Montag, April 27, 2009

Ein Frage des Stils.

Freitag hoher Besuch im hause Saturn. Subway to Sally (deutscher Gothrock) sind da und geben Autogramme. Liebhaber des Genres mögen mir meine aus weitgehender Unkenntnis erwachsene Grobeinstufung des unglaublichen Werkes dieser begnadeten Sangesbarden... blabla... vergeben. Entsprechend des Anlasses, waren mehrere hundert Schwarzkittel – und hier meine ich für alle Unwissenden nicht das leckere Wild, sondern diese überwiegend bleichen, schwarz gewandeten Menschen anwesend. 

Nun bin ich als durchaus offener und freundlicher Mensch, der bekanntermaßen die Welt durch wohlwollende Augen sieht durchaus bereit auch schwarze Bekleidung (Korsagen, nur um mal ein Beispiel zu nennen) und Piercings an den richtigen Stellen zu würdigen. 

Nur um auch den letzten zweifel auszuräumen:

Diesen Schwarzkittel meine ich nicht. 

Eher so was wie die hier unten. 


Die oberen wäre für einen Saturn und eine Autogrammstunde mit Subway to Sally eher ungewöhnlich und ich bin mir nicht sicher ob der Sicherheitsdienst sie einfach so herein gelassen hätte.

In jedem Fall kommt mir eine junge Frau entgegen, Schwarze Haare, ziemlich bleich, schwarz bemalte Lippen, ein schwarzes Lippenpiercing, viel Kajal (Jungs, wenn ihr mit schminken eventuell weniger am Hut habt. Das ist schwarze Farbe, die um die Augen herum aufgetragen wird. Lässt die Augen größer erscheinen und macht das Auge leicht feucht, sprich glänzend. Kajal kommt aber nicht auf die Wimpern. Das ist... Ach, was solls... Jungs, egal, weiter lesen.) schwarzes T-Shirt, Korsage (schwarz) aussen drauf, schwarze Hosen und Stiefel. Man könnte also durchaus sagen, die junge Frau war überwiegend in dunklen Farben gewandet.. Dann aber bückt sie sich. 

Nun bin ich mir ja, als jemand der durchaus länger in einer Beziehung verweilt ist, durchaus darüber im Klaren, dass Frauen normalerweise nicht nur diese scharfen Slips, Pants und Tangas haben. Da gibt es dann noch diese unglaublich bequemen und so liebgewonnenen Baumwoll-Begleiter. 
Slips, die sich hinsichtlich von Aussehen und Erotiklevel vor einem Sack Zement verstecken müssen. bewegen. Slips, die Frauen aus irgendwelchen sentimentalen Gründen nicht wegwerfen. Slips, die so schrecklich sind, dass Mann bei Sichtung derartiger Wäsche auch mal freiwillig Verzicht übt. Slips, so deprimierend, da wirkt Marzahn wie ein Wohlfühlpark. „Schlüpper“ eben.

Ich hatte erwartet: Einen schwarzen Slip. 
Ich habe gesehen: Einen weißen Kinderslip, mit hell-blauem Bündchen und bunten Blumenaufdruck. 

Vollkommen uneins mit der Welt pendelt mein Blick eine gefühlte Ewigkeit zwischen Höschen und Restbekleidung. Zwischen blauem Bündchen und schwarzem Mündchen. 

Ich frage mich was so eine Inkonsistenz in der Kleidung aussagt? Tief drin bin ich noch ein unschuldiges Kind, obwohl ich von aussen ganz hart bin? Meine Augen waren noch zu vom Komasauefen und ich hab die Farbe nicht sehen können? Ich bis zum Schrank meiner kleinen Schwester gegangen, weil meine Unterwäsche noch im Trockner war? 

Quo Vadis Gothik-Szene, Quo vadis.

Dienstag, April 21, 2009

Modefragen

Habt ihr in den letzten Tagen mal aus dem Fenster gesehen? Oder seid ihr zumindest mal kurz vor die Türe gegangen? Dann könnte euch die aktuelle Temperatur, die einen leichten Touch ins frühlingshafte hat aufgefallen sein. Nun ich will gestehen, nachts wird es noch empfindlich kalt. Temperaturen im einstelligen Grad Celsius Bereich sind durchaus möglich.

Nun waren Timm und ich diese Woche, Samstag in einer Disco namens Zwinger Keller. Das ist - hier wird es nun vermutlich für Menschen mit der Intelligenz eines Schäferhundes spannend – in der Tat ein Keller. Äh, ich meinte Stoffschäferhund. Natürlich.

Besager Keller zeichnet sich zu nächst einmal durch eine derartig schlechte Akustik aus, dass man an der 5 Meter von der Tanzfläche entfernten Bar nicht mehr erkennen kann welches Lied gespielt wird. Das istirritierend und mindert den Spaß ungemein. Man weiß ja nie wann man auf die Tanzfläche soll. Am zucken der dort tanzenden kann und will ich es nicht festmachen. Ich hege die starke Vermutung dass dort unter dem Einsatz von Drogen vollkommen willenlos gezuckt wird. Oder es ist eine Abordnung der internationalen Delegiertenvollversammlung des Epileptikerbundes.

Nun steht man also an der Bar und sieht Leuten beim betreten der Disco zu. Nun ich habe ja schon auf die absurd niedrigen Temperaturen in Nürnberg hingewiesen. Von daher war ich nicht überrascht – OK, eine glatte Lüge – dass ein junger Mann mit einer Wollbommelmütze den Laden betrifft. Befremdlich wird das Ganze wenn der Herr die Mütze nach einer Viertelsunde immer noch auf hat. In einer Lokalität, in der selbst ein nicht ausreichend fettisolierter Hänfling wie ich locker mit Hemd und hochgekrempelten Ärmeln an der Bar lehnen kann. Da läuft der Junge immer noch mit dieser Mütze rum. Die Gleichung Keller+Leute =Warm wird heute in der Schule vermutlich nicht mehr so gelehrt. Naja, was soll man in 12 Jahren auch erwarten.

Mir bleibt alleine die Vermutung, dass dieses eher traurige Abziehbild eines Mannes, zu allem Überfluss auch noch ausgestattet mit einer Körpergröße, welche die Vermutung nahelegt, er wäre ein geflohener 8ter Zwerg oder ein Verwandter von Tom Cruise wahlweise auch unseren Hobbits, irgendwie auf sich aufmerksam machen wollte.

Mal ernsthaft, wenn ich nur so groß bin wie eine kleinere Mülltonne, ein rundliches Gesichtlein und eine nur im Ansatz erkennbare, aber schon als schlecht zu erkennende, Frisur habe, trage ich nicht noch eine Mütze, die jeden Menschen, der noch halbwegs bei Sinnen ist, zwingt hinzusehen und den Kopf zu schütteln. Ein Mann wie die Benetton Werbung… Die Älteren werden sich erinnern...

Aber das wirklich betrübliche ist: Er war nicht allein! Mindestens ein weiterer– vermutlich von seiner blinden Mutter eingekleideter - junger Mann war ebenfalls mit so einer Mütze angetan.

Ich zitiere hier frei eine gute Freundin hier: „Bin ich froh, dass schon so alt bin und nicht mehr jeden Blödsinn machen muss.“

In diesem Sinne

Ach, ich wollts nur mal erwähnen: Gegen onanieren am Rechner hilft ein Keuschheitsgürtel http://de.wikipedia.org/wiki/Penisk%C3%A4fig

Besonders wenn der/die Träger/in den Schlüssel nicht hat. Aber das nur am Rande.

Samstag, April 18, 2009

Sex und Zugfahren

Mann was für ein Titel. Verheißungsvoll aber vollkommen an wahren Begebenheiten vorbei. Ich werde es auch jetzt vermeiden über Kunden im Saturn zu lästern. Nicht, dass es da nichts zu lästern gäbe. Aber es gibt aktuell besseres zu berichten.

Zum Beispiel die Sache im Zug auf der Fahrt in den österlichen Urlaub. Die hat nun nix mit Sex zu tun… da komm ich später drauf. Ich, der Fahrer, kann auch Zug fahren. Also mitfahren. Und auch mit Platzreservierung. Ich fahr IC. So ein IC zeichnet sich im Wesentlichen durch ein günstigeres Ticket bei längerer Fahrt gegenüber einem ICE aus. Aber auf 7 Stunden Fahrt 2 Minuten Verspätung am Ende finde ich schon anständig.

Ich glaube mittlerweile auch den Grund zu kennen. Der gemeine Selbstmörder bevorzugt für sein Ableben den ICE. Daher haben die öfters Verspätung. Also: Für alle potentiellen Selbstmörder unter meiner sehr depressiven Leserschaft. Man kann sich auch relativ anständig mit einem IC umbringen. Es macht nur einen höchst geringen Unterschied ob mehrere hundert Tonnen Stahl mit 250 oder 180 KMH in einen hinein rauschen. Ich, und hier lehne ich mich aus dem Zugfenster, wage sogar zu sagen das Ergebnis ist relativ identisch. Und ich glaube nicht dass irgendjemand Stilpunkte für Zugselbstmörder vergibt. Zugegeben, da ist der ICE schon OK. Andererseits von so einer Dampf-Nostalgiebahnüberfahren werden... Da würde ich im Vergleich zum ICE eine höhere Wertung zücken. Und den verspätungsgeplagten ICEs würde es auch helfen. Nur mal so als Tipp.

Ich sitze auf meinem Gangplatz und schaue ein wenig sehnsüchtig zu der Steckdose für meinen Laptop, die sich in der Mittelstrebe zwischen den Fenstern befindet. Nachdem ich höflich und wohlerzogen bin möchte ich dem jungen Herren neben mir nicht mein Stromkabel über sein Buch legen und entscheide mich zu lesen. 30 Minute später löst sich das Problem auf bahnübliche Art, der Mann steigt aus. Ich bin schlau und rutsche rüber. Schließe meinen Laptop an und freue mich des Lebens. Bis eine alte Dame kommt, die mich darauf hinweist dass ich auf ihrem Platz sitzen würde. Ich ja schon, aber der links neben mir wäre ja frei, das wäre meiner. Nein sie würde gerne am Fenster sitzen. Gut das ist in Zügen ja auch extrem wichtig. Da sind die Fenster ja auch so klein, da sieht man von 80 cm weiter zum Gang hin ja gar nix mehr. Ich packe umständlich, den heimtückischen Plan im Hinterkopf, dass sie, wenn ich länger brauche, altersbedingt den Platz nicht mehr benötigt. Aber sie war zäh. Ihr Platz.

Nun 2 Stunden später war auch sie angekommen und ich okkupierte wieder und erneut widerrechtlich den Fensterplatz. Um ihn dann fünf Minuten später zugunsten einer jungen Frau zu räumen. Hier war die Hoffnung auf ein baldiges Ableben zwar weniger ausgeprägt, aber ich saß wieder rechnerlos am Gangplatz.

Eine weitere Stunde später wiederholt sich das Spiel erneut. Diesmal ein junger Mann, sonst alles identisch. Um sich dann ja, ich übertreibe hier nicht, 90 Minuten später erneut mit einer Frau zu wiederholen.

Nun bin ich mir nicht sicher ob man 4 Personen bereits als empirische Studie werten kann. Aber die haben alle auf dem Fensterplatz bestanden und keiner hatte ein Gerät in Betrieb das Netzstrom benötigt hätte.

Jaaa, aber die Aussicht... werde ich es jetzt von den billigen Plätzen hören, die Aussicht. Ja. Genau. Die genieße ich auch immer und ausschließlich leise schnarchend mit geschlossenen Augen. Wie die 4 Fensterplatz-Intensiv-Nutzer. Die A.-Löcher. Fensterplatz und dann schlafen. Sollen sie sich doch alle vor einen Zug werfen. Deppen.

Ja und dann muss ich doch mal wieder auf das Sexthema kommen. Es gibt Abende, die fangen gut an, und enden dann eher desaströs. Das kann von männlicher Seite mal an einem Hänger oder noch weiter verbreitet an einem „Ich schalt den Rechner gleich aus und komm ins Bett Schatz“ liegen. Dieses „gleich“ beinhaltet Zeiträume von 1 -800 Stunden, aber nie weniger als eine Stunde.

Vermutlich hat die Relativitätstheorie Frau Einstein aus einer ähnlichen Situation heraus entwickelt. Nun es gibt eine neue Wendung . Für die zeichne unglücklicherweise ich verantwortlich. Als jemand, der das Scheitern zu einer Kunstform von besonderer Reinheit gebracht hat.

Ein sehr netter Abend endet nicht mit einem „Tschüss“ im Auto sondern findet seine Fortsetzung in der Küche und dann im Schlafzimmer. Gedämpftes Licht, eine wunderbare Frau, alles bestens. Bis so ein Husten in mir aufsteigt. Das fühlt sich seltsam an. 5 Minuten später erneutes Husten. Ich bin aber nicht erkältet. Es ist auch nicht so ein nervöser Reizhusten. Mit Frauen im Bett liegen kann ich auf sehr viele unterschiedliche Arten von harmlos bis weniger harmlos, aber Reizhusten hatte ich noch nie.

Weitere 5 Minuten später lässt es sich nicht leugnen. Mir ist schlecht. Und zwar so richtig. Wenn ich noch mal huste wir der romantische Abend eine höchst unromantische Beigabe bekommen.

Nun plaudere ich für angehende Charmeure ein wenig aus dem Nähkästchen. Jungs, der Satz: „Du ich glaub mir wird schlecht, äh – Husten unterdrücken - ich glaube…„ ist nicht unbedingt der Top Stimmungsmacher. Gar nicht. Also zumindest nicht wenn man es nicht auf eine Mischung aus Entsetzen und Mitleid abgesehen hat. Als Mann kommt man sich dann doch ein wenig albern vor. Das wirkt ja so als würde Frau sagen „Liebling, ich hab Migräne.“ „Ist dir so richtig schlecht?“ Betretenes Nicken. "Das kam aber plötzlich." Stimmt. BÄNG!!!! Und dann überkommt mich der Funke einer Erkenntnis. Nein, die Erkenntnis. Und auch eherin Form eines Vulkanausbruchs. Camembert enthält Laktose. Und auch überbackener Camembert enthält Laktose. Und ich enthalte das zur Verdauung notwendige Enzym nicht. Und dann stellt so ein ungemein leckerer ganzer Camembert für einen Magen der den enthaltenen Milchzucker nicht aufspalten kann eine ernsthafte Herausvorderung dar. Und ich bin ein Depp vor dem Herrn. OK, Laktase kann man zuführen. Wenn man dran denkt. Und dran denken ist bekanntermaßen voll meine Stärke.

Und wenn einem dann schlecht ist, helfen Laktase Tabletten auch nicht mehr. Frau schnell raus geleitet. Und ja, Frauen können schnell sein. Türe zu, Hinlegen. Einen Schritt gehen, nicht hinlegen, Schwenk in die Porzellanabteilung, hinknien. Verzweifelt warten bis auf der Treppe keine Schritte mehr zu hören sind. Naja zum reltlichen Vorgang der Anbetung sag ich mal Schwamm drüber. Ich denke damit habe ich eine neue nationnale Höchstleistung im Bereich verunglückte Dates abgeliefert.

Also wenns um unglücklich verhinderte Kuscheleinheiten geht, scheine ich bei er Verlosung ganz vorne gestanden zu haben und habe auch nicht bemerkt, dass alle anderen Menschen einen Schritt zurück gemacht haben.

Solltet ihr auch in der ersten Reihe gestanden haben. Bitte nur zu ich berichte gerne darüber...


Dienstag, April 07, 2009

Die kleine Wundertüte

Gestern wurde ich mittels einer freundlichen Frage von Ulli, meiner Mitbewohnerin ein klein wenig in die Enge getrieben. „Wie siehts denn bei Dir aus, Du hast doch Mittwoch Zeit oder?“ Nichtsahnend, das beste hoffend, antworte ich mit „Klar!“. Das im Brustton der Überzeugung vorgebrachte, männlich markante „klar“. Darf man in der Rückschau getrost unter Eselei des Tages vermerken. Die folge frage drehte sich dann nämlich nicht um ein entspanntes Kaffetrinken in der Sonne der schönen Nürnberger Kaffees. „Dann können wir ja mal die Wohnung aufräumen.“

Nun ist meine Wohnung sicherlich weit von dem entfernt, was einem genervten Elternteil gelegentlich in Jugendzimmern unter der Rubrik Ordnung geboten wird. Aber ich verrate kein Staatsgeheimnis, wenn ich sage von der eher klinischen Sauberkeit dessen was sich Hausfrauen, die etwas auf ihre Putzneurose geben, unter Ordnung vorstellen ist es dann auch wieder ein gutes Stück entfernt. Ich schmeichle mir einfach mit der Aussage, dass die Wohnung halt bewohnt wird.

Dies hat zu einem relativ putzintensiven Tag bis dato geführt. Inklusive von so Tätigkeiten die auf meiner Beliebtheitsskale einen Punkt vor Hämorriden komfortabel residieren. Abstauben, z. B. was bei mir immer zu schlimmen Niesattacken führt. Ich vermute hier eine ausgeprägte Putzallergie.

Nun was soll ich sagen, beim Umräumen einiger Teile, die so lange auf ihrem angestammten Platz standen, dass der Fußboden darunter eine andere Farbe hat als der umgebende Boden ist mir etwas in die Hände gefallen, dass ich zunächst für einen Haargummi gehalten habe.

Auf den zweiten oder dritten Blick und einer langwierigen Enthedderungsaktion stelle ich erstaunt die Wahre Natur meines Fundstücks fest.

Voila.


Nun, da es sich nicht – oder sollte ich „noch nicht“ sagen? – um ein Teil aus meiner privaten Damenwäschekollektion handelt bin ich am rätseln wie das Teil hinter die Couch kommt.

Ich bin mir sicher dass es Sandra, meine langjährige Begleiterin nie für mich getragen, geschweige denn für mich ausgezogen hat.

Ulli leugnet es auch und wenn ich mir ihre Unterwäschekollektion in Erinnerung rufe – also diejenige die am Wäscheständer im Wohnzimmer zum trocknen hängt - nicht dass hier jetzt, ähm, oder so… Also… ja, wo war ich? Ist es auch nicht ihr Stil.

Somit könnte es die Wäsche von Roberts Gespielin sein. Wobei ich mich wirklich frage wie sie dahin kommt und warum sie die Wäsche sofern sie diese zum Zeitpunkt X an hatte, zu einem späteren Zeitpunkt nicht wieder angezogen hat. Und was genau mag zum Verlust der Unterwäsche hinter meiner Couch geführt haben? Und kann ich jetzt noch unbelastet auf meiner Couch sitzen? Oder erinnern sich junge Frauen aus dem Osten nicht daran, dass sie mal Wäsche anhatten? Ist es in der Ex-Zone so normal sie abzulegen, dass man ans anziehen nicht mehr denkt? Ist Robert so ein Stier, dass der Zeitraum zwischen aus- und anziehen so unfassbar lang ist, eventuell verbunden mit so vielen Ortswechseln, dass ich zum einen in großer Bewunderung mein Haupt neigen würde, zum anderen die Dame gar keine Chance mehr hat in ihre Unterwäsche zu denken, weil sie erschöpft von ohnmachtartigem Schlaf übermannt wurde?

Ich fürchte ich werde dieses Geheimnis nicht ergründen können. Sie könnte natürlich auch nur vom Ständer (also dem Trockenständer) gefallen sein. Ich - und das mag wieder einige überraschen – kann dazu nix sagen. Ich habe schließlich nicht an dem Teil geschnüffelt.

Ein Themenschwenk. Sonst muss ich mir wieder vorhalten lassen, ich würde hier nur über Sex plaudern.

Aktuell bin ich ja wieder für Yamaha im Einsatz, nachdem sich die Autobranche am Boden befindet… Übrigens… Allen denen mein beruflicher Werdegang – Stichwort Ausbildung und Frühwerke – geläufig sind. Ich finde 7 Jahre um eine komplette Branche in die Knie zu zwingen sind nicht so schlecht. Was sind da schon ein paar schlappe Insolvenzen… Ich steigere mich…

Über meine Kunden , das was ich ja eigentlch erzählen wollte bevor mir (DEM FAHRER) der FUND dazwischen kam, berichte ich das nächste Mal. Mir läuft die Zeit ein wenig weg.

Freitag, April 03, 2009

Ich habe moralische Bedenken

Nein, schaut euch bitte nicht überrascht um. Ihr seid nicht auf der Seite des evangelischen Kirchentags gelandet. Alles hat seine Ordnung.

Aber ich will nicht verhehlen, dass ich mich in einem moralischen Dilemma befinde. Darf man der Meinung sein ein Rollstuhlfahrer ist ein Depp oder gar ein Arsch? Ich meine, der Mann ist ernsthaft gehbehindert. Nicht nur so ein wenig deppert im Hirn wie ich. Anders gefragt, muss ich über eine Person, die sich rollend durchs Leben bewegt milder urteilen, als über jemanden, der sich wie ich mühevoll laufend durchs Leben schlägt? Also irgendwie hab ich ja ein schlechtes Gewissen. Aber ich bin schon der Meinung, dass der Typ ein Depp war. Vermutlich immer noch ist. Und jetzt finde ich mich in einem moralischen Dilemma.

Ich vermute es wird im Lauf der kleinen Geschichte ein wenig klarer.

Montag habe ich im Rahmen eines VIP Shuttles die werte Frau Wilhelm gefahren. Die Dame, der geneigte Wintersportfan mag sich erinnern, war am Sonntag irgendwo in Russland um einen Schießfehler in letzter Minute am Gewinn des Gesamtweltcups vorbeigeschliddert.

Wir waren mit einer lockeren 2 stündigen Verspätung von München kommend in Bodenmais aufgeschlagen. In der dortigen Glashütte fand eine Fernsehaufzeichnung für die Verleihung eines weitgehend irrelevanten Preises statt. Zwei Stunden Verspätung? Der Hintergrund war nicht meine Ausbildung bei Miss Daisy, sondern der knauserige Biathlonverband und die russische Airline. Ja. Der Sportler von heute fliegt mit 4 Fliegern nach Khanty Mansiysk (Keine Ahnung wo das ist? Erdkunde… tztztz)

Also direkt in das große, Nirgendwo, relativ zentral in der Mitte Russlands. Da ist an sich sonst echt nix. Ne Landebahn rechts oben halt. Sonst ein Ort von der Ausdehnung einer Landebahn. Und ein Fluß und ja nix eben. Schnee.

Zurück gings dann mit zwei Fliegern. Ah, denkt sich der Leser, eine Diskrepanz. Nur noch die Hälfte Flugzeuge… Was mag passiert sein? Internierung zu erfolgreicher Athleten? Biathleten verschollen in den Weiten Sibirien? Ufoabsturz vernichtet 50% der eingereisten Sportler? Mitnichten. Gab halt nur 2 Flieger. Basta.

Nun wurde aber das Gepäck (und da haben die Sportler ordentlich von. Sehr ordentlich!) nicht weniger. Was also macht der gemeine russische Airlinebetreiber? Er baut die Sitze der ersten Klasse aus und verzurrt das nicht mehr in den Laderaum passende Gepäck da. Deutsche Topathleten fliegen natürlich Holzklasse. Also is vorne Platz. Und das dauert dann beim Ausladen einfach ein wenig länger. 2,5 Stunden länger. Wenn man es mal präzise benennen mag. In denen ich mir wartend die Füße in den Bauch gestanden habe.

Ich komme als zu der Veranstaltung und warte brav im Vorraum. 3 Personen außer mir sind da. Zwei mit Füßen zum Laufen, einer mit Rädern zum rollen. Der Bereifte dreht, kommt auf mich zu und fragt warum ich denn nicht drinnen sei. Ich erkläre, dass ich der Fahrer von Frau Wilhelm wäre und einfach nur hier warte bis die Aufzeichnung vorbei sei, um Frau Wilhelm im Anschluss nach Hause zu fahren. „Der FAHRER von Frau Wilhelm!!!!“ Ein eher unerwarteter Anfall von Euphorie durchfährt den Mann. Er bittet um meinen Namen, den ich pflichtschuldig verrate. Er ruft einen der beiden Verbliebenen zu sich. „Johann, geh a mol her, das ist der Herr Burge, der FAHRER von Frau Wilhelm“ Ich korrigiere freundlich meinen Namen und werde dem zweiten Bürgermeister vorgestellt. Nicht dass der Raum so groß gewesen wäre. Der 2te Bürgermeister hatte den Freudenausbruch aus der überschaubaren Entfernung von 2,5 Metern sehr bequem mithören können. Ich bin ernsthaft erstaunt welche Begeisterung die Tatsache meiner Anwesenheit auslöst. Der dritte Mann wird auch noch herbeigerufen, ich werde wieder als Herr Burge, der FAHRER, vorgestellt. So langsam komme ich mir blöd vor und der Halbhohe nervt mich.

Im weiteren Verlauf werde ich noch dem Bürgermeister, einem Lokalreporter und einem zufällig anwesenden Terriermischling vorgestellt. Einmal als Herr Bruge und dann als Herr Ruge. Aber immer als DER FAHRER von Frau Wilhelm. Dieser profilneurotische Grüßaugust geht mir in einem Ausmaß auf den Senkel, dass ich es kaum schildern kann. Aber ich bin zu müde und resigniert, um ihn in der Glashütte einfach zu verschüren. Immerhin hat er dann irgendwann neue Opfer gefunden und belästigt in loser Folge Frau Wilhelm, der er fast über die Füße gefahren wäre, den Moderator Gerd Rubenbauer, mehrere weitere, mir unbekannte, Personen, einen Tisch und einen Scheinwerfer. Was für ein Depp.

Ich hoffe ich muss den Mann nicht noch mal sehen. Ein mal reicht vollkommen für ein Leben wie meines, das schon reich an normal laufenden Idioten ist.