Donnerstag, Dezember 25, 2008

Von Lappen und Ärgernissen

Ich weiß, da gibt es andere Meinungen. Es soll wirklich Menschen geben, die sich freuen bestimmte Lieder im Radio zu hören. Das ist keineswegs ein riesen Drama. Ich freu mich auch. Aber mittlerweile kann ich diese permanente Beschallung mit Weihnachtsmusik nicht mehr hören. Nichts gegen Rudolph, the rednose Rendeer, White Chrismas, aber bitte doch nicht die ganze Zeit. Oder der unvermeidliche George Michael. Dieser Alptraum. Den gewissenlose Radioredakteure in der Tat in die Hot-Rotation nehmen. Wenn morgens mein Wecker sacht mit Musik anspringt, und GM trällert mir entgegen, da bin ich versucht meinen Wecker auf den im direkten Vergleich freundlichen Weckton umzuschalten, der mich immer ein wenig an Zahnarztbesuche erinnert. Werden denn keine Wehnachtslieder mehr geschrieben? Oder ist es überhaupt notwendig welche zu spielen? Nur weil Weihnachten ist? Kommen Menschen heutzutage nicht mehr in weihnachtliche Stimmung ohne diesen Zuckerguss an zur Verkaufsförderung missdeuteter Kaufhausberieselungshintergrundbeschallung? Muss ich (!) wirklich aufstehen und sagen Weihnachten hat mit Konsum in Grunde genommen wenig zu tun? Muss ich wirklich? Ach, was ich stell jetzt erstmal meinen Wecker um. Auf den Zahnarztbohrer. Sonst wandere ich am Ende noch mit einem irren Lachen und einer Kettensäge durch den Saturn… Und als weiter denkender Mensch – Ok, das war jetzt ein wenig vermessen - würde ich diese BILD-Schlagzeilen auch niemandem zumuten wollen und auch die Bilder nicht.

Ansonsten habe ich lange überlegt, ob ich über einen Besuch von Freunden aus dem Nordwesten Deutschlands hier berichten soll. Wobei Besuch ein wenig weit geht. Also ich für meinen teil halte es so, wenn ich mich grob in der Region befinde in der Freunde von mir wohnen, schreibe ich im Vorfeld mal eine Mail oder SMS, sage dass ich da bin und frage, ob es sich einrichten lassen würde, dass man sich zumindest an einem Abend mal trifft. So mache ich das und viele andere Menschen auch, die ich kenne. Nun habe ich von dem Besuch eher rein zufällig erfahren, weil ich bei Sandra, meiner Ex, war und ein Gespräch mit einem anderen Freund mitgehört habe, in dem es um diesen Besuch ging und die Frage ob er auch dazu stoßen kann. Das Gespräch endete und ich habe das Übliche gemacht, wenn man ein Gespräch versehentlich mitgehört hat, dessen Inhalt einen so vom Grundsatz her interessiert. Ich habe fragend geschaut. Länger. Und dann noch ein wenig fragender. Schließlich wurde mir auch von dem Besuch berichtet. Und ich wurde gefragt ob ich nicht auch mal vorbeischauen würde wollen. Nachmittags auf einem Kaffee. Das war für mich jetzt eher ungünstig, da ich an diesem Wochenende tagsüber gearbeitet habe. Und ich vermute alle Leser werden dieses Gefühl, bei manchen Einladungen kennen. Da fragt man sich warum man überhaupt eingeladen wird. Man hat dann so den Eindruck, dass man zu so einem unglücklichen Zeitpunkt - für den Einladenden - da war, dass dieser einen aus purer Höflichkeit einladen musste, obwohl er dies eigentlich gar nicht beabsichtigt hatte. Einladungen die mit so einer Intensität und Herzlichkeit vorgebracht werden vermitteln dann – mir zumindest, wie ich feststellen musste – ein sehr schales Gefühl. Was auch schade ist, weil ich die 3 aus dem Norden gerne, sehr gerne, gesehen hätte. Aber nicht unter diesen Umständen. Und ich vermute mal, sie hatten auch irgend einen guten und nachvollziehbaren Grund sich im Vorfeld nicht bei mir zu melden. Den werde ich sicher mal in einem persönlichem Gespräch erfahren.

Neben Den Leuten, die nach schwachsinnigen Wattzahlen von Stereoanlagen fragen, gibt es noch eine weitere sehr anstrengende Fraktion. Die Philosophen. Leute, die bei der erschütternden Investition von 200 Euro für einen Verstärker nach 15 Minuten Beratung noch mal in sich gehen müssen. Da frag ich mich was suchen die denn da? Was hoffen sie zu finden? Weisheit? Jemanden, der leise sagt Los, kauf das? Wenn ich mir die Gestalten so ansehe, muss ich das zu den großen Illusionen der Neuzeit zählen müssen. Die werden da allenfalls Leere und ein entsprechendes Echo finden. Sonst nix. Getoppt werden diese Gefäße der Leere nur noch von den Frauenfragern. Ja, das ist ja wunderbar. Genau das was ich mir vorgestellt habe. Aber das muss ich erst mal meine Frau fragen. Ja wo sind wir denn bitte? Nicht, dass ich meine Frau nicht fragen würde. Aber wenn ich plane mein Geld für was auszugeben, was mir gefällt da muss ich doch nicht fragen. Das kaufe ich mir einfach. Dann stehe ich den sich ergebenden Streit durch. Aber nicht so diese Jammerlappen. Oh, das überschreitet mein Budget. Haha. Da muss ich fragen. Ne. Die sind in der Tat einfach nur lästig und meistens peinlich. Alles Ausflüchte, um sich beraten zu lassen, sich im Winter aufzuwärmen, aber um Gottes Willen nichts zu kaufen.

Frohe Weihnachten.

Dienstag, Dezember 09, 2008

Narren bei Yamaha.

Ich frag mich gerade ob schon wieder Fasching (Karneval) ist. Vermutlich ja. Ich habe meine November Rechnung am 02.12. an die Damen und Herren dort geschickt. Normalerweise ist es bei so Promos (nicht Pornos, ihr Blinden) immer so, dass an der ersten Rechnung irgendwas anders ist, als es die Damen und Herren in der jeweiligen Firma es gerne hätten. Dann kommt eine Mail, in der steht dann was man ändern sollte, man macht das und gut is. Ich hatte in meiner Mail mit der Rechnung explizit darauf hingewiesen, dass sie mich, wenn etwas nicht passt doch bitte kontaktieren sollen, ich würde das dann entsprechend ändern.

Nachdem ich nun eine Woche nix von Yamaha gehört habe, war ich schon erfreut, dass da alles glatt geht und reibungslos läuft. Gestern jedoch der Rückschlag.

Nach nur einer Woche Bearbeitungszeit ist der Dame aufgefallen, dass da etwas nicht passt. Nun bin ich sicher nicht übertrieben geldgeil, aber ein wenig schneller hätte das dann schon gehen können. Ist ja schließlich mein Geld.

Nun wie sieht eine professionelle Abwicklung in diesem Bereich aus. Leser, lehne dich zurück, sperr die Glotzen auf und lerne:


Die Mail ist sehr sachlich und immens aufschlussreich.

Hallo Herr Burger,

bitte alles wie in den Abläufen festgehalten.
Anbei noch einmal zur Info.
Andernfalls kann ich leider keine Zahlungen veranlassen.

Nun ist es nicht so, dass ich die Unterlagen nicht schon hätte. Und ja, ich habe sie auch gelesen. Von daher ist es nur begrenzt hilfreich, wenn ich nicht weiß was alles nicht passt. Ich habe zwar einen Verdacht und bin in dieser Hinsicht auch tätig geworden, aber ob das dann alles war... man weiß es nicht. Das wird sich dann vermutlich nach 5 weiteren Mails und endlosem hin und her senden diverser Formulare erst weisen.Da steh ich ja drauf. Und dieser sympathisch joviale Ton der Mail. Mmmm. Großes Kino der Gefühle!

Und ein wenig umständlich ist diese Abwicklung in der Summe auch. Erinnert mich ein wenig an die Türkei Geschichte.

Hier hat man ein Excel Formular in das man jedes verkaufte Gerät eintragen muss. Soweit so gut. Aber dann gibt’s noch ein Wordformular, dass einige zusätzliche Informationen enthält, aber in das man nichts desto trotz erneut die verkauften Geräte erneut eintragen muss.

Nun sind diese Formulare aber leider so gestaltet, dass man mit kopieren und einfügen nicht (genauer, immer nur Zellen – nicht Zeilen - weise) vorgehen kann. Und das ist dann schon ein klitze klein wenig nervtötend. Ich mach Sachen nur ungern doppelt, wenn man so was einfach dadurch lösen kann, dass man ein vernünftiges, durchdachtes Excel-Formular erstellt.

Aber in dieser Hinsicht komme ich mir schon vor wie der berühmte Rufer in der Wüste. Wobei meine persönliche Wüste vermutlich auf dem Mars liegt, um eine möglichst hohe Abgeschiedenheit zu garantieren.

Nun bin ich also in der Tat nicht entscheidend weiter gekommen, habe aber heute morgen schon 2 Stunden Zeit in meine Rechnung investiert. Obwohl die Sonne hier scheint und ich auch nett Kaffee trinken könnte. Genug geschrieben. Ein Kaffee muss her. In Damenbegleitung. Meine Güte...

Montag, Dezember 08, 2008

Nein, ich bin nicht weinerlich.

Ich will es aber nicht gänzlich verhehlen, ich bin erkältet. Und das ist zumindest schon mal nervig. Insbesondere weil man sich als Selbständiger ja nicht einfach mal so eben krank schreiben lassen kann, um sich dann geruhsam eine Woche daheim gesund pflegen zu lassen. Nein, da bin ich deutlich härter. Ich schleppe mich, nur von purem Willen getrieben in die Arbeit und versuche heiser röchelnd Leute von Yamaha-Anlagen zu überzeugen. Meine Nase läuft in einem Ausmaß, dass ich befürchte man wird mir die Tage eine eigene Reinigungskraft zur Seite stellen, die um mich herum einfach immer aufwischt. Oder ich werde von Kunden in einen Hühnerquarantänekäfig gesperrt, weil man mich als akuten Voglgrippeherd erkannt hat. Wer jetzt auf einen Lustgewinn aus meinerseits aus dieser Situation zu tippen beginnt, hat die Schwere und ich bin fast geneigt zu sagen Hoffnungslosigkeit meiner Erkältung nicht erkannt. Schämt euch.

Der Kollege, der für die Firma Sonos (das sind so kleine weiße Kästchen, die einen schwachbrüstigen Verstärker beinhalten, aber clevererweise mittels W-Lan auf eine Festplatte zum Zwecke der minderwertigen Musikwiedergabe in bis zu 27 Räumen geeignet sind) hat mich Freitag bereits gefragt ob ich Leberprobleme hätte da ich Augenringe hätte die an Mondkrater erinnern würden. So weit ist es schon gekommen. Ein staatlich anerkannter Wahnsinniger wie dieser Ralf lässt sich über meine Augenringe aus.
Oder kommt das daher dass mir von diversen Personen als Ersatzmedikation für Wick Medi Night heißer Tee mit Rum empfohlen wurde. In einer 2/3, 1/3 Mischung. 2/3 Rum wohlgemerkt.
Und nach drei Tagen muss ich sagen, das haut böse in die Birne. Wenn man dann so im Bett liegt und sich überlegt dass es
fein wäre noch die Rollläden hinunter zu lassen und bei der Ausführung an seine Grenzen kommt. Aufgestanden und was dann normalerweise in Windeseile vollbracht ist, verkommt zu einer herkulinischen Aufgabe. Allein der Weg zum Fenster ist fern ab einer geraden Linie. Eher – würde ich in der Nachlese sagen – eine Art euklidisches ankreiseln. Damit nicht genug. Kaum hatte ich nach einigen Ab- und Umwegen das Fenster erreicht, habe ich mich freudig am Jalousie-Riemen festgehalten. Schade nur, dass mein Gehirn nicht mehr so recht realisieren wollte, dass das Ziehen mit stattlichen 60 Kilos dazu führt dass der Rollladen zumindest bei einem Fenster sich oben verhakt. Mehrere unwirsche Versuche das Problem durch erneutes Zerren an der Schnur zu lösen, darf ich als rundherum gescheitert einordnen. Fenster auf. Frischluft. Kalt. Erneutes Anpirschen ans Fenster war nötig. Nach einem gefühlten Jahr in Sibirien hatte ich die Jalousie wieder frei und unten. Ich muss mit dem Abstand von 3 Tagen konstatieren, es ist ein kleines bis mittleres Wunder, dass ich noch am Leben bin und nicht einfach aus dem Fenster gefallen bin.

Dieser Ralf, um von meinem persönlichen Elend abzulenken, ist hochgewachsen, schlecht rasiert (hier gleichen wir uns), von finsterem Äußeren, tief liegenden, meist nur halboffenen, verschlagenen Augen, somit nur bedingt, das was man sich unter einem Fachberater vorstellen würde. Gut, bei einem Fachberater könnte man dann zumindest Fachkenntnisse erwarten. Oder wie in meinem Fall geschicktes Vortäuschen von Fachwissen. Aber auch hier herrscht eine gähnende Leere bei Ralf, dagegen wirken selbst die Weiten der sibirischen Tundra als hoffnungslos übervölkert. Und dieser Vogel unter der Sonne will mir dann auch noch was von Nahrungsergänzungsmitteln und Multilevelmarketing ans Ohr reden. Oder mich davon überzeugen, dass WT oder Karate unglaublich toll wären. Ich hingegen bin, krank wie ich bin, keineswegs daran interessiert meine spärlichen Restkräfte an einen Psychopathen zu verschwenden. Da staube ich lieber ein sauberes Regal ab. Wie in aller Welt verfällt eine Agetur auf den Plan so eine Gestalt anzuheuern? Saufen die sich die Leute in den Castings schön? Arbeiten da Stefan und Gernot, die Hüter der Personalplanung? Ich bin überfrodert.

So meine spärlichen Kräfte sind am Ende. Ich kann nicht weiter schreiben. Vermutlich wird das viele Schreiben mein Ende unglaublich beschleunigen und das wird der letzte Eintrag werden. Also womöglich gibt es noch einen auf der Marmorplatte meiner Urnenabdeckung. Aber ob da hinreichend Platz ist?

Oder es geschieht eine Art Wunderheilung. Dann schreib ich natürlich weiter.

Ich muss schlafen. So. Entkräftet....

Donnerstag, Dezember 04, 2008

Die gute Nachricht!

Also für alle, die sich Sorgen gemacht haben, ob ich nach der Odyssee am Hinweg nach Weil am Rhein jemals wieder zurückfinde – Der Kreis der sich Sorgenden dürfte aus unterschiedlichen Gründen ein kleiner sein – lasst euch gesagt sein, ich bin wieder da. Und ich habe keinen dramatischen Umweg genommen. Was schon bemerkenswert ist.


Ja, Das erste Innovationsspiel liegt hinter mir. Ich darf getrost sagen, da hab ich noch Potential der Verbesserung entdeckt. Ist auch nicht einfach wenn man sich immer so von Tag zu Tag hangelt in seiner Vorbereitung. Aber gut ist wiederum wenns niemandem außer mir selber aufgefallen ist.


Kurzer Einschub: Was ist eigentlich ein Innovationsspiel? Und was mach ich da als Moderator? Das Innovationsspiel wird von diversen Firmen und Staatlichen Stellen gefördert um Jugendliche dazu zu bringen sich mit der Zukunft auseinander zusetzen. Das tun sie in diesem Spiel. Dabei entstehen im besten Fall Ideen die auch für die beteiligten Firmen von Interesse sind. Sonst lernen die Jugendlichen das präsentieren, knüpfen Kontakte und haben Spaß. Der Moderator begleitet sie eine Woche lang, erklärt und betreut. So ne Mischung aus Seminarleiter und Moderator irgend wie.


So, was man sagen muss, ist die Firma und die Schule war sehr angetan von meiner Arbeit, die Schüler ebenfalls und von daher hoffe ich der Veranstalter ebenfalls. Ich hoffe auf weitere Aufträge in dieser Richtung, Zumal meine Lust weiter in der Autobranche mich anschreien zu lassen eher gering ausgeprägt ist. Und ich sach ma, die Chancen für einen gleitenden Ausstieg im kommenden Jahr stehen gut. Sehr gut.


Sonst mach ich noch ein bisschen Yamaha HiFi im Saturn. Das ist auch eine feine Sache, weils direkt für Yamaha ist. Und weil der Saturn Yamaha gut mit verkauft, was mir dann schon in die Hände spielt.

Allerdings glaub ich irgendwann verbrenn ich jemanden im Vorführraum, zur Abschreckung. Wenn ich noch mal gefragt werde wie viel Watt die Anlage XY hat. Ein für alle Mal: Das ist bei einer Anlage der uninteressanteste Wert überhaupt. Sofern die Menge an erzeugten Watt halbwegs mit den von den Boxen benötigten Watt harmoniert. Aber nein, dann steht wieder mal so eine Gestalt vor einem, kuckt wichtig und fragt nach dem Stein der Weisen.: „Wie viel Watt hat die Anlage jetzt?“ Bei normaler Zimmerlautstärke liefert so ne Anlage etwa 1-3 Watt Leistung. Noch Fragen?


Was auch eine schicke Sache in dem Zusammenhang war: Meine Mutter. Wir sitzen beim Essen und Nobby, mein Stiefvater murmelt irgendwas von Bose. Was mich durchaus ein Reizthema ist. (Für alle die es wissen wollen: Das ist hochgradig überteuerter Müll. Und sonst gar nix. Das verkauft sich toll wenn die Frauen dabei sind. „Och kuck mal, die sind ja schön klein die Boxen, das ist ja toll!“ Zack! Rotz für 2000 Euro verkauft. Weils klein ist und Lärm macht. Wahnsinn. In jedem Fall habe ich dann mal Nobby 5-7 Minuten lang erklärt was in den Lautsprechern drin ist und warum selbst die Physik sagt da kann nix Vernünftiges an Klang (Klang! Nicht Beschallung. Beschallen tun sie gut) da raus kommen kann.

Irgendwann schaut mich meine Mutter an, Verwunderung im Blick und meint: „Woher weißt Du das denn alles? Du kennst dich ja richtig gut aus.“ Das ist doch mal frech. Also die Verwunderung darüber, dass ich von so was eine Ahnung haben könnte. Meine eigene Mutter denkt ich hab von gar nix einen Plan. Unfassbar.


Ich glaub, ich geh jetzt mal ein wenig weinen.

Montag, November 24, 2008

Alles ist anders.

Heute schreibe ich zur Abwechslung mal aus einem Zug. Ich muss immerhin fast 7 Stunden Zugreise überbrücken, mehrmaliges Umsteigen, mehrere wenig freundliche und eine sehr freundliche und gut aussehende DB Mitarbeiterin ertragen.

Zumindest wurde ich auf meiner diesmaligen Exkursion bis dato von quengelnden Kindern und fiepsenden Lerncomputern verschont. Das mein heroischer Plan mich im Zug auf meine bevorstehenden Moderation vorzubereiten ein ähnlicher Flop war wie der Feldzug der 7 Legion seinerzeit im Teutoburger Wald, ist weniger meinem Willen als vielmehr der doch eher qualvollen Enge im sehr vollen Zug geschuldet. Ich war wirklich willig. Ich glaube das wird mal so auf meinem Grabstein stehen. „Willig war er schon“

Service im Zug wie immer Top. Nachdem ich es nicht so recht zu einem Frühstück gebracht hatte und auch meinen Zug nur so gerade eben noch erreicht hatte, freute ich mich schon darauf im Bordrestaurant eine kleine oder auch größere Stärkung mit einem mittleren Durstlöscher zu fröhlich überteuerten Preisen zu mir zu nehmen. Blöd war, dass der Zug in dem ich die ersten 3,5 Stunden gefangen war, ausnahmsweise - also wirklich, sonst hat er immer einen wurde mir gesagt - keinen Speisewagen dabei hatte. Mein Plan mich mit einem Erfrischungsgetränk über Wasser zu halten, war leider auch nicht zur Gänze erfolgreich. Der junge Servicemitarbeiter saß buchstäblich auf den Resten seiner Kollektion. Wasser und Cola light. Zwei Getränke, die ich beide mit dem Genuss von Hustensaft zu mir nehme. Von einem schleichenden Hungerast und großem Durst gepeinigt, wollte ich mir eine noch widerwärtigere Pepsi light gönnen, als der Junge mich (freundlich) darauf hinwies, dass die Cola und auch das Wasser nicht gekühlt wären. Das war der Moment für einen schnellen und bestimmten Rückzug von der Getränkefront. Warmes Wasser oder Pepsi Light... da lieber Verdursten. Nein, Snacks, hatte der Getränkehüter natürlich auch nicht. Warum auch. Was für eine Frage.

Gefühlte 12 Stunden Wüstenmarsch später, konnte ich im ICE meine Notlage beheben. Da gibt es eine Angebot das sich Snack+0,5l Getränk nennt. Currywurst (u.a) mit 0,5 Getränk für 5,40. Ich ordere. Trinken wollte ich eine Fanta, hatte er aber nicht, dann eben eine Apfelschorle. Er tippt und meint 6;- Euro. Ich bin verwirrt und hake nach. Das Angebot beinhalte nur Pepsi oder Wasser erfahre ich. Deswegen habe er ja gefragt. Soso. Ich bin ja nicht oft zickig, aber da musste ich dann doch mal auf einer, von ihm unwillig durchgeführten, Stornierung bestehen. Um dann doch eine (von mir wenig geschätzte) Pepsi zu trinken.
Nun, womöglich bin ich ja, wie mir ja von vielen Seiten unterstellt wird vergesslich und blöd. Aber wie bitte, soll ich aus einem Gespräch: „Eine Currywurst und ein Fanta, bitte.“, „Fanta haben wir nicht, Apfelschorle?“, „Ja, gerne.“ entnehmen, dass 0,5 Liter Apfelschorle kein Getränk darstellen. Oder diese 0,5 Liter sich, in einer für mich als Kunden relevanten Art und Weise von anderen 0,5 Liter Getränken unterscheidet. Leider bin ich ja kein Hellseher und habe das Kleingedruckte auf der Unterseite des Plakates nicht entziffern können. Ich konstatiere was für ein Depp.

Gestern habe ich wieder mal erfahren, dass die Freundin vom Chef ihre Aussagen zu meiner Person auch in anderer Runde wiederholt. So langsam wird es unerfreulich. Insbesondere, wenn dann auch noch Gernot, ihr Freund anruft und mich fragt, ob ich denn die ganze Zeit, oder nur einen Teil oder gar nicht mitfahren möchte. Also an sich ist es ja nett mich zu fragen, klar. Aber früher war ich da einfach gesetzt. Jetzt heißt es, der Event wäre schon recht voll und ich müsse schnell zusagen. Offensichtlich trägt das Werk der Schlange, oder für alle die ihre Meinung teilen meine schlechte Arbeit, Früchte.

Ohne darüber gesprochen zu haben weissage ich, dass ich nicht als Teamleiter mitreisen dürfte. Abserviert durch die kalte Küche. Sie ist ja eh die bessere Teamleiterin als ich. Glaubt zumindest Sie und scheinbar auch ihr Freund. Mittlerweile hege ich die Vermutung, dass er der Meinung ist, durch das gelegentliche Verstreuen seines Samens in ihr, würde sie von seinen nahezu gottgleichen Fähigkeiten als Führungsperson befruchten werden. Ich weise mit dem gebotenen Ernst darauf hin, dass man sich bei derartigen Praktiken leichter Kinder, oder aber Geschlechtskrankheiten einfängt. Fortgeschrittene Syphilis würde dann auch diese Hybris im Ansatz erklären können.

Nein, ich mag mich darüber nicht so sehr echauffieren. Das ärgert mich mittlerweile wirklich. Und ich sehe aktuell auch noch nicht dass es besser werden würde. Ich hoffe auf die Moderation. Ich werde die Kinder und die Firma rocken. So.

Aus sehr aktuellem Anlass noch ein Nachtrag in eigener Sache. In meinem Leben, dem es – so mein Eindruck – nicht an Dummheit fehlt, habe ich heute nach der Krone gegriffen. Ich leiste bei Britta Abbitte. Auf Knieen und im Büßerhemdchen. Ich bin in der Tat ein Seelenverwandter von Hein Blöd. Ein sehr naher, praktisch ein Blutsverwandter. Ich mal mich heute Nacht noch blau an.
Da sitz ich im Zug, schau wann ich ankomme, lehne mich zurück und will die letzte Stunde Fahrt in Ruhe genießen. Als mein Zug dann von Basel kommend in Freiburg hält, werde ich irgendwie stutzig. Sollte ich jetzt nicht schon in Weil am Rhein sein? Ist Weil a.R. Nicht näher an Basel als an Freiburg?

Ich konsultiere mein Ticket und stelle entsetzt fest, dass ich die Ankunftszeit mit der Abfahrtszeit des Busses zum Hotel verwechselt habe. Ich will schnell raus, der Zug fährt an.
Also stehe ich ein einem sehr finsteren Kaff 15 Minuten von Freiburg entfernt und muss wieder zurück. Und stelle auf einer Karte im Dunkel des schlafenden Ortes fest, dass ich von Basel aus nach Weil. a.R. hätte rüber pinkeln können. Und nein, ich bin nicht eine Station zu weit gefahren. NEIN! Ich doch nicht! Wir sprechen von ca. 70 Minuten in die falsche Richtung fahren.

Das heißt: Statt um 19:00 entspannt im Hotel zu sitzen, stehe ich irgendwo in Nichts, wo es finster wie im Inneren eines Kuhdarms ist, es gibt keine Unterstellmöglichkeit, es Schnee stöbert unleidig und bei einer fairen Wertung der Sachlage muss man sagen: Es ist natürlich auch ein wenig kalt. Ziemlich kalt sogar.
Ich könnte ein Bahngleis annagen vor Ärger. Ich hatte dann doch schon vor mich noch ein wenig in Ruhe auf die Moderation morgen vorzubereiten. Da kann ich mal den Stempel das muss kürzer ausfallen und ich werde eventuell etwas mehr improvisieren müssen als mir lieb ist. Ich werte das mal – mit an Unverfrohrenheit grenzendem Optimismus - als versaute Generalprobe. Das wird sicher super klappen.

Donnerstag, November 13, 2008

Irritation

Nun ist schon eine Woche vergangen, dass die wenig freundlichen Worte über meine Person von der kommenden Nummer zwei in der Firma, die mir 6 Jahre lang ein wenig Heimstadt war, gefallen sind. Und ich gebe zu ich bin immer noch verärgert. Was ungewöhnlich ist, da ich mir normalerweise ja nur wenig länger merken kann als eine Eintagsfliege, eine demenzkranke. Von daher gehe ich mal davon aus, dass mich ihre Worte in der Tat getroffen haben. Und was es noch viel bitterer macht, ist dass sie ja ob der Nähe zum Chef auch sein Ohr hat. Somit scheint es ein wenig als wären meine Tage in der Firma gezählt, insbesondere da meine Lust unter dieser Person zu arbeiten gering ist.

Da trifft es sich vergleichsweise gut, dass ich Ende November, mein erstes Inno-Spiel leiten werde. Das ist so ne Mischung als Moderation, Seminarleitung und Projektbetreuung. Und ich kann euch gar nicht sagen wie motiviert ich bin. Bis weit über die Haarspitzen. Das wenn läuft, dann versuche ich im Monat 1-2 von diesen Spielen zu machen, dann verdiene ich aufs Jahr gesehen eher mehr als bei der PI. Das muss das Ziel sein. Gleiches oder höheres Gehalt, bei weniger Arbeit. Und Yamaha HiFi Promo läuft jetzt ja auch noch über den Winter, da komm ich ganz gut durch die kalten Tage.

Ansonsten bin ich jetzt ja erst mal ein paar Tage im Urlaub zum spielen im Sauerland. Das klingt zwar ein wenig unspektakulär, aber ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich freue die Leute zu sehen und einfach mal meine Seele baumeln zu lassen.

Und dann muss ich mal das Gespräch mit meinem Chef, also dem zweiten, ohne die Freundin suchen. Puh, da bin ich sehr angetan von. Aber bevor ich das nicht gemacht habe werde ich das Ganze wohl nicht geistig abhaken können.


Gut, das war nun kein Post der die Welt bewegen wird, aber manches muss ich mir einfach von der Seele schreiben, dann wirds meist besser. Und dafür ist mein Blog unter anderem auch da.

Donnerstag, November 06, 2008

Intrigantes kleines Miststück.

So nun ist dann doch mal wieder die Zeit gekommen um ein wenig zu schreiben. Oder soll ich sagen Dampf abzulassen? Ich gestehe, ich bin ein wenig verärgert. Und ja, ich habe vor mich dazu zu äußern. Aber zunächst noch mal eine kleine Nachlese zu Lissabon.

Ich habe in Lissabon nicht viel, nein gar nix geschrieben. Dem kundigen Leser verheißt das schon seltsames. Viele vermuten das schilmmste. Und ja es ist eingetreten. Ich habe arbeiten müssen. Und zwar lang, viel und unter unerfreulichen Bedingungen. Ich habe es wider Erwarten überlebt, gestehe aber wenig gerne, dass ich im Anschluß an den Event erst mal ein paar Tage zum abschalten benötigt habe.

Zunächst noch mal ein paar Bemerkungen zu Lissabon als Stadt. Ich habe ja allenthalben gehört dass Lissabon so schön sein soll. Nun das ist schon eine sehr eigene Betrachtungsweise. Es gibt einen Stadtkern, der ist so wie viele Stadtkerne in südeuropäischen Metropolen. Etwas jünger vielleicht, da 1755 ein ziemliches Erdbeben, gefolgt von einer Feuersbrunst und einer gewaltigen Flutwelle die Stadt ein zimelich komplett zerstört hat. Dann gibt es Plattenbauten, die an eher unerquickliche Ostberliner Bilder erinnern, Schrebergärten, und ich hoffe es sind Schrebergärten, sonst muss man das mal in Slum umtaufen. Und dann gibt es sagenhaft moderne, mutige Architektur anläßlich der Expo 1998. Das Ganze als schön zu bezeichen. Nein Interessant ist es, aber schön nicht. Mein Fazit ich fands toll. Bis auf die Straßenführung. Ich vermute mal das Konzept stammt von M.C. Escher, der seine unmöglichen Grafiken als Straßen gebaut sehen wollte. Wahnsinn. In dieser ganzen Stadt kann man praktisch nie nach links abbiegen. Dann verlaufen die Straßen in 3-4 Etagen und wilden Schwüngen übereinander, so dass man sein Ziel gelegentlich zwar sieht, aber sich beim verpassen einer der wenig übersichtlichen Ausfahrten schnell wieder aus den Augen verliert. Fahrtechnisch ein Alptraum, und das mit einheimischen Fahrern, die ihren Führerschein offensichtlich keinerlei Prüfung , sondern eher einem fröhlichen Besäufnis am Rummelplatz zu verdanken haben.

Apropos Straßen. Ein Kleines wegetechnisches Highlight.

Tobi und ich sind wenn wir vom Flughafen zu unserer Arbeitsstelle gefahren sind immer den grünen Weg gefahren. Wenig Verkehr ca. 12 Minuten, alles schick.

Andere Kollegen, mit denen wir dann gegen Ende des Events mal unterwegs waren, fahren da lieber ihren Standard Weg. Der sieht so aus.

Und dann gibt’s noch Andrea. Andreas Qualitäten liegen - hier übrigens ein Bild -

ähm, offenkundig auf anderen Gebieten als dem pilotieren von Autos. Nun Start ist unten im Bild bei dem A. Ziel ist das X. 70 Meter vor dem X ist ein Kreisverkehr. Bis dorthin sah das Ganze souverän aus.

Doch schon. Dann erfolgt ein kleiner Umweg für die restlichen 70 Meter.

Nun muss man wissen, diese Brücke ist eine der längsten in Europa. Also nur die Brücke selber misst 14 Kilometer. Na, ist aber doch kein Drama, das Auto hat ja ein Navi. Man könnte also zurück finden. Aber nicht wenn man keinen Sprit mehr im Auto hat. Da wird’s dann eng. Also ist sie mit der leeren Karre stehen geblieben. Aber weil Gott auf blonde Mädchen steht, an einer Tankstelle. Aber selbst Gott rechnet nicht mit so viel Blondheit. Die Dame hatte einen Geldbeutel dabei. Jemand Helles hätte nun einfach mal bei uns angerufen. Hätte sie sicher auch umgehend gemacht, wenn sie nicht ihr Handy auch vergessen hätte. Unglaublich. Und wann passiert so was? Nachts um 24:00... Da fällt mir nix mehr ein. Immerhin hat der Tankstellenmann Mitleid gehabt und für sie im Hotel angerufen. Die Wir-retten-Andrea (ohne meine Beteiligung) hat sich ja nur bis 02:30 hingezogen. Und das schafft die Gute in Sichtweite des Ziels mit einem Navi an Bord. RESPEKT.

Ansonsten habe ich wieder mal so eingesteckt, dass mir so allmählich die Lust vergeht. Es gab einen Tag an dem lief relativ viel, unterschiedliches schief.Ich möchte an der stelle auch noch mal darauf hinweisen, dass wir zwei Teamleiter waren aber die Schuld irgendwie trotzdem immer bei mir gelandet ist.

Dieser Tag hat, ich spare mir da Details, weil ich auch in der Rückschau für die Vorgänge nur eine Teilschuld meinerseits – wenn überhaupt – erkennen kann, dazu geführt, dass ich ein vier Augen Gespräch mit Gernot führen durfte. Das mag ja gut gemeint sein, aber wenn Gespräche die Anfangen mit: „Roy wir haben den Eindruck, du würdest viel mehr Fehler machen als früher. Was sagst Du denn dazu. Brauchst Du eine Pause?“ Also solche Gespräche sind wenig erquicklich. Und bringen auch wenig. Was soll ich denn sagen? Selber kann man ja auch zumeist schlecht beurteilen, ob man mehr Fehler machen würde. Was ist schreckliches passiert. Welche abstrusen Fehler (außer für den verkorksten Tag, für den ich in den Augen der Chefs offenbar alleine verantwortlich war) sind mir unterlaufen? Nun zum Beispiel bin ich auf dem letzten Fahrdienst gesehen worden wie ich im Auto am PDA was gemacht habe und mir nicht davor die Beine in den Bauch gestanden habe. Noch schlimmer ich bin auch zu anderer Gelegenheit mit noch offenem Kofferraum angefahren. 1 Meter. Ja. Was ist dazu im Vergleich schon die windige kleine Katastrophe die Lissabon 1755 hinfort gespült hat. Lachhaft. Einfach nur lachhaft.

Natürlich habe in Folge des Gesprächs ein wenig über den Sachverhalt nachgedacht. Also wegen meiner konstatierten Beratungsresistenz und Kritikunfähigkeit natürlich nicht zu lange, aber immerhin. Wie kommt es dazu. Mal unabhängig von der schieren Anzahl an Fehlern von der ich immer noch nicht weiß, ob ich mehr mache als früher. Nun zum einen mache ich ganz andere Sachen als noch vor 3 Jahren. Als Pacecarfahrer fallen Fehler kaum auf. Man ist ja nie da. Als Teamleiter fallen Fehler dann aber schon auf. Und man hat auch viel mehr Gelegenheiten welche zu machen. Mehr Arbeit, mehr Stress, mehr Möglichkeiten. Da können schon mehr Fehler passieren.

Und dann gibt es ja noch die sattsam bekannte Tendenz, alles was schief geht mir anzulasten. Dass da dann der Eindruck entsteht, ich würde mehr Fehler machen verwundert dann auch nicht mehr.

Beispiel: Am vorletzten Tag überführen wir die Autos aus unserer Tiefgarage zum Verladehafen. Neben all den Leuten die Autos bewegen sind noch zwei in der Tiefgarage. Falk und ich. Falk führt die Ausfahrtsliste, ich kümmere mich um die Bestückung der Autos. Warnwesten, Roadbooks etc. raus, Reserveschlüssel usw. wieder rein. Falks Liste besteht aus zwei Teilen. Einer in der die Kennzeichen jedes Autos das raus geht abgehakt wird und eine simple Strichliste, die das Zählen erleichtert.

So was ist alles schreckliches passiert. Zum einen war in einem Auto noch ne Warnweste. Nicht, dass ich zumindest am Anfang das alles alleine gemacht hätte, da habe noch all die Fahrer mit geholfen. Und Falk hat alles noch mal bei der Ausfahrt abgefragt. Aber gut ich war schuld weil ich nicht 100% arbeite. Und so eine Warnweste ist auch nahezu untransportabel in einem Bus wenn man sie nach der Überführung wieder mitnehmen müsste. Jaja...

Der entscheidende Fehler war aber ein anderer. Und hier wird das ganze Ausmaß meiner Schuld deutlich.

Falk muss um 17:00 seinen Posten verlassen wir setzten Alex, der gerade von seinem Außenposten in die Tiefgarage hin und erklären ihm das Wesen der Liste. Alex, Diplominformatiker, ist zuversichtlich eine Strichliste und die peinliche Befragung der Ausfahrenden leisten zu können. Ich frage Falk wie viele Autos denn noch raus müssten. Er meint 18. Geht noch mal durch die Garage, nickt und meint:“Ja, sind 18“. Dann geht er ich mach weiter mit den Shlüsseln, Stefan ruft an um sich zu erkundigen was an Autos raus ist. Ich gehe zur Liste von Alex schau drauf, sehe 18 Striche und vermelde 18. Und sage ihm werde der Fahrer des letzten Autos war. 45 Minute später ein Anruf. Er hätte jetzt 19 Leute da, wie das sein könne. Ich bin überrascht und weiß so auf die schnelle keine Erklärung, bin dem Ganzen aber nachgegangen. Und siehe da Alex hat einen Strich vergessen und Falk sich bei den Autos verzählt. 2 Stunden später kommt Stefan und schreit mich 5 Minuten lang an was für ein Depp ich den wäre und dass ich meine Arbeit nicht vernünftig machen würde. Das ging so weit, das selbst Falk, der sich nicht zu unrecht den Ruf eines Pharisäers erarbeitet hat, mich verteidigt hat. Was nicht geholfen hat aber immerhin.

Ja, was soll ich sagen? Ich mach halt einfach viel mehr Fehler als früher... Sind es wirklich mehr? Oder handelt es sich nur um einen gefühlten Wert, der andere Hintergründe hat. Das lass ich jetzt mal so stehen. Ich kanns auch nicht beantworten.

Nun noch zur Überschrift.

Kürzlich hat mich ein/e Kollege/in angerufen der mir eine Aussage von Britta, der Gespielin des Chefs, übermittelt hat. In dem Gespräch (vor weiteren Kollegen) ging es um die Teamleitung für die nun stattfindende Q5 Roadshow. Da meinte der Kollege, ich wäre auch als Teamleiter möglich gewesen, wenn ich nicht aus Lust und Zeitmangel abgesagt hätte.. Darauf diese Weibsperson mit der Integrität eines Joseph Stalins:“ Nein, der (ich also) wäre eh nicht in Frage gekommen. Ich wäre ja auch untragbar, ich hätte in Stuttgart (der Event vor Lissabon) so viel vergessen und wäre ständig mit einem peinlichen Block durch die Gegend gerannt, dass Sie (also sie und Gernot) mir schon nahe legen wollten, mal zum Arzt zu gehen. Außerdem wäre ich ja mit 42 auch schon ziemlich alt und sehr ausgebrannt.“

Ja, als mir von diesem Gespräch berichtet wurde, habe ich dann doch ein wenig durch geschluckt. Wenn ich den Preis für die Königin des Intrigierens und eine Hohepriesterin der Falschheit küren müsste, mein Kreuz ist gemacht.

Samstag, November 01, 2008

Ja, doch Freunde ich schreib wieder.
Aber ich habe heute feststellen müssen, dass eine Systemwiederherstellung ein eher täuschender Begriff ist. Dafür die Festplatte frech zu formatieren. Somit ist mein Recher aktuell eher jungfräulich. Und alles was ich schon geschriben hatte weg. Patsch.

Aber ich schreibe die Tage wieder was. Zu berichten gibts ja auch einiges.

Dienstag, Oktober 07, 2008

Mit einem Wisch ist alles weg

Eine ereignisreiche Woche liegt hinter mir. Ich war in Wolfsburg und habe die Co-Moderation zur Veranstaltungsreihe „Jugend denkt Zukunft“ mitgemacht. Wobei ihr euch unter Co-Moderation eventuell mehr vorstellt als es tatsächlich war. Ich war halt da. Gesagt hab ich wenig. Ja, in der Tat. Auch wenn es überraschend klingt.

Im wesentlichen begleitet man Schüler in einer Firma. Diese lernen anhand vieler Planspiele und Gruppenarbeiten sicheres Auftreten und Präsentieren. Also irgnedwie eher ein Workshop als ein Praktikum.

Das ist aus meiner Sicht ziemlich ordentlich bezahlt, wenngleich man immer wieder hört, dass es eigentlich extrem schlecht bezahlt ist.
Wenn ich in meinem Grab sage ist finster hier, mag der vorbei wühlende Maulwurf ganz anders darüber denken. So ähnlich scheint es mir in dem Fall auch zu sein.

Unterm Strich war es eine hochinteressante Sache, bei so einer Moderation mal mit zugehen. Nun weiß ich wo die Schwerpunkte in der Veranstaltung liegen und gehe davib aus, dass ich das dann bald mal selber machen kann. Da ist sicher noch ein gutes Stück Entwicklungspotential was meine Fähigkeiten betrifft, aber ich bin guten Mutes. Ich hab in so vielen Bereichen noch so unglaublich viel Potential, da muss man eigentlich davon ausgehen, dass Dinge nur besser werden können, egal was ich anfange. Wer nix kann, kann sich nur steigern sacht man.

Es gibt also ein klein wenig Licht am Arbeitshorizont. Eventuell wird ja doch noch mal was „gscheits“ aus mir.

Letzte Woche dann ein vogelwilder Brief meines Stromversorgers. Ich hielt das Schreiben erst für Werbung. Der Inhalt besagte aber dass man gedenkt mir in 6 Tagen den Strom abzustellen, wegen nicht bezahlter Rechnungen. Nun, da ich einen Dauerauftrag habe, gehe ich von einem Missverständnis aus, zumal sich mein Konto aktuell deutlich im plus – an dieser Stelle kann ich das verblüffte Raunen der Leserschar förmlich hören – befindet.
Also tippe ich auf meine Nachbarin, die sich aktuell in medizinischer Behandlung befindet. Ein Anruf bei der EWAG soll das Problem lösen. Der freundliche Herr meint dann aber das hätte alles schon seine Richtigkeit und in 6 Tagen würde es finster bei mir werden.
Ich weise auf die Lastschriftgenehmigung hin. Er bestreitet, dass es eine gibt. Das Gespräch dreht sich an dieser Stelle ein wenig im Kreis, bis mir die Erleuchtung kommt. Nach dem Tod meines (Ex-)Nachbarn, der sich vor vielen Jahren ums Leben gesoffen hat, habe ich dessen Wohnung mit dazu genommen und meine somit um ein gutes Stück vergrößert. Diese Wohnung hat natürlich einen eigenen Stromzähler und für diesen gibt es in der Tat keine Abbuchungsgenehmigung. Wie konnte mir das entgehen? Seinerzeit hat immer Sandra gezahlt und als weg und ich ständig im Ausland war, hat meine Mutter das meistens überwiesen. So ist mir in der Tat gar nicht aufgefallen, das es keinen Dauerauftrag gibt.
Und so nach 5 Monaten wollte die EWAG, irgendwie nachvolziehbar, dann nicht mehr auf ihr Geld warten. Nun bin ich armer Sünder reumütig in der Zentrale dort aufgeschlagen und habe brav meine Außenstände bar bezahlt. Sehr peinlich. Aber das wundert bei mir ja niemanden. Wenn ich mich schon mit wenig auskenne, wenns um peinlich geht bin ich ein Großer.

Mit dem heutigen Tage befinde ich mich in Portugal. Genauer in Lissabon. Mit mir sind Stefan, der Projektleiter, Manu, Tobi, Falk und Flo als Teamleiter schon mal mit dabei.

Falk beim Studium des unübersichtlichen Stadplans. Nach erster Sichtung scheint es so als wäre Linksabbiegen eine Sache des Teufels die hier im katholischen Portugal nicht praktiziert wird. Wie Sodomie und Analsex.

Manu (re) und Flo, genießen ein leckeres Essen zum Preis von 3 Essen.

Stefan (re) und Tobi.- Stefan hat hier, was wirlcih selten ist und an sich rot im Kalender vermerkt werden sollte einen teil des Essens bezahlt. Vermutlich kriegt er jetzt Haue von Gernot.

Die Kombination Falk/Tobi birgt einigen sozialen Sprengstoff, da die beiden in einem Umfang gut aufeinander zu sprechen sind wie ein ladegehemmter, palästinensischer Selbstmordattentäter, der vorm Kindergarten steht und die wartenden Eltern der bedrohten Kinder. Das wird noch was werden.

Ansonsten habe noch nicht viel gesehen, Lissabon soll aber sehr schön sein. Ich habe ganz offensichtlich im Romantikhotel gebucht, wie das Foto aus meinem Hotelzimmer beweist.



Ich könnte mir aber vorstellen, dass es zumindest ruhig ist. Wenn man von den Schüssen der hier marodierenden Banden absieht... Man kann also festhalten, dass die Gegend in der wir untergebracht sind, ebenso wie meine Wenigkeit, noch Entwicklungspotential hat.

Was mich ohne weitere Umschweif dazu bringt ein klein wenig Ärger hinsichtlich des hiesigen Hoteldesigns zu verbreiten. Man kann Zimmer und Badezimmer durchaus eng gestalten. Ich erinnere mich an eines da konnte ein etwas größerer Kollege die Türe der Toilette bei Benutzung nicht schließen, da seine Beine über den Türrahmen hinausragten. Das war in der Tat ein wenig befremdlich, insbesondere in einem Doppelzimmer. Aber so schlimm isses hier nicht. Aber werft mal einen Blick auf das Bild. Sieht soweit normal aus. Genau. Dachte ich mir auch. Solange bis ich, sitzender Weise zum Toilettenpapier greifen wollte. Ein beherzter Griff ins Leere. Zweiter Versuch, erneut nix. Also blicke ich mich um, sehe das Toilettenpapier und grife hin. Dabei hätte ich mir fast das Kreuz verrissen. Das ist selbst für realativ schlanke Personen eng und zu allem Überfluss deutlich hinter der Sitzposition angebracht. Und wenn es es dann geschafft hat Papier zu erwischen, ist der Zugwinkel so schlecht, dass man es nicht wirklich abreißen kann. Ja ich weiß, vorperforiertes Toilettenpapier sollte selbst für ältere, schwache Menschen wie mich kein unüberwindliches Problem darstellen. Aber man ruckelt irgendwie hinter sich rum und dann rollt halt mal zig Meter ab. Jetzt stell man sich vor ich sitze da mit einem ausgerenkten Rückenwirbel, hilflos am Klo in einem Berg abgerollten Papiers und kann nix mehr machen. Und warte auf meine Kollegen damit mir diese helfen. Das ist eine Vorstellung, die mit Horror nur höchst unzureichend beschrieben ist. Das Papier ist in einer Weise benutzerunfreundlich angebracht, das ist schon der Hammer. Vermutlich von einem chinesischen Schlangenmenschen geplant der Unsinn.

Ds sieht einfacher aus als es ist. In der Tat ist die Klorolle so weit hinten montiert, dass man kaum hingreifen kann ohne sich den Arm auszukugeln.

Dienstag, September 23, 2008


Wolfsburg... Hm. Wie sag ich's schonend?


Wolfsburg, dieser Stein gewordene Alptraum jener Nächte, die ich nicht mit Inhalten, deren genauere Schilderung für die Erwachsenen Leser womöglich von Interesse sein mögen, jedoch bei dem/der ein oder anderen auch Gesichtsröte und schamhaftes Niederschlagen der Augen bewirkt hätten, fülle.

So wenig, wie ich an dieser Stelle zu den näheren Inhalten meiner abwegigen Träume Stellung nehmen werde, so gerne bin ich bereit das ein oder andere zum Thema Wolfsburg von mir zu geben. Damit ihr aber nicht gänzlich ohne diese unterhaltsam erotische Plauderei auskommen müsst, habe ich keine Mühen gescheut und bin auf Youtube (nicht ...porn) fündig geworden. Ein dänischer Aufklärungsfilm.

http://www.youtube.com/watch?v=k_lqePjKwak

Wolfsburg also. Das Hotel ist hübsch. An einem Park gelegen, altes Fachwerk. Fein.

Hier eine kleine Impression der Schlossanlage gegenüber. Ein nettes Schlösschen. Ein schicker Park. Alles sehr idyllisch.

Allerdings frage ich mich welcher komplett wahnsinnige, an BSE erkrankte Kommunal-Garten-Referent hier im LSD Rausch Gartenbänke geordert hat. Bänke, farblich zwischen kräftigem Pink und Rosa chargierend. Bitte, was soll denn so was? Gut, man muss auch die Gegenseite sehen. Ich bin ja der festen Überzeugung, der bedröhnte Referent ist auf DEN Verkäufer des Herrn getroffen. Den Erfinder des Slogans: „gefühlsecht“, bezogen auf Kondome. Nur ein Genie dieses Ausmaßes mag diese verkäuferische Großtat vollbracht haben. Alles andere ist komplett undenkbar.


Die Ruhe am Park hat aber ihren Preis. Es da recht wenig Möglichkeiten der Beschäftigung.

Außer ich würde - wie mir ja oft fälschlicherweise als Hobby unterstellt wird – des Nächtens nur mit Trenchcoat oder aparter Wäsche angetan, jungen Frauen im Sinne einer unfreiwilligen, optischen Aufklärungseinheit auflauern.

Da ich keinen Trenchcoat dabei habe, bin ich Sonntags zum Spiel Wolfsburg/HSV gegangen, das Stadion in akzeptabler Laufweite zum Hotel verortend. 300 Meter vorm Stadion das erste Tor. Toll. Ganz großartig.

Dann keiner da, der noch eine Restkarte für kleines Geld anbot. Somit ein reguläres Ticket erstanden. 35.- €. So finanziert der Felix also die teuren Spieler. Mit mir. Der alte Beutelschneider.

Ich steh im Stadion und frage den Ordner nach meinem Platz. Schreien. Ich dreh mich um und sehe den Ball im Netz zappeln. Ich warte auf die Zeitlupe. Und stelle fest. Da is nix. Und keiner der dir irgendwas zum Spiel erklärt. Und ich kenn die eher kleinen Typen am Feld auch nicht alle. Fängt ja gut an. 35 Euro und 0 von 2 Toren gesehen. Wunderbar. Das hab ich fein hin bekommen.

Immerhin habe ich dann das Dritte gesehen. Wobei auch das eine sachte Übertreibung ist . Ich saß in der Verlängerung der Eckfahne. Auf der anderen Seite des Stadions. Und so auf 120 Meter wird dann das Geschehen auch mal ein bisschen klein. Und Spieler stehen im Sichtfeld rum. Das stört auch. Und überhaupt.

Gut auch, dass nach dem Seitenwechsel Wolfsburg nicht mehr so viel nach vorne gemacht hat. Und sein 3:0 nur noch verwaltet hat. Blöd, dass damit das Spiel wieder auf der von mir entfernten Seite stattgefunden hat. In der Summe eine überaus prächtige Erfahrung.


Diese Erfahrung bewegt sich auf einem Niveau mit meiner Suche nach einem Hotspot.

Wobei der Grundstein für die Suche an sich eigentlich in einem Telefonat mit dem Businessservice von T-Mobile begründet lag.

Ich wollte mein Handy als Modem am Laptop nutzen. Was nun prinzipiell kein Drama ist. Wenn man Windows Mobile 6 am Handy hat. Hab ich nicht. Geht bei Version 5 aber natürlich auch. Ist halt etwas aufwendiger. Grundvoraussetzung für das alles ist aber, dass der Rechner das Handy als solches auch erkennt. Was er (der Rechner oder auch das dreckelige Miststück, aka Schweinegerät) nicht tut. Nun sieht die einfachste Lösung dann so aus. WM 6 installieren, anschließen, gut is. Davor sollte man aber seine Daten sichern oder zumindest mit Outlook synchronisieren. Einfach.

Wenn er sich synchronisieren würde. Tut er (Schimpfworte analog zu den oben stehenden) aber nicht. Nach zwanzig Minuten hab ich mir dann den nächsten Hotspot sagen lassen und bin dann nölig dorthin gewandert.

Natürlich zunächst in die diametral entgegengesetzte Richtung. Dann finde ich endlich das Lokal. Zumindest auf der Karte. Laut Karte auf der anderen Seeseite. Schöne Lage. Ich blicke über den See, sehe Licht und laufe um den See herum. Befinde mich jetzt wieder ganz nah bei Stadion. Toll. Da war ich 3 Stunden vorher schon... Das was ich für das Lokal gehalten habe entpuppt sich als Ruderverein. Ohne Hotspot. Aber auf der anderen Seeseite sehe ich einen Pavillon, der mit der Beschreibung gut harmoniert. Ich, teutonischer Verwandter von Odysseus, laufe wieder um den See herum. Aber die Erlösung naht. Internet. Sofort bei Ebay nach UMTS Stick gesucht. Und bei der Versteigerung gescheitert. Heute erneuter Versuch. Mal sehen.


Den habe ich in der Wolfsburger Innenstadt unternommen. Wobei Wolfsburger Innenstadt. Das klingt ja fast schon nach was. In der Realität ist die Innenstadt einfach hässlich. Was soll man bitte auch von einer Stadt erwarten deren wenig ruhmreiche Vergangenheit überschaubare 70 Jahre in die Vergangenheit reicht. Ja. Richtig. Gegründet 1938. 120000 Einwohner. Und genau so siehts aus. Wer mal Bildmaterial für eine Reportage im Themenfeld „Trostlos“ benötigt, muss nun nicht mehr aufwendig in die Atacama Wüste reisen, oh nein, Wolfsburg ist ähnlich trostlos. Nur zu dem noch hässlich. Das ist eine Stadt, da frage ich mich schon, ob nicht eine schöne Mais-Monokultur ansprechender wäre.


Dafür ist es hier in der Tat bei VW unterhaltsam. Auch wenn die Regeln für den inneren Sicherheitsbereich (wir sind bei F+E im Haus) natürlich nerven. Keine Handy, keine Fotos, keine Speichermedien, Laptops anmelden... Und so weiter und so fort. Wer fotografieren will braucht eine Erlaubnis, die mit zuführen ist und muss so ein graues Leibchen mit einem riesen Fotoaufdruck tragen. Sehr hässlich. Aber das passt hier ja gut ins Gesamtbild. Und nein, ihr Schlaumeier, ich hab kein Bild davon. Hahaha! Aber die Leute sind nett, alle mit Dr. am Schild, aber alle witzig. Die Jugendlichen sind goldig und fleißig. Also, in der Summe macht es schon Spaß. Und ich lerne viel. Ok, in den 5 Tagen, die ich da bin werde ich vermutlich mehr wieder vergessen als lernen, aber was solls. Schau mer mal sacht der Kaiser.

Daran dass ich das hier poste, könnt ihr sehen ich bin wieder im Pavillon am See und habe Netz. Und ich habe - Achtung Kollegen - einen Flamkuchen gegessen. Ich muss krank sein.

Aber das ist sicher nix neues für euch.


Montag, September 15, 2008

Neues vom König des Scheiterns.

Da mir ja bekannt ist, dass bei euch Lesern, denen ich, durchaus noch wohlwollend, ein reichlich gestörtes Humorverständnis unterstelle, einige Rubriken auf mehr Interesse als andere stoßen, wende ich mich von ausufernden Sexgeschichten wieder einer zweiten, sehr beliebten und in meinem Leben auch – wie ich betrübt feststellen muss – häufiger vertretenen Rubrik zu, dem Scheitern. Häufiger als die Sache mit den Sexgeschichten, was deprimierend ist. Aber dafür golfe ich ja... Und hier erfreut sich, auch wenn ich nicht verstehen mag warum, mein persönliches Scheitern immer wieder höchst regen Interesse und einer gewissen, unangebrachten Schadenfreude.

Nun ich gehe zurück zu meinem letzten Wochenende.

Ich komme nachmittags bei einem Freund vorbei, um Rollenzuspielen. Die anderen Spieler sind auch gerade eingetroffen. Ich setze mich hin, packe Chips, Schokolade und Spezi aus, Dinge, die ebenso integrale Bestandteile eines Rollenspielabends sind, wie eine Vielzahl unterschiedlicher Würfel. Hierbei frage ich mich, selbst ein gemäßigt fanatischer Rollenspieler, warum ich eine derartig große Menge an Würfeln mit mir herumschleppe. Vollkommen irrational.

Also mit so Dingen wie dieser eine spezielle Würfel hat mein Vertrauen verspielt und muss getauscht werden, kann man bei naturwissenschaftlich geprägten und aufgeklärten Menschen wie euch wenig Staat machen. Aber genau das ist der Grund. Für zig Ersatzwürfel. Tagesform der Würfel und so.

Naja, ich schweife ab und erwarte irgendwie auch nicht, dass andere, echte Menschen das nachvollziehen können. Aber es ist so. Ich lasse meine Würfel also auf den Tisch fallen, und sehe den Spielleiter erwartungsvoll an, "Let the Games beginn..."

Das kleine Cleverle sieh mich an, lächelt dieses Lächeln, das nur Spielleiter und Vorgesetzte drauf haben, und einen immer so grenzdebil erscheinen lässt, und meint mit heiterer Mine: Wir spielen heute nicht.

Ich bin irritiert. Ich sage es offen und schonungslos: Der Weg aufs Land ist weit, und ich hatte mich schon sehr auf Rollenspiel gefreut. Mein Blick wird fragend, die Unterlippe hängt ein wenig enttäuscht danieder. „Ich habe heute Geburtstag. Wir feiern.“ Ich blicke gehetzt um mich. Kameras? Werde ich veralbert? Wie Geburtstag? Und warum weiß ich nix davon? Ich hätt dann ja womöglich gratuliert oder auch ein Geschenk mitgebracht. Einer Tradition gehorchend auf die ich auch immer poche wenn sich die Partyposse einfindet, um mich an mein Greisentum zu erinnern. Ich kann mich dann immerhin zu einem sachten Vorwurf aufraffen: „Du Depp hättest ja auch mal was sagen können...“ Diesen wohl dosierten Einwurf kontert unser Geburtstagskind mit er hätte mir eine Mail geschickt in der das gestanden hätte. Ich – schlau! - kontere mit die hätte ich nicht bekommen. Ich bin ja nicht blöd. Er meint darauf nur: Könne er sich kaum vorstellen, ich hätte ja schließlich auf die Mail geantwortet. Das ist dann der Moment in dem ich will nur noch sterben möchte. Sehr unangenehm.

Ich bin dann auch immer ein wenig skeptisch was essen betrifft. Wie ich in meinem letzten Eintrag vermerkt habe ja auch nicht immer zu Unrecht. So war ich auch diesmal skeptisch, als die Hausherrin eine Auflaufform mit einem undefinierbaren Brei abgerundet mit Käse auftischte. Vegetarisch. Ich schiele auf meine Chipstüte und bereite mich innerlich darauf vor diese mit Zähnen, Klauen, spucken und Haareziehen zu verteidigen. Gehe meine Barschaft durch, um McD auf dem Heimweg aufzusuchen. Aber erstaunlicherweise war das merkwürdig aussehende Essen sehr schmackhaft, so dass ich einen Nachschlag nicht verwehren konnte und wollte. RESPEKT. Leider konnte ich wegen dieses Auflaufs dann auf der anderen Feier nicht ganz so lange bleiiben wie ich ursprünglich angedacht hatte.

Warum? Nun, der Hauptbestandteil des Auflaufs waren Hülsenfrüchte wie Bohnen und Mais. Ich brauche meinen männlichen Lesern nicht näher erläutern, was dies im Verdauungstrakt auslöst. Und den Nicht-Single-Damen brauche ich es vermutlich auch nicht schildern. Oder? Gut.

Und wenn ich dann so auf einer Partie bin und die Verdauung möchte sich voll tönend, in Lautstärke und Umfang an eine Pavarotti Arie erinnernd, am geselligen Beisammensein beteiligen, ist das zunächst schon beim Versuch eine Eruption zu vermeiden sehr unangenehm und im Falle einer Wortmeldung der Verdauung auch für alle anderen wenig bis gar nicht erfreulich. Somit saß ich ab einer bestimmten Uhrzeit eigentlich nur noch mit konzentrierter Miene auf der Couch, lächelte ein wenig gequält und gab einsilbige Antworten. Ich war extrem konzentriert mit der Verhinderung eines Unglücks beschäftigt, dass alle Senfgasattacken in den Grabenkämpfen des ersten Weltkriegs wie ein Päckchen übereifrig aufgerissene Wunderbäume hätte aussehen lassen. Und das hat zu einer gewissen Verkrampfung der Gesichtsmimik so ähnlich wie bei Cher geführt, wenn auch die Hintegründe ein wenig anders gelagert sein mögen. Somit bin ich irgendwann, als meine Augen vor Anstrengung nicht mehr so recht fokussieren wollten, heimgegangen. Roller mit Biogasturbine. Ein sauberes Stück deutscher Ingenieurskunst.


Ja, ansonsten kann ich berichten, dass ich heute meine erste Schulung hospitiert habe. Nett. Auch hier kann ich unverhohlen sagen, der gemeine Mitarbeiter einer Hotline ist eher ein dunkles Licht. Also so eine Art Schwarzlicht. Oder ein schwarzes Loch das Intelligenz vernichtet. Ohne selber was davon zu haben. Nein, ich kann nun nicht mit Beispielen dienen. Aber so manchmal war ich schon erstaunt was eine Oberfläche mit 7 Buttons für Probleme aufwerfen kann.Arme Anrufer...

So das wars erst mal. Aber ich bleibe am Ball...

Hier übrigens das Bild von E.E., einem angesagten DJ in Deutschlad. Ein Nachtrag zum Thema Aufkleber am Auto. Sehr gelungen wie ich finde. Grüße in die Schweiz... ;-)



Samstag, September 13, 2008

Kann man abgeschnittene Köpfe in Tupper verpacken? Und wie lange halten sie dann?

Das ist eine provokante Einstiegsfrage, die ich auch im Verlauf des Textes nicht zu beantworten weiß. Ich habe sie mich aber kurz mal gefragt. Warum wird bei Lektüre des Textes erkennbar werden. Hoffe ich.

Da es momentan wenig aus der Arbeitswelt zu berichten gibt, schließlich habe ich einfach ein wenig frei, kann ich entspannt davon berichten, dass ich kommende Woche mit einem Ex-Kollegen unterwegs sein werde und mir 2-3 Tage eine Schulung ansehen werde, die ich dann im weiteren Verlauf für ihn halten soll. Und die Woche drauf werde ich dann Wolfsburg besuchen, um eine Schulklasse im VW-Werk zum Thema Innovation zu begleiten. Als Co-Moderator. Um präzise zu sein. Auch dieses im Vorgriff darauf das dann selber machen zu können.

Nun fragen sich manche Leser eventuell warum ich das machen sollte. Diejenigen, die schon mal auf einem längeren Auto-Event mit uns waren werden verstehen warum. Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht an dem man sich als erwachsener Mensch nicht mehr wegen jeder albernen Kleinigkeit anschreien lassen möchte. Und wenn unsere Chefs und ihre Spielgefährtinnen etwas können dann das.
Der lautere der beiden Chefs, hier sitzend wie der berühmte Affe auf dem Schleifstein.
Ja, das mag eine Reduktion sein, sie können natürlich noch mehr, aber das habe ich ja bereits mehrfach ausgeführt. In jedem Fall schafft man es so, dass auch verdiente Mitarbeiter ein distanzierteres Verhältnis zum Job entwickeln, da man das sonst auf Dauer nicht machen kann. Somit bin auch ich nach 6 langen Jahren dabei mich beruflich ein wenig anders aufzustellen. Ich möchte jetzt auch nicht davon sprechen, dass der Verdienst dann ein wenig (äh, das ist eine charmante Untertreibung) besser ausfallen würde. Aber das wird sich alles in den kommenden Monaten weisen. Wird ein interessantes Restjahr. Das ist mal sicher.

Im Rahmen einer Geburtagsmail an meinen alten (und das „alt“ ist in diesem Fall natürlich überaus berechtigt) freund Heiko haben wir heraus gefunden, dass wir beide gerne golfen. Und schon standen wir, die wir uns seit über einem Jahr nicht gesehen hatten gemeinsam auf dem Platz. Gut er hatte einen schlechten Tag, haderte mit den Grüns ,mit dem Platz, den Schlägern, dem Wetter, den Menschen an sich, der Politik, an und für sich mit allem, dem man die schuld für mediokeres Spiel anlasten kann. An sich unglaublich. Leute die den Ruf haben sich so rar zu machen wie das letze Exemplar des Quastenflossers trifft man beim golfen.

Ansonsten hatten wir einen Fahrdienst.

Fahrdienst ist irgendwie irreführend. Im wesentlichen handelt es sich um einen Stehdienst.

Der war wenig anstrengend. Ich habe mich auch dezent im Hintergrund gehalten und wurde entsprechend mit einen geringeren Lohn als gedacht vergütet. Zu recht. Bei genauerer Betrachtung musste ich ja auch froh sein, dass ich für den Golfurlaub nicht noch zur Kasse gebeten wurde. Wie man sieht haben wir uns in der Summe aber auch nicht überarbeitet.

Nachdem man euch ja allesammt eh nur mit leichbekleideten Frauen locken kann, bItte. Und das sind nicht die Hässlichsten wie ich anfügen möchte.

Wobei ich mich schon gefragt habe was die Kollegin da gesehen haben mag.

Also ich war zwar mit freiem Oberkörper abwesend, ansonsten aber vollständig bekleidet. Somit: DAS scheidet schon mal aus…

Ja, ich weiß was ihr denkt. Ja, ich weiß es.

Gestern hab ich dafür was gesehen. Ein Auto mit einem Heckaufkleber. Und mittlerweile nerven mich diese Aufkleber. Was ist zu sehen? Ein krabbelndes Baby mit dem Text: Luca an Bord. Was bringt Menschen dazu sich so alberne Aufkleber aufs Heck zu kleben? Insbesondere weil sich dieser Luca mit seinen geschätzten 6 Jahren, durchaus jenseits des Entwicklungsstadiums eines autonomen Staubfusselsammlers befindet, den der Babyaufkleber suggeriert. Was wollen diese Menschen? Stolz zeigen, dass sie ein Kind haben? Das Kind bis in seine Pubertät mit diesem Baby-Aufkleber foltern? Andere dazu bringen durch gezielte Auffahr-Unfälle den Unfall Luca aus dem Genpool zu nehmen? Mich, wie 6,7 Milliarden andere Menschen abzüglich der ein oder zwei Freunde und Bekannten, interessiert der Name des Kindes und die Tatsache, dass es sich an Bord befindet herzlich wenig. Und falls die Eltern Schwierigkeiten mit dem Namen haben sollten, kann man dem Balg ja auch ein Post it auf die Stirn tackern. Mein Aufruf an alle Eltern: Verschont die Welt mit diesen geschissenen Aufklebern. Das interessiert doch keine Sau. Und mich schon gar nicht. Wo ich schon Kinder nicht ab kann. Das ist noch schlimmer als diese Fische und der andere Müll. Deutlich.

Somit kam ich schon ein wenig missmutig bei einem Freund an.

Ich war zum essen eingeladen. Marokkanisch. Er hat gekocht. Sehr nett. Allerdings verwenden Marokkaner offenbar sehr wenig Salz und versuchen diesen Mangel durch Zugabe von Koriander zu kompensieren. Eine unglückliche Kombination für jemanden der Koriander nicht, Salz aber schon mag. Glücklicherweise war nicht alles mit Koriander verschan… äh, veredelt. Und wie ich feststellen konnte: In geringen Dosen ist Koriander ertragbar.

Was bei solchen Einladungen auch fein ist, wenn die stolzen Köche die landestypischen Namen für die Gerichte nennen. Köfte. Sieht ein wenig aus wie ein überdimensionierter Hasenköttel oder eine kleine Seegurke, mit weißen Einsprengseln, die an Maden erinnern. Erweist sich dann aber als leicht nach Zimt schmeckendes Rinderhackfleischbällchen. Gut, Weihnachten steht ja auch schon vor der Tür.

Hummus, ist in der Tat etwas anderes als der hiesige Humus. Es handelt sich um eine gelbliche Paste, sachte an körnigen Fensterkitt gemahnend, die hauptsächlich aus den von mir so gerne verschmähten Erbsen besteht.

Diverse andere Gerichte deren Namen mir bereits wieder entfallen sind gab es auch noch. Da sitzt man, sieht sich mit Schüsseln und Namen konfrontiert die einem nix sagen. Essen auf gut Glück, sozusagen. In der Summe war es dann aber durchaus genießbar. Nicht zu 100% mein Ding, aber OK.

Was dann aber am Ende des Essens kam war aber das schrillste was ich seit langen erleben durfte. Die Verpackungsorgie der Reste.

Wenn ihr euch jemals gefragt habt wie die Firma Tupperware zu ihren 1,743 Mrd. US Dollar ( 2006) Umsatz kommt, für einen wesentlichen Teil ist die Frau des Gastgebers verantwortlich. Und ich dachte schon immer meine Mutter hat einen Schlag was Tupper betrifft. Ha! Weit gefehlt. Mama du bist rehabilitiert! Ich habe die Königin kennengelernt. In dieser vollkommen abstrusen Menge an Tiegelchen kann man Essen für halb Schwarzafrika aufbewahren.

Da gibt es dann Tiegelchen, die werden gar nicht verwendet. Die werden geschont. Ja richtig, geschont! Und das bei einem Kunststoffprodukt, das dem Vernehmen nach weitgehend unkaputtbar ist. Und wofür denn? Wenn ich mal eine Leiche verpacken muss? Ich verstehs nicht. Für nach dem Atomkrieg? Damit man den Weg durch die radioaktive Schlacke mit einer unbenutzten Tupperschüssel antreten kann? Fragt mich nicht.

Der Gastgeber, auf der Suche nach einem passenden Deckel – was übrigens auch eines der erstaunlich identischen Probleme in allen Tupper-Haushalten zu sein scheint (Ein Tupperwaredeckelordnungssystem… sehe ich da eine Geschäftsidee?) – steht mit einer enormen Tüte da voll mit Deckeln im Raum. Ich bin beeindruckt und meine leichtfertig das wären aber viele Deckel. Ein mitleidiger Blick trifft mich. Das sind nur die runden Deckel! Es gibt eine weitere Tüte in der Dimension eines Leichensacks für eckige Deckel. RESPECKT.

Nun bin ich ja für meinen Teil schon zufrieden wenn ich einen in der Größe passenden Deckel finde. Sachen in die Box, Deckel drauf, in den Kühlschrank, eine Woche später aus dem Kühlschrank in den Müll. Der normale Weg halt.

Nicht so hier. Da muss der farbliche passende Deckel gefunden werden. Das bezeichne selbst ich, eine durchaus abgebrühte Sau, angesichts der schieren Menge an Deckeln als Herausforderung. Das ist kein Witz, Freunde. Zig größentechnisch passende Deckel wurden von der Gastgeberin abgelehnt, weil die Farbe nicht passte. Da wird Wahnsinn irgendwie greifbar finde ich.

Schließen will ich mit Sahne. Und einer Tupperschüssel. Da war noch ein Klecks Schlagsahne übrig vom Nachtisch. Auch der wurde in eine Tupperschüssel verpackt und in den Kühlschrank gestellt. Ein Klecks Schlagsahne. Ich bitte euch. Da sitzen Lebewesen wie meine Gattung da und fragen sich, ob sie versehentlich in einem Alien-Zoo gelandet sind. Ich wette um ein mir auszureißendes Schamhaar, dass dieser Klecks Sahne in einigen Tagen den von mir vorgezeichneten Weg in den Mülleiner oder die Spüle antritt.

Anschließend noch ein wenig gespielt. Was ich dann ein wenig bitter finde ist, wenn man ein Spiel eine Runde vor Schluss abbricht, weil es der Gastgeberin dann doch zu langatmig war. Gut es gibt Spiele da dauert eine Runde ach mal 60 oder mehr Minuten. Nicht aber in dem fall 5-7 Minuten sind machbar. Zumindest meiner unmaßgeblichen Meinung nach. Ist ihr eine Runde vorher bewusst geworden, dass sie keine Lust mehr hat. Und der Träger des goldenen Pantoffels meint da nur: Naja Schatz, wenn Du nicht weiter spielen magst, brechen wir es halt ab.

Äh... Hallo? Sind Spiele nur dann gut, wenn man vorne liegt? Die Unlust kam mit erstaunlicher zeitlicher Koinzidenz erst auf als sie die Führung eingebüßt hatte. Na da steh ich ja drauf. Ich hab ja auch aufgegessen. Alter Schwede. Ich habe fertig.