dem Auto über die A7 ist in der Tat eine Frechheit. Welcher Wahnsinnige war denn der Meinung, dass siebzehntausend Baustellen zur selben Zeit auf dieser Strecke sinnvoll sind.? Oder notwendig? Diese Autobahn ist auf der gesamten Länge ein lächerlicher Flickenteppich aus freier Strecke und Baustellen. Man fährt so etwa 4 km, dann kommt eine Baustelle. Da wird man echt blöd im Kopf. Aber bei all diesem Abbremsen verliert man das Gefühl, voranzukommen. Das ist sehr unbefriedigend. Nein, die A7 macht keinen Spaß. Ein großer Teil der Baustellen soll laut den Bautafeln Ende November fertig sein. Ich frage mich immer, wie wollen die das schaffen? Da ist ja nie jemand, der was macht. Glaubt der Straßenplaner, dass die Heinzelmännchen was voran bringen? Gibt’s überhaupt noch so viele Bauarbeiter, um die Baustellen auch voranbringen zu können? Ich fahr die A9. Dauert eventuell etwas länger, aber man fährt wenigstens.

Mittlerweile hat sich immerhin eine Relocation Firma gemeldet, die jemanden in Hamburg brauchen kann. Wir werden sehen was da bei rum kommt. Und meine Firma hat einen Auftrag für mich. Der würde in Nürnberg locker 200 Euro bringen. Ist ja super für nen Monat. Wenn man unter einer Brücke wohnt. Und ich kann HiFi machen. Allerdings in Lübeck. Ist ja nur ne Stunde weg. Es besteht der Hauch einer Chance, dass wir in Hamburg nicht verhungern müssen. 

Ich möchte auch noch einen kleinen Absatz zu Thema Schwangerschaftsvorbereitungskurs loswerden. Wir waren ja auf einem 2 tägigen Intensivkurs für Paare in einem Geburtshaus. Zunächst mal sind da lauter relativ junge Paare. Und das Geburtshaus ist verhältnismäßig kalt. Ich dachte immer, im Kreißsaal sei es relativ warm. Nicht im Geburtshaus. Vielleicht weil keiner von uns vor hatte, an diesem Wochenende zu gebären. Gut, somit habe ich die beiden Tage im wesentlichen in eine barmherzig dargebotene Decke gemümmelt und am zweiten Tag zusätzlich mit Jacke verbracht.
Interessant ist das Konzept, eine 2 tägige Schulung auf Yoga Matten liegend zu halten. Da sollte der Vortragende schon sehr davon überzeugt sein, dass er nicht ermüdend ist. Und jetzt mal bitte ganz ehrlich: Jeder der schon mal an einem Seminar teilgenommen hat, hat auch im Lauf des Tages (gerne nach dem Mittagessen) ein wenig mit der Müdigkeit gerungen. Nicht, dass es bei uns anders gewesen wäre. Nur, dass wir im Liegen mit Kissen und Decken bewaffnet, versucht haben, der Müdigkeit zu trotzen. Was für ein Mörderplan! Und ich darf sagen, dass das Bekämpfen nicht bei allen Teilnehmern (vor allem den männlichen) immer gut gewirkt hat. Da gab es den einen Südamerikaner. Dieser Mann hat 14 Stunden lang nichts gesagt und immer desinteressiert gewirkt, sofern er die Augen offen hatte. Wenn ich raten darf: Er ist nicht aus eigenem Antrieb zu dem Kurs gekommen. Aber auch viele andere Männer haben sich eine meditative Pause gegönnt. Jetzt sehe ich auf der Stirn aller (kinderlosen) Leser die Frage: Ja, und? Bringt so ein Kurs denn was? Ich sage: „Ja.“ Aber 5 Stunden sind vollkommen ausreichend. Da ist schon viel blabla mit dabei.

Aber natürlich auch echte Knaller: Atemtechnik für die unterschiedlichen Phasen der Geburt. Unsere Hebamme hat schon immer wieder im Verlauf der Schulung auf diese Atemtechniken hingewiesen. Sonntag war es dann soweit. Die erste Atemtechnik. Also Freunde, nun mal gut aufmerken. Die Atemtechnik beginnt damit einzuatmen. Dann wartet man kurz und atmet wieder aus. Ja. So sieht es aus. Ich frag mich ja, wie ich mich die letzten 46 Jahre überlebt habe, ohne dieses fundamentale Wissen. Einatmen, Pause, Ausatmen. Dieses alte geheime Wissen der weisen Frauen. Huhu. Aber das war ja nur die erste der Atemtechniken. Die nächste war deutlich komplexer. Einatmen, kurz warten, mit Geräusch ausatmen. Nein, ich elender Narr, nicht einfach nur ein Geräusch. Man muss einen Buchstaben atmen... Aber nicht irgendeinen Buchstaben. Man muss SEINEN Buchstaben finden. Den, der sich richtig anfühlt. Ich war bis dato der Ansicht, dass sich einzelne Buchstaben eher im Kontext mit anderen Buchstaben richtig anfühlen. So wie hier, in einem Text. Aber natürlich kann man auch einzelne Buchstaben atmen und versuchen herauszufinden, welcher Buchstabe sich richtig anfühlt. Yieeeha! Bald tanze ich noch meinen Namen.
Darüber hinaus darf man sich dann auch noch anhören, was es bedeutet, wenn man sich einen bestimmten Buchstaben als den seinen erwählt hat. Seht es mir nach, ich hab vergessen was mein UUUUUUU zu bedeuten hatte. Ich atme einfach nicht mehr. Die dritte geheime Technik besteht – wie überraschend – aus einatmen, dann einem stoßweisem ausatmen. So wie wenn man viele einzelne Kerzen ausbläst. Das hilft auch bei irgendwas. Sonst erinnere ich mich an ausführliche Darstellungen wie das Kind sich durch den Geburtskanal arbeitet, mit einer kleinen Puppe und einen Stoffbecken. Daran, dass mir oft kalt war, ich mir nachmittags ab und an eine meditative Pause gegönnt habe und Unmengen an sehr seltsamen Tee und viele Kekse konsumiert habe. Vielleicht kann ich ja noch ein Skript kaufen. Mit wunderbaren Buchstaben, die sich da auch wohlfühlen.

Sonst... Eine gute Woche vor dem errechneten Geburtstermin... Schwangere verströmen schon eine gewisse Heiterkeit. Also wenn man dann so die niedlichen Hilferufe empfängt. „Kannst du mich mal ein wenig schieben, damit ich hochkomme. Oder wenn sich die Frau des Hausen wieder mal leichtfertig in die Hocke begeben hat und dann selbständig nicht mehr hoch kommt. Das hat so ein wenig was von einem auf dem Rücken liegenden Maikäfer. Maikäfer ist generell ein guter Vergleich. Auch die etwas unkoordinierte, behäbige Bewegung des Insekts findet sich bei Schwangeren. Man sollte es nicht eilig haben. Niemals. Um in den zweiten Stock zu gelangen empfiehlt es sich entweder uncharmant vor zu gehen, oder eine Zeitschrift dabei zu haben, die man unterwegs lesen kann. 2ter Stock, da reicht die Bildzeitung. Höhere Stockwerke? Ich würde die Zeit empfehlen. Nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen des programmatischen Titels.

Abschließend muss ich noch eine Warnung aussprechen. Bis vor nicht all zu langer Zeit sagte mir der Begriff Stilldemenz nichts. Vielen nicht Schwangeren sagt der sicher auch nichts. Aber mit Verlaub, das ist ein sehr wilde Sache. Hormonell bedingt werden Frauen schusselig, haben Wortfindungsstörungen, das Gehirn arbeitet weniger präzise. Nun werden viele Männer erstaunt fragen: „Wo ist da jetzt die Änderung?“ Die einfache Antwort lautet: „Egal wie es vorher war, es wird schlimmer“. Damit es ein wenig verständlicher wird hier ein Beispiel. Vorweg: V. hat immerhin einen universitären Magister Abschluss. OK, aus Hamburg, aber das ist ja auch nicht schlechter als ein bayerisches Abitur. Vergleichbar würde der ein oder andere mit Blick auf aktuelle Studien wohl spöttelnd sagen. Ich natürlich nicht. Niemals.
Die brennende Frage heute morgen war: Was machen wir denn mit dem Babybettchen? Wie bekommen wir dieses ans Bett, wenn dann da die Wickelkommode steht. Das war nicht nur ein 2 sekündiger Gedankengang sondern ein 5 minütiges Morgendrama. Vs Vorschlag zu Lösung des Problems war: Wir schlafen auf der anderen Seite des Bettes. Ich möchte um die ganze Tragweite der Diskussion hier eine kurze Lageskizze einfügen. Anhand der Skizze kann man die immense Problematik sofort erkennen. Erschaudert bitte ein wenig.



Euch ist bei der Bewertung der Situation schon klar, dass dieses Kinderbett beweglich ist. Ebenso wie die Kommode. Und wir sprechen von einer Kommode, die noch nicht einmal da ist. Und selbst wenn keines der Möbel so ohne weiteres beweglich wäre, würde ich mit Freude Rollen drunter schrauben. Und es ist nicht so, dass diese Diskussion mit einem „Lass uns mal warten bis die Kommode da ist, dann sehen wir schon“ abzukürzen wäre.

Und jetzt kommt der Clou! V. stillt noch nicht mal! Das wird, wenn man Freundinnen glauben darf, noch schlimmer. Ich wappne mich mit Bachblüten... oder Baldrian. Oder echter Medizin.

Das zusammen mit dem „Käfersyndrom“ ist schon echt der Knaller.

So, der Welt größte Rückenstreichler, -drücker, Fussmasseur und genereller Frauenwohlfühlbeauftragter meldet sich ab. Die Frau ruft. 

Donnerstag, Oktober 18, 2012


Das Internet Desaster

Heute eine Rechnung des Pränatalzentrums bekommen. Da waren wir letzthin zur Geburtsanmeldung. Nicht Väter oder Eltern, macht Euch da mal keine Illusionen. Das mit dem Kinder bekommen ist heutzutage nix mehr von „Shananana-Flupp-Kind-ist-da“. Man meldet sich hier an, da an, besucht Kurse, besucht Krankenhäuser, kauft Massen an vollkommen überteuertem Baby-Zeug und ist gerade als Mann hoffnungslos den Launen einer hormongesteuerten Frau ausgeliefert. Eingedenk der Tatsache, dass es so viel großartiges zu erledigen gibt (Geocachen, Sport, Fernsehen, Eier schaukeln) und so viel phänomenales für das Mann Geld ausgeben kann (Hemden, reisen, Elektronischer Schinickschnack…)  eine böse Lose-Lose-Situation. Dafür gewinnt man einen Säugling. Hmmm…

Aber zurück zu der Rechnung. Schwangeschaftsuntersuchung war mir ja noch eingängig. Aber der Posten „Erörtern einer lebensverändernden Situation“, der noch doppelt so teuer war wie die Untersuchung ist schon ein wenig der Hammer. Das Gebären eines Kindes verändert das Leben. Unglaublich. Warum sagt einem denn das keiner? Äh, Moment, das haben mir alle meine mitlesenden Väterfreunde und Mütter bereits mehrfach gesagt. Nachdrücklich. Und hm, moment ich erinnere mich kurz… Ja, ich hatte auch den Eindruck, dass sich deren Leben geändert hat. Ich sage nicht verbessert oder verschlechtert. Ich sage nur verändert. Das war aber einfach festzustellen. „Makkus, kannst Du mal nach L. sehen?“ ja, ich habs noch im Ohr. Lebensverändernde Situation. Das kann auch ein Lottogewinn sein. Ein Umzug. Alles. Aber wir wissen immerhin, dass Leben ändern doppelt so viel kostet wie Schwanger sein. Darf ich gar nicht dran denken. Ich fand Schwangerschaft mit ihren Begleiterscheinungen schon relativ teuer.

Habe ich an dieser Stelle eigentlich schon mal über meinen Internetzugang gejammert? Diese Geschichte, die für einen sehr berühmten Roman von Michael Ende Namenspate war? Die Geschichte eines Scheiterns auf dritte Welt Niveau? Nicht? Oder nur nicht in angemessenem Umfang nicht? Das ändert sich gerade.

Also, ist Euch so seicht dahinsurfenden Luschen bewusst, dass ich mit der ungekrönten Königin der Internetrecherche zusammen bin? Diese Frau, die, um bei einem Hotel 30 Euro zu sparen, 14 Tage im Internet sucht, recherchiert, vergleicht, nörgelt, jammert, mir ständig irgendwelche Rechercheergebnisse unter die Nase hält, um dann am Ende zu sagen: „Entscheide Du…“ Diese Frau deren Namen ich hier natürlich verschweige, hat herausgefunden, dass Kabel Deutschland der Anbieter der Wahl ist. Wie kürzlich erwähnt war da dieser unfreundliche Mitarbeiter.

So, die Geschichte geht in die 2te Runde. Montag letzter Woche kommt der Elektriker. Natürlich nur mal so. Um mir zu sagen, dass er im Lauf der Woche kommen würde. Wenn wir bei Handwerkern von im Lauf der Woche sprechen, reden wir nicht von Dienstag. Nein, Erwartungsgemäß kam der Mann erst am Freitag. Und vermutlich auch nur deswegen, weil ich Donnerstag noch mal nachgefragt habe, ob er überhaupt kommen will. Ich kann mir schon vorstellen, wie er da steht die Augen verdreht und sich denkt, oh, scheiße zu dem Deppen muss ich ja auch noch. Wo quetsch ich das denn rein?

Freitag ist er da, misst wild rum, nimmt irgendwelche Filter raus und sagt mir dann alles ist in Ordnung, Signal liegt an. Ich bin erfreut! Wird auch Zeit, dass mit dem Netz was voran geht. Letzten Montag kommt also der Kabel Meister wieder. Er misst auch. Er meint ja, Signal liegt an. Allerdings viel zu schwach. So kann er Internet nicht realisieren. Er bezweifelt sogar das HD TV funktionieren würde. Diesmal hat er offenbar am Wochenende guten Sex gehabt und ist sehr freundlich und erklärt alles ausführlich. Nur Internet habe ich nicht bekommen.

Ich habe also ein wenig geschmollt, auf das Haus geschimpft und meine recherchesüchtige Frau hat ihr Datenvolumen vom Handy mit Recherche verbraten. Dann eben Alice. Heute kommen doch in der Tat drei Briefe von O2, zu denen Alice gehört. Ich öffne erfreut meine Zugangsdaten. Aber weit gefehlt. Alice teilt mir mit dass sie unwillig wären mir Internet (oder auch nur einen 30€ Internetstick) zur Verfügung zu stellen. Ich wäre durch die Bonitästprüfung gefallen. Ähhhhhh…. Also ich lamentiere hier ja doch gelegentlich über einen Mangel an Arbeit, aber das heißt ja nun nicht, dass ich kein Geld auf dem Konto habe. Also wenn nicht irgendwas schlimmes in den letzten beiden Tagen passiert ist, habe ich immer noch einen ordentlichen Plusbetrag auf meinem Konto. Ich hab auch nix teueres finanziert. Also mal ernsthaft, was prüfen die eigentlich? Ob ich moralisch integer bin? Ob ich mir brav meine Achselhaare rasiere oder weiter unten regelmäßig wasche? Und wenn sie das prüfen warum falle ich durch einen Bonitätsprüfung? Wenn ich was arbeite, verdiene ich immerhin normalerweise ganz ordentlich Geld. Und bin durchaus in der Lage einen Internetanschluß zu bezahlen.

Der netteste Kommentar war der eines sehr guten Freundes aus den Staaten. Der meinte bereits am letzten Dienstag, das mit dem Internet hier hat das Niveau von Burundi. Nun sind die USA was Technik für die Allgemeinheit auch nicht das Land in dem Milch und Honig fließt. Gar nicht. Aber dort hat man innerhalb von 48 Stunden einen Internetzugang. Für Burundi weiß ich es nun nicht genau. Aber ich vermute 20 Tage, um am Ende doch kein Internet zu bekommen, sind selbst dort unüblich. Oder sind sie üblich, weil es in Burundi kein Internet gibt? Ist mir an sich auch egal. Sorry Burundi.

Wer auch immer für dieses unfassbare Drama verantwortlich ist, möge er zusammen mit dem Designer des Bügeleisens in einer speziellen Hölle schmoren. Unter der Voraussetzung, dass der Verursacher ein Mann ist, wäre meine Vorstellung seiner Hölle folgende:  Wir kombinieren diese drei Damen 




und den Schuldigen mit diesem Teil:  http://tinyurl.com/8lngvzw

Verdient wäre es allemal. Ich bin ja kein Internetjunkie, aber so ganz ohne ist schon auch blöd.

Und Fragen, warum ich Teeth of Kali kenne, beantworte ich nicht. Irgendwer muss so was ja auch kennen.  
Oh man. Das heißt immer noch kein Internet.

Nein, heißt es nicht. Ich habe hier eine sehr nette Nachbarin, die eine sehr fette Flat hat. Und weil ich so nett lächeln kann, großartig aussehe,  hilfsbereit und in der Summe halt schnuckelig bin, können wir ihr Netz mitbenutzen. Da sag noch einer nett sein hilft nicht.

Apropos Arbeit. Heute mal drei Bewerbungen verschickt. Eine an ein sehr großes internationalen Relocation Unternehmen. Die haben auch prompt geantwortet. Mit sechs – ja richtig gelesen – Mails. Alles Auto replay. Von 6 unterschiedlichen Personen. Alle auf einer Schulung. Auto Replay Spam. Was es nicht alles gibt. Das ist meine Zeit ich merks schon.

Und um auch das nicht zu verheimlichen. Es gibt hier auch schönes jenseits der leicht bekleideten Frauen. Schiffsbegrüßungsstelle in Wedel. Inklusive Schiffsbegrüßung. Nice.


In diesem Sinne. Macht es gut.

Mittwoch, Oktober 17, 2012


Meister der Technik

Nachdem, wie ich ja schon berichtet habe, die Arbeitsaussichten in Hamburg nicht unbedingt ideal zu nennen sind, ist in mir die verwegene Idee gereift, sich einfach auch mal bei anderen Relocation Unternehmen zu bewerben. Zwei aussichtsreiche habe ich schon mal ausgemacht.

Ein kleiner redaktioneller Einschub: 
 
Hier eine kurze menschliche und auch unvollständige Einordnung des Autors. In der verbindlichen Liste der tolerantesten und menschenfreundlichsten Menschen bin ich gemeinhin auf einem soliden dritten Platz. Direkt hinter Dschingis Khan und Pol Pot. Nur damit klar ist warum ich immer so milde und nette Blogs verfasse.

Donnerstags erste Sondierungstelefonate geführt. Erstes Firma. 15:15 Uhr. Es klingelt. Es klingelt lange. Irgendwann hat der Telefonprovider ein Einsehen mit mir und trennt die Leitung. Hallo? Donnerstag,15:15 Uhr. Keiner da? Kein Anrufbeantworter, nichts?

Aber ne schöne viersprachige Webseite. Also, ich hab auch schon von Leuten gehört, die Anrufe aufs Handy weiterleiten können. Von Firmen die Sekretärinnen beschäftigen. Gibt es gerüchtweise. Ich, der ich ja auch gemeinhin als „Die Milde“ bezeichnet werde, wollte die Herrschaften aber nicht abschreiben und habe Freitag Vormittag noch mal angerufen. Siehe da jemand geht ans Telefon. Schade, dass das gesprochene Deutsch im Graubereich zwischen ausbaufähig und "bröggerlashaft" angesiedelt war. Nach einer Weile konnte ich herausfinden, dass die Dame mit der Relocation Agentur nichts zu tun hat, aber immerhin wusste, dass dort nur Dienstags jemand zu erreichen ist. Dienstag. Ich werd nicht mehr. Was ist das denn ist der Wohlstand so massiv, dass dort nur einen Tag die Woche gearbeitet wird? Liegt es, wie ein Freund vermutet hat am Länderfinanzausgleich?

Nachtrag: Dienstag kam, und ich hab jemanden erreicht. DIe Herrschaften machen eine Pause und arbeiten derzeit nix. So sieht es hier aus. Die hätten mich auch nicht genommen. Nicht weil ich schlecht wäre, sondern im wesentlichen weil ich nicht die Frau eines Delegates bin. Ich denke kurz nach. Äh..., das wird auch in Zukunft, wenn man sich dort entscheidet wieder was zu arbeiten nix.

Immerhin war da ja aber noch das zweite Unternehmen. International tätig, Büros in ganz Deutschland. Ich also frisch und fröhlich angerufen und mein Sprüchlein aufgesagt. Dann konnte ich erstmalig in meinem Leben das Geräusch des „Nichts“ hören. Jenes Nichts, dass sich zwischen den Ohren meines Gesprächspartners befand. Trotzdem meinte der Herr, nach einer kurzen Denkpause, freundlich, er würde mein Anliegen weiterleiten. Ich nenne erneut (hatte ich eingangs des Gesprächs natürlich auch schon getan) den Firmennamen. Dann eine entscheidende Verbesserung. Es waren Fragezeichen im Hirn durchs Telefon zu hören. Und die erneute Verischerung mein Anliegen weiter zu leiten. Es steigt eine geringe Menge an Misstrauen in mir hoch. Ich frage nochmal, ob ich denn bei der gewünschten Firma rausgekommen sei, wiederhole den Namen der Firma. Endlich meint mein Gegenüber, ich wäre nicht im richtigen Unternehmen gelandet. Ich atme tief durch und erkläre dem Mann, dass er in diesem Fall mein Ansinnen auch nicht irgendwohin weiterleiten müsse. Jetzt klingt er erleichtert. Ich kann ihn nicken hören.

Ich frage mich ein wenig wohin der meine Anfrage weitergeleitet hätte? In den Papierkorb? Zu einer weiteren realen Person? Sollte ich jemals eine Firma leiten, und so jemand sitzt bei mir am Telefon, ich würde vor dem Verfassungsgericht die Möglichkeit der körperlichen Züchtigung (mit Metalllinealen) einklagen. Bin ich verwöhnt aus Bayern?

Abschließend auch hier, wenn schon die Nummer auf der Webseite nicht stimmt, frage ich mich was das für ein Büro sein kann? Und ich habe mich selbst im Rahmen meiner beginnenden Vergreisung nicht verwählt. Sind denn das alles nur Briefkasten Firmen? Arbeitet in Hamburg denn niemand was seriöses?

Ich hab dann mal einfach so bei einem lokalen Flugzeugbauer angerufen, und wollte wissen mit welchem Relocation Unternehmen die zusammen arbeiten. Der erste Mitarbeiter der Personalabteilun wusste gar nichts, die beiden nächsten wussten immerhin, dass A. mit irgendwem zusammenarbeitet, aber nicht mit wem. Tolle Personalabteilung. Ich mach mal ne Preisliste fertig. Vielleicht kann man ja auch direkt was für A. machen. Die wirken nicht so als ob sie einen Plan hätten, da pass ich gut rein.

In meiner Eigenschaft als Technikgott, habe ich beschlossen ein Bügeleisen zu erwerben. Immerhin habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben in Hamburg irgendetwas im Arbeitsmarkt zu reisen. Und da ist ein gebügeltes Hemd (das wird insbesondere meine krank darniederliegende, nie bügelnde Freundin erstaunen) oft von Vorteil. Schier mangelte es am Bügeleisen und an einem Bügelbrett.

Erst in ein lustiges Kaufhaus namens 1000 Töpfe gegangen. Dann noch mal gegenüber in ein Gebrauchtkaufhaus gegangen, man muss ja haushalten, wenn man keine Arbeit hat. 

Dort einen phänomenalen Dampfreiniger mit Bügeleisen gefunden. Für kleines Geld und in so einem „Zuversicht-jede-Aufgabe-meistern-zu-können-Kärcher-Gelb“. Zuhause satte 2 Liter Wasser in das Ding gefüllt und hochgeheizt. Bügelbrett aufgebaut. Voller Vorfreude Wäsche geholt. 
Ja, ich hab mich gefreut. Ich mag gebügelte Hemden, bügle noch nicht mal ungern und Technik begeistert mich eh. 

Die LED signalisiert alles klar, kann losgehen. Ich halte das sehr professionell aussehende Bügeleisen. Dann betätige ich den Dampfknopf. Dampf schießt hervor. Und Wasser. Nein, nicht nur Wasserdampf, eine üppige Menge Wasser spritzt zusätzlich heraus. Ich bin irritiert und sehe dem Wasserstrahl entgeistert nach. So ein bischen wie beim Tennis. Ich sehe dem Wasserstrahl inmitten seiner Dampfwolke nach, wie er präzise auf meinen Verstärker trifft und durch die Kühllöcher im Inneren des Geräts verschwindet. Meine Brust verlässt so eine Art Urlaut. Irgedwas in der Richtung: "Argh!" Mein Finger löst sich sofort von dem Dampfknopf. Und ich drehe das Eisen weg vom Verstärker. UNd nein ich wollte natürlich nicht den Verstärker Bügel. Der hat keine Falten. Der stand nur nen Meter entfernt am Boden. Ich Richte das Eisen in Richtung Hose. Nun habe ich auf meiner Hose einen schnell größer werdenden Wasserfleck, weil das Drecks Bügeleisen wenig Interesse daran hat, ob ich den Dampfknopf nun drücke oder nicht. Es sabbert nach. Das bin ich ja aus dem Umgang mit Frauen gewohnt und ich gebe an dieser Stelle noch nicht auf. Ich denke kurz nach und komme zu dem Entschluss, dass es womöglich nur Anfangsschwierigkeiten (lange Standzeit, noch nicht heiß genug...) sind betätige den Dampfknopf erneut senke das Gerät gerade noch rechtzeitig, um nicht erneut meinen Verstärker zu wässern. Verstärker brauchen kein Wasser, sie blühen ja auch nicht. Der als Bügeleisen getarnte Wal wässert nun meine Hose. Von wegen Anfangsschwierigkeiten. Der Fleck auf der Hose umfasst das halbe Bein. Ich stoppe den Knopf. Und warrte bis nichts mehr Dampft und Wasser wie ein Supersoaker verspritzt. Um irgendetwas zu tun will ich den See auf meiner Hose einfach Trockenbügeln. Ohne Dampf. Leider verfügt dieses solide aussehende Teil über die Gleiteigenschaften von Schmirgelpapier. Welcher gottverdammte Vollpfosten konstruiert denn bitte so einen Schrott? Möge er in einer speziellen Designerhölle schmoren. Auf unbequemen Stühlen und solchen Schuhen.
 
Ich habe immer noch ungebügelte Hemden, Angst meinen Verstärker einzuschalten, und eine feuchte Hose. Toller Tag soweit.

Ach, als ich das Haus verlasse kommt mir ein Mitbewohner in einer wenig hübschen hellblauen Regenjacke entgegen. Da er – neben einer reichlich albernen Optik - ziemlich nass wirkt, versteige ich mich zu der Mörderaussage:“ Oh, regnet es draußen?“ Gut, das ist wenig gehaltvoll und angesichts der Tatsache, dass der Mann tropft auch arg offensichtlich. Er schaut zur Türe, „Naja, das würde ein Hamburger noch nicht als Regen bezeichnen.“ Ich betrete den „Nichtregen“. Wenn es kein Regen ist, was dann? Die Sintflut? Wenn viel Wasser von oben kommt nennen wir es im Süden Regen. Muss hier noch Wind dazukommen, so dass es einen immer von der Seite trifft? Oder ist es erst dann Regen wenn Gondeln durch die Hamburger Straßen fahren? Die spinnen hier. Ich wäre in der Pfütze vor dem Auto fast versunken. Kein Regen. Alter, Wo bin ich da hingeraten.

Kurzer Nachtrag noch mal V. Ist den Fängen der Klinik entkommen und kann mittlerweile wieder was essen. Und in sich behalten. 

Ich vermute mal das ist in der Schwangerschaft normal, dass Frauen gelegentlich aufstoßen. Nun bin ich hier im Norden. Das ist kein Aufstoßen das ich hier erlebe. Das sind Brunftschreie von Elchen. Ein Bauarbeiter - in den Achtzigern, als die noch Weizen und kein Mineralwasser getrunken haben - würde anerkennend und mit ein wenig Neid die Knie beugen und den Saum Ihres Rockes küssen. Selbst nach einem Kasten Weizen. Unglaublich. Wenn nach so einem Röhren der Boden das Zittern aufgehört hat, dieser unschuldige Blick, mit einem gemurmelten: "Entschuldigung". Unbezahlbar. Ältere Damen werden bei dem Lärm des Rülpsers - eine sehr goldige Verniedlichung des Sachverhalts - in die Luftschutzkeller rennen, soweit das mit einem Rollator geht. Aber vermutlich werden all meine Eltern-Freunde sagen das wäre normal. Ich solle nur mal abwarten, das wird noch schlimmer. Ich geh jetzt dann Lärmstopper kaufen...

Sauce von Jamie Oliver übrigens genießbar.

Und wer ein wenig auf die Mischung SF und Thriller steht möge bitte in „Looper“ mit Bruce Willis gehen. Endlich mal wieder ein richtig guter Film mit einer cleveren Story, Gewalt und alles was dazu gehört. Ach, vor allem mit der großartigsten Folterszene die ich bis dato gesehen habe. :D Das klingt seltsam aber die ist wirklich gelungen. Da hab selbst ich ein wenig geschaudert. Wirklich ein geiler Film.

Grüße aus der Hauptstadt der Irren und des Regens

Donnerstag, Oktober 11, 2012


Anschluß gesucht.

Heute während ich so zur Klinik gefahren bin - Klinik übrigens deswegen weil V. seit 3 Tagen nichts mehr zu sich nimmt. Also sie nimmt schon Sachen zu sich, aber sie schenkt sie der Welt in kürzester Zeit wieder. Nur mit einer geringen Farbveränderung. Einmal Magen und zurück sozusagen. Ich darf euch versichern, eine Magen-Darm kranke Frau mit einem gereizten Nerv im Rücken und damit derben Rückenschmerzen ist kein Spaß. Gar kein Spaß. Da muss man nicht mal eine Schwangerschaft hinzubemühen. Und ich bin mittlerweile vom vielen Rückenkraulen, hier Drücken, da massieren, dann wieder nur streicheln derartig fertig, dass ich schon Muskelkater in den Fingern hab. Ich bin der Hüter des Krauelens, Drückens und Streichelns. „Büüütttte…. Nur gaaaaanz kurz drücken!“. Dazu Hundeblick. Leidender Hund. 15 Minuten später mit einem steifen Finger und eingeschlafenem Handgelenk vom vielen Drücken… „Nur noch mal gaaaaanz kurz die andere Seite…. Büüüüüttteeee!“ Und Steifheit im Finger ist weniger erstrebenswert als an anderer Stelle.

So kann man seine Abende in Hamburg auch verbringen. In jedem Fall waren mir 3 Tage Erbrechen zu lange, schließlich will das Kind ja auch was an Nährstoffen munkelt man. Also Krankenhaus, Frau an den Tropf. Ich werde also eine ruhige Nacht haben. Und ich hoffe stark, dass es ihr morgen besser geht. Wegen Ihr, dem Kind und mir. Dieses nächtliche Erbrechen neben einem ist nur bedingt schlafförderlich. Update. Es wird langsam besser, aber an Essen ist noch nicht zu denken. Also gibt es Leckeres durch die Vene.

Also ich war, um den Faden aufzugeifen, auf dem Weg in die Klinik, als – Ach da kommt mir noch was. Heute kam wieder so eine Facebook Anfrage von einem guten Freund, der meinen Geburtstag in MyCalender speichern will. Einer meiner besten Freunde. Ich dachte doch, dass er meinen Geburtstag irgendwo schon gespeichert hätte. Oder gar kennt. Oder durch dezente Hinweise wie: „Kommst Du zu  meiner Feier am 21.?“ aufgeschreckt werden würde. Ich vermute hinter der Anfrage an sich jau auch einen Automatismus. Eine kleine unscheibare App liest den Telefonspeicher aus, gleicht das dann irgendwie mit FB ab und fragt alle Freunde mal an. Es ist ein schmaler Grat zwischen hilfreich und gut hin zu Datensammelobssesion. Ich mag FB meinen Geburtstag gar nicht sagen. Die verkaufen die Info dann und ich bekomme Angebote von Treppenliften und Inkontinenzwindeln. Nenene.

Und ich habe gesehen, ich kann mit Lidl auf FB befreundet sein. Sag mal, geht’s noch? Warum in aller Welt sollte ich denn bitte mit Lidl befreundet sein wollen? Es ist ja nicht der Herr Lidl persönlich der mir seine Freundschaft anträgt. Dieser Herr Lidl, den ich auch weder kenne, noch bin ich mit ihm irgendwie so ole-ole-Tschackalacka-Freund im wahren Leben. Obwohl ich die Unterscheidung zwischen dem wahren Leben und Internet gar nicht so sehr mag, um auch mal was ernsthaftes zu sagen. Immerhin ist das Internet Teil des Lebens und somit auch „wahr“. Also warum sollte ich mit der Marketingabteilung von Lidl (oder auch einer anderen Lebensmittel-, Möbel-, Bekleidungskette) befreundet sein? Ich folge doch auch nicht auf Twitter irgendwelchen Stars oder Marken. Ich nutze Twitter nicht mal. Die wollen, ohne hier Paranoia zu verbreiten, doch alle nur meine Daten, um mir noch mehr Unsinn verkaufen zu können. Das sind Firmen, die wollen Geld machen. Die wollen mich nicht als Freund. Das kann doch nicht wahr sein. Befreundet mit Lidl. Ich würde mich ja nicht weigern wenn mir Halle Berry eine Anfrage sendet. Aber Lidl. Also bitte. Meine Freude sind mir teuer. Ich bin mir sehr sicher, dass dies so gar nicht zu der Philosophie von Lidl passt.

Nun gut eventuell gebe ich diesem MyCalender Ansinnen ja doch nach. Aber Lidl kommt nicht in meinen Freundeskreis.

Also auf dem Weg in Krankenhaus kam es vom Navi zu einem sehr obskuren Ansinnen. Allerdings muss ich noch mal einlenken. Mir fällt gerade noch was zum Thema essen ein. Es gibt hier viel neues im Supermarkt zu entdecken. Thai-Chicken-Curry-Nudeln. Die sahen super vielversprechend aus. Alles irgendwie auf natürlichem Weg, in der Region erzeugt, Premium Qualität für den Preis eines ordentlichen Mitnahmegerichts in Nürnberg. Ich bin begeistert. Daheim dann das Ding in zwei Teile zerlegt. Den Nudel Teil und den Plastikdeckel mit den restlichen Zutaten. Alles in die Mikrowelle. Dann musste ich feststellen, dass man den Deckel offenbar auch falsch in der Mikrowelle platzieren kann. Ich hatte dementsprechend viel Soße im Drehteller, dafür keine im Plastikdeckel. Aber sie war immerhin warm. Ich kippe die Soße in die Nudeln. Dann das Gemüse. Ich bin ein wenig erstaunt über die reichliche Menge. Man gönnt mir ganze 3 Scheiben (dünn) einer kleinen Karotte. Kann man offensiv als Gemüsebeilage auf der Verpackung bewerben, ist aber schon irgendwie frech. Voller Vorfreude kippe ich das Huhn in die Nudeln. Jetzt wusste ich auch warum es Nudeln mit Huhn und nicht Huhn mit Nudeln hieß. Die Menge: Man nehme eine Hühnerbrust (klein), schneide aus dieser einen Querstreifen so in der Breite wie für Geschnetzeltes. Diesen einen Streifen schneidet man dann erneut klein und gibt ihn als 5 Würfel mit zum Gericht. Schon kann man 6€ für Thai-Nudeln mit Chicken-Curry und Gemüse verlangen. Geschmacklich war es leider auch keine Offenbarung. Dafür war die Verpackung toll designt. Heute habe ich dann ein Tomatensugo entsorgt, dass auch geschmacklich wenig zu überzeugen wusste. Nicht mein Tage was Essen betrifft. Aber warum sollte man wenn man schon nicht schlafen kann, weil sich jemand neben ihm regelmäßig übergibt oder vor Schmerzen stöhnt, lecker Essen kochen. Da ist man zu müde. All das hat das Schicksal als Vorbereitung gedacht. Ich bin mir sicher.

Und dass ich für die gleiche Tätigkeit vermutlich 30% weniger Geld als im Frankenland bekommen soll ist auch vom Schicksal clever eingefädelt, damit ich hier noch ein wenig Jobsuche betreibe und mich nicht langweile. Langeweile macht mich nörgelig. Fällt das auf?

Immerhin habe ich schon leckeren Schinken aus der Region gegessen, und freue mich auf zwei Pestos von Jamie Oliver. Aber der ist ja auch kein Hamburger. :D

Also auf dem Weg ins Krankenhaus, um noch mal zu beginnen, spricht also V.s Navi mit mir. Mittlerweile kann ich den Weg ins KH zwar blind fahren, aber ich hatte es einfach so an. Und Navis sprechen ja ganz gerne mal. In diesem speziellen Fall war es sogar eine Textnachricht. Vermutlich wegen der Brisanz. Manches möchte ja auch ein Navi nicht einfach in die Welt hinausposaunen. Es könnten ja Zuhörer im Auto sein. Meint dieses Teil doch zu mir: „Bitte schließen Sie ihr Gerät an eine externe Stromquelle an.“ Das ist frech. Ich meine, wie kommt denn das Navi drauf, dass ich so etwas tun wollte? Immerhin ist das Gerät an Strom anschließen schon eine etwas ausgefeiltere SM Praktik. Da will man doch wissen wer sitzt am Stromschalter. Und kann man der Person vertrauen? Und woher will denn V.s Navi wissen, ob ich daran wirklich Freude habe? Und wie soll das im Auto gehen?

Ich an der Ampel stehend, knöpfe meine Hose auf, Fummel - mit entschuldigendem Blick und verlegenem Kopfwackeln zu den nebenanstehenden Autos - mein Gerät raus. Dann lehne ich mich über die Mittellkonsole und versuche mein Gerät in den Zigarettenanzünder zu bugsieren. Mal jenseits meiner Zweifel hinsichtlich der Größenkompatibilität, sehe ich den Spaßfaktor hier doch eher auf der Seite der Zuschauer außerhalb meines Fahrzeugs. Abgesehen davon könnte es wenn es dann grün wird zu ungeduldigem Hupen kommen. Und wir alle wissen doch wie sehr das in intimen Momenten stören kann. Ich vermute, Ihr habt gerade das Bild meines haarigen Hinterns, der sich wild über der Mittelkonsole auf und ab bewegt vor den Augen. Mit lachenden und anfeuernden Zuschauern. V.s Navi ist eine ziemlich Sau. Das muss schon mal gesagt werden.

Soviel von Heute. Ihr merkt schon, ich hab immer noch nix zu tun und immer noch kein Internet. Ich sitze im Cafe, schädige den Wirt und trinke einen kleinen Tee, um zu sparen. 

Montag, Oktober 08, 2012


Eine Nacht in meinem Leben.

Ja, liebe Leserschar, ich will von der Nacht von Sonntag auf Montag berichten. Wer allerdings – und hier ist leugnen zwecklos, ich kenne euch lüsterne Bande – jetzt schon in Erwartung wilder erotischer Exzesse einen wenig schmeichelhaften Sabberfaden im Mundwinkel vor sich hin baumeln hat, wer Fetischbekleidung und obskures oder zumindest unbekanntes erotisches Spielzeug erwartet wird sich enttäuscht finden. Er findet einen alten, müden, mürrischen Autor.

Der Abend hat entspannt begonnen. V. war bei Freunden Tatort schauen, ich habe die angenehm langen Öffnungszeiten hier genutzt Bücher und Lebensmittel zu erwerben. Immerhin habe ich ja immer noch weder Internet, noch TV. Das fehlende Internet entwertet zusätzlich so ein wenig die beiden Internetradios, die hier ihren Dienst verrichten sollten. Und meine Handy-Internet-Flat für diesen Monat ist schon zu 70% aufgebraucht. Ich habe übrigens nicht den Eindruck , dass der Monat schon zu 70% aufgebraucht wäre.

Ich lasse die Chronologie der Nacht um 22:30 beginnen.

V kommt nach Hause. Satt und zufrieden. Tatort mit Freunden glücklich. Ich lese den sehr lesenswerten Band 2 der Königsmörder-Chronik  von Patrick Rothfuss. Auch ich bin zufrieden. Eine Ruhige Abend mit gutem Buch Zufriedenheit. mmmMMMmmm.
So gegen 01:30 lösche ich das Licht, damit ich hinreichend Schlaf für mein wichtiges Gespräch mit meiner Firma hier finde. V. schläft unruhig und klagt über Rückenschmerzen. Das ist nicht ungewöhnlich, vor allem nicht bei Schwangeren. Ich bereite eine Wärmflasche für den Rücken.

Ich schlafe irgendwann ein. 
Um 03:30 werde ich geweckt. Die Rückenschmerzen sind schlimm und behindern die Atmung. Zwischen Klagen, Stöhnen und Jammern (alles übrigens berechtigt, ich kenne Rückenschmerzen…) stelle ich eine erste, auf fundierter Unkenntnis und fröhlichem Halbwissen basierende Hobbydiagnose. Ich sage Wirbel verrenkt, Nerv geklemmt. Das Jammern nimmt einen Umfang an, das den Anruf beim ärztlichen Notdienst ratsam macht. Der Junge Herr am anderen Ende der Leitung sichert uns zu jemanden in der nächsten Stunde vorbei zu schicken.
Nun muss ich kurz ausholen. Ärztlicher Notdienst. Da denkt man doch irgendwie an all diese Krankenhaus Serien (Nicht unbedingt an Scrubs, Ihr Nasen). Helden im weißen Kittel, mit Zahnpasta Lächeln und so.

04:30. Dann kommt ER. Mit so einer „Ich-seh-scheiße-aus-Justin-Biber-Fönwelle“.
Bei ihm allerdings war kein Fön im Spiel. Bei ihm entsteht die Frisur – Äh, nein! Frisur ist deplatziert. Desaster auf dem Kopf trifft es erheblich besser - aufgrund des Alters. Der Herr ist ungefähr 318 Jahre alt und nur mit wenigen Haaren gesegnet, die er dann von hinten nach vorne kämmt und die dann so bibermäßig zur Seite legt. Aber immerhin in schmierigem Schwarz.

Also in der Summe würde ich sagen der Herr, übrigens ein Freiherr von… mit zwei Dr. Titeln, sah eher so aus wie er hier. Nur mit schmierigen Haaren.


Die Fingernägel lang, nicht ganz so lange wie der hier aber ordentlich lang und nicht sehr gepflegt. Der Dreiteiler den er trug, hat er vermutlich vor 20 Jahren und 40 Kilo mehr auf den Rippen gekauft. Mottenbefall an der Weste, alles schlabberig, ausgebeult und speckig. Seine Tasche hat er dem ersten Eindruck nach zu Beginn seines Studiums, zu Beginn der Industrialisierung geschenkt bekommen. Inklusive Inhalt. Ja, so sieht der Arzt meines Vertrauens aus. 
Wenn der kommt und Du bist allein zu Hause und ernsthaft krank, würde ich immer schauen, ob er ne Sense dabei hat oder sein KFZ ein Leichenwagen ist.

Er ist aber soweit Herr der Lage, dass er V. was ins Kreuz spritzt, was dem Kind nicht schadet. Nur leider V. auch nicht hilft. Sozusagen Spritzen um des Spritzens willen. Immerhin hat er die Spritze vergessen beim gehen. Jetzt haben wir eine tolle Spritze daheim. Wenns mal hart auf hart kommt.

08:30 morgens dann zum Orthopäden ums Eck. Die Spritze von Dr. Frankenstein hat ja nicht gewirkt. Womöglich hat auch der Blitz gefehlt, weiß mans? Der Orthopäde sieht nun durchaus so aus wie man sich einen Hamburger Jung-Arzt vorstellt, inklusive dieser italienischen halblangen nach hinten gegelten Haare, die noch nicht mal an Italienern gut aussehen. Der spielt sicher Golf und trägt gerne Polos. Lächeln wie aus der Zahnpasta Werbung.  
Sehr freundlich, aber leider auch nicht erfolgreicher als Dr. Frankenstein. Immerhin hat er 6 Wirbel wieder eingerenkt. Den Nachmittag habe ich dann mit streicheln, kraulen, drücken, klopfen und profanem Handauflegen am Rücken verbracht.

Bis auch 2 Stunden, die habe ich bei meiner neuen Firma verbracht. Ohne eine abschließende Bewertung vornehmen zu wollen, sieht es momentan so aus als würde ich ca 30% weniger verdienen als in Nürnberg. Und es ist fraglich, ob sie überhaupt die Menge an Aufträgen haben, um mich auszulasten. Das und die letzten 3 Monate in denen ich ja auch keine neuen Fälle mehr angenommen habe, machen das ganze hier zu einer extrem kostspieleigen Sache. Da bin ich mal gespannt wie es weiter geht.

18:00 dann noch mal mit V. beim Physiotherapeuten. Der konnte aber auch nix gegen die Schmerzen machen.  So sehen Nächte+ aus. Viel Schlaf war nicht...

Ich glaube irgendwie will mich das Schicksal auf die kurzen Nächte des Vater Daseins vorbereiten. Nett vom Schicksal. Dem rufe ich an der Stelle gerne mal ein: „Schau dass Dich schleichst“ nach, dem Schicksal.

Montag in Hamburg. Großartig.

Ach, alle die sagen meine Einträge klingen zynisch… Sollten die nicht freudvoller und liebevoller sein? Ja, das mag sein. Haben sie aber auch schon vor ein paar Jahren nicht. Wann bin ich denn freud– oder liebevoll? So was. Irgendwie muss ich mich ja über das ein oder andere auslassen. Und Zynismus hilft mir dann doch manches zu ertragen. Obwohl Hamburg ja durchaus ganz nett ist, sind da einige nicht zu übersehende Schattenseiten am Himmel. Und es ist ja nicht so, als ob ich die nicht im Vorfeld schon befürchtet hätte. Momentan bewahrheiten sich meine Befürchtungen eben und das macht mich nicht überaus glücklich. Obwohl ich an sich nicht ungerne recht habe. In dem Fall hätte ich mich gerne geirrt.

Aber als Berufsoptimist halt ichs mit dem Kaiser und sach „Schau mer mal“.

In diesem Sinne. Gehabt euch wohl.

Sonntag, Oktober 07, 2012


Handwerker von Gottes Gnaden


Am Wochenende gab es übrigens wieder eine neue Erfahrung. Der große Erlanger Babymarkt. Dort werden anders als es der Name suggeriert keine Babys verkauft. Obwohl da durchaus was gegangen wäre. Und bei dem Lärm der Millionen Plagen könnte ich mir bei genervten Eltern auch so was wie Verhandlungsbereitschaft vorstellen. Den großen Erlanger Babymarkt beschreibt man durchaus treffend mit dem Wort groß. An und für sich müsste er  „großer, sehr voller und abartig anstrengender Erlanger Babymarkt“ heißen. Man schiebt sich durch die Hallen zusammen mit Massen anderer Eltern und werdender Eltern. Und sieht sich Sachen an, die spätestens nach dem dritten Stand für das unhormonbelastete Männerauge absolut identisch aus. Sie unterscheiden sich gelegentlich im Reinheits- und Vernuddlungsgrad. Nach drei Stunden in diesem Gewusel und Geplärre war ich dann fertig. Sehr fertig. Ich habe auf meiner mentalen Liste hinter Babymarkt ein Check gemacht. Und für weitere Besuche gestrichen. Darüberhinaus konnte ich mir gefühlte 2 Stunden in einem Babyfachmarkt ein sehr genaues Bild von Kinderwägen machen. Die billigen sind scheiße, die teuren unverschämt teuer. Ich habe das deutliche Gefühl, werdende Eltern werden an allen Ecken und Enden abgezockt. Ein Gefühl das jetzt, zwei Wochen, eine Wickelkommode und diverses andere Babyzeug später zur Gewissheit gerworden ist. 


Wieder in Hamburg


So eine neue Wohnung muss ja auch eingerichtet werden. Nun schmeichle ich mir ja durchaus mit dem Fakt – und das ist wirklich einer – dass ich weiß, wo bei einem Schraubenzieher vorne und hinten ist. Ich kann IKEA Sachen zügig und ohne mich zu verletzen aufbauen. Somit bin ich zwar noch nicht der Heimwerkerkönig, aber ich weiß was ich tue. Nun ist das befestigen einen (günstigen Spiegels im Bad an sich keine Herausforderung, die mir Angstschweiß unter die Achseln treibt. Ich hebe den leichten Spiegel prüfend an und entscheide, dass Powerstrips die Sache wohl meistern sollten. Dünner Spiegel mit 2 Kilo versus Powerstrips mit der Haltekraft 2 Kilo. Ich verwende, einfach weil ich hinreichend Strips habe, fünf davon. Das hält dann 10 Kilo. Das sollte ja auch einen bulligen IKEA Spiegel sicher halten.  Hingeklebt, festgedrückt. Hält. Sieht gut aus. Kritisch und um sicher zu gehen noch mal hingedrückt. Fest. Hält. Gut. 


Fest ist hier übrigens - ähnlich wie bei Erektionen - als ein zeitlich abgesteckter Rahmen definiert. Nach ca. einer Stunde - und hier sind wir wie ich kurz anmerken möchte, für viele Menschen schon deutlich über der Dauer einer Erektion - ertönt ein Krachen. Ich vermute zunächst V. hat bei Ihrer ungewohnten Abwaschschlacht in der Küche einen epic fail hingelegt. Ich lege das Buch weg und gehe Richtung Küche um zu sehen, ob meine Holde schwer blutet und ich erste Hilfe leisten muss. Tut sie nicht.

Ich werfe einen Blick ins Bad. Und sehe einen Spiegel am Boden bei dem erste Hilfe kein Thema mehr ist. Nun ist ein 10 Euro Spiegel keine Sache, der ich lange traurige Gedanken nachsende. Ein wenig deprimiert hat mich aber, dass der kleine Drecksspiegel ein veritables Stück Porzellan aus dem Waschbecken geschlagen hat. Wir sprechen hier so von guten 20 Zentimetern. Und mit dieser Größenangabe kenne ich mich aus. Immerhin waren noch 3 Strips an der Wand und 2 weitere am Spiegel. Ich hab ja das Gefühl die Strips haben mich ein wenig ausgelacht. 


Wichtiger Heimwerkerhinweis: Man kann sich an Porzellan böse schneiden. Ich weiß auch hier wovon ich rede. Man kann sich an der gleichen Stelle übrigens auch mehrmals schneiden. Die wird nicht stumpf. Nur mal so unter uns.


Aber ich war dann doch erfolgreich. Ein neues Waschbecken ist installiert, Macht ordentlich Sauerei. Wieder abmontiert und neue Dichtungen installiert. Nun geht’s. Werte die Sauerei als Training fürs Baby. So ist es dann erträglich. Mittlerweile sieht es nach einer Wohnung aus. Einer unordentlichen zwar, aber das ist man ja gewohnt.


Apropos Unordnung. Es gibt da ja die Frau an meiner Seite. Diese, sich langsam dahinschleppende Schwangere. Ihr erinnert euch vermutlich. Bis dato, in der Wohnung, die ich bis dato als meine Heimat betrachtet habe, hätte man eher mit dem Dreck am Boden Sandburgen bauen können, als dass jemals ein Staubsauger verwendet worden wäre. Die Couch war eine erweiterte Ablage. Naja, Ablage trifft es gar nicht so recht. Äh, Deponie, ist mehr das Bild, das ich suche. Was ich sagen möchte, ist einfach, dass Ordnung oder Haushalt so im ganz generellen nicht eine der weiblichen Haupttugenden ist. Zumindest nicht bei mir zuhause. Nachmittagstrash im Fernsehen oder Patiencen am Rechner, das würde ich wenn man mich fragen würde eher als Kernkompetenzen werten. Aber das sind ja nur die Gedanken eines alten Mannes, der länger im letzen Jahrhundert gelebt hat als in diesem.


Nun wollte ich aber nicht über Vergangenes berichten, sondern über aktuelles aus Hamburg. Es gibt – Väter werden das eventuell wissen – einen sogenannten „Nestbautrieb“. Nein, damit meine ich nicht dass V. mit Reisig und Gras die Wohnung ausstaffiert, obwohl dem Bild eine gewisse Heiterkeit innewohnt. Das ist so eine Art Putztrieb, der irgendwann einsetzt.


Mit dem Wissen der letzten 15 Zeilen, könnt ihr Euch meine Verwunderung - und der Begriff Verwunderung als Bild hinkt in etwa so, als ob ich eine gevierteilte Leiche als gehandicapt bezeichnen würde -  vorstellen, als gegen 00.00 nachts, nachdem ich den ganzen Tag diverses Ikea Zeug geschleppt und aufgestellt hatte, V. vor mir steht und meint wir müssten noch das Papier/die Pappe  wegräumen. Es wäre ja so unordentlich. Ich bin in eine katatonische Starre verfallen, so perplex war ich. Nach der Wiedererlangung meiner motorischen Fähigkeiten habe ich den Tag rot angestrichen. Und das hat sich in den folgenden Tagen wiederholt. So anstrengend und wirr Schwangere sind, das ist hilfreich. Auch wenn der Zeitpunkt des Aufräumens nicht immer glücklich ist und die Arbeitsgeschwindigkeit erstmalig im Buch „Die Entdeckung der Langsamkeit“ beschrieben wurde. Meine größte Sorge ist aber, das dieser hormonell gesteuerte Anfall nur vorübergehend ist.


Sonst war der Hamburg von mittlerem Erfolg gekrönt. Die Kollegen von der Relocation Front wissen immer noch nix, und die Kollegen von der HiFi Front wollen zwar, haben aber aktuell noch kein Budget. Das nennt man unter Seefahrern hinein ins Abenteuer stechen. Ist vom Ansatz her spannend.


Internet ist übrigens auch hier erstaunlich. Freitag war der Herr von Kabel Deutschland da. Wir hatten ja an sich geplant dann Internet zu haben. Ha! Was für eine vermessene Hoffnung. Diese Person, war – und das sage ich als Franke, wo ein „bassd scho“ (passt schon) ja eine riesen Gefühlswallung und eine hohes Lob darstellt – der unfreundlichste Mensch, den ich je im Kundenkontakt erlebt habe. OK, vermutlich ist er ein Verwandter der fränkischen Bedienung, die mir nach 4 Wochen Vegas am ersten Abend zu Hause meine erste Bestellung wie folgt abnahm: 
Es begann mit einem gut gezielten Wurf der Karte vor mich, einen auffordernden Nicken und der Vokabel „Und?“. Das wars. Ich hab bestellt und fühlte mich irgendwie daheim.
Im Vergleich Vegas: 
Hello my Name is Rose, I am from Oklahoma and I will be your waitress this evenig. You are from Germany? Oh, this is such a wonderful country…. Es folgen weitere 4 Minuten belangloser Monolog, mit vielen unwichtigen Deteils aus Rose Leben. Das alles aber aber mit vielzahnigem Lächeln. Nein, Ich kann das ab. Lächeln ist schon ok, aber das Gelaber wenn ich doch nur was bestellen will. Boah.
 

Aber zurück zum Kabel Mann. Er ruft an. Leider finde ich das Telefon nicht und muss ihn zurückrufen. Er geht nicht ran. Erst nach 10 Minuten. Ich erwähne freundlich, dass er gerade angerufen hätte. Er teilt mir, der ich noch/wieder in meinem Hamburger Bett liege, mit, dass ich nicht zu Hause wäre. Ich bin erstaunt. Ich blicke mich um. Sieht verdammt nach zu Hause aus. Die Frau neben mir ist auch bekannt, somit antworte ich ihm, dass ich durchaus zu Hause sei und auch gar nicht weg war oder wolle, da ich ihn ja erwarten würde. Äh, also nicht im Bett wie ihr jetzt denkt. So nicht. Nein, wirklich. Ihr Ferkel. Er, erklärt, dass ja er schon da war. Leider stünde an unserer Türe kein Name. 

Das stimmt. Ich bin geknickt. Nun in den meisten westlichen Zivilisationen könnte die Ihm zur Verfügung stehende Information bestehend aus Adresse und dem Zusatz: 2tes OG schon als hinreichend bewertet werden. Das gibt ihm eine 50% Chance die richtige Türe (bei zwei Wohnungen je Etage) zu treffen. Wenn die Türe gegenüber beschriftet ist (was sie ist) sollten sich bei klaren Verstand die Chancen dramatisch verbessern.


Aber gut wie gesagt von Dienstleistung verstehe ich ja nix.

Ende vom Lied: Der Mann war schon wieder weg und wollte auch nicht wieder umkehren. Das würde er nicht bezahlt bekommen. Somit habe ich Kabel angerufen und gemeint, die sollen ihm das bitte bezahlen und ihn wieder her schicken. Haben sie gemacht. Ja, es geschehen hier im Norden noch Zeichen und Wunder. OK er kam erst nachmittags, aber immerhin. Leider ist die Verdrahtung im Haus fehlerhaft, wie er nach einer Stunde Arbeit (schweigend, Fragen nicht oder nur einsilbig beantwortend) herausgefunden hat. Somit hat er alles was er montiert hatte wieder abgebaut. Nicht ohne mürrisch in seinen Bart zu schimpfen. Und ist wieder gegangen. Ich versteh das murren ein wenig, da die Leute nur für erfolgreiche Montagen bezahlt werden. Was für eine seltsame Regelung. 

Ich habe also weder Internet noch Fernsehen derzeit. Toll.


Und sonst? Der Edeka ums Eck ist sensationell. Die Leute im Baumarkt nett. Der Getränkemarkt gegenüber auch sehr goldig. Die Nachbarin super. Die Stadt immer noch unübersichtlich und fremd. Aber so im kleinen geht’s schon.


Meine Nürnberger Freunde fehlen mir jetzt schon in wenig.