Gestern, als ich noch relativ erheitert von dieser Pappnase, die mitten auf den Schienen geparkt hatte, nach Hause gelaufen bin hat ein seltsames Phänomen zugeschlagen. Ich bezeichne es in Ermangelung eines lateinischen Fachbegriffs als das „unfreiwillige-Highheel-Phänomen.“
Einlenkend möchte ich gleich darauf hinweisen, dass es nicht so war, wie von einigen mit besonders schmutziger Phantasie gesegneten Lesern vermutet werden wird, dass ich einfach mit meinen sexy Highheels unterwegs war.
Nö, ich hatte normales, robustes, dem Wetter angemessenes Schuhwerk an. Und um das auch gleich noch richtig zu stellen, ich bin durchaus nicht der Meinung, dass Highheels immer und bei jedem Wetter eine angemessene Bekleidung sind. Ich kann mich durchaus zu gewissen Zeiten daran erfreuen, aber bei Schneematsch hab ich dann schon Mitleid. Ja, selbst ich.
Nun komme ich zu einem mir bis dato unbekannten Phänomen, dass bei Pappschnee unter Nutzung von Schuhen mit ordentlichem Sohlenprofil auftritt.
Es sammelt sich Schnee unter dem Schuh an. Gut, ich sehe ob dieser bahnbrechenden Erkenntnis einige von euch erschaudern. Allerdings wurde es immer mehr Schnee unter meinen Schuhen. So lange bis ich den Eindruck hatte ich würde auf Plateaupumps laufen. Nun fragt mich bitte nicht, woher ich wissen sollte wie es sich auf Pumps läuft. Dazu sage ich jenseits meiner wohltemperierten Phantasie nix. Aber so gänzlich aus dem Nichts mit Absatz ist doch milde irritierend.
Ich meine, man muss ja höllisch aufpassen, dass man nicht mit dem Arsch zu wackeln anfängt. Hat man bei Frauen ja so oft genug gesehen, da kann man schon mal in so ein angelerntes Verhaltensmuster verfallen. Und ich konstatiere jetzt mal frech, dass mich nicht alle Menschen gerne auf Highheels mit den Hüften wackelnd durch die Gegend laufen sehen wollen. Bei eingehenderer Würdigung des Gedankens möchte ich sogar behaupten, dass es sich nur um einen sehr, sehr überschaubarer Kreis an Personen handeln dürfte. Im für mich (und alle anderen) besten Falle: Kein einziger.
Ich darf allen männlichen Nicht-Schnee-Plateauschuh-Trägern versichern, so was läuft sich sehr seltsam. Ganz perfide wird es aber dann, wenn einem – man hat sich gerade so ein wenig unbeobachtet hüft- und arschwackelnd eingelaufen – plötzlich der Schneeabsatz unter dem Schuh weg bricht. Da gerät Mann ganz gewaltig ins straucheln, rudert ein wenig unelegant mit den Händen und bewundert insgeheim allen Frauen, die in einer vergleichbaren Situation immer noch mit Würde dahin schreiten. RESPEKT die Damen.
Das bei mir hatte mehr was von Will E. Coyote, wenn er versucht mit den Ärmchen rudernd einen dieser legendären Stürze zu verlangsamen. Das ist kein Bild, das ein Mann gerne abgibt. Nächstes mal kann ich ja gleich Pumps anziehen. Dann tritt dieses Schneesammelproblem erst gar nicht auf.
Zu was anderem. Was ganz anderem.
Ich muss doch noch zu meinen Lieblingskunden aus der HiFi-Abteilung kommen. Denn da war ja noch der Mann mit dem Zahn. Hier erfolgt ein kleiner redaktioneller Einschub. Der Zahnmann muss nämlich ein guter Kumpel von dem Mann mit Hut sein. Der war heute auch da, allerdings getarnt mit Mütze, weswegen ich ihn dummerweise nicht rechtzeitig erkannt habe. Über den hab hier schon berichtet. Weil ich ihn - wegen der ziemlich albernen Bommelmütze - nicht erkannt habe, gehe ich hin spreche ihn an. Ne halbe Sekunde nachdem ich meinen Fehler erkannt hatte war willens mich mit reifen Pflaumen steinigen zu lassen. Unser Gespräch war wie immer und hat mir zum vierhundertdreiundachtzigtausendstem Mal – wir sprechen hier natürlich von gefühlten Einheiten – erneut erklärt, dass seine Yamaha 400 (ca 8 Jahre alt) doch besser klänge als das aktuelle Modell. Wie immer habe ich den Fehler begangen und ihm widersprochen. Was wie immer in einer Wiederholung seinerseits und einem erneuten meinerseits Widerspruch mündete. Mehrfach. Bis er anfing mich darauf hinzuweisen, dass die schwarze Anlage doch qualitativ schlechter sei als die (baugleiche) silberne. Ich bin erstaunt. Eine neue Wendung im Reich der Wiederholung. Reflexartig widerspreche ich. Er klärt mich auf dass man bei der Schwarzen ja Kratzer silbern sehen würde und bei der Silbernen wäre das nicht der Fall. Und die Oberfläche wäre auch rauher. Was bei einer eloxierten Oberfläche übrigens nicht weiter verwunderlich ist. Schon war ich wieder in eine Diskussion mit der Gestalt verstrickt. Und mit mir, weil ein nicht ganz unerheblicher Teil meiner Psyche bereit war einen Mord zu begehen. Mit Glück, wenn ich den Leichnam in der Nähe der Klimaanlage versteckt hätte, wäre er bis Ende Februar gar nicht aufgefallen. Dann wäre ich ja weg gewesen... Oh man. Aber so sind Zeitschleifen im Elektronikmarkt. Da muss man nicht Bill Murry bemühen.
An sich wollte ich aber über den Mann mit Zahn berichten. Also den Mann mit nur einem Zahn. Diesen dafür in einer jahreszeitlich modischen, eher gedeckten Farbe, so ins bräunliche gehend. gehalten. In der Summe natürlich ein cleverer Plan, das mit dem Zahn, weil er damit von seinen, ähm reichlich fettigen und wenig gepflegten Haaren ablenkte, die er unter einer – stilsicher muss man hier anmerken - farblich und verschleißtechnisch schön zum Zahn passen Mütze verborgen hatte. Aber mir altem Modepapst entgeht so was ja nicht.
Nach seiner Wanderschaft an mir vorbei, in Richtung Sourroundverstärker hatte ich ein sehr dringendes Gefühl, dass das Lager mich unbedingt mal wieder sehen sollte. Insbesondere weil dort die Luft meistens auch verhältnismäßig frisch ist. Was man von der Luft in der Nähe dieser Person und seines nicht weniger verhaut aussehenden Freundes nicht unbedingt sagen kann. Ob nun die Klamotten oder der Kerl diesen fiesen säuerlichen Geruch verbreitet haben, mag ich nicht beurteilen.Aber so eine Industriewaschmaschine könnte Mann und Bekleidung eventuell auf ein mal reinigen. Das wäre ein deutlicher geruchlicher Gewinn für die Menschheit.
In diesem Fall hat mein Kollege das große Los gezogen. Ich komme aus dem Lager und sehe wie er verzweifelt, um ein wenig Abstand zu der Person kämpft. Ich schmunzle freundlich. Dann höre ich eine laute Stimme: „Was dieses Surround kosten solle? Ob wir denn hier alle irr wären? Er hätte so was zu Hause für deutlich unter 200 Euro. Und das wäre toll.“ Ich erwarte sekündlich so wernereskse Kleinteile aus seinem Mund fliegen zu sehen.
Ich versuche mit leichter Verzweiflung so zu lachen, dass es mein Kollege nicht sieht. Ich finde ihn ja schon recht tapfer. Ich gestehe aber ich habe das geruchsintensive Beratungsgespräch nicht weiter verfolgt. Ich wollte nicht durch lautes Lachen stören. Deswegen bin ich wieer ins Lager hinter eine Dicke Stahltüre. Gekauft hat er übrigens nix. Nur schlechte Luft in der Abteilung verbreitet.
Hier noch eine kleine Surroundbemerkung für die Leserschaft. Praktisch alles das sich Surround nett und weniger als 200 Euro (neu) kostet. Klingt in etwas so als würde man eine zu kleine Box in einem gutgefüllten Nachttopf spielen lassen.
Das will man nicht hören. Ja es macht Surround. Ja, es erzeugt Schallwellen. Und NEIN, es klingt nicht gut. Für etwas das nicht ganz furchtbar klingt darf man dann schon 700€, gerne aber auch etwas mehr ausgeben.
Ach abschließend muss ich auch noch kurz das Bild einer Freundin auf Facebook nachliefern. Ich hab ja Unmengen „Freunde“ weil ich Mafia Wars dort spiele und dafür braucht man einfach viele Freunde/Mitspieler. Ich lade mir also mit einer gewissen Regelmäßigkeit vielversprechende Menschen ein. Gerne auch weibliche Menschen. Und letzthin habe ich diese Dame eingeladen.
Nett wie ich fand. Als ich mir dann ihre Seite genauer angesehen habe, ist mir aufgefallen, dass ihr Profilbild nur ein Ausschnitt eines anderen Bildes ist. Das ist jetzt so ein Art Suchbild. Wer findet das irritierende Detail... Also ich bin mir nicht sicher ob ich das auf FB hoch geladen hätte. Aber für ein erheitertes Grinsen taugt es alle mal.