Montag, Februar 25, 2008

Neues von Poliermeister.

Die Breaking News des Tages dürfte sein: Der Poliermeister hat heute – nachdem er vormittags nochmals den Quadratmeter von gestern poliert hat – einen anderen Quadratmeter angefangen. Ich bin hin und weg von diesem Einsatz. Dieser Arbeitswut. Ich habe auf Bilder verzichtet, da der Unterschied für Laien wie euch natürlich kaum feststellbar ist. Nur der unentwegte Beobachter hat eine ehrliche Chance unterschiede festzustellen.

Weiterhin ist heute wieder mal türkischer Abend. Was bedeutet, wir haben etwas früher das Arbeiten aufgehört, da mit Eintreffen des Basars hier auf höchst mirakulöse Art und Weise der Internetzugang in sich zusammenbricht. Nun werdet ihr sagen: Der alte Mann phantasiert im vorkomatösen Delirium. Aber dem ist keineswegs so. Das ist eine auf harte empirische Fakten gestützte, 10 wöchige Beobachtung. Auch wenn wir nicht wissen warum es so ist, stellen wir, gleich einem Neandertaler, der vom Blitz getroffen wird, fest: Shit, da is was. In unserem Fall ist da halt nix. Aber wie er auch wissen wir nicht warum. Wobei unsere Überlebenschancen im direkten Vergleich besser sein dürften.

Also, weicht der schlaue Mann von Welt (ich – nur ums mal zu erwähnen) an eine andere Stelle der Lobby aus, die besser funktionieren sollte. Nur um festzustellen, dass er dann allerdings unter einer lecken Klimaanlage sitzt, die droht, ihn samt Rechner in einer Neuauflage der Sintflut hinweg zu spülen. Feines Hotel. Es ist kalt in der Lobby, es tropft und wenn das so weiter tropft, habe ich hier heute Abend bereits einen schicken kleinen Stalagmiten. Und nein, bei einer Erkältung hilft feuchte Luft nicht. Zumindest mir nicht. Danke.

Sonst muss ich erneut auf das leidige Thema Golf zurückkommen. Da müsst ihr durch. Gestern hatte ich eine durchweg erfreuliche Runde mit Martin, einem Gast, der tatsächlich aus dem schönen Nürnberg ins unschöne München – vermutlich als Kulturbotschafter, oder unter Androhung enormer Mengen Geld – gezogen ist. Ich war phasenweise durchaus der Ansicht meine gelegentlichen Ausflüge auf den Rasen, auf dem sich sonst eher Menschen tummeln, deren Gehirn zwar womöglich noch die Originalform, längst aber nur noch die Größe eines Golfballs, hat, zur Besserung meines mediocren Spiels beitragen. Wegen des Schrumpfhirns muss man übrigens vermutlich den Kragen eines Lacoste, Hilfiger oder La Martina Poloshirts hochklappen, weil der Kopf sonst einfach runter fallen würde. Mit einigen bewundernswerten Ausnahmen zu denen selbstverständlich ich zähle, aber auch besagter Martin, wie auch Walter oder Markus, von denen bereits die Rede war und sicher auch wieder sein wird.

Ich erwähne diese doch zeitweise sehr ermutigende Runde mit Martin nochmal, um kurz ein Schlaglicht in gedeckten Farben auf den heutigen Tag zu werfen. Ich könnte nun über schlechte Lichtverhältnisse oder den widrigen Wind (venti adversi, wie wir Lateiner gerne sagen) lamentieren. Ich kann das nicht. Nein. Ich hingegen behaupte der heutige Tag ist im besten Sinne ein Gottesbeweis. Nicht mehr, und nicht weniger.

Ja, es ist so, schaut nicht so entgeistert. Nach diesem Tag muss man konstatieren: Es gibt eine äußerst schadenden frohe und enorm missgünstige Gottheit. Oder auch mehrere, die gerne sich gerne mal 90 Minuten lachend am Boden wälzen, während sie meine gestrige Hybris, mein Spiel von als „erfreulich“ zu bezeichnen, in einer Weise strafen, dass man die ominipräsenten Eichhörnchen und Spatzen bis Antalya kichern hören konnte. Wenn man gemeinhin sagen kann Leistungen haben Licht und Schatten, würde ein wohlwollender, nicht von mir beeinflusster oder bedrohter Beobachter, festhalten: Herr Burger hat heute in einer lichtlosen Dunkelkammer gespielt, die zu besseren Abschirmung unterhalb Bunkeranlagen der ehemaligen Wolfsschanze eingerichtet wurde. Licht und Schatten, lächerlich. Vermutlich tropfen die Lachtränen dieser perfiden Götter hier seit einer Sunde aus der Klimaanlage, nur um mich weiter zu deprimieren. Ein selten blödes Spiel.

Ich mach morgen einen freien Tag. Meinen ersten. Ich muss üben. ;-)

Ich erinnere mich dunkel über noch etwas schreiben zu wollen. Aber ich gramgebeugter mensch erinnere mich nicht. Das lässt aber auch hoffen. Bis morgen habe ich meine schrecklichen Leistungen (welchen Hohn dieses Wort darstellt, können Golf nichtinfizierte niemals nachfühlen) sicherlich auch wieder vergessen. Ich lese glücklicher weise meinen Blog ja nicht. Auch ja und ich arbeite hier auch. Ich wollte es nur mal wieder sagen...

Gehabt euch wohl.

Sonntag, Februar 24, 2008

Sie sind weg. Weg. Weg. Weg.

Warum sind sie eigentlich gekommen? Das ist eine Frage, die mich durchaus ein wenig beschäftigt hat die letzten Tage. Sie meint, für alle Gelegenheitsleser, das Duo Infernal aus der Agentur. Anne, ihres Zeichens die, mit einer in diesem Ausmaß absolut unübertroffenen, Betriebsblindheit geschlagene Projektleiterin und Miriam ihre bodenständige und durchaus kritische Begleiterin. Nun kommen sie am ersten Abend und machen wenig. Nein, ich darf hier nicht lügen. Sie machen präzise gesagt nix. Außer die Weinvorräte des Hotels zu schmälern. Was aber in keinem dringenden Tatzusammenhang mit unserer Arbeit hier steht. Am folgenden Tag gibt es morgens ein 30 minütiges Meeting mit dem Clubdirektor, das sich mit der biederen, aber treffenden Bezeichnung banaler Austausch von Belanglosigkeiten durchaus in einer Zeile zusammen fassen lässt. Dann zogen sich die Damen in das fahle Licht ihrer PCs zurück und genossen die heimliege Atmosphäre im Barraum. Das Mobiltlefon am Ohr, den Rechner am Schoß. Beide würden bei einer freundlichen „Wir-Implantieren-Telefone-direkt –hinters-Ohr“ Aktion jubelnd in die erste Reihe stürmen. Und dabei - freudig mit den Armen wedelnd - auf und ab hopsen, damit sie ja die ersten sind. Anschließend eine kurze Ausfahrt mit mir in die Berge, um endlich mal die Strecke zu erleben. Leider so spät, dass wir nur einen kleinen Teil der wirklich schönen Strecke fahren konnten. Kaum im Hotel zurück, zack wieder hinter den PC in der irrigen Hoffnung auch die emittierten Bildschirmstrahlen würden bräunen. Abends wurden wir dann eingeladen. Ja, fette Einladungen sind durchaus im Budget enthalten. Da wird an nichts gespart oder irgendwie gegeizt. Nein. Nicht bei der VokDamsGruppe. Jeder hat einen Cocktail bekommen. Einen eigenen. Nicht einen und vier Strohhalme, nein! Einen ganzen für sich alleine. Ja, da schluckt ihr Hungerleider trocken durch. Was haben wir uns gefreut. Ein Fest der Sinne.

Am Tag drauf gab es dann eine weitere Besprechung, deren Inhalt war, dass irgendwie ja doch die Menge an Adressen wichtig wäre und so. Sprich, um das mal im Klartext zu sagen: Die Agentur hat Daimler gesagt, wir machen euch die Menge von X Adressen am Tag und das das hat dann auch irgendwie zu funktionieren. Alles was einem auf der Schulung im Rahmen Qualität der Adressen erzählt wird, ist so hohles Gerede, dass der Vortagende eigentlich mit Hallgerät reden müsste, um diesen Fakt zu unterstreichen. Ich hasse es so zu arbeiten. Das führt im Endefekt dazu, dass man als Promoter Adressen aus dem Internet ziehen kann und diese als Fahrten hintürkt. Nicht bei mir in der Türkei, obwohl „hintürken“ ja irgendwie darauf hin zu deuten scheint. Aber bei allen, die sich die Mühe nicht machen wollen jeden Tag konstant unterwegs zu sein. Das wird dann übrigens gerne als schlau und smart verkauft. Das ist immer der Pferdefuß an solchen Veranstaltungen. Unterm Strich ist nur die Menge an Adressen interessant.

Tja und anschließend waren sie wieder am Rechner die Holden, um dann mittags abzufliegen. So ich rekapituliere: Gesamt Agenturkontakt in 48 Stunden: 4 Stunden. Sinnvoller Kontakt mit der Agentur: 30 Minuten. Aber immer schön Geld ausgeben im Dienste des Kunden. Ein Traum. Ich mach was falsch.

Da hier aktuell wenig Dinge passieren, über die es sich zu berichten oder lästern lohnt, möchte ich den Scheinwerfer eurer Aufmerksamkeit auf ein weiteres Hotelphänomen richten. Den Bodenmann.

Sicherlich kennt ihr das im Hotel da wird ja gerne mal rumgeputzt. Meistens nachts oder sehr früh am Morgen. Hier nicht. Hier hats den Bodenmann. Der hat zwei Optionen wie mir schein. Einmal bewaffnet mit einer kleinen Sprühflasche und einem Wischer die Lobby zu reinigen. Das geht dann pfffft, pfffft, wischel, wischel, pffft, pffft, wischel, wischel, den ganzen Tag. Und den nächsten Tag dann wieder. Nun hat er sich aber schweres Gerät zugelegt.


Die Frau im Hintergrund ist ein zypriotischer Exot hier. Eine IT-Frau. Ziemlich goldig. Im Vordergrund die Flasche mit dem Reiniger (pffft, pffft!), der Mann und das Gerät.

Was ist das wirklich bemerkenswerte an diesem Foto? Der Zeitpunkt. Hier ein Foto dass 2 Stunden später aufgenommen wurde. Kein Witz. Da liegen gute 2 Stunden dazwischen.

Man sieht: der Mann hat sich in 2 Stunden keinen Quadratmeter weiterbewegt. Der poliert ein und die selben 2 Meter Flache seit 11:00. Und? Was glaubt ihr hat er am Vortag poliert? Genau. Ebendiese 2 Quadratmeter. Mit ebendieser Maschine. Da krieg ich Ausschlag, nur vom zuschauen.

So das wars. Ich muss golfen. Man hört von einander.

Und Conny: Nicht quengeln. Ich arbeite brutal hart hier und muss mir die wenige Zeit gut einteilen. Da kann ich nicht immer schreiben. Man hat ja auch dem Arbeitgeber gegenüber Verpflichtungen.

Montag, Februar 18, 2008

Im Detail unzufrieden

Ok, ok. Wie oft hab ich das schon gehört. Ich kann‘s einfach nicht mehr ab. „Das gab es ja noch nie“, oder „das letzte mal war so was vor 15 Jahren…“. Ich will nicht da sein wo Dinge passieren, die sonst nie passieren. Brauch ich nicht. Wirklich. Marbella 2006. „So einen schlechten Frühling gab es ja noch nie…“. Das hilft einem ungemein, wenn man vor Ort betroffen ist und befürchtet gleich wegespült zu werden. 2008 Türkei. Da hat man doch eine bestimmte Erwartungshaltung. Sonne, Strand und Badenixen. Und in Rahmen dieser Determination reagiere ich ein wenig unwirsch, wenn sich mir das Wetter dergestalt entgegenwirft.

Montag, 18. Februar 2008, 11:00 Uhr, Belek, Antalya, Türkei. Die Frisur sitzt nicht und die Kontenance geht den Bach runter. Das ist KEIN Schneetreibenfilter, das ist Original-unglaubenproduzierendes-Schweine-Schneetreiben. Vom Feinsten.

Das geht doch nicht. Schneetreiben. Das gab‘s hier seit 91 nicht mehr… Ja toll. Und wenn es das seit dem großen vaterländischen Krieg nicht mehr gegeben hat, warum dann ausgerechnet wenn ich da bin. Hätte es nicht nächstes Jahr auch getaugt? Schneetreiben. Das darf doch nicht wahr sein. Und ich hab in dieser Lobby des Grauens kalte Füße. Nörgel.

So, da hier nichts dramatisches passiert, außer dass heute Abend die Hühner von der Agentur ankommen werden, muss ich über ein weiteres Stückchen Absurdistan hier berichten. Das liegt mir schon seit einiger Zeit in der Feder, ich habe jedoch wegen des pikanten Inhaltes immer davor zurück geschreckt darüber zu berichten. Ja, auch ich schreibe nicht über alles.

Die Toiletten hier, also insbesondere die hier in der Lobby, die sind frech.

Folgende Situation: Man geht auf die Toilette und Männer haben – dies nur als Info für Frauen, die nicht regelmäßig Herrentoiletten besuchen, um, äh, ich schweife ab… – dort für kleinere Geschäfte Pissoirs hängen. Was unternimmt nun ein Mann am Urinal? Er tritt je nach Ausstattung näher oder weniger nah an das Keramikteil, fummelt umständlich – auch das ist ausstattungsabhängig - sein Gehirn aus der Hose, wackelt sich mit dem Hintern zurecht und hofft dass er alleine steht, damit ihm niemand was wegschaut. Dann lässt er es aus sich herausfließen. Bei diesem Vorgang versinken Männer oft in einer Art meditativen Trance. So nah ist man seinem Hirn ja auch nicht immer.

Nun, hier ist es so, dass das Licht über einen Bewegungssensor getriggert wird. Nichts dramatisches, aber, um ehrlich zu sein, finde ich es albern, dass während ich noch – ausstattungsbedingt – am herausfummeln des Gerätes bin, das Licht bereits wieder ausgeht. Also beginne ich vor dem Urinal rumzuhampeln, um das Licht wieder einzuschalten. Licht ein, Abgleitphase in die meditative Andacht, Licht aus. Meditation weg. Erneutes rumhampeln. Und es hampelt sich beim pissen echt scheiße. Ich spare euch Details, aber man kommt sich als Mann schon doof vor, den Kasper zu machen, wenn man grade am pinkeln ist. Oder wollt ihr Frauen immer beim gelangweilten rumsitzen am Klo mit den Armen winken, damit ihr Licht habt. Da bleibt doch jeder Funken an Würde auf der Strecke. Am Klo mit rudernden Armen. Nenene.

Was, um beim Thema zu bleiben, auch nicht der Brüller ist: Die Anbringung des Ankleidespiegels im Zimmer ist unbefriedigend. Ich kleide mich zwar regelmäßig und auch gerne an, jedoch fühle ich mich auf der Toilette aber auch schnell beobachtet und dann empfinde das als eher unangenehm. Selbst wenn ich es selber bin, der mich beobachtet. Und da ich ja ein Einzelzimmer habe, kann es schon mal passieren, dass ich tief in Gedanken, die geopolitische Lage analysierend, Richtung WC mäandere, mich hinsetzte und beginne der besch… Lage auf der Welt Ausdruck zu verleihen, nur um dann festzustellen, dass mich jemand beobachtet. Also ich. Und die elendigliche Schweinetüre sich ein wenig außerhalb meiner Reichweite befindet. Da mich das Wissen dann aus meinen brillanten Lösungsansätzen für viele Probleme dieser Welt reißt, ist es in Teilen dieser Welt immer noch so beschissen. So siehts aus. Und das alles wegen eines blöd angebrachten Ankleidespiegels.

Dieses Bild ist natürlich nur eine Simulation des Originalzustandes. Ich wollte euch nicht mit von Presswehen geröteten Kopf erschrecken.

In diesem Sinne.

Ich geh mir die Füße wärmen. Mir schwebt da ein offenes Feuer mitten in der Lobby vor.

Samstag, Februar 16, 2008

Ich kann nicht mehr.

Agenturen sind schon ein wenig die Helden. Besonders die Ex-Agentur von Mercedes-Benz. Also die, für die ich momentan noch arbeite. Die zukünftige Ex-Agentur. Die sind so toll. Also Riesen ihres Faches. Habe ich Beweise? Hallo? Klar habe ich welche. Also mal jenseits von diversen Mails, die derartig was von hanebüchen sind, dass sich mir die Haare auf den zehen schon kräuseln, gibt es neues aus Spanien. Da sind ist ja auch ein Team von hochqualifizierten, jedoch unterbezahlten Spezialisten wie wir – also bei genauer Betrachtung doch nur fast so gute Leute wie wir – unterwegs.

Wobei unterwegs, wenn ich mich kurz besinnen darf, eher ein wenig hochtrabend und weitgreifend formuliert ist. Sie sind eher unterwegs im Sinne von unterwegs zum essen, unterwegs zum Kicker oder Tischtennis.

Ahhhh, ich sehe kleine Fragezeichen in den Äuglein blinken.

Warum? Weil sie aktuell nicht fahren.

Ja, jetzt werden verschiedene Stammleser sagen, das hängt vermutlich mit der agenturtypischen Zahlungsmoral zusammen. Die streiken sicher. Und das zu Recht! Ja, Freunde, das war auch meine erste Vermutung.

Aber knapp vorbei. Ganz knapp. Bruchteile von Millimetern. Achtung festhalten: Der Grund ist… Ich kann nicht, ich muss so lachen. Ich seh die Tasten kaum.

Also, der Grund ist… pffffff… Die Guardia Civil (oder Trafico) hat ihre Autos stillgelegt. Weil man in Spanien nur 4 Wochen mit deutschem Kennzeichen unterwegs sein darf. Und die kopierten Papiere, die von der Agentur bereitgelegt wurden interessieren den spanischen Polizisten nur wenig. Also genauer gesagt gar nicht. Schwupps. Stillgelegt.

Also machen die Kollegen Steherlebnisse statt Fahrerlebnisse. Ist das geil? Ein Fahrevent ohne fahren. Ich werf mich weg. Ich hab Lachtränen am Rechner. Was sind denn das für Hampel? Also ich muss sagen ich habe schon wirklich viel erlebt mit Agenturen. Und immer wenn cih meine, ich hab alles erlebt was so möglich ist… Bingo. Flutlicht an. Spot auf die neuen Gewinner des Preises Volltrottel des Jahres. Und dann wird da einen Agentur stehen. Immer. Ich fass es nicht.

Wobei ich muss sagen es ist ein wenig merkwürdig, da wir ja auch schon drei Monate mit deutschen Sprintern da. Und das war kein Problem. Aber womöglich sind die Kanaren ja irgendwie anders oder der Polizist hatte schlechte Laune weil er das Dienstmuli nicht poppen durften. Man weiß es nicht.

Hier ist alles beim alten. Wir haben Spaß, die Kollegen arbeiten fleißig und ich golfe eifrig. Wobei man sagen muss irgendeiner der wirklich notleidenden und am Hungertuch nagenden Gäste hier hat mir mein 7er Eisen geklaut. Wie arm ist das denn? Jetzt sperre ich sie halt weg.

Mittlerweile bin ich hier dazu übergegangen meine erstellten Formulare Passwort zu sichern, weil mein Lieblingskollege, der am Rechner die Zerstörungsgewalt eines mondgroßem Meteoriten hat, es zum - ach fragt mich einfach nicht, ich bin in Mathe so schlecht. Und so große Zahlen kann ich mir einfach nicht vorstellen – geschafft hat ein Formular derartig gründlich zu zerlegen, dass ich 30 Minuten benötigt habe es wieder hinzukriegen. Wenn er nicht so kräftig wäre hätte ich ihn heute gewürgt. Nur ein klein wenig, bis er blau angelaufen wäre. Echt nur so ein bisschen.

Sonst ist nix vorgefallen. Ich geh mal was trinken. Man hört sich.

Montag, Februar 11, 2008

Der böse Teamleiter ist wieder da…

Gestern Abend, ich arbeite noch spät. Ruhe bitte! Nicht schon wieder dieses Gefeixe. Ihr seid nicht nett. Ich war also so gegen 19:10 in der Lobby und habe mit einer anderen Teamleiterin konferiert. Jaja, ihr braucht nicht so tun, als würden alle eure Häppchenmeetings brachiale Arbeit sein. Pfff…

Also, ich bin am Weg meinen Rechner wegzusperren, weil ich noch ein wichtiges Meeting in der Sauna hatte, schaue beiläufig aus dem Fenster und zack, da seh ichs. (Hier bitte die Mimik von Louis de Funès, wenn er überrascht, ist als mentales Bild hinzufügen. Beim Kollegen ist der Radio im Auto an, obwohl dieser seit 18:00 einen wichtigen Termin auf seinem Zimmer hat. Ich rüge ihn mental schon mal. Schaue nach dem Schlüssel und sehe ihn nicht. Also gehe ich zum Auto. Zum LAUFENDEN Auto. Ein böses Lächeln umspielt meinen gemeinhin so freundlichen Mund. Türe auf, Schlüssel im Fahrzeug (Keyless Go, da ist das nicht zwingend notwendig). Das böse Lächeln wandelt sich in ein fieses Grinsen. Einsteigen und wegfahren war eine Sache, die praktisch schon auf der Reflexebene meines Körpers stattfindet. Wer, frage ich, wer, der sich noch nicht all seine drei Sinne aus dem Testosteron geschwängertem Hirn gevögelt hat, lässt denn bitte sein Auto eine Stunde mit laufendem Motor unbeaufsichtigt vorm Hotel stehen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Wenn ihrs nicht glaubt, lest es noch mal, ich versichere euch es wird nix anderes da stehen.

In jedem Fall: schwupps ist das Auto weggefahren, und Schlüssel an den Clubdirektor gegeben, der wollte eh ein Auto für den Abend haben…leider erst so ab 23:00... was schade war...

Damit es nicht ganz so plump wirkt, informiere ich die Rezeption und die Security über das Auto und instruiere sie, wie sie bei Nachfragen des Kollegen zu reagieren haben. Na? Wie wohl. Rezeption ruft bei der Security an und lässt sich informieren, dass das Fahrzeug von einer dunkelhaarigen türischen Person aus dem Gelände gefahren wurde... Logisch oder. würdet ihr es anders machen?

Dann gehe ich beschwingt in die Sauna. Und hinterher essen. Und zocke anschließend mit einigen Gästen Ligretto.

Das ist der Moment als so gegen 22:00 ein etwas nervöser Kollege neben mir steht und mich fragt, wo ich denn sein Auto hin geparkt hätte. Nun beginnt eine kleine aber schweißtreibende Scharade für das Dollhirn des Tages. Gespielter Unglauben, die Vermutung es Teamleiters er würde nur verarscht werden, der Gang zu Rezeption, der Anruf bei der Security. Das volle Programm. Das Ganze begleitet von einem sukzessiven Erbleichen des Kollegen. Es zeichnen sich trotz des mäßig erfolgreichen Versuchs cool zu bleiben Schweißränder unter den Armen ab. Dann kommen die ersten Vorwürfe und Hinweise auf geltende Versicherungsbestimmungen des kleinen Teufels der auf freudig lachend und auf und ab hopsend auf meiner Schulter sitzt. Es folgen halbherzig gestammelte Entschuldigungen und noch etwas mehr moderne Blässe. Nach weiteren bangen Minuten finden wir dann das Auto am Weg Richtung Security. Darf ich ein wenig untertreibend konstatieren, dass der Kollege sehr erleichtert war? Die Gesichtsfarbe wechselte so erheiternd plötzlich die Farbe, wie ich es seit den lange vergangenen Tagen, als ich noch im Sexshop verkauft habe und 18 jährige Mädels glucksend und kichernd zum ersten mal die Vorhölle eines Sexshops betreten haben, nicht mehr erleben durfte. Zack. Farbe auf den Wangen. Hach, was für ein Tag.

Falls ihr schon mal die Situation hattet, am Morgen euer Auto nicht auf dem gedachten Parkplatz zu finden, weil ihr euch nicht mehr erinnert, es wo anders geparkt zu haben und in Folge befürchtet es wäre gestohlen, das ist ähnlich. Nur weniger bitter, weil der Schlüssen ja nicht im Auto war. Und man nicht etwa 6 so Aktionen machen muss, um eine C-Klasse abzuzahlen die man sich hat klauen lassen.

Der ein oder andere Mitarbeiter der PI hat sicher schon von derartigen Scherzen gehört. Und mach eine hat auch selber schon unter mir ähnliches erlitten. Chrissy, du bist nicht allein. ;-)

Aber kaum jemand hats es mehr verdient als der Kollege. Außer Chrissy, die sich selber immer weiter rein geritten habt.

Mir geht’s übrigens richtig gut. Auch heute noch. LOL.

Sonntag, Februar 10, 2008

Wertschätzung.

Ja, wir wertschätzen unsere Gäste. Wie wir es in zwei Tagen aufopfernder Schulung gelernt haben. Zwei Tage zum Thema Umgang mit den Gast, einer zum Auto. Wir wertschätzen freundlich und auf Augenhöhe.

Wie geht das? So etwas fragen nur Menschen, die nicht durch das Psychobootcamp des I. Jordan gerobbt sind. Aber ein kurzes Beispiel aus der Praxis, für die Kollegen die damit noch zu kämpfen haben.

Vorhang auf:

Am Counter. Ein Mann samt Frau. Ihnen gegenüber Chris, Sexgott und Extrem-Wertschätzer in Personalunion.
Chris erläutert was wir machen (Probefahrten...). Der Mann, Porschefahrer, ist begeistert: Mausi, ja, das machen wir mal.... Mausi hier, Mausi da. Ungeheuere Mausidichte in 2 Minuten Gespräch.

Sie ist nicht überzeugt und wirkt ein wenig lustlos. Chris wendet sich ihr zu und versucht sie zu begeistern mit den wertschätzenden Worten: "Und für alle Mausis dieser Welt haben wir noch ordentlich Landschaft dazugepackt."

Stille. Viel Stille.

Dann Zustimmung.

Also ich glaube Mausi hat das nicht verstanden. So wie die Mausis dieser Welt halt sind.

So wird gewertschätzt. Aber vom allerfeinsten. Mein Chris. Wertschätzer vor dem Herrn.

Abtritt Teamleiter, kopfschüttelnd.
Vorhang.

Samstag, Februar 09, 2008

Lieber ein Quickie oder soll‘s das volle 2 Minuten Programm sein?

So, die gute Nachricht für viele. Der Flieger mit mir ist nicht abgestürzt und auch nicht entführt worden. Ich bin wieder in der Türkei.

Für meine Kollegen: Tut mir leid, ihr habt mich wieder am Hals.

Aber jetzt mal Butter bei die Fische, Kollegen!

Habt ihr schon mal einer Kellnerin applaudiert, weil sie euer Glas mit der unnachahmlichen Geschmeidigkeit einer 19 jährigen SoWi Studentin ohne zu kleckern vor euch absetzt? Oder einem Busfahrer, weil er euch fehlerfrei in die Stadtmitte gebracht hat. Oder applaudiert ihr euren Freunden, wenn ihr mit ihnen im Auto sitzt und sie euch heil von Berlin nach München gebracht haben? Versteht mich bitte nicht falsch, wenn der Kumpel nebenher Phantom der Oper als One-Man-Show steppt, dann mag Applaus ja durchaus angemessen sein. Aber warum in drei Teufels Namen applaudieren Menschen wenn der Pilot einen Flieger aufsetzt? Der macht nur seinen Job. Der will ja auch heil unten ankommen. Zumindest die meisten Piloten. Was ist denn bitte besonderes daran ein Flugzeug zu landen? Das ist im Normalfall auch nicht entscheidend schwieriger als eine U-Bahn zum stehen zu bringen. Im Wesentlichen macht das doch eh die Technik. Zur Not auch nahezu ohne Pilot. Und dann sitzen diese Fluglämmer da und applaudieren sich die Seele aus dem Leib. Sind die denn alle Irr? Ich will jetzt bitte auch mal Applaus wenn ich ein Auto einparke. Selbst wenn die Parklücke für 2 40tonner geeignet wäre. Das darf doch alles nicht war sein. Gut, dass man in diesen Reihen, die für jeden Klaustrophobiker – wie übrigens auch für meine Knie - eine schwer zu meisternde Herausforderung darstellen, nicht schmerzfrei aufstehen kann. Sonst hätte der Mann vermutlich noch standing Ovations bekommen, so aufgewühlt von dieser superben Leistung waren diese Gummihirne. In was für einer Welt bin da wieder gelandet. Planet der Gummihirne. Wow.

Mein Golfset ist angekommen. Erfreulich.

Habe ich eigentlich schon mal gesagt, dass ich da unten durchaus was arbeite. Der Anschein trügt.

In Deutschland dann ein ernstes Problem. Meine Wohnung erfreut sich ja der Anwesenheit zweier Untermieter. Die Untermieter erfreuen sich ihrerseits an den 4 Zimmern der Wohnung.

Da wäre Robert, der mit den Halbakten im Zimmer siehe:

Und Fizah, die Bruneierin. Und grundsätzlich bin da noch ich, wenn ich da bin und ein Wohnzimmer für alle. Soweit alles schick. Nun komme ich und die mir bis dato persönlich unbekannte Nachmieterin für Fizah ist auch schon da. Ok, hört auf den Kopf zu schütteln, jetzt kenn ich das Mädel ja. Seid doch bitte nicht so kleinkariert. 2008! Nicht mehr Biedermeier. Das engt die Schlaffrage ein wenig ein. Zusätzlich ist noch die, wie ich schwer um Atem ringend feststellen musste, nicht nur auf Bildern leicht bekleidete Freundin von Robert da und verbringt hier ihre Schulferien. Und ein Freund der seit 10 Jahren zur Spielwarenmesse kommt ist ebenfalls noch da. Das macht 6 Personen, auch wenn Anne (Roberts Freundin) vermutlich eher unter oder auf Robert schlafen wird. Das war charmant beengt. Ulrike, die neue Untermieterin ist was den ersten Eindruck betrifft ne sehr goldige. Gute Wahl. Wahl? Was red ich denn schon wieder. Die war halt einfach da und ist nett. So einfach kanns gehen mit den Frauen. Und hört jetzt endlich mit dem Albernen Kopfschütteln auf. Sternzeichen Waage mit Aszendent Schaf. Kann ich nix für. Ulrike brauchte doch ein Dach überm Kopf. Mensch.

Hat aber schon was man heimkommt und die Couch sieht so aus…

Drei junge Frauen auf der Couch. hinten Anne, Roberts Freundin. Mitte Ulrike, die neue und im Vordergrund Fizah, die Ende Februar gehen wird. Anne ist übrigens überraschend stark bekleidet. Das ist eher unüblich, sagt mein Augenschein.

Nürnberg war kostspielig. Kamera, Klamotten, Bücher… Ich frage mich wie dieses Kaufrauschgen in mich hineingekommen ist. Das machen doch nur Frauen, wenn sie vor Schuhen stehen. Und ich. Allerdings nicht bei Schuhen . Aber allem anderen. Wahnsinn. Immerhin weiß ich nun dass EC-karten Tages- und auch Wochenlimits haben. Und ich weiß, dass ich an einer Kasse immer noch rot werde wenn das EC-Gerät unverhofft „Nö!“ sagt. So gesehen ein erkenntnisreicher Besuch.

Bevor es Untergeht: Danke all meinen Freunden für das liebe Wiedersehen. Das war herzerwärmend. Und auch den Kollegen und Robinsonleuten hier vor Ort. Das war genauso herzerwärmend.

So nun aber zum wichtigen Teil. Ich hatte ja Zeit zum Grübeln und über was denke ich so gemeinhin nach, wenn ich nix besseres zu tun habe? Genau. Sex. Ich habe mir überlegt, warum ich hier keinen habe und eigentlich auch gar nicht haben will.

Wegen des Leistungsdrucks. Ja. Genau. Richtig gelesen. Warum? Jetzt stellt euch bitte einfach vor, ich bin der Dame meiner oder ihrer Wahl zu Gange. Alles schick, aber am nächsten Morgen steht mein Kollege, der Zuchtstier (der sich übrigens, in der Zeit, die seine laut stöhnende türkische Gespielin weg ist, mit einer neu angekommenen Kroatin tröstet, die dem Vernehmen nach weniger laut sein soll) da und meint zu mir, dass sich wegen der 5 Minuten der Aufwand ja wohl nicht gelohnt hätte. Ja, meine Lieben, das würde der sagen. Vollkommen egal ob es 5 oder 7 Minuten gewesen wären. So herzlos kann und würde er sein. Durchaus. Ich fürchte, das hat er von mir. Und ich bin mir nicht sicher ob mein zartes, sensibles (ok, ok. Ich lass es) Ego das verkraften würde.

Mit diesen besinnlichen Worten beschließe ich den heutigen Eintrag und werde mich ins Bett begeben. Ich bin müd. Der Flug. Und das viele Klatschen.

Nein, Spaß. Ich habe nicht geklatscht. Warum auch.

Dienstag, Februar 05, 2008

Neues vom Feld der Ehre:

Ich gebe zu, es wirkt auf den außenstehenden, uninformierten Leser immer ein wenig, als würde ich überhaupt nix arbeiten und nur auf dem Golfplatz stehen. Das ist natürlich ein vollkommen falscher Eindruck, der durch eine einseitige, verfälschte und staatlich gelenkte Einheitpresse entsteht. Ich arbeite hart. An der Grenze zum Unmenschlichen möchte ich fast sagen. Das wollte ich nur mal festgehalten haben.

In jedem Fall:

Gestern am Golfplatz, die „M.- Bickel-Gedächtnisrunde“. Mit Walter, Markus und mir. Anmerkung der Red: Werter Herr Bickel, du hast doch noch Bilder von uns beim, hm, öhm, arbeiten… Du verstehst schon… wo bleiben die eigentlich???

Erster Abschlag und ich habe bereits grüne Knie. Nicht direkt am Abschlag aber einen Schlag später. So viel Waschen ist sicher schädlich für Hosen. Ach so, das wie-kam-es-dazu fehlt noch . Ich Dummerle… Markus, der den kompletten Vormittag auf der Driving Range geübt hat schlägt ab und hämmert den Ball technisch blitzsauber und mit großer Geste voll in den Wald. Der Ball war jetzt auch nicht übertrieben weit - präzise formuliert eher kurz, aber durchaus weiter als der mit herausgeschlagene Dreckbatzen und hat auch nur die Flughöhe einer toten Möwe erreicht, aber sonst, von der eher obskuren Richtung mal abgesehen, ein blitzsauberer Schlag. Echt. Somit war die Bühne für großen Sport schon bereitet. Schlag zwei. Markus steht in der Nähe eines heimtückisch und nichtsnutzig im Wald herum stehenden Baums. Markus tritt zum Ball. Er geht leicht in die Hocke, beugt sich vor, rutscht seine Füße innerhalb von 25 Sekunden hin und her um die optimale Position zu finden, wackelt aufreizend mit dem Ärschlein, vermutlich in der Hoffnung ein oder zwei sexuell fehlgeleitete Eichhörnchen anzuziehen. Er holt aus, nur von Walter, mir, den Eichhörnern und dem Baum beobachtet. Weit aus. Und dann bricht der Leder-Sado-Markus aus ihm heraus. Unerwartet und mit einer ungeahnten Heftigkeit. Er schlägt nach dem Ball, der sich, wie gehabt, wenig weit, dafür aber schön flach Bewegung setzt. Kurz vor dem aufbranden des Szenenapplauses, beobachtet die Zuseherschar noch den perfekten Ausschwung. Ahhhhs und Ohhhs auf den Lippen, beobachten wir das beeindruckende Schauspiel. Voll gegen den Baum. Wie in Zeitlupe wickelt sich der Schläger um den verdutzt aussehenden Baum. Er windet sich (der Schläger) und birst mit einem kleinen Knacksen. Der vordere Teil mit dem Schlägerkopf hat zu diesem Zeitpunkt den bauminduzierten U-Turn bereits geschafft und fliegt, sich drehend wie ein Tomahawk, wieder auf Markus zu. Glücklicherweise verfehlt der Golf- Tomahawk Markus um einen Meter und schlägt mehrere Meter hinter ihm in einen anderen Baum ein.

So, bitte stellt euch Augen und Mundpartie des Kollegen vor. Dieses sachte Entsetzen. Diese Überraschung.

Ja, und das war der Moment in dem Walter und ich vor Lachen, mit Lachtränen in den Augen, auf die Knie gesunken sind. Deswegen hatte ich grüne Knie. Was haben wir gelacht. Mein Gott.

So heute (Di) geht es mal Heim für 4 Tage. Wir müssen ja ausreisen (Nicht-EU) und ich freu mich schon unglaublich diverse Leute zu treffen. Auch wenns kalt ist und ich nach zwei Tagen vermutlich wieder in die Sonne will…

Bis die Tage

Sonntag, Februar 03, 2008

Der Türke an sich und die böse Ampel.

Ein sehr interessantes Verhältnis, das sich dem kulturell Interessierten hier offenbart. Ich hatte an dieser Stelle ja schon mehrfach auf das Verhältnis der Einheimischen zu ihren Ampeln hingewiesen. Die Ampel an sich wird wohl als Hindernis wahrgenommen, dass es, wenn möglich, zu umfahren gilt. Die Lichtfarbe scheint für die Frage des Passierens einer Ampel – so sie funktioniert - von eher nachrangiger Bedeutung. Fahren oder Nichtfahren, ist hier keine Frage. Der gemeine türkische Suizidpilot bewegt seine überdachten 4 Räder - Auto wäre in vielen Fällen einfach vollkommen übertrieben - so weit nach vorne, dass sich das perfide leuchtende Ampelobjekt so weit hinter ihm befindet, dass die Farbe des Lichtsignals unmöglich noch gesehen werden kann.

Anschließend wird der fließende Querverkehr beobachtet und eine sich abzeichnende Lücke mit Verve genutzt. Da die Farbe der Ampel nicht bestimmbar, kann man offensichtlich einfach fahren. Was man nicht sieht kann ja auch nicht relevant sein.

Sollte der vorschnell weit vorgerückte Fahrer tatsächlich verkehrsbedingt so lange stehen bis die – für ihn nicht mehr zu sehende Ampel – grün zeigt, setzt innerhalb von wenigen Millisekunden ein erbarmungsloses Hupen hinter ihm Stehender ein, um den Schläfer über die Straße zu treiben.

Soweit so gut. Jedoch ist es ja ebenso üblich eine von grün auf rot springende Ampel als überraschendes und ignorierbares Hemmnis zu werten und schlicht zu ignorieren. Schön auf Gas steigen, Augen zu und durch. Hupend.

Nun kann sich selbst nasenbohrigste unter meinen treuen Lesern vorstellen, dass noch durchfahrender Querverkehr und ein, durch reflexhaftes Hupen einige Millisekunden nach dem Umspringen der Ampel nach vorne gepeitschter türkischer Sonntagsfahrer eine hochgradig Crash verdächtige Mischung sind. Aber so ist das hier. Da dreht man ab. Vollkommen.

Warum fällt das nur mir auf und nicht dem gemeinen Mitglied der Türkstämme? Wurde zugunsten kultureller Eigenheiten hier am falschen Ende gespart? Oder macht Ziegen poppen einfach bled? Man weiß es nicht.

Wieder mal ein Bild aus einer Show. Die Dame oben ist keine Dame und so "kräfitg" wie sie aussieht und auch so "andersuferig". Der Herr untern ist ungefähr 17 facher Weltmeister im Kanufahren und ein ziemlich netter Robin. Nicht dass kanufahren in dieser Situation was hilft. Aber immerhin kann er das Gewicht lachend stemmen. Ich wäre einfach unter den Massen begraben.

Gestern hat Markus und mich der Marshal (Oberaufseher) über den Golfplatz begleitet. Tolle Sache. Der spielt so drei über par. Also nicht jedes einzelne Loch so wie Markus und ich, sondern auf 18 Löcher insgesamt. Der Mann hat viel Geduld bewiesen und uns immer wieder mit hilfreichen Tipps versorgt. Was dazu geführt hat, dass zumindest ich praktisch überhaupt nichts mehr getroffen habe. Vor lauter Konzentration auf Kopf nach da, Hüfte mehr drehen, Fuß nicht anheben, Schläger anders halten, habe ich vollkommen übersehen, dass das Wesentliche am Golfen ist, den Ball zu spielen. Nach vorne... Jetzt hat einer der Schläger dafür Bissspuren. Ist ja auch was Feines. Grafit schmeckt übrigens nicht.

Dann habe ich heute noch eine Mail von Stephan, dem Agenturbeobachter erhalten. Der bittet mich ihm meine Eindruckvorlagen für diverse Formulare zu senden, damit er die in eine Excelliste umarbeiten kann. Schick. Ich hab mir die Arbeit gemacht, er schiebt die Lorbeeren ein. Tolle Sache. Meine gute Laune ist ein Feuerwerk. Förmlich. Irgendwie. So.

Ist ja nun nicht so, dass er nicht schon meine Verbesserungsvorschläge und Kritikpunkte aufgenommen hat und als seine (ist eine Unterstellung, aber ich vermute das mal) Erkenntnisse weitergeleitet hat… Ein Traum. Nächstes Mal sag ich gar nix mehr.

Und noch ein kleiner Absatz über meine kleinen Büroschlampen hier.

Ich hab ja schon letzthin Bilder aus dem Kassenbuch geschickt. Ich lege noch mal eines nach. Wir sehen noch mal einen aktuellen Ausschnitt aus dem Kassenbuch.

Und einen Tankbeleg. In der Spalte Betrag Betrag Brutto erkennt man statt eines € Symbols, das da eigentlich sein sollte, irgendein Steuerzeichen, das aussieht wie ein kleines „L“. Ich erspare mir nun Aussagen zu dem Thema welcher Koks-und-Nutten-bedröhnter Vollhonk in dieser Agentur der Narren nicht in der Lage ist eine Kassenbuchvorlage zu erstellen – Äh, naja, ein kurzer Tip? C. Linssen, mein Liebling? Nur ein Tip. Nur ein Tip! Würde halt schon zur Gesamtperformance passen.

Aber zurück zum Thema Klimpergeldprostitution am Counter.

Wir sehen im Kassenbuch, das ich zufällig nachgesehen habe, zwei Belege vom selben Tag. Das hat mich stutzig gemacht, da wir nicht zwei mal am selben Tag getankt haben. Also sehe ich noch mal hin und beginne mich zu wundern. Wirkt sich Golfentzug so schnell aufs Gehirn aus. Und das derartig gravierend, dass man bei 2 Belegen 4 Fehler produzieren kann? Ich meine, alles was in diesem Buch nicht stimmt, zahle ich im Zweifelsfall privat. Von daher habe ich ein gewisses Interesse an einer sauberen Buchführung. Nun mal jenseits des Datums, ist mir der Kilometerstand ins Auge gefallen. Wenn der richtig wäre wäre das Auto mit 45 Litern 800 Kilometer gefahren. Das ist aus dem Ausschnitt nicht erkennbar, aber drei Zeilen weiter oben vermerkt. Und mal ehrlich welche drei Liter, 280 PS Schleuder kennt ihr, die im Testfahrbetrieb sich ein Kleckerlätzchen umbindet und mit dieser windigen Menge an Sprit auskommt? Ich keine. Ich frage mich ob der stramme Arbeitsauftrag zwei Belege ins Kassenbuch einzutragen eventuell zu hart war. Dann stutze ich erneut und stelle fest, dass meine Helden der Buchführung statt des Eurobetrags (€ x 1,7 = YTL) den getankten Sprit eingetragen haben.

Wer bitte trägt denn Sprit in ein Kassenbuch ein? Und warum? Wie viel Benzindämpfe muss man denn einatmen, um derartig einen an der Klatsche zu haben? Da steh ich da, starre ein wenig ratlos in mein Kassenbuch und bin verwirrt. Was machen die Jungs am Counter. Ich suche Koksspuren. Finde nur eine Chrysantheme. Haut die so rein? Sollten Chrysantheme dann nicht strenger überwacht werden? Wir machen das seit nunmehr 6 Wochen... 6! Da fällt mir nix mehr ein. Ende vom Lied: Ich geb das Ganze noch mal ein. Und stelle fest: Wie so oft im Leben, es kommt einfach nix bei rum, wenn man sichs nicht selber macht…

In diesem Sinne. Ich muss weg, hab noch was zu tun.