Donnerstag, Oktober 18, 2012


Das Internet Desaster

Heute eine Rechnung des Pränatalzentrums bekommen. Da waren wir letzthin zur Geburtsanmeldung. Nicht Väter oder Eltern, macht Euch da mal keine Illusionen. Das mit dem Kinder bekommen ist heutzutage nix mehr von „Shananana-Flupp-Kind-ist-da“. Man meldet sich hier an, da an, besucht Kurse, besucht Krankenhäuser, kauft Massen an vollkommen überteuertem Baby-Zeug und ist gerade als Mann hoffnungslos den Launen einer hormongesteuerten Frau ausgeliefert. Eingedenk der Tatsache, dass es so viel großartiges zu erledigen gibt (Geocachen, Sport, Fernsehen, Eier schaukeln) und so viel phänomenales für das Mann Geld ausgeben kann (Hemden, reisen, Elektronischer Schinickschnack…)  eine böse Lose-Lose-Situation. Dafür gewinnt man einen Säugling. Hmmm…

Aber zurück zu der Rechnung. Schwangeschaftsuntersuchung war mir ja noch eingängig. Aber der Posten „Erörtern einer lebensverändernden Situation“, der noch doppelt so teuer war wie die Untersuchung ist schon ein wenig der Hammer. Das Gebären eines Kindes verändert das Leben. Unglaublich. Warum sagt einem denn das keiner? Äh, Moment, das haben mir alle meine mitlesenden Väterfreunde und Mütter bereits mehrfach gesagt. Nachdrücklich. Und hm, moment ich erinnere mich kurz… Ja, ich hatte auch den Eindruck, dass sich deren Leben geändert hat. Ich sage nicht verbessert oder verschlechtert. Ich sage nur verändert. Das war aber einfach festzustellen. „Makkus, kannst Du mal nach L. sehen?“ ja, ich habs noch im Ohr. Lebensverändernde Situation. Das kann auch ein Lottogewinn sein. Ein Umzug. Alles. Aber wir wissen immerhin, dass Leben ändern doppelt so viel kostet wie Schwanger sein. Darf ich gar nicht dran denken. Ich fand Schwangerschaft mit ihren Begleiterscheinungen schon relativ teuer.

Habe ich an dieser Stelle eigentlich schon mal über meinen Internetzugang gejammert? Diese Geschichte, die für einen sehr berühmten Roman von Michael Ende Namenspate war? Die Geschichte eines Scheiterns auf dritte Welt Niveau? Nicht? Oder nur nicht in angemessenem Umfang nicht? Das ändert sich gerade.

Also, ist Euch so seicht dahinsurfenden Luschen bewusst, dass ich mit der ungekrönten Königin der Internetrecherche zusammen bin? Diese Frau, die, um bei einem Hotel 30 Euro zu sparen, 14 Tage im Internet sucht, recherchiert, vergleicht, nörgelt, jammert, mir ständig irgendwelche Rechercheergebnisse unter die Nase hält, um dann am Ende zu sagen: „Entscheide Du…“ Diese Frau deren Namen ich hier natürlich verschweige, hat herausgefunden, dass Kabel Deutschland der Anbieter der Wahl ist. Wie kürzlich erwähnt war da dieser unfreundliche Mitarbeiter.

So, die Geschichte geht in die 2te Runde. Montag letzter Woche kommt der Elektriker. Natürlich nur mal so. Um mir zu sagen, dass er im Lauf der Woche kommen würde. Wenn wir bei Handwerkern von im Lauf der Woche sprechen, reden wir nicht von Dienstag. Nein, Erwartungsgemäß kam der Mann erst am Freitag. Und vermutlich auch nur deswegen, weil ich Donnerstag noch mal nachgefragt habe, ob er überhaupt kommen will. Ich kann mir schon vorstellen, wie er da steht die Augen verdreht und sich denkt, oh, scheiße zu dem Deppen muss ich ja auch noch. Wo quetsch ich das denn rein?

Freitag ist er da, misst wild rum, nimmt irgendwelche Filter raus und sagt mir dann alles ist in Ordnung, Signal liegt an. Ich bin erfreut! Wird auch Zeit, dass mit dem Netz was voran geht. Letzten Montag kommt also der Kabel Meister wieder. Er misst auch. Er meint ja, Signal liegt an. Allerdings viel zu schwach. So kann er Internet nicht realisieren. Er bezweifelt sogar das HD TV funktionieren würde. Diesmal hat er offenbar am Wochenende guten Sex gehabt und ist sehr freundlich und erklärt alles ausführlich. Nur Internet habe ich nicht bekommen.

Ich habe also ein wenig geschmollt, auf das Haus geschimpft und meine recherchesüchtige Frau hat ihr Datenvolumen vom Handy mit Recherche verbraten. Dann eben Alice. Heute kommen doch in der Tat drei Briefe von O2, zu denen Alice gehört. Ich öffne erfreut meine Zugangsdaten. Aber weit gefehlt. Alice teilt mir mit dass sie unwillig wären mir Internet (oder auch nur einen 30€ Internetstick) zur Verfügung zu stellen. Ich wäre durch die Bonitästprüfung gefallen. Ähhhhhh…. Also ich lamentiere hier ja doch gelegentlich über einen Mangel an Arbeit, aber das heißt ja nun nicht, dass ich kein Geld auf dem Konto habe. Also wenn nicht irgendwas schlimmes in den letzten beiden Tagen passiert ist, habe ich immer noch einen ordentlichen Plusbetrag auf meinem Konto. Ich hab auch nix teueres finanziert. Also mal ernsthaft, was prüfen die eigentlich? Ob ich moralisch integer bin? Ob ich mir brav meine Achselhaare rasiere oder weiter unten regelmäßig wasche? Und wenn sie das prüfen warum falle ich durch einen Bonitätsprüfung? Wenn ich was arbeite, verdiene ich immerhin normalerweise ganz ordentlich Geld. Und bin durchaus in der Lage einen Internetanschluß zu bezahlen.

Der netteste Kommentar war der eines sehr guten Freundes aus den Staaten. Der meinte bereits am letzten Dienstag, das mit dem Internet hier hat das Niveau von Burundi. Nun sind die USA was Technik für die Allgemeinheit auch nicht das Land in dem Milch und Honig fließt. Gar nicht. Aber dort hat man innerhalb von 48 Stunden einen Internetzugang. Für Burundi weiß ich es nun nicht genau. Aber ich vermute 20 Tage, um am Ende doch kein Internet zu bekommen, sind selbst dort unüblich. Oder sind sie üblich, weil es in Burundi kein Internet gibt? Ist mir an sich auch egal. Sorry Burundi.

Wer auch immer für dieses unfassbare Drama verantwortlich ist, möge er zusammen mit dem Designer des Bügeleisens in einer speziellen Hölle schmoren. Unter der Voraussetzung, dass der Verursacher ein Mann ist, wäre meine Vorstellung seiner Hölle folgende:  Wir kombinieren diese drei Damen 




und den Schuldigen mit diesem Teil:  http://tinyurl.com/8lngvzw

Verdient wäre es allemal. Ich bin ja kein Internetjunkie, aber so ganz ohne ist schon auch blöd.

Und Fragen, warum ich Teeth of Kali kenne, beantworte ich nicht. Irgendwer muss so was ja auch kennen.  
Oh man. Das heißt immer noch kein Internet.

Nein, heißt es nicht. Ich habe hier eine sehr nette Nachbarin, die eine sehr fette Flat hat. Und weil ich so nett lächeln kann, großartig aussehe,  hilfsbereit und in der Summe halt schnuckelig bin, können wir ihr Netz mitbenutzen. Da sag noch einer nett sein hilft nicht.

Apropos Arbeit. Heute mal drei Bewerbungen verschickt. Eine an ein sehr großes internationalen Relocation Unternehmen. Die haben auch prompt geantwortet. Mit sechs – ja richtig gelesen – Mails. Alles Auto replay. Von 6 unterschiedlichen Personen. Alle auf einer Schulung. Auto Replay Spam. Was es nicht alles gibt. Das ist meine Zeit ich merks schon.

Und um auch das nicht zu verheimlichen. Es gibt hier auch schönes jenseits der leicht bekleideten Frauen. Schiffsbegrüßungsstelle in Wedel. Inklusive Schiffsbegrüßung. Nice.


In diesem Sinne. Macht es gut.

1 Kommentar:

Bardun hat gesagt…

Ich greife den Vergleich mit Burundi mal auf und empfehle, vielleicht den einen oder anderen BIF (Burundi-Franc) an die zuständigen Mitarbeiter fließen zu lassen - soll dort durchaus hilfreich sein - vielleicht hilft's ja auch in Hamburg?!

Verständnisfrage zu deinem Internetleiden: hat nur der Techniker von Kabel D aufgegeben oder auch die Buchhaltung von denen? Ich erinner mich dunkel an einen Fall aus der c't, wo die über ein Vierteljahr Gebühren kassiert haben für einen Anschluss, den sie gar nicht realisieren konnten. Bevor ihr da weitere Schritte einleitet, solltet ihr erst klären, ob die nicht vielleicht planen, euch eine Exklusivleitung in die Wohnung zu legen oder so...

Schließlich kann ich nicht umhin, auch noch kurz die Bemerkung "Und weil ich so nett lächeln kann, großartig aussehe, hilfsbereit und in der Summe halt schnuckelig bin, ..." zu kommentieren.
˙uǝqǝıɹʇɹǝqü soluǝpɐuƃ ʇsı ǝƃɐssn∀ ǝsǝıp ɹǝpo ˙˙˙/ɐllıɥɔuıɥƆ/punH/uɥoS uǝʇqnɐlƃǝƃ ʇßıɯɹǝʌ ǝƃuɐl uǝɹɥı ɹıp uı ʇɥǝıs uıɹɐqɥɔɐN ǝıp 'ɹɐqɥɔıǝlƃɹǝʌ ɹoıunſ suıǝʇsuǝʞuɐɹℲ ɹoʇɔıΛ ʇıɯ ʇʇıuɥɔS ɯı uǝɹɹǝH ɹǝƃɹnqɯɐH ǝıp puıs ɹǝpǝʍʇuƎ

Möglicherweise hat die Nachbarin auch nur ein gutes Herz und Mitleid mit dem Gebeutelten. Ich schlage vor, du bringst ihr zum Dank ein paar Leckereien und verewigst ihr Antlitz in einer Marmorbüste.

Als Wiederheimgekehrter kann ich dir im Übrigen mitteilen, dass auch hier nicht alles Zuckerschlecken ist. Vielleicht tröstet dich das ein wenig in deinem Unglück, wenn ich dir sage, dass auch ich schon kurz davor bin, die Tastatur zu schwingen und was zu schreiben.